[Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

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Tyladriel
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Tyladriel »

Sie waren der Wahrheit näher, als Tyladriel vermutet hatte. Elira hatte das blutige Messer gefunden, während Andere Proben von Vampirblut beschafft hatten. Wie genau sie daran gelangt waren, hatte Tyladriel nicht mitbekommen. Er hatte dem Austausch der Gruppe kaum folgen können – der Schmerz hatte es ihm unmöglich gemacht, ruhig zu sitzen und ihren Worten zu lauschen. Der Splitter in seiner Brust hatte eine Wunde gerissen, die mit jeder Heilung wieder aufbrach, ein endloser Kreislauf aus Fleisch, das sich schloss, nur um erneut zerrissen zu werden. Doch es war nicht nur die Wunde selbst, nicht nur der Schmerz, der ihn quälte. Da war noch etwas anderes, etwas Dunkles, etwas Zorniges. Etwas, das seinen Ursprung in diesem verfluchten Splitter hatte – in diesem Ding, das er nicht aus seiner Brust schneiden konnte.


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Dann erschien die Urälteste. Ein Wolf geformt aus Licht, eine Gestalt, die Ehrfurcht forderte. Ihre Präsenz war überwältigend, und dieses Mal kam sie nicht, um Trost zu spenden oder Rätsel aufzugeben. Sie kam mit Zorn. Mit einer Forderung. Wütend über die Nachforschungen der Wölfe zu den verseuchten Splittern verlangte sie Gehorsam. Sie befahl ihnen, ihre Suche zu beenden, den Splittern keine weitere Beachtung zu schenken. Doch Tyladriel zweifelte, und sein Zweifel hallte in den Reihen der anderen Wölfe wider. Er stellte sie zur Rede, nannte sie eine Heuchlerin, zog sein Schwert und ging auf sie los. Doch es war aussichtslos. Sie stoppte seinen Angriff mit einer Leichtigkeit, die jede Gegenwehr bedeutungslos machte und schleuderte ihn wie einen Spielball gegen die Felsen. Schnallen seines Kettenhemdes lösten sich unter der Wucht und darunter kam der dunkle Splitter zum Vorschein, dessen Spitze aus seiner Brust ragte.

"Sie ist so falsch wie das Licht, das sie umgibt…"

Er konnte die Höhle noch verlassen, bevor Sie ihn festsetzen konnte. Doch lange blieb er nicht unentdeckt. Asuma spürte ihn auf, und trotz allem, was geschehen war, überraschte ihn das Vertrauen der anderen Wölfe in ihn. Sie trafen sich in den alten Ruinen, verborgen im dichten Dschungel, wo die Luft schwer war vom Duft nasser Erde und wucherndem Grün. Fragen prasselten auf ihn ein, Pläne wurden geschmiedet. Sie brauchten Antworten. Einen Weg, den verseuchten Splitter aus Tyladriels Brust zu entfernen, ohne ihn dabei zu töten.

Antworten, die ihnen nur jene Fremde liefern konnten, die vor Surom lagerten – jene, die auf der Suche nach einem Vampir waren. Sie wussten, wo sie diese Leute finden konnten und sie würden ihnen einen Besuch abstatten. Und so wie es sich für einen Besuch gehört, sollten sie vielleicht mit einem Mitbringsel erscheinen. Und welches Geschenk könnte passender sein als genau das, wonach sie suchten?
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Tyladriel
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Tyladriel »

Tyladriel saß auf dem kalten Steinboden der Zelle, den Rücken gegen die raue Wand gelehnt, während die Düsternis sich wie eine zweite Haut um ihn legte. Das dumpfe Pochen des Splitters in seiner Brust war zu einer Konstante geworden, einem schmerzhaften Puls, der ihn immer wieder daran erinnerte, warum er hier war. Er hatte sich gegen die Hilfe seines Rudels entschieden – nicht, weil er ihnen nicht vertraute, sondern weil sie keine wirklichen Antworten hatten. Sie kannten keinen Weg diesen Fluch zu brechen, und er hatte sie nicht tiefer in diesen Konflikt ziehen wollen. Nicht in diese Schatten, die sich längst nach ihm ausgestreckt hatten. Doch jetzt, da er hier saß, verwunderte ihn der Gedanke, dass er sich so sehr um ihr Schicksal sorgte. War er nicht immer ein Einzelgänger gewesen? Und doch…

Sorsha stand auf der anderen Seite der Zelle, aufrecht und abwartend, mit einem Blick, der ihn gleichermaßen musterte wie verurteilte. Auch ohne ihre Reagenzien und ohne die Freiheit, ihre Magie zu wirken, hatte sie nichts von ihrem Stolz eingebüßt. Sie wusste, dass Surom sie nicht lange sich selbst überlassen würde. Dass ihre Leute bereits nach ihr suchten, war kein Geheimnis mehr – immerhin hatten sie beide das mit Blut besiegelte Zeichen ihrer Gefangennahme selbst gelegt.

„Also, so endet unsere kleine Reise“, bemerkte sie schließlich, ihre Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Spott. „Ich frage mich, hast du wirklich geglaubt, du könntest mich aus dem Moriforst entführen, mich quer durch das halbe Land schleifen und mich hier einfach in fremde Hände geben?“ Sie trat näher ans Gitter, dunkle Augen auf ihn gerichtet. „Und? War es das wert?“

Tyladriel hielt ihrem Blick stand, ließ sich nicht auf ihre Spielchen ein. „Ich habe bekommen, was ich wollte.“ Seine Stimme klang ruhig, gefasst. Weder triumphierend noch reuig, einfach eine Feststellung.

Sorsha hob eine Braue, ein amüsiertes Lächeln spielte um ihre Lippen. „Und das wäre?“

Er schwieg, während draußen Stimmen durch die Korridore hallten – dumpf, entfernt, aber mit wachsender Dringlichkeit. Kharrs Wölfe waren in Bewegung. Sie rüsteten sich für den unvermeidlichen Angriff. Erste Streiter aus Surom hatten die Spuren bereits verfolgt, und es war nur eine Frage der Zeit, bis eine größere Streitmacht aufbrechen würde um Sorscha, eine der Säulen des Reiches Surom, zu befreien.
Doch sie bereiteten sich hoffentlich nicht nur auf den Kampf vor. Sie wussten um Tyladriels Zustand, um das, was in ihm wuchs - waren sie selbst doch die Verursacher von seinem Leid. Dennoch hatte er sich an sie gewandt in der Hoffnung auf Heilung – ob er sie wirklich finden würde oder sich ihnen nur als weiteres Opfer dargeboten hatte, musste sich noch zeigen.

Tyladriel erhob sich langsam, die Muskeln protestierten, doch der Schmerz war längst sein ständiger Begleiter geworden. Sein Blick fiel kurz auf das Gitter zwischen ihnen, dann wieder auf Sorsha. „Genieß die Ruhe“, sagte er, während er sich von der Wand abstieß. „Sie wird nicht lange währen.“

Noch bevor Sorsha darauf antworten konnte, öffnete sich die schwere Tür zum Zellentrakt. Ein breitschultriger Wolf, dessen Gesicht von Narben gezeichnet war, trat ein und musterte ihn mit eisigem Blick. „Kharr will mit dir sprechen“, sagte er knapp. Keine Einladung, sondern eine Anweisung.

Tyladriel nickte langsam. Die Zeit der Fragen war vorbei – nun würden die Antworten folgen. Oder das, was Kharr dafür hielt.


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Bjornar
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Eisige Pfeile und schlagende Herzen

Beitrag von Bjornar »

In Fjellgatt flüstern sie heute schneller als der Wind. Angeblich haben Bjornar und Ynge fremde Stimmen in der Pfeifenden Einöde gehört, unten in der Höhle des Isbjorn; bedrohliche Krieger lauern dort, die mit eisblauen Explosionspfeilen sogar das Herz gefrieren lassen können und die von Zauberklingen umschwebt werden! Ynge hat es beinahe erwischt, sagt man; Bjornar musste sie aus der eisigen Umklammerung ziehen, hat sie warmgepustet wie eine Winterbärin ihr Junges. Gemeinsam haben sie es irgendwie geschafft, die Fremden auszutricksen. Ynge lenkte ab, Bjornar schlich hinein in die Höhle, fand die Bärenhöhle eingestürzt, den geheimen Pfad zur Drochsaal-Festung verschüttet. Nur knapp sind sie mit dem Leben davongekommen. Einen Verfolger streckte Ynge mit einem Meisterschuss nieder. Aber: Wer diese unheimlichen Fremden waren und was sie dort suchten – darüber zerbrechen sich heute Nacht alle Bewohner von Fjellgatt die Köpfe.

Eisige Pfeile 1- Ynge down.png

Eisige Pfeile 2- Einsturz.png

Eisige Pfeile 3 - Sackgasse.png
 
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Sorsha von S.
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Von Hoffen und Scheitern...

Beitrag von Sorsha von S. »

Langsam öffnete sie ihre Augen und war kurz irritiert. Ein fremdes Gefühl, das sich rasch in Verwirrung wandelte, als ihr Verstand die ungewohnte Umgebung erfasste.
Die feuchte Kälte des Bodens, auf dem sie kauerte, durchdrang ihre Kleidung, und ihre Muskeln, die stundenlang in dieser unnatürlichen
Haltung verharrt hatten, protestierten schmerzhaft.
Plötzlich erfasste sie die Realität mit voller Wucht. Ihr Blick glitt nach unten, wo eben noch Kelreas Kopf in ihrem Schoß gelegen hatte.
Doch dort war nichts als Leere. Hastig ließ sie ihre Augen umherschweifen und entdeckte die Wächterin in der Zellenecke.
Sie schien angeschlagen, aber bei Bewusstsein zu sein, was sie innerlich aufatmen ließ.
Beim Versuch, sich aufzurappeln, zuckte ein brennender Schmerz in ihrem rechten Oberarm auf. Sie schob den Ärmel hoch und entdeckte
eine tiefe Schnittwunde, die bereits Anzeichen der Heilung zeigte. Dunkel erinnerte sie sich an die Szene, als zwei Schergen in die Zelle gestürmt waren.
Einer hatte sie gepackt und ihren Arm festgehalten, während der andere ihr mit einem Dolch eine tiefe Wunde zufügte, um ihr Blut aufzufangen.

Doch ihr blieb kaum Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Tyladriel erschien vor der Gittertür, seine Haltung nicht mehr so aufrecht, wie sie es von ihm gewohnt war.
Der süßliche Duft des nahenden Todes drang durch das Gitter in ihre empfindliche Nase. Doch so geschwächt er auch wirkte, die Armbrust,
die schussbereit auf sie gerichtet war, verlieh seinen Worten genug Nachdruck. Er ließ sie aus der Zelle treten und brachte sie im vorderen Teil der Festung in einen Raum.

„Setzen“, befahl er und deutete auf die Liege, die im Vergleich zum übrigen Mobiliar fast einladend wirkte. Widerwillig kam sie seiner Aufforderung nach.
Mit gezogenem Dolch trat er auf sie zu und griff nach ihrem Arm. Instinktiv wich sie zurück, doch es gab kein Entkommen.
Mit eisernem Griff packte er zu, und der Dolch hinterließ eine blutige Spur auf ihrer Haut, nicht tief, aber schmerzhaft genug, um ihr ein Zischen zu entlocken.
Mit dem blutigen Dolch trat er zurück und richtete ihn auf den dunklen Splitter in seiner Brust. Als ihr Blut sich mit seinem Fleisch vermischte, entfuhr ihm ein Keuchen.
Die Bestie in ihm schien um die Vorherrschaft zu ringen, kämpfte gegen das verderbte Blut an. Sein Haaransatz verfärbte sich pechschwarz, und seine Augen nahmen eine andere Farbe an.
Doch das Menschliche obsiegte, und als er die Gewissheit seines Scheiterns erkannte, stieß er einen markerschütternden Schrei aus.

„Es… wirkt nicht… Zur Hölle mit dir, deiner Dunklen Mutter, mit Asmodan und sogar der Urältesten… Sie haben all die Jahre gewartet, bis die Wunden,
die Renessa hinterlassen hat, heilen konnten, nur um mich dann von derselben Seuche heimsuchen zu lassen, die sie mir genommen hat…“

Seinem verbalen Ausbruch folgte eine Salve von Bolzen, die sich tief in die Wand hinter ihr bohrten.

Was hast du erwartet? ... kommt es nur von ihr...

Für einen kurzen Augenblick flackerte das, was von ihrer Menschlichkeit übriggeblieben war, auf, und sie konnte seinen Schmerz nachempfinden.
„Wäre es nicht nur die welke Hülle der Frau, die einst diesen Körper belebt hatte, würde ich den Anblick genießen…“, hallten seine Worte von vorhin in ihrem Kopf nach.

Doch so schnell dieser Anflug kam, so schnell wich er ihrer vampirischen Natur, und der Hass auf den Feind brodelte in ihr auf. Dennoch mahnte sie sich zur Vorsicht.
Die Lage draußen war noch unübersichtlich, und sie würde nicht ohne Kelrea, Soryia und Baithan fliehen.

Auf dem Rückweg erkundete sie die Lage. Kaum einer der feindlichen Wölfe war hier unten unterwegs. Vor der Zelle angekommen, kam es zu einem
Wortgefecht zwischen ihm und Kelrea, und plötzlich bot sich die Chance, ihn anzugreifen. In normaler Verfassung hätte er vermutlich
über ihren Ellbogenstoß gelacht, doch seine Kräfte schienen fast aufgebraucht. So gelang es ihr, ihn ins Straucheln zu bringen und etwas Abstand
zwischen sich und ihren Angreifer zu bringen. Sie schnappte sich ihre Reagenzien-Tasche, die am Vortag achtlos vor der Zelle abgelegt worden war,
und wirkte einen Paralyse-Zauber auf ihn und den sich nähernden Wegelagerer, gerade, bevor dessen Schwert Schaden anrichten konnte.

Den während des Gerangels heruntergefallenen Schlüssel schnippte sie mit dem Fuß in Kelreas Zelle, sodass diese sich noch befreien konnte,
bevor die herannahenden Suromern den Zellentrakt erreichten...
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Tyladriel
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Tyladriel »

Kharr bot keine Antworten. Nicht, weil er sie verweigerte, sondern weil er schon verschwunden war, ehe Tyladriel überhaupt fragen konnte. Als sich die ersten Vorboten Suroms näherten, war er fort – mit einem Teil seines Rudels, mit dem Mondstein und dem, was vielleicht Tyladriels Rettung hätte sein können. Zurück blieb nur der Nachhall seiner Präsenz. Und Sorscha – eine Gefangene, für die Surom bereit war, in den Krieg zu ziehen.

Tyladriel entkam den Truppen Suroms nur knapp – gezeichnet, ausgezehrt. Er floh in den Unterschlupf seines Rudels, die Mondsteinhöhle. Dort ruhte er, so gut es ging, inmitten von Kälte und Stille. Tage vergingen, bevor die anderen eintrafen. Sie kamen einzeln, in kleinen Gruppen, mit Spuren des Dschungels und der Ferne im Fell. Als sie ihn sahen, hüllte sich zunächst ein seltsames Schweigen um sie.

Dann begannen sie zu fragen. Manche vorsichtig, andere drängender. Er erzählte nur, was sie unbedingt wissen mussten – von Kharrs Flucht, seinem Tanz mit Sorsha und von Surom. Vielleicht auch ein wenig mehr, als er wollte. In ihren Blicken lag keine Wut und nur in wenigen echte Sorge – es war vielmehr Abscheu. Ein Anflug instinktiven Grolls, der sonst nur den Widergängern zu teil wurde. Der Splitter in seiner Brust strahlte eine Verderbnis aus, die jeder von ihnen riechen, fühlen konnte. Als würde er langsam verfaulen, von innen nach außen. Und sie waren Wölfe. Was verwest, wird gemieden... oder vernichtet.

Wieder spürte er den Splitter wie ein scharfes Messer unter der Haut. Und doch war da etwas Seltsames in ihm – ein Widerstand gegen den Gedanken, die Anderen mit hineinziehen zu wollen in dieses Dunkel. Vielleicht war es der Grund gewesen, warum er sich gegen ihre Hilfe entschieden hatte. Nicht, weil er sie nicht wollte. Sondern weil sie keine Lösung hatten. Und in seinen schwächeren Momenten gar tröstete er sich mit der Einbildung, er wolle sie nur schützen - ein missverstandener, unbesungener Held.

Einige Nächte später verließ er die Höhle wieder. Heimlich, leise, mit einem klaren Ziel. In den Aschlanden fand er, wonach er suchte – Spuren von Kharrs Rudel. Einer von ihnen lagerte allein und Tyladriel lauerte ihm auf, stellte ihn unweit der sengenden Lavaflüsse. Mit einem Bolzen durch das Knie begrüßte er seine Beute. Die Schmerzen, die er zu verursachen imstande war, sollten von Anfang an den Ton angeben.

„Wo verstecken sie sich?!“

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Als der andere nicht antworten wollte, sprachen weitere Bolzen – immer wieder, bis die Wahrheit hervorquoll wie Blut aus einer offenen Wunde.

Er hatte, was er brauchte. Doch er konnte nicht warten. Die Kharrwölfe würden ihren Späher bald vermissen. Der Schlag musste schnell folgen, ehe sie sich dem Zorn der hiesigen Werwölfe entziehen konnten.

Zurück in der Mondsteinhöhle hinterließ Tyladriel eine knappe Nachricht auf grobem Pergament – für jene, die ihm folgen würden:

„Morgen, wenn die Sonne fällt, geht auch der Blutmond unter. Seid bereit - T.“

Er würde ihnen auf anderen Wegen dasselbe sagen. Den Wölfen, die er noch erreichen konnte. Denen, die ihm trotz allem noch vertrauten.
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Nagron Vandokir
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Nagron Vandokir »

Nachdem er dem Rudel seine idee unterbreitet hatte und von mayla eine Anweisung zu seiner Idee erhielt lässt er sich nicht davon aufhalten, seinen Teil dessen beizutragen....

So nahm er eine Flasche und brannte diese aus sodass diese keimfrei und ohne Verunreinigung war.
Idee1.jpg
Als er die Flasche dann ausgebrannt hatte biss er sich einfach in den Arm und füllte sein Blut in diese Flasche ab.
Idee2.jpg

Als er dieses dann sauber verkorkt hatte begab er sich gen der Werwolfshöhle .....und stellte diese eine Flasche mit seinem Blut
Blut.png
Blut.png (5.86 KiB) 337 mal betrachtet
....in die zuvor angesprochene Ecke:
Idee3.jpg
Auch wenn viele tausend Peitschen auf mich niedergehen, beugen werde ich mich nicht!

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt!

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Tyladriel
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Tyladriel »

Die Nachrichten waren kaum angekommen, nachdem sich die Wölfe in der Mondsteinhöhle versammelt hatten – ihrem Rückzugsort, ihrem neuen Hort. Tyladriel war unter ihnen, geschwächter denn je, die Haut fahl, der Blick tief eingesunken. Doch in seinen Augen loderte noch ein Funke Kampfeswillen. Er sagte ihnen, dass er Kharrs Versteck gefunden hatte, dass der Mondstein dort sein musste.

Sie zogen aus in Richtung Aschlande, die Luft trocken und bitter, der Boden rissig. Sie betraten den Eingang der Dämonenhöhle. Schweigend schritten sie tiefer, geführt vom Echo ihrer Schritte, bis sich vor ihnen Kharrs Schergen erhoben – ein letztes Aufgebot. Die Kämpfe waren erbarmungslos. Einer nach dem anderen fiel, Wunden rissen auf, Blut spritzte auf Gestein, fauchende Schatten und aufbäumende Zähne. Doch das Rudel der Wölfe hielt stand. Kharrs Getreue wurden zerschmettert, bis kaum noch einer übrig war.

Am Ende des Ganges öffnete sich eine letzte große Höhle, darin der Ritualkreis. Der Mondstein ruhte in seiner Mitte, umgeben von Zeichen aus Blut. Kaum hatten sie ihn erblickt, trat Kharr aus der Dunkelheit, aufrecht, mit einem kaum sichtbaren Grinsen. "Sieh an... Sieh an..." kam es hämisch während er sich in Stellung brachte. Noch bevor die Wölfe einen weiteren Schritt tun konnten, regte sich der Schatten um sie herum – Schergen, versteckt zwischen Felsen und Nischen traten hervor und umzingelten die Werwölfe - eine Falle.



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Kharr trat weiter vor, entblößte seine Brust und den Splitter, der aus dieser herausragte – wie der in Tyladriels Leib, und doch grundverschieden in seiner Wirkung. Während Tyladriel unter dem Einfluss des dunklen Steins zusehends verfaulte, nährte Kharrs Splitter ihn mit Kraft. Die Dunkelheit pulsierte mit ihm, verstärkte jede seiner Bewegungen, machte ihn stärker. Er war das Sinnbild einer vollendeten Korrumpierung – und zugleich ein verlockendes Versprechen. Denn was Tyladriel quälte, hatte Kharr überwunden. Er bot ihm Heilung, bot ihm Macht. Nur Kharr kannte den Weg zurück – oder hinaus.

Da trat Tyladriel hervor. Seine Waffe senkte sich. Er ging langsam, beinahe demütig, den Blick gesenkt, die Schultern schwer. Kein Laut war zu hören, als er an Kharrs Seite trat und sich hinter ihn stellte.

Dann kam die Bewegung – schnell, unerwartet. Der Ellenbogen traf Kharr im Gesicht, ließ ihn taumeln. „Du glaubst, ich klammere mich an mein Leben wie ein Hund... bereit, allem den Rücken zu kehren...“ zischte Tyladriel, während er ihn mit einem einzigen, geübten Griff entwaffnete. Ohne zu zögern ergriff er Kharrs eigene Klinge, rammte sie ihm in die Brust. „Ein Wolf paktiert nicht mit Hunden.“

Mit letzter Kraft hob er Kharr empor wie einen Kadaver an einem Speer, sein Blick verkeilt in den Augen des Dunkelwolfs, voller Wut und brennendem Zorn. Erst als Kharrs letzter Atem wich, schleuderte Tyladriel den leblosen Körper zu Boden.

Ein Augenblick verging. Dann brach das Chaos aus.

Kharrs verbliebene Schergen stürzten sich auf die Gruppe. Der Kampf war wild, aber die Wölfe rissen sie nieder, einen nach dem anderen.
Zeitgleich regte sich etwas in Kharr. Aus seinem toten Körper löste sich eine dunkle, rauchige Masse. Wie eine klagende Seele schälte sich der Schatten empor und raste direkt auf Tyladriel zu.

Er hatte keine Chance. Der Nebel drang mit solcher Wucht in ihn ein, dass er zu Boden geschleudert wurde. Bewegungslos blieb er liegen – das Bewusstsein augenblicklich entrissen.

Während der Rest des Rudels weiterkämpfte, wandte sich Elira ihm zu, kniete sich an seine Seite, legte eine Hand an seine Kehle. Der Puls schlug noch – schwach, aber stetig. Er lebte.

Die anderen beendeten, was Kharr begonnen hatte. Das letzte Aufbäumen seiner Sippschaft wurde mit Fangzähnen, Magie und Stahl im Blut erstickt. Dann, als das Echo des Kampfes verebbt war, öffnete sich ein Portal inmitten der Dunkelheit.

Sie retteten den jungen Mondstein aus der finsteren Höhle und bargen den bewusstlosen Tyladriel.

Einen Wimpernschlag später fanden sie sich in der Mondsteinhöhle wieder. Der Mondstein, endlich zurück an seinem Platz, pulsierte schwach – wie ein Herz, das gerade erst zu schlagen begonnen hatte. Tyladriel lag in ihrer Mitte, leblos, blass. Doch seine Hände umklammerten noch immer Kharrs Schwert. Fester denn je. Als wäre es längst Teil von ihm geworden.

Die Urälteste erschien wie aus dem Nichts. Schweigend trat sie zu ihm, zog das Schwert mit einer einzigen Bewegung aus seiner Hand. Sie beschwor das Licht und Magie webte sich um Tyladriel, eine schimmernde Hülle aus silbrigen Fäden, die sich schlossen, verdichteten, ihn umschlossen wie ein schützender Kokon – oder ein Gefängnis.

Sie sah ihn an, ihre Stimme gedrungen von einem Hauch Reue: „Ich werde denselben Fehler nicht noch einmal begehen... Dir werde ich nicht den Rücken kehren.“



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Dann reichte sie das Schwert an Mayla weiter und in Ihren Blicken spiegelte sich Entschlossenheit. Kharrs Schwert - Ein Anker der Finsternis. Ein weiterer würde gebraucht werden – vielleicht aus Licht, vielleicht aus etwas anderem. Was auch immer sie vorhatte, ließ sie offen.

Als sie verschwand, hallte Ihre Worte noch durch den Raum:

„Der Anker... bereitet ihn vor. Er hat nicht mehr lange.“


Nächster Termin: Montag 14.04.2025 - 20:00 Uhr
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Mayla
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Mayla »

Rätsel, warum immer alle in Rätsel sprechen mussten.
Es schien eine schlechte Angewohnheit gewisser Wesenheiten zu sein, immerzu in Rätseln zu sprechen.
Und sie hasste Rätsel.
Aber daran war nichts zu ändern. Es galt in erster Linie Tyladriel zu helfen und dazu war ihr fast jedes Mittel recht.
Über die Art und Weise des Ankers hatte sie sich schon Gedanken gemacht und einige Dinge bereits zusammengetragen.
Es blieben aber noch einige mögliche Zutaten offen.
Eine davon würde sie hoffentlich am vereinbarten Ort vorfinden.
Und hoffentlich so, wie sie es angewiesen hatte. Das war wichtig.
Verunreinigungen konnte sie bei einer möglichen Verwendung nicht brauchen.
Sie machte sich also auf den Weg und fand tatsächlich die Phiole vor.

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Sie würde die Phiole zu den anderen möglichen Zutaten legen und später entscheiden, was sie alles für den Anker brauchen würde.
Vorher hatte sie noch etwas an dem Kristall zu probieren und es mussten weitere Vorkehrungen getroffen werden.
Ebenso war ihr ein weiterer Gedanke gekommen, was Teil des Ankers sein konnte. Das galt es noch zu beschaffen.
Wer die Frau in Grau so hin und her hasten sah, konnte sich kaum einen Reim darauf machen. Es würde ein Rätsel bleiben.
 
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