Im ersten Schritt erstellte sie mit den Zirkelmitgliedern ein Amulett, das als Anker dienen würde, um Schad- und problemlos zurückzukehren, oder zurückgezogen zu werden, sollte etwas schief gehen.
Dieses Ritual war recht schnell und unspektakulär erledigt.
- Ritualkreis gezogen
- zusammen gestellt
- ein paar Worte gesprochen
- fertig
Das zweite Ritual, die Traumreise selbst, war schon interessanter. Sie trafen sich an der Quelle und säuberten das Gelände. Auf Zapfen und Ästen in der Trance dann zu landen, war unbequem. Gemeinsam reinigten sie also den Platz, zogen ein Pentagramm und Gwen sprach noch einen kleinen Schutzzauber. Danach sollten sich alle, die sie in ihrem Traum begleiten wollten im Ritualkreis versammeln. Sie selbst setzte sich in die Mitte, baute die Räucherschale und die Kerze als Meditation- und Tranceunterstützung auf. Sie hatte zwar viel Erfahrung gesammelt, aber das hier war nun doch ein Schritt weiter. Auch Thonja, die eifrig mit der Trommel einen meditativen Takt trommelte, half ungemein dabei, in den Tranceschlaf zu rutschen.
Kurz bevor es so weit war, sprach sie die Worte Rel Ort Wis und die anderen sprachen ihr nach, um zu folgen. Alles um sie herum wurde gräulich und farbloser.
In der Trance mussten sie auch nicht lange warten, bis sich die Umgebung zu kräuseln begann. Die Numen dieses Ortes manifestierten sich um sie herum. Der Quellgeist, ein Bärengeist, ein Pflanzengeist und ein Baumgeist manifestierten sich rund um die Gruppe.
Als die letzten Worte des Rituals verklungen sind, scheint ihnen kurz schwummrig zu werden, während sich ein sanfter Schleier aus Nebel ueber die Ritualisten legt.
Die Welt um sie herum verblasst, Farben und Formen verschmelzen zu einem undifferenzierten Grau. Das Plätschern der Quelle wird zu einem entfernten Flüstern, die Blätter der Bäume rascheln kaum merklich.
Der Boden unter ihnen fühlt sich an, als wäre er aus Watte.
Ein Gefühl der Schwerelosigkeit breitet sich aus, während sie in diesem Zustand der Trance schwelgen. Zuerst scheint es, als würde sich an vier stellen um sie herum die Luft verdichten, ein deutlich erkennbares Flimmern geht von diesen Stellen aus, dann manifestieren sich nacheinander vier Schemen die aber nicht völlig materialisiert scheinen eher durchscheinen, ohne regelrechte Konturen. Der erste steigt aus der Quelle empor ein Wesen, wie dahinfließendes Wasser. Ein weiterer manifestiert sich zwischen den Ritualisten und Samira, entfernt an einen Bären erinnernd. Der Dritte wie eine sich im Wind wiegende Pflanze und zu guter Letzt etwas was an einen Baum erinnert wird sich dann hinter den Barbaren bilden. Ein leises Summen erfüllt die Luft, als würden Tausende kleiner Insekten ihre Flügel schlagen.
Alle vier Numen waren irgendwie mit der Quelle oder deren Umgebung verbunden. Jeder von ihnen hatte seine Schützlinge. Doch das Gleichgewicht schien ins Wanken geraten zu sein, sie die neuen Bewohner wie eine Flutwelle über die Insel her geschwappt sind. So wie Gwendolyn es von Anfang an prophezeit hat, waren die Numen nicht erfreut mit dem Verhalten der Menschen, die mehr nahmen, als sie brauchten und damit dem Wald, den Tieren und der gesamten Natur auf dieser Insel schadeten. Sie als Druidin hatte mehrfach versucht, den Raubbau zu verhindern. Sie hatte insofern Erfolg, als dass betroffene die Beine in die Hand nahmen, wenn sie näher kam.
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Der Baumgeist war so zuversichtlich, die Hilfe der Numen anzubieten, wenn sie ihm und den seinen halfen, wieder eine neue Heimstatt zu finden. Von ihm erhielt sie einen besonderen Samen, der einen neuen Platz finden sollte. Irgendwo in der Nähe der Quelle, damit der Baumgeist wieder ein Zuhause hatte.
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Der Pflanzengeist forderte, dass man die Pflanzen vor allem um die Quelle herum schützt. Sie sollten Platz und Zeit zum Gedeihen erhalten und vor übermäßigem Raubbau geschützt werden. Das wollten sie ohnehin beim Quellritual ein Stück weit bewerkstelligen.
Auch der Bärengeist beklagte sich, dass die Seinen wie Zuchtvieh abgeschlachtet wurden. Sie sollten seine Kinder vor diesem Schicksaal bewahren, dann würde auch er seine Hilfe zusagen.
Nur der Wassergeist sicherte seine Mithilfe sofortig zu. Unter der Bedinung, dass im weiteren Verlauf alle Bedingungen erfüllt würden, sonst würde auch er seine Hilfe wieder zurückziehen.
Viele der anwesenden Druiden sicherten ihre Hilfe zu
Sie wollten diesen Ort ohnehin mit Kraft füllen und stärken. Daran sollten auch die Pflanzen teilhaben und prächtig wachsen und gedeihen. Dadurch wurden hoffentlich auch Tiere angelockt und würden hier ein neues Zuhause finden. Vom Zirkel würden in diesem Areal sowohl Tier als auch Pflanzen geschützt werden.
Als weitere Ideen sollten die Waldelfen um Hilfe gebeten werden.
Vielleicht konnte man auch von manchen Leuten winterharte Pflanzen bekommen, die sie dann rund um die Quelle pflanzen konnten.
Zu Guter Letzt wollte Haldron einen der Barbaren auch noch aussenden, um das Gleichgewicht in der Welt herzustellen und Schlächter und Roder zur Rechenschaft ziehen.