(Quest) Der Fluch des Feenwaldes

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Shira'niryn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Shira'niryn »

Sie spürte weiterhin den Schmerz des Waldes, dass sich durch die alten Rinden und die tiefen Wurzeln kroch. Nun, da sie verstand, woher dieses Gefühl kam, war es gar noch präsenter. Mit einem tiefen Atemzug stand sie am Fluss, betrachtete das gegenüberliegende Waldstück des Feenwaldes, die Lippen leicht geschürzt. Es war an der Zeit. Nach dem Blutbad hatte es keine Störungen mehr gegeben und so war jetzt vielleicht die Gelegenheit gekommen, alles wieder ins Reine zu bringen. Mit einer Handvoll Sonnenblumenkerne und die andere Hand voll winziger Pergamentröllchen betrat sie die Feenwiese, um den kleinen Spatzenschwarm anzulocken. Es dauerte eine Weile des Flügelgeraschels, eifrigen Gezwitschers und fleißigen Gepickes, bis der Spatzenschwarm sich wieder in die Lüfte erhob, um alle Waldelfen und Druiden aufzusuchen. Sollten jene das Pergamentröllchen von den Spatzenbeinen entfernen, so offenbart sich eine knappe Nachricht, sowie eine Anzahl an kleinen losen Zettelchen, die wohl andere verschiedene Daten von verschiedenen Tagen enthalten.

Alae!

Mit Erlaubnis des Condirs wollen wir uns nun im Feenwald treffen!

Schickt den Spatzen mit den euch passenden Zettel zurück, er wird
den Weg finden.

Namarie

gez.

Shira


[OOC: Doodle Umfrage: https://doodle.com/meeting/organize/id/bo83j2jd - GM Support Abend!]
Zuletzt geändert von Shira'niryn am 10 Mär 2025, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Gwendolyn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Gwendolyn »

Vor etwa einem Wochenlauf hat sich der Zirkel getroffen und war spontan noch zu den Waldelfen gegangen. Rou, Segimer und Gwen trafen dort auf Varyariel und Cara´las.
Nach einer ausführlichen Begrüßung von Rou setzten sie sich dann zur Schmetterlingslichtung. Was sie dort erfahren mussten war nicht schön. Surom war dort und hat die Barriere beseitigt. Dryaden waren tot, die Barrie gefallen und schlussendlich mussten sie bei einem Besuch dort mit Rou und Cara´las feststellen, dass auch das Tor nicht mehr da war.

Cara´las stellte jedoch bei eben diesem Besuch fest, dass entgegen Varyariels aussage doch noch ein Stück leben in diesem Waldstück war. Die erste Vermutung, die von Gwen noch kam war, dass man den gesamten Boden austauschen müsst. Langwierig, mühselig, kaum möglich. Auch beim Besuch dort stellten sie fest, dass man vielleicht doch noch ein Numen finden könnte, das man kräftigen könnte um gegen das Gift vorzugehen. Dass es ausreichend war bezweifelte Gwen jedoch. Die Fläche war recht groß, der Schaden erheblich - fast vollständig... aber eben nur fast.
Der nächste Gedanke der kam waren Pilze. Pilze waren gut darin Substanzen zu zersetzten. Beim nächsten Treffen würde sie Radesvald und vielleicht auch sein Pilznumen darauf ansprechen.
Es lag noch einiges an Arbeit vor ihnen. Cara´las war in diesem Fall die Verbindung zu den Walelfen. Gwen und Rou kümmerten sich darum dass der Zirkel informiert war.
Über Varyariel sollte die Verbindung auch zu den Bewahrern stehen.

Totes Waldstück
Totes Waldstück

Betreten betrachteten alle drei das Waldstück. Die Stimmung wurde immer drückender. Sie mussten etwas tun, das wussten sie alle. Ideen waren da, Gespräche dazu noch nötig. Was zum Erfolg führen würde blieb noch in den Sternen, doch der erste Schritt war wieder einmal gemacht. Doch würde es sicher noch Zeit brauchen, bis sich aus den Ideen Rituale und Taten formen lassen würde. Vor allem Vorbereitung war nun auch notwendig. Cara´las wollte am darauffolgenden Zirkeltreffen auch mit ein paar Waldelfen einfinden, damit man weiter besprochen konnte ob es weitere Ideen gab und wie man die Ideen umsetzten konnte.
Deine Wurzel findest du in dir,
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
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Erzähler
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Erzähler »

Tage waren vergangen, seit das verseuchte Waldstück den unerwarteten Besuch eines großen Heeres erlebt hatte. Die Stille, die nun über dem Wald lag, war trügerisch – ein Echo der jüngsten Ereignisse, die tiefe Spuren hinterlassen hatten. Die düstere, krankhafte Aura, die sich in diesem Teil des Waldes ausgebreitet hatte, war schwächer geworden, als hätte sie sich zurückgezogen, doch sie war noch nicht gänzlich verschwunden.

Die magische Barriere, die einst den Zugang im Baum sicherte, war gefallen. Niedergerungen von dem Streitern die sie besuchten. Was sich jenseits der Barriere abgespielt hatte, wusste niemand genau wer nicht dort war, außer den wenigen Zeugen, die noch blieben – die Natur selbst und einzelne Dryaden, die das Geschehen beobachtet hatten und knapp mit dem Leben davon kamen.

Lysara, eine der wenigen überlebenden Dryaden, spürte die Erschöpfung tief in ihrem uralten Wesen. Sie und ihre verbliebenen Schwestern versammelten sich um den großen Baum und bündelten ihre schwindenden Kräfte. Die Zeit drängte. Sie durften nicht zulassen, dass das Gift weiter um sich griff, dass es die letzten reinen Winkel ihres Heims vergiftete. Die Gefahr mochte fürs Erste gebannt sein, doch das Risiko blieb bestehen – zu groß, zu unberechenbar.
Mit einem letzten Akt ihrer Kraft ließen sie den Zugang, der im Baum war, verwachsen. Dicke, ineinander verschlungene Ranken krochen aus dem Boden, moosbedeckte Wurzeln erhoben sich wie schützende Arme, und alte Äste senkten sich herab, um den Durchgang endgültig zu versiegeln. Kein Fremder sollte mehr diesen Pfad betreten, kein weiteres Unheil diesen Ort entweihen.

Doch selbst mit dieser Vorsichtsmaßnahme blieb der Wald geschwächt. Er kämpfte weiter gegen das Gift, gegen die unsichtbaren Fäden der Seuche, die sich in seine Wurzeln gefressen hatten. Die Quelle des Übels mochte versiegt sein, aber die Wunden, die es hinterlassen hatte, waren tief und zäh. Die Bäume, einst stark und stolz, wirkten nun müde, ihre Blätter trugen den Hauch der Vergänglichkeit.
Und doch – sie lebten.

Mit jedem Tag, der verging, rang dieser Teil des Waldes um sein Dasein, streckte seine Wurzeln in die Erde, suchte nach Reinheit, nach Erneuerung.

Er würde nicht aufgeben. Nicht jetzt. Nicht nach allem, was gewesen war.
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Varyariel
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Varyariel »

Die Sorge um ein anderes, einzelnes Wesen hatte sie am vorigen Abend in den Dschungel zum Turm im Berghang geführt, statt sich Cara'las auf dem Weg in die Nordlande anzuschließen.
Nach ihrer Rückkehr traf sie diese erneut an, ebenso wie Maldriel und Nath'Mor. Die vier Waldelfen tauschten sich noch eine Weile über die jeweiligen Erlebnisse der letzten Tage und der früheren Abendstunden aus. Zu noch späterer Stunde, als der Mond beinahe den Zenit seiner nächtlichen Reise erreichte, gesellten sich auch noch Nanthaliene und Altin'Iodaz dazu.
Cara'las hatte mit ihr bereits zuvor die Empfindungen bei ihrem letzten Besuch des verloren anmutenden Waldstückes geteilt. Zusammen mit dem Bericht der drei Elfen, die dem Treffen des Druidenzirkels lauschten versprachen diese einen Hauch der Zuversicht zurück zu bringen.
Aber die Pläne der Druiden würden auch noch weitere Vorbereitungen benötigen, weitere Versuche des alten Druiden Solgards... und vor allem weitere Proben, um die sie wohl die anwesenden Elfen baten. Hoffentlich würde er diese mit Vorsicht händeln.

Und so hielt Varyariel in den frühen Morgenstunden den Blick zum Himmel gerichtet, Ausschau haltend nach den kleinen Flugkünstlern die seit einiger Zeit verlässliche Boten zwischen Caladlorn und Lóriendor, und auch über die Grenzen des Tales hinaus, darstellten.
Einer der Spatzen würde sich wohl dem kleinen, zusammengerollten Pergament annehmen und es Shira'niryn überbringen.

Alae Shira, meldis nîn,

dieses Pergament ist zu klein, um dir alles mitzuteilen und das geschriebene Wort ist ohnehin müßig...
Finde dich zur sechsten Abendstunde vor Lóriendor ein, wir werden den östlichen Feenwald aufsuchen um einer Bitte des Druidenzirkels nachzukommen.
Dabei findet sich sicher auch die Zeit für erklärende Worte.

Vary
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Shira'niryn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Shira'niryn »

Die kühle Morgenluft des jungen Frühlings war gezeichnet von einem dichten Nebelschleier der über dem Feenwald hing, auch wenn die ersten Sonnenstrahlen sich zäh durch die erwachenden Blätterkronen der Bäume kämpften. Der Frühling war ein gutes Zeichen, ein willkommenes Zeichen und doch waren Shira'niryns Gedanken eher von einer gewissen, schweren Nachdenklichkeit geprägt. Der Feenwald, oder zumindest ein Teil von diesem, leidete noch immer unter der unbekannten Dunkelheit. Ein Teil seines Herzens lag in dunkler Fäulnis, verseucht von unnatürlichen Dämpfen. Die Bäume, einst voller Leben, standen nun mit schwarzen, rissigen Stämmen da, ihre Blätter zerfressen von einem heimtückischen Gift, die Wurzeln, tief im Erdreich verfault - und doch kämpfte der Wald noch, streckte sich nach Licht und Nahrung, das spürte sie. Selbst die Dryaden, untrennbar mit dem Wald verbunden, hatten dort keinen Schutz mehr gefunden. Einige, offensichtlich korrumpiert, waren bereits gestorben, ihre zerbrochenen Körper zwischen den vergifteten Wurzeln liegend. Von den restlichen, wenn es noch welche gab, keine Spur. Die Schuld der Dunkelheit aus Surom. Es war alles so abstrus, wie sich Surom für den Feenwald interessierte, das sie mittlerweile der Meinung war, sie selber hatten das Unheil dort gepflanzt, damit sie, was auch immer, daraus ernten konnten. Gier und Zerstörung, mehr kannten jene nicht. Ihre Waffengewalt im Feenwald sprach für sich. Es war schwer in diesen Momenten nicht etwas anderes als schwelenden Hass zu empfinden.

Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass es noch schlimmer werden könnte, doch ehe sie weitere Gedanken verschwenden konnte, erregte ein Spatz ihre Aufmerksamkeit, der leise Zwitschernd auf einem niedrigen Ast umher tippelte. An seinem Beinchen befand sich ein kleines Pergamentröllchen. Das Faerwesen legte den Kopf schräg, während sich ein sanftes Lächeln abzeichnete, ehe sie vorsichtig die Hand ausstreckte. Das Vögelchen zögerte nicht, ließ sich sich mit einem leisen Geklapper des Schnabels auf ihrem Handrücken nieder, damit das Gewicht der Nachricht abgenommen werden konnte. Neugierig entrollte sie das winzige Pergament und erkannte sofort Varyariels Handschrift. Eine feine Falte auf ihrer Stirn und ein nachdenklicher Laut folgten und sie blickte erst in Richtung Loriendor, dann in Richtung Caladlorn. Ob der Condir informiert wurde? 

»Hannon le, mellon mîw nîn.«

Murmelt sie schließlich leise, während sie den Spatz vorerst auf ihre Schulter hüpfen  ließ, während sie selber ein paar lose Zettelchen aus ihrer Umhängetasche wühlte. Zerknittert und eingerissen, als wären es mehr Überreste. Auch ein paar Sonnenblumenkerne fand sie in diesen Untiefen, um sie dem zwitschernen Spatz zu reichen.

»Du müsstest zwei weitere Nachrichten überbringen, würdest du das für mich tun?«

Das goldbelbe Augenpaar des Faerwesen betrachtet den Spatz, der gierig die Sonnenblumenkerne hinunter schlang. Ob der Worte flauschte er das Gefieder auf und sprang ein wenig auf der Stelle, als wäre das eine stumme Antwort - es reichte zumindest aus, damit Shira'niryn die Mundwinkel hinauf zog.

»Hannon le.«

So würde wenig später der Spatz sich wieder auf den Weg machen, ein Röllchen im Schnabel, ein Röllchen am Bein. Eine Nachricht würde hoffentlich den Condir in Caladlorn erreichen, die andere Elira in Nebelhafen.
  
 
Alae!
 
Die Druiden und Waldelfen gehen heute in den verseuchten Feenwald. 
 
Frühe Abendstunde, zur 6. Stunde. Vor Lóriendor.
 
Shira
  
 Einen ähnlichen Hinweis würde sie für alle Bewohner Caladlorns im Bankgebäude hinterlassen, so dass jeder, der heute Abend dabei sein wollen würde, die Gelegenheit hätte darüber informiert zu sein.
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Rahouwa Se'lassi
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Rahouwa Se'lassi »

Am Morgen danach, suchte sich Rou einen ruhigen Ort, wo sie ihre Gedanken in einem Bericht zusammenfasste, den sie ab da an erstmal bei sich trug.

Wenn ich an den Feenwald denke, zu jener Zeit in der ich jetzt lebte, dann erfasst mich ein Kribbeln im Bauch und jeder Atemzug fühlt sich wie ein Windstoß an. Es sind stürmische Zeiten. Ich bin im zweiten Mondlauf meiner Rekrutenzeit bei der Solgarder Wache und lebe hauptsächlich in Solgard zur Zeit. Umso wichtiger war es mir, am zweiten und dritten Tag des Wochenlaufes, in den Norden zu reiten. Wie üblich kam der Zirkel jeden zweiten Tag der Woche zusammen, in der Nacht ging ich meist ins Dorf zu den Thrymm'tack und verblieb den folgenden Tag mit ihnen.

Der Zirkel und ich
Der Zirkel war noch nicht wirklich alt, doch hob ich bereits zur ersten Stunde meine Stimme und bot meine Unterstützung an. Damals, als Mael noch da war und wir gemeinsam dem Zirkel beitraten. Er als Druide und ich als ... ja was bin ich eigentlich? Wir gaben dem Kind den Namen Zirkelstreiter, da auch Waldläufer dem Zirkel beitraten. Doch bin ich weder Druide, noch Waldläufer. Mein Vater war ein Waldläufer, meine Mah eine Bardin. Ich teile die liebe zu den Wäldern und Pflanzen mit meinem Vater. Auch wenn er die Tiere dort mit einbezog. Ich respektiere sie, und erkenne die Gefahr an, die von Ihnen ausgehen kann, mir käme es aber nie in den Sinn, von Liebe zu sprechen. Ich sehe mich aber mit den Pflanzen verbunden. Es kommt mir vor, als gäben sie mir die Luft zum atmen. Die Nahrung die mein Geist benötigt, die Weichheit, die mir das Leben in Gesellschaften nimmt. Unter den Laubgekrönten wipfeln, kann ich sein, klar und ungetrübt. In den myriaden Lichtstrahlen eines Sommerwaldes, fühl ich mich genauso daheim, wie im modrigen kalten Nebelwald des frühen Winters. Heimischer als der Wüstensteppe der ich einst geboren wurde.

Die Zeit und der Zirkel
Im letzten Herbst, als Mael fortgegangen war, - vielleicht war es auch schon Winter, so genau weiß ich das nicht mehr - bekam ich am Rande mit, wie mein Zirkel und die Bewahrer gemeinsam an etwas arbeiteten. Nun mir ist bekannt, dass sie ein Numen rufen konnten, dass sie "den Gärtner" nennen. Ich weiß auch, dass sich vieles im Feenwald abspielte wohl. Ich weiß wen ich alles Fragen könnte, wenn es mich nach mehr Wissen verlangte. Doch das tat es bis jetzt nicht. Es war aber eine große Sache - würde man in der Gosse wohl sagen.
Jetzt ist Frühling. Der Schnee ist weitesgehenst geschmolzen, erste Blüten recken ihre Köpfe gen Sonne, Mensch und Tier wird empfindlicher, reizbarer. Es ist schon einige Tage her, dass ich hörte im Feenwald, sei etwas nicht in Ordnung. Ich bin nicht oft im Feenwald, vielleicht ein oder zweimal im Mondlauf. Jedenfalls trieben mich die Gerüchte natürlich genau dort hin. Ich war in vermutlich unerwarteter Gesellschaft. Wir trugen beide Masken und jeder unserer Schritte war mit bedacht ausgeführt. Sehr leise - ihre noch leiser. Die Luft lag schwer, wie in Dunstwolken fast in der Atmosphäre. Meine Augen brannten recht schnell, und so wagten wir uns nicht sonderlich tief hinein. Noch ehe ich den Teil des Waldes verließ, watete ich durch den Fluss und wusch mich mitsamt Kleidung. Ich bekam mit, dass natürlich ein jeder gewarnt war und der Sache viel Bedeutung beigemessen wurde. Was sollte ich noch groß tun. Doch dann erfuhr ich, dass es wohl Komplikationen gab. Man hatte Gwendolyn und Radesvald wohl des Feenwaldes verwiesen. Dies war der Anlass, weshalb ich das Thema letzte Woche ansprach. Ich wollte einfach wissen, was sich da zugetragen hat und verstehen, warum mein Zirkel verwiesen wurde.

Shira
Ich erfuhr, dass mit Shira - sie ist wohl elfischer Herkunf, eine Erzdruidin und Initiatorin der großen Sache, die sich im Jahr zuvor ereignete. Man kann vielerlei Geschichten über sie Hören, unter anderem, dass sie einen Drachen verschluckt hat - was äußerst dubios klingt. Selbst hab ich sie nur ein paar wenige unpersönliche Male getroffen. Sie wirkt grundsätzlich freundlich, zurückhaltend und irgendwas ist an ihr anders. Ich weiß auch nicht recht, was es ist. Irgendwas ungreifbares, oder ich kann sie einfach auf eine bestimmte Art und Weise riechen - aber auch nur wenn ich sie sehe. Naja ich weiß noch, dass sie eine ausgezeichnete Unterstützung ist auf der Hatz. Unaufdringlich, tut sie genau das, was benötigt wird und zu ihren Aufgaben zählt. Ansonsten habe ich die Vermutung, dass sie aussergewöhnlich gut Tee und Kekse servieren kann.

Der erste zweite Tag des Wochenlaufs
Jedenfalls erfuhr ich, dass Shira eine weitere Zusammenarbeit wohl entgegen sehen wollte, auch der Waldalf wirkte letzte Woche nicht so auf mich, als hätte er etwas gegen unseren Zirkel oder eine gemeinsame Arbeit. Ich hörte Gwendolyn zu als sie mir erzählte und spürte eine gewisse Hilflosigkeit. Es war keine Hoffnungslosigkeit, aber irgendwas drückte ihr auf die Stimmung, wenn sie vom Feenwald erzählte. Sie sprach davon, dass eine Barriere eingerissen wurde. Ich glaube Segimer hatte das auch gespürt, jedenfalls war er dafür, als ich vorschlug kurzfristig in den Feenwald zu reiten. Man gab mir zu Bedenken, dass es Schwierigkeiten mit dem frechen Oberelfen geben könnte. Doch darüber konnt man sich auch Gedanken machen, wenns soweit gekommen sei.

Rotes Blatt
Umstände auf dem Weg zum Feenwald hatten ergeben, dass wir doch erst die Waldalfen besuchen wollten und dort zeigte sich mir die größte Überraschung von allen. Ich hätte es kaum zu glauben vermocht. Doch als ich endlich mein Pferd an der Brücke zügelte, sah ich Rotes Blatt. Mein Herz sprang über vor Freude. Ich kann gar nicht erklären, welches unbekannte Band mein Herz an das ihre band, doch wann immer ich sie seh, springt mein Herz vor Freude. Vielleicht, weil sie eine direktere Verbindung zu den Pflanzen und Bäumen hat als ich. Vielleicht ist es für sie so, wie es damals mit der Echse war.
Als er damals eine Verbindung zum Ahnenbaum suchte und ich plötzlich seine Stimme in mir drin hörte. Ganz ohne Klang und Ton, ausser der Melodie eines Frühlingabends im Wald.

Wir
Nun als ich auf sie zustürmte, spürte ich schon im näherkommen, dass sie diese Freude wohl nicht erwartet hatte. Ich zügelte mich noch, dass ich nur nach ihren Händen griff. Ich wollte nicht, dass sie sich wegen mir unwohl fühlte. Ich bemerkte auch die Waldalfe die alle Varyiariel oder verkürzt manchmal Vary nennen und den Waldalfen von letztem Wochenlauf. Welcher sich diesmal sehr im Hintergrund hielt.
Wir kam auf der Ebene des Ausgleichs zu einer gemeinsamen Rast zusammen. Ich versuchte schnell zu verdeutlichen, dass wir den Austausch suchen. Doch spürte ich auch bei den Waldalfen eine seltsame Hoffnungslosigkeit. Nicht bei jedem gleich stark, und auch nicht gänzlich harmonisch - als gäbe es verschiedene Ansichten die sich sanft begegneten. All das glaubte ich zu spüren, und in mir selbst... Nun es fühlte sich für mich wie eine Opferrolle an. Da war dieses Leid, das Sterben von Bäumen und Dryaden - deren Abstraktheit ich noch immer nicht richtig begriffen habe, ich nehme erstmal vorsichtig an, das sie so etwas wie Feen sind, die auch mal richtig unangenehme Launen haben können - es gab die giftigen Dünste, die auch der Tierwelt schadeten, das konnte ich einfach nicht so hinnehmen, ohne es erst versucht zu haben. Doch mir war klar genug, dass die Chancen sinken, wenn wir nicht alle gemeinsam an den Strang zogen.
Rotes Blatt konnte ich zu einem Ausflug in den abgesperrten Bereich überreden. Ich gab ihr mein Wort, nicht eine Bewegung zuviel ohne ihre Aufforderung zu machen und hielt mich selbstverständlich daran. Gwendolyn war auch dabei und gemeinsam machten wir die traurige Entdeckung von Dryadenleichen. Eine schien mir eine Schnittwunde, wie von einem Dolch gehabt zu haben, bei den anderen konnte ich es nicht genau sehen. Die Frage war halt, wurden sie mutwillig getötet oder in der Notwehr, weil sie den Wald verteidigt hatten? Oder gab es noch andere Möglichkeiten?
Ich ludt Rotes Blatt und die ihren für den kommenden zweiten Tag als Gäste in unseren Zirkel ein.

Der zweite zweite Tag des Wochenlaufs
Ich freute mich bereits, als ich meine Sachen in Solgard zusammen packte, um für zwei Tage in den Norden heimzukehren. Ich vermisste den Norden und ich spürte jedesmal wenn ich heimkehrte, dass mich der Süden veränderte. Nicht im schlechten Sinne, aber ich würde auch nicht sagen im Guten. Der Süden veränderte mich einfach. Doch an diesem zweiten Tag des Wochenlaufes würde ich wieder zum Zirkeltreffen gehen. Es war ein angenehmes Treffen für meinen Geschmack. Ich spielte ein wenig die einfache Weise vor mich her auf der Laute, wärend das Gespräch eine Weile so dahin plätscherte. Dann und wann schauten wir, dass wir alles nochmal zusammen fassten und schlussendlich hatten sich wohl alle soweit einbringen können, wie es in ihren Möglichkeiten, Talenten und Interessen stand. Bis auf mich. Ich hatte mich allen ernstes dafür gemeldet Scheisse zu sammeln. Also Dung zum düngern. Wenn ich mich frage, was ich mir dabei wohl gedacht habe, muss ich mir eingestehen, dass ich wohl nicht den allerhellsten Moment da hatte. Allerdings war die nächste Alternative, nämlich diese Arbeit auf Segimer oder den Forsjamanen zu schieben, mit meiner Vorstellung von Respekt nicht vorstellbar. Und ich hielt es für eine gute Idee, das würd sicherlich nicht schaden. Immerhin haben die Bäume da unten langezeit keinen Dung mehr bekommen.
Nagron würde die fruchtbare Erde in der Steppe sammeln, die Waldelfen waren damit einverstanden Proben für die Pilzsporensache von Radesvald zu besorgen. Dieser widerum würde sich darum kümmern, die Pilze zu züchten die helfen könnten. Er war ganz in seinem Element und so wie er davon sprach, klang das ganz einfach.

12. Tag des 3. Mondes nach 1 Jahr
Rou

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Radesvald
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Radesvald »

Radesvald wartete in seinem Labor auf den Elfen aus Caladlorn der die Proben aus dem vergifteten Wald vorbeibringen wollte. Die Idee war einfach: Pilze konnten fast alles verdauen, selbst verschiedene Mineralien, und auch viele Stoffe die für Pflanzen und Tiere äußerst tödlich waren. Wenn auch nur eine einzige Pilzsorte eine Resistenz gegen das Gift hatte wäre es möglich daraus eine Spezies von Pilzen zu züchten die das Gift nicht nur überleben, sondern auffressen könnte.

Der Elf traf ein und die beiden machten sich an die Arbeit um Sporenproben von Radesvalds Pilzzucht zu sammeln. Alles vom Leuchtschirmling bis zum gemeinen Schimmelpilz war vertreten, und für den ersten Versuch würde es ausreichen einfach mal wild alles auf die giftige Erde los zu lassen und zu sehen was überhaupt eine Chance hatte.

Nachdem sie die Sporen gesammelt hatten stiegen sie hinunter in den Keller des Labors, wo es kühler war als oben wo die hitze Solgards den Pilzen etwas zu schaffen machte. Sie begannen aus den Proben von vergifteter Erde und dem Substrat das aus dem Wald gesammelt wurde Nährböden vorzubereiten. Nachdem sie zehn Tabletts flächendeckend mit dem giftigen Boden überzogen hatten war es Zeit für die erste Generation. Das Substrat wurde befeuchtet, und die Pilzsporen aus dem Labor darauf verteilt. Es würde mindestens einen Tag dauern bis man Resultate erkennen könnte.

Da Sidh auch vergiftetes Wasser mitgebracht hatte entschied sich Radesvald gleich einen weiteren Test zu wagen, und zu versuchen das Gift in reiner Form aus dem Wasser zu destillieren. Sie befüllten den Kolben, und stellten sicher das die Dämpfe nicht aus dem Kondensator entweichen konnten. Unter sehr niedriger Hitze begann Radesvald das Wasser zu verdampfen, auch ein Prozess der langsam war, und nicht sofort irgendwelche Resultate haben würde.
 
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Shira'niryn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Shira'niryn »

Sie musste schon zugeben recht erleichtert gewesen zu sein, als Sidh die Proben für Radesvald an sich genommen hatte, um damit nach Solgard zu reisen. Sie wollte nicht länger als notwendig in der Nähe von diesem Übel sein. Hoffentlich fand der alte Mann eine Lösung und seine Pilzidee wäre fruchtbar.

Die Spatzen waren diese Tage äußerst aktiv und so war es wieder ein kleiner Schwarm der den noch gesunden Teil des Feenwaldes verließ, damit er Botschaften an alle Druiden, Waldelfen und Hochelfen verteilen konnte. Botschaften, die vermitteln würden, dass man sich am 16. Tag dieses Mondlaufes zur 20. Stunde des Tages auf der Feenwiese treffen wollen würde. Ein Treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen und nochmal alle Beteiligten auf den gleichen Stand zu bringen. Nur wenn man gemeinsam daran arbeiten würde, würde sich das Unheil bekämpfen können.
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