Der Khad'Arin des Khul Gathol sitzt auf seinem steinernen Thron, als der Bote Brodomurr Drakzuls Schreiben überreicht. Die Säulen des Thronsaals werfen im Feuerschein lange Schatten über den Boden. Im flackernden Licht betrachtet er das Siegel und begibt sich auf den Weg in sein Amtszimmer.
Mit Sorgfalt studiert er die Zeilen seines Heerführers. Die Antwort wird er ihm bei einem Treffen mit Bier und einer herzhaften Suppe aus dem Brotleib geben. Spitzt sich die Lage zu? Vielleicht. Was ist das Wichtigste für sein Volk? Was ist das Wichtigste für Zond? Er richtet den Blick in die Weite der großen Halle, an deren Ende sein Urvater verewigt da steht. Er beginnt zu grübeln.
„Natürlich“, denkt Zond, während ein schmales Lächeln über seine Lippen huscht, „Drakzul will Krieg. Der alte Kal’Tharag hat Blut in den Augen, sobald es um Surom geht. Es würde ihm gefallen, unsere Feinde niederzuschmettern, ihre Städte in Flammen zu hüllen und ihre Knochen zu vergraben.“ Der Gedanke an Drakzuls Entschlossenheit erfüllt Zond mit einer Mischung aus Stolz und Skepsis. „Ein Heerführer sollte stark und entschlossen sein, das ist sicher. Aber Krieg ist teuer – und nicht nur in Gold.“ Zond trommelt mit den Fingern auf die Lehne. „Krieg bedeutet, dass wir den Preis zahlen – in Zwergenblut, in Ressourcen, in Zukunft. Drakzul sieht nur das Feuer des Kampfes, nicht den Rauch, der unsere Lungen füllt. Er will Rache, Vergeltung, Ehre. Doch wir müssen mehr als nur Axt und Schild sein.“
Der Bund der Handwerker mag vorerst ein nützlicher Verbündeter gegen Surom sein, doch Zond bleibt skeptisch. „Ihre Burg beim Schlangenhain – nahe genug, um unsere Handelswege zu berühren. Sicher, sie bieten uns an, ihre Burg als Handelsplatz zu nutzen, aber das ist kein Geschenk. Sie sind Händler, und Händler denken in Gold und Gewinn.“ Zond denkt an die Märkte der Langbeiner. „Ihre Waren sind gut, ja. Doch nicht wie die unseren. Zwergische Schmiedekunst, unser Metall, unser Stein – das ist mehr als nur Ware. Es ist ein Zeichen unserer Stärke, unserer Handwerkskunst. Wenn wir unsere Waren selbst veräußern, dann ist das ein Sieg für unseren Clan. Der Bund jedoch will uns in ihre Märkte ziehen, als wären wir nur ein weiterer Lieferant. Das ist keine Partnerschaft, sondern Konkurrenz um jeden Groschen.“ Zond schüttelt den Kopf. „Wenn wir uns zu sehr auf den Bund einlassen, geben wir ihnen Macht über unsere Märkte und unsere Handelswege. Das ist gefährlicher, als es auf den ersten Blick scheint. Ein Khad’Arin sollte nicht nur auf den Krieg schauen, sondern auch auf den Handel – und das Gold, das aus den Taschen des Berges fließt.“
„Rashka, Solvaig, Tarabasch.“ Der Klang der Namen erfüllt Zond mit einer Art Respekt. „Barbarenblut, das wie Lava kocht. Sie sehen den Nutzen eines Bündnisses mit den Amazonen – diese Sonnentöchter sind keine schwachen Bündnispartner.“ Doch Zond bleibt unentschlossen. „Sie leben weit entfernt in der heißen Savanne. Was soll das kosten? Und was verlangen sie für ihre Speere? Erz, Gold oder Waffen? Ihr Preis wäre hoch, und was bekommen wir dafür? Wenn Surom angreift, können sie uns nicht rechtzeitig helfen.“ Er denkt zurück an die alten Kriegerinnen und ihre Taten. „Die Amazonen sind mächtig, doch sie sind nicht unser Volk. Sie sind keine Zwergenfreunde, sondern potentielle Partner, die weit von unserem Berg entfernt sind.“
„Surom.“ Zond knirscht mit den Zähnen, als er den Namen ausspricht. „Ein Reich, das auf Lügen und Arroganz gebaut ist. Ihre Säulen sind morsch, ja – aber sie stehen, und genau das macht sie gefährlich.“ Der Plan, Surom von zwei Seiten einzukesseln, klingt zunächst nach einer klugen Strategie. Doch Zond ist skeptisch. „Was, wenn wir scheitern? Wenn wir zu viele Bündnisse schmieden, teilen wir nicht nur die Beute, sondern auch die Kontrolle. Wir Zwerge stehen für unsere Unabhängigkeit – ich will nicht, dass sich die Langbeiner in unsere Angelegenheiten einmischen.“
Er wirft einen langen Blick auf Urvaters Zorn, den Hammer, der im Licht der Flammen zu glühen scheint. „Ich könnte ihre Säulen selbst zerbrechen, einen nach dem anderen – doch das ist der Weg, den Drakzul will. Kämpfen, bluten, rühmen. Aber Blutvergießen allein wird uns keine Stabilität bringen.“ Ein Grinsen schleicht sich auf Zonds Gesicht. „Warum kämpfen, wenn wir ihre Goldbeutel leeren können, ohne dass sie es merken? Lasst Surom Steuern und Abgaben fordern – und wir werden sie mit ihrer eigenen Gier schwächen. Ihre Handelsrouten, ihre Warenströme – alles können wir zu unserem Vorteil lenken, bis ihre stolzen Säulen aus leeren Schatztruhen bestehen. Krieg ist laut. Aber Raffinesse – das ist der wahre Weg des Berges.“
„Die Zeiten, in denen wir allein standen, scheinen vorbei zu sein“, denkt Zond bitter. „Drakzul hat recht, die Welt um uns herum verändert sich. Doch ein Khad’Arin sollte niemals vergessen, dass unser Volk seine Entscheidungen selbst trifft. Langbeiner, Barbaren, Amazonen – sie sind nützliche Werkzeuge, aber wir dürfen uns nicht von ihnen abhängig machen. Wenn wir uns zu sehr an andere klammern, könnten wir den Berg verlieren, der uns formt.“
„Geduld“, murmelt er schließlich. „Geduld, und das richtige Maß an Stärke.“
Goldhammers Pläne sollen folgen...
[Zwergen] Schreiben an Zond
- Nimruil | Zond Goldhammer
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Re: [Zwergen] Schreiben an Zond
Kurz vor dem Treffen wird Brodomurr ein Pergament übergeben. Es trägt das königliche Siegel Zond Goldhammers. Teile der Nachricht sind in Runenschrift gezeichnet.
Urvaters Segen Kal‘Tharag Drakzul,
hier meine Vorschläge für die Verhandlungen…
1. …
2. …
3. …
4. …
5. …
Nimm diese und weitere Punkte aus der Versammlung mit und beratschlage mit unseren Freunden.
Ich stoße später dazu.
gez. Zond
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Re: [Zwergen] Schreiben an Zond
Brodomurr, der kröftige Zwerg mit dem langen, grau-schwarzen Bart, stand vor der schweren Holztür der Versammlungshalle. Das Licht der Fackeln tanzte über sein wettergegerbtes Gesicht, während er mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube auf das bevorstehende Treffen wartete. Zond Goldhammer, der König der Zwerge, hatte ihn persönlich darum gebeten, die Barbaren über die bisher ausgehandelten Bedingungen zwischen ihren Völkern zu informieren.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet, und eine Wache trat hervor, das königliche Pergament in Händen. Das goldene Siegel schimmerte im flackernden Licht. „Brodomurr, ich soll dir dies übergeben,“ sagte der Wächter ernsthaft und überreichte ihm das Dokument.
Neugierig öffnete Brodomurr das Pergament. Seine Augen weiteten sich, als er die Runen las, die sorgfältig in die feine Papyrusschicht eingeprägt waren. Es war eine wichtige Botschaft über die bisher erzielten Erfolge und über weitere Verhandlungsstufen.
Er dachte daran, wie oft die Zwerge und Menschen in der Vergangenheit aneinandergeraten waren. Vielleicht war dies der Anfang einer neuen Ära. Aber wie würde der Barbar reagieren? Hatten sie wirklich eine Chance auf Frieden?
Mit einer tiefen Atemzug fasste Brodomurr den Mut, die aufgeregten Gedanken beiseite zu schieben. Er wusste, dass es an ihm lag, den Barbaren zu erklären, wieso die Verhandlungen zur Zeit ins stocken geraten sind.
„Lasst uns hoffen,“ murmelte er, während er die Halle betrat, „dass dieser Tag nicht nur ein weiteres Kapitel von Blut und Groll schreibt.“
Plötzlich wurde die Tür geöffnet, und eine Wache trat hervor, das königliche Pergament in Händen. Das goldene Siegel schimmerte im flackernden Licht. „Brodomurr, ich soll dir dies übergeben,“ sagte der Wächter ernsthaft und überreichte ihm das Dokument.
Neugierig öffnete Brodomurr das Pergament. Seine Augen weiteten sich, als er die Runen las, die sorgfältig in die feine Papyrusschicht eingeprägt waren. Es war eine wichtige Botschaft über die bisher erzielten Erfolge und über weitere Verhandlungsstufen.
Er dachte daran, wie oft die Zwerge und Menschen in der Vergangenheit aneinandergeraten waren. Vielleicht war dies der Anfang einer neuen Ära. Aber wie würde der Barbar reagieren? Hatten sie wirklich eine Chance auf Frieden?
Mit einer tiefen Atemzug fasste Brodomurr den Mut, die aufgeregten Gedanken beiseite zu schieben. Er wusste, dass es an ihm lag, den Barbaren zu erklären, wieso die Verhandlungen zur Zeit ins stocken geraten sind.
„Lasst uns hoffen,“ murmelte er, während er die Halle betrat, „dass dieser Tag nicht nur ein weiteres Kapitel von Blut und Groll schreibt.“
In Erinnerung an:
Brodomurr Drakzul (†)
* unbekannt † 13 Tag im 3. Monat im Jahre 1 der neuen Zeitrechnung
ehemaliger KalTharag des Kuhl Gathol
Berater des Khad'Arin der Dawi
Sohn des letzten Drachenschlächters
Das Lied der Ewigkeit
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Re: [Zwergen] Schreiben an Zond
Ein Bote eilt zu Zond und wird ihn berichten das Brodomurr beim Heiler liegt. Man habe ihn versucht zu meucheln. Stichwunden einer langen Dolches wurden gefunden unterhalb seiner Rippen.
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Brodomurr Drakzul (†)
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