In den Hallen des Ordens findet sich für alle Mitglieder zugänglich folgendes Schriftstück. Wie üblich ist es sauber verfasst und gut leserlich.
Des Herrn und Seiner Diener Segen mit euch,
Ich bitte alle Diener des Ordens in der Kommenden Zeit Ihre Pflichten zu reduzieren, jene außerhalb der Stadt sogar einzustellen.
Eine unbekannte Bedrohung liegt über uns, die Gefahren sind noch nicht abzusehen. Die Vermutungen aus den Gerüchten legen nahe das die Begabtenschaft sich mit Mächten eingelassen hat, die es besser nie auf den Plan gerufen galt.
Weiteres ist für den Augenblick nicht bekannt.
Ich bitte alle Ihre Präsenz auf die Kathedrale zu legen. Es gilt nun einen Wall des Glaubens, ein Schild des Herrn zu errichten. Eine Zuflucht. Jeder Schutzsuchende soll einkehren dürfen. Die Vorrats Anlegung hat bereits begonnen. Besondere Vorkommnisse sind umgehend und ohne Ausnahme Legatin Sloan und Hauptmann Tonya zu berichten.
Gerüstet, ohne Ausnahme.
Sollte der Bedarf entstehen, wird sich den Weisungen von Frau Hauptmann und der Stadtführung gebeugt - ausschließlich zum Schutz der Stadt und des Lebens.
Nach bestehen dieser widerlichtkeit werden wir gemeinsam Buße ableisten für unsere versäumten Pflichten. Wir werden demütig um Enschuldigung, für begangene Übel der Begabtenschaft bitte.
Mögen Einheit und die Heiligkekt uns stärken.
Für den Herrn,
Die Menschen,
Solgard
Im Namen des Ordens
Isarius Keltor
Amarius
Zuletzt geändert von Amarius Darez am 29 Apr 2025, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
Schweren Wolken hingen weit draussen über der See, zusammengeballt wie die Faust eines machtlos grummelnden Titanen, dessen Zorn sich darauf beschränkte das Wasser aufzuwühlen und in gemächlich auslaufenden Wellen in Richtung des Festlandes zu entsenden. Vom dort draussen fallenden Regen kam nicht mehr an als der Geruch, eine klamme Stimmung in der abkühlenden Abendluft. Bald schon würde sich Tau an den Zeltwänden sammeln, Feuchtigkeit, die als letzte Handlung vor der Nachtruhe abgewischt werden musste. Selbst in diesen kleinen Dingen zeigte das stetige Wechselspiel aus Chaos und Ordnung.
"Ich kam hierher wie ein Bündel von Treibgut, überwältigt und eingeschüchtert. Dann lernte ich mich zu orientieren, zu stehen, zu laufen.
Und heute fühle ich mich - auf andere Weise - ähnlich überfordert."
Nur zwei Personen fanden sich im Inneren des Zeltes: Einmal die Sprecherin selbst, deren Augen erwartungsvoll auf einen Kessel mit sich allmählich erwärmendem Wasser gerichtet waren, zum Zweiten der in nachlässigem Charme gekleidete Illusionist der selbsterklärten Hafnergruppe. Das bei ihm so vertraute Lächeln war heute abwesend, der stetig auf die Welt gerichtete Zynismus abgemildert.
"Was überwältigt dich derzeit?"
Fel blieb keine Zeit, um das Gefühl von Unzulänglichkeit, an Bedeutungslosigkeit in Worte zu fassen: Etwas wie ein Wellenschlag komprimierter Wirklichkeit fuhr durch das Zelt, hinterließ in der Wahrnehmung der Halbelfe klingende Nachbeben von Pseudobewegung, während ihre Zähne klappernd aufeinanderschlugen, der gesamte Gleichgewichtssinn binnen dieses einzigen Moments auf der Bahn geworfen.
"Was war das?"
Cillian war schon auf den Beinen, während Fel noch mit ihrer Wahrnehmung kämpfte, das Gefühl der eigenen Finger auf der Oberfläche des Tisches irgendwie falsch, wie ein eigentlich vertrauter Geschmack, der durch die Zugabe eines unbekannten, neuen Gewürzes verfremdet worden war. Schliesslich gelang es ihr dem Mann zu folgen, aus dem Zelt hinausstolpernd in das abendliche Zwielicht der Nebelhafener Docks.
Ein gewaltiger Spalt, von unnatürlichen Farben begrenzt, hing am Firmanent wie eine leichtfertig geschlagene Wunde. Aus diesem Spalt heraus klaffte etwas, das Fel wie ein Spiegelbild der normalen Wirklichkeit erschein: Berge. Flüsse. Inseln. Alles vage vertraut, auch wenn der Anblick die dumpfe Benommenheit zu jähem Kopfschmerz aufflammen ließ.
Und dennoch, für einen langen, absurden Moment, wollte Fel nichts weiter tun als zu lachen, als einer erheiterten Verzweiflung Raum zu geben, die an ihrem Selbstverständnis nagte. Wer konnte sich nicht klein, nicht unbedeutend fühlen beim Anblick solcher, alle Vernunft zurückweisenden Erscheinungen? Die morbide Erheiterung starb so schnell wie sie erschien, nur ein sprühender, verlorener Funke unter einer dichten Decke beklommener Furcht.
"Fällt uns jetzt die Welt auf den Kopf?"
Nur wie nebenbei registriert die Halbelfe die Ankunft von Fenrik und Elira, die - so konnte sie selbst in diesem Moment nicht übersehen - offenbar bei abendlichen Aktivitäten gestört worden waren.
Auch andere hatten die Erscheinung nun offensichtlich bemerkt, sowohl von der Siedlung selbst, als auch von den Docks und Stegs war Geschrei zu vernehmen, schockierte Menschen versammelten sich in Trauben um das Schauspiel am Himmel zu diskutieren oder flüchteten mit dem Instinkt eines aus dem Bau getriebenen Wühltieres.
Etwas an der Bewegung zog die Aufmerksamkeit Fels auf sich, es dauerte einen Moment, bevor sie die Wache in den Farben der Greifen als Magda Harlov erkannte: Vor kaum zwei Monaten rekrutiert und in erster Linie hier beim Hafen eingesetzt, als Teil der regulären Kräfte zur Aufrechterhaltung der Ordnung.
'Und um Schmuggel abzuschrecken, natürlich.'
Die Kontakte mit der Wachfrau waren flüchtig gewesen, einem allzu vertrauten Muster milden Misstrauens folgend: Wer weder Mensch noch Elf war, der war eben auch weder Fisch noch Fleisch und damit ganz automatisch aller möglichen Dinge verdächtig. Selbst den Namen hatte Fel nur bei Gesprächen mit den Ladearbeitern aufgeschnappt, zumeist eingebettet in halbherzige Flüche und Verwünschungen. Nichts persönliches natürlich. Jede Seite folgte nur ihrer Berufung. Und die Berufung Magdas lag gewiss nicht bei der Kunst der Magie.
Für einen Moment zweifelte Fel an dieser Erinnerung - wie auch ganz grundsätzlich an all ihren Eindrücken - denn ein eigenwilliges Flirren manifestierte sich zunächst an der Hand der Wachfrau, eroberte dann Stück für Stück ihren gesamten Arm.
Einzig der Illusionist brachte die Geistesgegenwart auf mehr zu tun als nur zu starren, aber die von ihm gewirkte Antimagie fand weder Halt noch Ziel und vor den Augen aller Anwesenden eroberte das eigenwillige Flirren binnen Momenten die gesamte Gestalt, schloss sie ein wie eine Aura erhitzter Luft.
'Unmöglich... denk an die Entropie.'
Der Gedanke dämmert im Begreifen der Halbelfe, noch über das instinktive Entsetzen und die morbide Faszination hinweg, während sie beobachtete, wie die Wachfrau nun binnen Momenten zu altern schien - und nicht nur sie selbst: Auch ihre Ausrüstung begann zu rosten, verlor den vormaligen Glanz sorgsamer Pflege, das Grün zu einem unansehnlichen Braun verwitternd. Zu diesem Zeitpunkt war von der jugendlichen Energie Magdas nichts mehr zu sehen: Zuvor faltig gewordene Haut riss spröde über den Knochen, einst hellbraunes Haar fiel in weißen Büscheln aus. Nur Momente später erreichte die absurde Verwandlung ihr Finale, das verbliebende Fleisch zerfiel über den nun sichtbar werdenden Knochen, bevor die Gestalt gänzlich zusammenbrach, dabei in Flocken grauer Asche zerfallend. Nicht einmal die metallenen Teile der Wehr waren in der Lage sich diesem machtvollen Sog zu entziehen.
"Ich .. vermute, dass war kein einzelner Vorfall. Ganz im Gegenteil würde es mich nicht wundern, wenn etwas in dieser Art sich überall in ähnlicher Weise abspielt."
"Verwandeln wir uns nun alle in Asche?"
"Man könnte vielleicht Wasser draufschütten...?"
"Kommt unter ein Dach. Sonst sieht euch das Auge und verbrennt euch auch!"
Das Entsetzen mochte wie Wahnsinn wirken, befruchtete einen Abtausch von Ideen und Vorwürfen, bevor die überlebenden Mitglieder der Hafengruppe schließlich entschieden Zuflucht und Rat an einem vermeintlich sichereren Ort zu suchen: Dem Turm der Bewahrer.
Das Gemäuer indes empfing die Flüchtenden mit der stillen Gleichgültigkeit eines Grabes, schweigendes Zeugnis eines Wirkens, das hier vielleicht erst vor Monaten ein Ende gefunden hatte. Niemand war hier. Nicht Shira. Nicht Livius. Nicht Varyariel. Nicht einmal Ba'thal, dessen natürlicher Charakter Fel in diesem Moment gar nicht mehr so kalt und unbarmherzig erschien. Vielleicht waren sie alle schon längst zu Asche geworden, zerstaubt unter dem unbarmherzigen Fluch des Himmelsauges?
Es sollte noch Stunden dauern, bis die Aufregung schliesslich matter Resignation wich und die einzelnen Flüchtlinge sich erschöpft zur Ruhe zurückzogen.
In dieser Nacht träumte Fel zum ersten Mal seit langer Zeit wieder von ihrem früheren Mentor.
Dem Ruf des Ordens folgend sind viele der Brüder und Schwestern eingekehrt in die Stadt. Positon bezogen um dem aufziehenden Übel mit Glaube, Zuversicht und Schwert begegnen zu können. Eine Zuflucht. Das Aufteilen und Verlagern der Vorräte hat seinen Abschluss gefunden. Somit gibt es nun zwei Anlaufstellen für die Not Versorgung.
"Oh.", entfuhr es ihm, als er die Veränderung des Himmels betrachtete.
Er stand nun bereits einige Stunden nahezu regungslos im verglasten Teil des neu errichteten Hauses, den Blick zum Himmel gerichtet. Für sich genommen, sah das Ganze ja ganz hübsch aus, aber wenn man - wenn auch nur kurz - einmal die Möglichen Folgen dieses Phänomens bedachte, da war es mit der Schönheit schnell vorbei. Aber hey, warum auch nicht. Es war ja schon zu lange her, dass irgendwelche komischen, die Welt ins Chaos stürzenden und die Bewohner bedrohenden Dinge passiert waren. Also ... zumindest ein paar Tage oder waren es doch nur Stunden? Es gab die Tage an denen der Gedanke: 'Wäre es wirklich so schlimm gewesen in der alten Heimat zu bleiben?' präsenter war, als an anderen Tagen. Und dieser Tag war wieder so einer.
Warum kam diese Welt hier nicht zur Ruhe? Warum war das Gewebe hier so anfällig, dass jede Anomalie gleich ein Beben des gesamten Gewebes zur Folge hatte. Das alles gepaart mit den Veränderungen, die die Magiewirker in diesen Landen durchleben mussten. Zaubern nur mit Fokusgegenständen, veränderte Reagenzien, veränderte Zauber ... All dies lies eigentlich nur einen Schluss zu. Ein Schluss der sowohl faszinierend als auch verstörend zugleich war, denn es hatte den Anschein, dass das astrale Gewebe, dass diese Welt umspannte sich zurzeit noch entwickelte und wuchs.
Möglicherweise hatte irgendetwas das Gewebe hier zerstört, so wie auch in ihrer alten Heimat. Möglicherweise hatten die früheren Bewohner einfach weniger mit Magie zu tun gehabt und das Gewebe daher nicht so sehr beansprucht, wie es nun aktuell der Fall war. Viele Magier, verzauberte Waffen, Rüstungen, Taschen, ... alles wurde mittlerweile verzaubert und mit Kristallen behandelt. Selbst ein einfacher Handwerker, der bisher wenig mit Magie zu tun hatte, konnte mit etwas Geschick nun magische Verstärkungen auf Gegenständen anbringen. Oder hatte das Gewebe hier möglicherweise sogar geruht? Wie dem auch sei, es war dringend nötig dazu nähere Untersuchungen anzustellen, denn der Status Quo war keine Dauerlösung.
Er sah über die Schulter zu dem Schreiben von Sorsha, dass er auf einem kleinen Tischchen - dem derzeit einzigen Tisch im Raum - abgelegt hatte. Sorsha versuchte einen Austausch in die Wege zu leiten. Ein guter Gedanke. Es wäre nützlich sich auch die Ideen der anderen anzuhören, wenngleich man - ohne die wirkliche Ursache für nun dieses Problem zu kennen - nur Theorien aufstellen konnte. Doch vielleicht konnte er aus den Berichten der anderen etwas herausziehen, dass seine eigene Idee vom Erwachen/Wachsen des Geflechts stütze oder auch zu Fall brachte.
Wie auch immer...
Er würde nun zuerst eine Antwort an Sorsha verfassen, danach noch einige Möbel fertig stellen, sich stärken und danach?
Tja. Genaugenommen wäre es dann notwendig eine mentale Reise in das astrale Gewebe zu unternehmen, um mehr über dieses aktuelle Phänomen herauszufinden. Vielleicht wusste ja das astrale Wächterwesen Rat, welches ihn seit seinem Kampf auf der Astralebene und seinem Aufstieg zum Erzmagier begleitete und zur Seite stand. Durch seine direkte Verbindung zur Astralebene, als seine Herkunftsebene, konnte möglicherweise etwas Aufklärung betrieben werden.
Inzwischen ist ein Wochenlauf seit der Expedition vergangen. Was sich in der Zwischenzeit ergab, übertraf all seine Erwartungen - nicht auf die gute Art. Von einem Unheil war die Rede. Man war sich bestimmter Konsequenzen bewusst, dass sie aber apokalyptische Ausmasse annehmen würden, hatte niemand erwartet.
Ein riesiger Spalt schien den Himmel aufzureissen und offenbarte in dessen Tiefen den Blick auf eine Welt, die aus der Ferne beinahe der eigenen identisch war. Begleitet wurde es von einem erneuten Beben, nur länger und intensiver. Die Vermutungen wurden damit bestätigt, der erste Sternenschauer war nur ein Vorbote von dem, was kommen sollte.
Die Ereignisse häuften sich und tauchten zeitgleich auf dem Kontinent auf. Anomalien, die Menschen binnen Sekunden um Jahrzehnte altern liess. Die Welt - die Zeit - spielte verrückt, wie auch ein Blick auf die astrale Ebene offenbarte. Es schien, als began diese mit einer anderen zu verschmelzen. Etwas, das die Vermutung mancher, die sich über mögliche Gründe für das Himmelsphänomen unterhielten, bestätigte. Und trotzdem - für ein Ereignis diesen Ausmasses - blieb der Drachenmagier verhältnismässig ruhig, auch wenn er sich Sorgen machte. Doch die auslösenden Umstände wirkten zu bizarr. Es war kein Zufall, alles viel zu geplant, als dass es ein abruptes Ende nehmen würde. Etwas ward noch nicht geschehen, das eintreten musste - dessen war er sich sicher. Nur was, war die Frage.
Livius blieb nichts anderes übrig, als der Aufforderung in den Schriften zu folgen. Die Sternenkugel mussten hergestellt werden und die Idee, die schon seit einigen Mondläufen in seinem Kopf umherschwirrte, würde in die Tat umgesetzt werden. Ein Artefakt, das in der Lage wäre, die Zeit seinem Willen zu unterwerfen. Doch dafür brauchte er Hilfe. Hilfe von begabten Handwerkern, die wussten, wie sie präzise zu arbeiten hatten. So fand noch am Nachmittag ein Einschreiben seinen Weg nach Nebelhafen.
Wissen und Weisheit, Meister Davind
Ich brauche eure Hilfe in einer dringlichen Angelegenheit. Womöglich hängt unsere Zukunft davon ab. Für Erklärungen auf einem Pergament fehlt die Zeit, daher bitte ich, sofern es Eure Zeit erlaubt, mich am heutigen Abend zur sechsten Stunde nach dem Mittagsläuten im Dschungel in unserem Gemeinschaftsraum aufzusuchen.
Ihr werdet erwartet.
gez.
Livius Quintus
Oberster Hüter der Bewahrer
You either die a hero, or you live long enough to see yourself become the villain
Gerade zu Haus angekommen, hämmerte es auch schon an einem der Tore. Nach dem Öffnen, stand dort keuchend ein Bote oder tat er nur so und reichte ihm die Nachricht. Da der Bote den Anschein von Eile machte, öffnete er sofort die Nachricht, bat den Boten herein und stellte ihm Essen und Trinken hin. In der Zeit, in der der Bote das Mahl zu sich nahm, las er die Zeilen.
In seinen Gedanken kreiste es, als er die Zeilen las. "mmh dringliche Angelegenheit, unsere Zukunft könnte davon abhalten. Mmh solch Zeilen von einem Magier zu lesen, bedeutet normalerweise nichts Gutes." Kurz schweiften die Gedanken zurück nach ansilon, als der Komet vom Himmel gefallen war, war da nicht auch ein Magier dran Schuld und nun öffnete sich abermals der Himmel und es schien als wolle er einem auf den Kopf fallen.
Schließlich meinte er zu dem Boten, er solle sich sputen und dem Meister Quintus sagen, dass er sich einfinden würde zur gewünschten Zeit.
Er öffnete dem Boten die Tore und dieser huschte sogleich heraus und nahm die Beine in die Hand, um die Nachricht schnellstens zu überbringen, hoffentlich brach er nicht vom Eilen vorher zusammen.
"Man kann nicht nicht kommunizieren" Zitat Watzlawick
Nachdem Leomar sich frühzeitig von der Jagd zurückzog - die Ereignisse der letzten Tage und insbesondere die Erschütterung, die selbst er nun kurzzeitig wahrnahm - sorgten doch für einiges an Unwohlsein, dachte er noch länger über das Geschehen am Krater und die Worte von Livius nach. Über all diesen Gedanken viel er - noch in der Lesestube - in einen tiefen, eher unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen entschied er sich dann dazu, ein Schreiben aufzusetzen und im Museum für Livius zu hinterlegen.
Werter Herr Livius,
die Expedition ist nun schon einige Zeit her und gestern am Krater ward die erste Möglichkeit, euch wieder zu treffen. Viel ist seit jeher geschehen, welchem zwar in gewisser Weise eine Art Schönheit innewohnt, dass jedoch zuvorderst besorgniserregend und verwirrend ist. Ich hätte eine Vielzahl von Fragen zu all dem, welche ich erhoffte, bei euch anbringen zu können. Doch scheine ich nicht der einzige zu sein, den Fragen, Neugierde und Besorgnis in diesem Zusammenhang plagen. Ihr erwähntet, Ihr würdet einen alten Freund befragen wollen, der wohl ein größeres Verständnis für das Astrale hat - auch wenn dies nur schwierig zu glauben ist, bedenkt man eure Reputation. Nun, ich möchte mich auch nicht all zu lange fassen. Ich wäre dankbar, so die Möglichkeit bestünde, euch zu der Unterhaltung mit eurem Freund zu begleiten, in der Hoffnung, auch selbst mehr zu erfahren, mein Verständnis zu vergrößern und vielleicht gar meine Sorgen in gewissem Maße zu reduzieren.
In Hoffnung auf eine positive Antwort
Leomar Frohwein