Suilad,
Anann iôr na guil a arda eneth,
Reichsverweserin von Surom, Sorsha von Schwarzenfels
Caladlorn hat Eure Nachricht empfangen und muss sich doch irritiert zeigen über den Inhalt. Mir ist nicht bekannt, dass Edhil sich in das, was Ihr als Kernreich Suroms ansehen mögt, gewagt hätten, um dort eine Standarte Caladlorns zu platzieren.
Dies erscheint mir auch aus logistischen Gründen sehr zweifelhaft. Anbei findet Ihr eine Karte, um dies zu verdeutlichen.
Das schwarz umrandete Gebiet mag hierbei Caladlorns Hoheitsgebiet darstellen, das weiß umrandete Gebiet die erweiterte Einflusssphäre, in der wir es für nötig erachten mögen, für Recht und Ordnung zu sorgen und feindliche Wesen zu vertreiben.
Das rote Kreuz mag darstellen, an welcher Stelle die Standarte platziert worden sein mag.
Das grau schaffierte Gebiet ist all das, was dazwischen ist.
Wie Ihr sicherlich bemerken könnt, ist dazwischen wahrlich viel Platz. Bevor wir uns vorstellen könnten, die Ländereien Suroms zu annektieren, hätten wir noch einiges an Land zu sichern.
Mit Verlaub, ob des Wissens um Eure mangelnde Erfahrung in Sachen Kriegskunst, Diplomatie, Kultur, Etikette und alles andere, geschuldet der Tatsache, dass Ihr eben eine Adaneth seid, wage ich zu behaupten, dass Ihr wohl nicht ganz nachgedacht habt, bevor Ihr mir geschrieben habt.
Da ich jedoch als Statthalter Caladlorns fungiere und mir daran gelegen ist, dieses – offensichtliche – Missverständnis zu klären, mag ich Euch gar helfen. Ihr könnt mir später dafür danken, sicherlich finden wir dahingehend eine Übereinkunft:
Der Edhel Armon, seines Zeichens Träger des Hausnamens von Assuan, ist seit einiger Zeit vorgeladen, vor Caladlorn zu erscheinen, um Rechenschaft abzulegen. Unseres Wissens nach paktiert er mit dem Verräter Golga von Assuan, der sich in Surom aufhält, wodurch eine Verbundenheit mit, möglicherweise sogar Aufenthalt in, Surom naheliegend erscheint.
Caladlorn nutzt dasselbe Stadtbanner wie es dereinst Ivren’mir tat, die alte Heimat der Edhil, wo auch der Edhel Armon lange Zeit lebte. Es ist wahrscheinlich, dass er über entsprechende Insignien der Stadt verfügt.
Da er sich von den Edhil abgewandt hat, gefallen ist, ein gwarth geworden ist, erscheint es naheliegend, dass er diese nun nutzt, um einen Konflikt zu beschwören. Er hat offensichtlich nicht nur sein Herz verkauft, sondern auch den Verstand der gwerth angenommen, doch wenn man von Verrätern lernt, ist es wohl nicht anders zu erwarten. Möglicherweise ist dies sogar ein Komplott mit dem Ithron Golga von Assuan, der als Illusionist schon wenig vertrauenswürdig ist, als schwacher Charakter, der er ist, jedoch noch vielmehr bereit ist, zu solchen Tricks zu greifen.
Ich empfehle Euch, dieser Spur zu folgen. Sie ist vielversprechender, als Caladlorn zu drohen. Gerne übernehme ich gar persönlich das Verhör, wenn Ihr mir Armon und Golga von Assuan überstellt.
Außerdem möchte ich Euch gerne darauf hinweisen, dass Ihr bitte nicht von Respekt der Grenzen schwadronieren solltet, wenn Surom selbst wenig davon hält. Ich erinnere an den Vorfall im Reichsgebiet Caladlorns unter Führung eben dieses Verräter-Ithrons, bei dem das Reich uns sogar noch in den Rücken gefallen ist.
Ein kriegerischer Akt wird zwangsweise beantwortet werden, unter Aufbringung sämtlicher Kämpfer und Verbündeten, unter Einlösung sämtlicher Gefallen. Blut, Reichsverweserin, wird mit Blut vergolten. Ich werde mich sodann persönlich darum bemühen, den Feldzug in das Großreich Surom zu führen.
Wenn Euer Volk hungert, was wird es wohl mit Euch anstellen? Denkt darüber nach. Die Resilenz der Edhil ist deutlich größer als die von Edain.
Ba’thal
Orchaldor en caledhil
Condir en Caladlorn