Gesiegelte Nachrichten für die Priesterschaft des Namenlosen

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Lyanos Deazul
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Gesiegelte Nachrichten für die Priesterschaft des Namenlosen

Beitrag von Lyanos Deazul »

Es war früh am Morgen, da eine Gestalt, begleitet von regelmäßigem, metallischen Scheppern einer Rüstung, durch Surom wanderte. Als er am Hauptplatz ankam, warf ihm die mollige Mara, nach einer langen geschäftigen Nacht, einen Blick zu. Sie konnte erkennen, dass Lyanos in Gedanken versunken war. Seine Stirn lag in Falten, und seine Gesichtszüge zuckten immer wieder, als er seine Gedanken ordnete. Sie winkte ihm zu, doch er sah sie nicht und schritt direkt in die Bank, wo er zu Clay herantrat und ihm eine Hand voll identische, geschlossene Umschläge zuschob. Das Siegel der Bruderschaft der alten Doktrin war auf jedem der Umschläge ungebrochen. Zusätzlich hob er einen Sack Gold auf den Tresen, als er den Blick des Bankiers suchte.
„Nachricht für die Priester, und nur die Priesterschaft Suroms. Sollte die Nachricht in falsche Hände geraten, kostet dich das deinen Kopf. Wenn du gewissenhaft handelst... dann kannst du die nächsten Wochen bei Mara ruhen.“
Clays Blick wanderte erst mit einem Lächeln zu Lyanos, doch als er den Ernst in seinen runden Gesichtszügen erkannte, schluckte er. Sein Blick wanderte von den Umschlägen zu dem Goldbeutel und nach einem kurzen Moment nickte er jedoch. Sollten die Wächter-Priester die Bank betreten, würden sie die Nachricht unter nachdrücklicher Beschwörung der Vertraulichkeit erhalten und folgende Zeilen lesen.
 
Ehre sei dem Einen und Ehre seinen Priestern,
Ich suche den Rat und bitte um Weisungen der Priesterschaft im Rahmen jüngster Vorkommnisse in Surom.
Am gestrigen Abend trat Golga von Assuan, Verräter des Einen und Freund der Schlangendiener und ihrer Verbündeten, in Surom an mich heran. Der Magierbund wies mich nachdrücklich darauf hin, dass er unter ihrem Schutz stand, weswegen ich zur Erhaltung der Bündnisse Suroms meiner Pflicht nicht nachkommen konnte. Für diese Versäumnisse meinerseits akzeptiere ich jegliche Strafe, die die Priesterschaft für angemessen hält, spreche mich aber ausdrücklich dafür aus, diese Verhöhnung der Wächterschaft durch die Zauberer ebenfalls zu ahnden. Die Einladung eines erklärten Feindes des Namenlosen in diese, unsere heilige Stadt, ist eine offene Herausforderung an seine Dienerschaft. Ich würde hierbei anregen, im Rahmen der nächsten Ratssitzung eine generelle Regelung zu fordern. Die Einladung von Ketzern in unsere Mauern ist unbedacht und zeugt von der strategischen Unwissenheit der Magier. Ihrer Torheit muss Einhalt geboten werden.

Der Punkt weswegen ich euch diese Nachricht zukommen lasse, ist jedoch, dass Golga an mich herantrat um mein Fürsprechen für ihn und seine Sippe, als Bürger Suroms auf Weisung der Magier zu erbitten. Auf meine Frage hin, versicherte er mir, dass er sich von alten Bündnissen gegenüber der ketzerischen Sippe Vildaban losgesagt hat und von nun an, an der Seite Suroms kämpfen wolle. Er bat mich darum, seinen Worten Gehört zu schenken, da er die Vorkommnisse rund um seinen Verrat aus seiner Perspektive erörtern wollte, wohl in der Hoffnung mein Wohlsinnen zu erlangen. Ich weiß um meine Pflichten, doch schreibe ich diese Zeilen, um den Segen und Zustimmung der Priesterschaft für meine weiteren Handlungen einzuholen.
Gleichsam dem Gift der Worte der Schlangendienern, bin ich mir sicher, dass auch er versuchen wird, mich durch Trug und Lüge, auf seine Seite ziehen zu wollen. Ich versichere nachdrücklich, dass meine Seele einzig dem Namenlosen verschworen ist und ich lebe um zu dienen. Falls die Priesterschaft daran interessiert ist, die Worte des Verräters und seine Versuche, Reue zu zeigen und Wiedergutmachung zu üben, zu hören, werde ich diesen nach Surom, vor die Priesterschaft, laden.

Sollte ich jedoch keine Nachricht erhalten, werde ich mir den Kopf des Abtrünnigen im Rahmen seiner ersehnten Aussprache holen oder bei dem Versuch den Tod finden.

 
Mein Leben für den Einen, mein Tod für seine Freiheit

Lyanos Deazul
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