Nach der erfolgreichen Sprengung am Bergpass ruht der Staub – doch die Arbeit beginnt. Der Berg hat Platz geschaffen, und nun liegt es an uns, daraus Leben zu formen.
Der obere Pass ist durch Geröll blockiert, das in den kommenden Tagen unter der Leitung unserer Handwerksmeister abgetragen und gesichert werden muss. Die Wege sind instabil, deshalb ist das Plateau nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Wache zu betreten. Alle kräftigen Hände, ob mit Schaufel, Seil oder Transportkarre, werden in den Arbeitszügen eingeteilt, deren Sammelpunkte im Nord- und Westgang ausgerufen werden. Zeitgleich beginnt die Einrichtung der geplanten Ackerflächen. Fruchtbare Erde aus den tieferen, wärmeren Regionen des Berges ist heranzuschaffen. Verladestellen werden aktuell in den Hallen 3 und 5 vorbereitet. Die Markierung der Beetgrenzen sowie der Bau von Abflussrinnen erfolgt nach Anweisung des Gram’Baragh. Meldungen über Materialmangel oder fehlende Gerätschaften sind unverzüglich dem Amt für Versorgung zu melden.
Auch die Verlegung der ersten Rohrleitungen steht bevor. Die vorbereiteten Segmente aus hitzebeständigen Legierungen sind ab morgigem Sonnenstand zur Montage freigegeben. Sie sind mit größter Sorgfalt zu verbinden, alle Halterungen gründlich zu sichern. Die Überprüfung der Verbindungen, Druckausgleiche und Dampfzufuhr erfolgt durch die Geoden, die im Versammlungssaal eingewiesen werden.
Im Bereich rund um den zentralen Fahrstuhl beginnen zudem erste Arbeiten zur Sicherung der verbliebenen Minenzugänge. Alle erreichbaren Stollen werden auf Tragkraft und Stabilität geprüft, beschädigte Träger sind zu verstärken oder zu ersetzen. Die beiden eingestürzten Schächte sind bis auf weiteres gesperrt und dürfen nicht betreten werden. Berichte über Risse, Erschütterungen oder ungewöhnliche Geräusche sind ohne Verzögerung einzureichen.
Für Speis’ und Trank wird an den Versorgungsstationen gesorgt. Jeder, der Werkzeuge oder Lastgeräte benötigt, wendet sich an die Lagerverwaltung am unteren Gang.
Zond Goldhammer selbst schweigt. Oft steht er in den oberen Hallen, den Blick zum Pass gerichtet, aus dem noch immer Rauch und Nebel aufsteigen. Die Sprengung hat vieles geöffnet, aber sie hat auch Fragen aufgeworfen. Die Verbindung zur Stadt Nebelhafen ist verschüttet – und wer dort mit Argwohn blickt, wird sicher bald seine Stimme erheben.
„Was machen wir mit der Mine?“ – Diese Worte sind wie in Stein gemeißelt. Noch ist nicht entschieden, wie es weitergeht. Doch der Khad’Arin denkt weiter. Die Mine soll nicht aufgegeben werden. Die erreichbaren Stollen bieten weiterhin Zugang zu den inneren Ressourcen des Berges, sofern sie unter unserer Kontrolle bleiben. Alle Sicherungsmaßnahmen sind verstärkt anzuordnen – jeder Balken, jeder Gang wird geprüft. Der Berg lebt – und der Wille des Volkes wird ihn bändigen, wie wir es seit Jahrhunderten tun.
Und auch wenn vieles offen bleibt – eines scheint Zond nicht unrecht: Dass der Weg nach Nebelhafen, zumindest für eine Zeit, versperrt ist. Der Berg hat gesprochen, und vielleicht ist es gut, wenn nicht jeder seinen Hallen so leicht entsteigen oder sich ungebeten nähern kann.