[WQ] Staub und Stille

Rollenspielforum für Quests und Questbegleitung.
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Erzähler
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[WQ] Staub und Stille

Beitrag von Erzähler »

Vergangenheit
Die Schachfigur glitt über das Brett.
„Die letzten Berichte deuten darauf hin, dass sich die Armee der Hohen Krone in Bewegung setzt. Vierhundert Mann, so sagte man mir."
Der Monarch setzte ein mattes Lächeln auf, als er zu seinem Gegenspieler blickte. „Töricht, wenn du mich fragst. Die Minotauren haben bereits das Reich der Zwerge überfallen – sie sprachen von vielen Toten."

Sein Gegenspieler betrachtete angestrengt das Brett, während sich seine Hand leicht hob. „Töricht vielleicht, doch zu unserem Vorteil. Soll sich die Hohe Krone damit beschäftigen. Wir brauchen Zeit – wenn sie uns diese mit ihrem Blut und ihren Knochen verschaffen, umso besser"
Ein Springer wurde gegen einen Läufer eingetauscht. „Wie weit bist du mit deinen Forschungen?"

„Über die Quelle?" Der Monarch seufzte bedauernd. „Die Recherchen sind mühselig. Ich habe bereits meine besten Schüler damit betraut, doch Resultate blieben bisher aus..."

Lautes Klopfen an der Tür unterbrach sie. Ein junger Magiekundiger trat ein. „Verzeiht die Störung – ein Bote!"
Die beiden Schachspieler sahen auf. Der Monarch hob kurz die Hand. „Lasst ihn herein. Unser Spiel muss wohl warten, mein Freund."
Der Bote, in feinste Gewänder gehüllt, verneigte sich tief vor den beiden. „Im Namen seiner Hoheit, des Königs der Hohen Krone – werter Magier, der König befiehlt Eure Anwesenheit an der Front."

Die Miene des Monarchen verdüsterte sich merklich. „Er befiehlt?" Seine Stimme wurde eisig. „Seine Hoheit darf erwarten, dass ein Magier stets zu seinem bestimmten Zweck und zu seiner bestimmten Zeit erscheint."

„Ihr wollt dem Befehl nicht folgen?"

„Arcantos befolgt niemandes Befehle" Der Magier fuhr sich seufzend über das Gesicht. „Wir dienen der Hohen Krone durch unser Wissen, das wir hier gewinnen – nicht an der Front. Ich werde zu gegebener Zeit erscheinen, um die Ergebnisse zu berichten"

Der Bote verneigte sich, sichtlich unzufrieden. „Ich werde es seiner Hoheit übermitteln"

Als der Bote den Raum verlassen hatte, beugte sich der Monarch zu seinem Gegenüber. „Wir sollten unsere Pläne beschleunigen", flüsterte er.

Gegenwart - Oberwelt
Aus anfänglichen Flüstern in der Welt wurden Vermutungen geboren. Immer wieder tauchten mysteriöse Schatten auf – stets mit denselben Fragen:

Wie habt ihr überlebt? Welches Jahr haben wir?

Die Schatten wirkten vom Vergessen zerfressen, doch allmählich begannen sie, Zusammenhänge zu erkennen. Bruchstücke von Erinnerungen fügten sich wie Puzzleteile zusammen. Die Zeit... sie wiederholte sich. Ein Kreislauf den sie glaubten zu erkennen.

Gegenwart - Unterwelt
Sowohl im Reich der Dunkelelfen als auch der Zwerge wurden immer öfter zerfetzte Leichen gefunden. Etwas mit unbändiger Wut hatte die Wesen so zugerichtet. In den dunklen Stollen vernahm man gelegentlich ein wildes Brüllen. Doch jedes Mal schienen die Heraneilenden zu spät zu sein und konnten nur die blutigen Überreste ihrer eigenen Leute betrauern.
Schon bald würde man auch darüber munkeln, was tief in den Stollen in Bewegung war.


Nichtsahnend, welche Räder des Schicksals bereits begonnen hatten sich zu drehen.
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Damire Stahlerz
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Re: [WQ] Staub und Stille

Beitrag von Damire Stahlerz »

Im Schatten des Berges
Dämmerlicht lag über dem steinernen Pfad, als Damire Stahlerz, Stimme des Hammers, seinen morgendlichen Kontrollgang unterhalb des Berges antrat

Der Wind flüsterte kalt durch die Schluchten, als ein scharfer metallischer Geruch seine Sinne traf – Blut.
Unweit des Reiepunktes, rechts über dem Fluss, dann links am Pfad entlang, fand Damire den grausigen Anblick.

Einer der Wachen lag leblos am Boden, sein Körper zerfetzt und verstümmelt.
Ein Bein lag mehrere Schritte vom Torso entfernt, das Kettenhemd zerborsten wie altes Erz.

Neben dem Leichnam – ein zerschmettertes Schild, in zwei Hälften gespalten, und eine Waffe, noch fest umklammert von starren Fingern.

Damire kniete nieder, berührte das erkaltete Fleisch nicht, sondern musterte schweigend die Umgebung.
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Tiefe Hufspuren im lehmigen Grund – zu groß für jedes bekannte Tier.
Keine weiteren Spuren. Keine Antwort auf das Wer.
Noch an Ort und Stelle verfasste er eine dringliche Nachricht an König Zond und sandte einen Boten.
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Die Tore von Khul Gathol wurden sofort verstärkt, die Wachen zur höchsten Vorsicht gemahnt.

Irgendetwas war draußen – etwas, das selbst einen gut gerüsteten Wächter in Stücke reißen konnte.
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Gemeinsam mit Rugald Glutfaust, einem der ältesten Rhun Karaz lud Damire den toten Kameraden auf den Rücken eines Reitkäfers.

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BildDas schwer gepanzerte Tier brummte leise, als es sich in Bewegung setzte, den Pfad hinauf zum Innern des Berges.

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Im Heilerhaus angekommen, übergaben sie den Leichnam dem alten Heiler Banion.

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Der graubärtige Zwerg musterte den Körper mit ernstem Blick.
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„Ich werde sehen, was ich herausfinden kann“, murmelte er und deckte den Toten mit einem groben Tuch zu.
Damire trat schweigend zurück, doch sein Blick blieb fest.
Irgendetwas hatte den Schatten des ewigen Gesteins durchbrochen.
Und sie würden herausfinden, was.
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Drez'Kelvan
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Re: [WQ] Staub und Stille

Beitrag von Drez'Kelvan »

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Das Narbondel von Darla d'Cressen war bereits am abklingen als der Wanre Faern Drez'Kelvan seinen weg durch die
Siedlung der Drow zog. An der Oberwelt könnte man von der frühen Abendstunden sprechen, als sein Weg sich mit einer
anderen Drow kreuzte. Es war nicht Irgend eine Drow, es war die ehrenwerte malla Ilharess del Filifar Mizrae.
"Wanre Faern Drez'Kelvan, gut das sich unsere Wege kreuzen, ich habe eine Aufgabe für dich. Folge mir..."
Ohne weiter Fragen zu stellen Folgte er der Hohepriesterin.
Beide eilten mit ihren Echsen druch die Höhlen und nahmen immer wieder eine Abbiegung ehe sie ihr ziel erreichten.
Nach kurzem erreichten sie eine kleine Kaverne, der Geruch wurde sofort markant. Ein süßlicher geruch nach Blut lag 
in der Luft und am Boden lag eine Drowleiche.
Worauf hin die Hohepriesterin mit fester stimme sprach. 
"Üblicherweise interessiert uns.. so manches... vorzeitiges Ableben nicht. Doch hier.. ist jeder Ilythiir besonders wertvoll. 
Ich möchte dass du einen Bericht erstellst und den Mörder findest."

Der andere Drow kreuzt sogleich seine arme vor der Brust und verneigt sich auf der Echse vor der Hohepriesterin.
Ehe er dann spricht. "Wie ihr wünscht malle Ilharess."
Worauf hin sie nur Kühl und scharf wie eine Drowklinge antwortete 
"Bestens. Willst du die Leiche in die Sorcere bringen lassen? Ich möchte nicht, dass noch mehr unserer Art... So ein Ableben erfahren. 
Wenn wir zurück in Darla d'Cressen sind, nimm dir einige Wächter und lass den Leib zur Untersuchung zurück Bringen."

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Kurz darauf Macht der Drow das, was man ihm aufgetragen hat.
Er suchte die Wachen von Darla d'Cressen auf und kümmert sich umgehend darum das die leiche geborgen und ohne weiteren schaden zu nehmen 
in die Stadt der Drow gebracht wird. 
Kurz bevor er mit den Wächtern die Stadt erreicht hat trug sich folgendes Gespräch zu.
"Wir nehmen keinen direkten Hauptweg, das soll Vorerst geheim bleiben. Im Namen der malla Ilharess del Filifar" 
Sprach der Drow zu den Wächtern die, die Leiche, 
Transportiereten. Sie kommentiereten seine Worte nur mit einer ehrwürdigen antwort. "Lloth tlu Malla."
Und so machte sich die kleine gruppe auf und nahm einige nebengassen ehe sie einen kerker ähnlichen Raum erreichten.
Nur wenige Augenblicke später zogen sich die Drow-Wächter zurück und nahmen ihre Posten auf der Mauer ein.
Fast so als wären sie nie weg gewesen. 
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Nun war der berobte Drow alleine mit der Leiche.
Fast wie ein Kunstwerk musterte er die Leiche kurz, ehe er dann dazu über ging sich um den Tisch zu bewegen.
Er umkreiste ihn, wie ein Jäger seine Beute. Die blicke wanderten immer wieder über gewisse Merkmale die er erkannte.
Ehe er dann zu einem Pulst ging und sich ein Pergament schnappte. Dann begann auch schon die Feder ihr werk und bannte Notizen auf
das Papier...
Beim schreiben ließt er immer wieder kurz seine Gedanken vor.
"Verdrehte Haltung. Schwere Krafteinwirkung? Weg Geschleuder?... zerfetze Kleidung und Kratzspuren. Klauen? Klingen?
Ich werde mich über die Fauna des Tiefenreiches belesen müssen. Ob etwas Natürliches dafür Verantwortlich war?
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Kurz darauf machte sich der Drow auf den weg zu Sorcere, der Schule der Magier in Darla d'Cressen.
Mit der Pergamentrolle in der Hand geht er ruhig durch die Wege der Stadt, fast so als wolle er keine Aufregung auf sich ziehen.
Wer kennt es nicht, jemand hastet durch die Gassen und wirkt in Eile, das zieht blicke auf sich.
Doch das war nicht gewollt, vorerst sollte der Schleier der Geheimhaltung bewahrt werden.
So kam es das er nach kurzer Zeit schon die Bibliothek von Sorcere erreicht hat und seine Arbeit begann....
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Erzähler
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Re: [WQ] Staub und Stille

Beitrag von Erzähler »

 
Unterwelt
Immer wieder stößt man auf zerfetzte Leichen in der Nähe der Unterweltoger oder besser gesagt es waren Oger. Ihre Körper sind kaum noch zu identifizieren, deformiert, zerrissen, als hätte pure Raserei sie in Stücke gerissen.
In den tiefsten Schatten hallt ein Grollen durch die finsteren Gänge. Dumpf, kehlig – sein Ursprung bleibt ein Rätsel...

Irgendwo auf See – Das Greifenschiff Wellentanz
Kapitän Remsey war es leid. Seit vielen Monden befuhr die Wellentanz immer wieder dieselben Routen. Die Befehle von Kommandant Schwarzfels waren eindeutig: Ausschau halten nach Land – nach Gelegenheiten, die den Greifen von Nutzen sein könnten.
So segelte das Schiff immer wieder nahe an jenem unheilvollen Sturm entlang, der seit der Ankunft in der neuen Welt wie eine eiserne Kralle die Insel umschloss.
Resigniert notierte Remsey einen weiteren Logbucheintrag.

„Position erreicht, keine nennenswerten Vorkommnisse...“, murmelte er, während seine Feder über das Papier glitt. Ein hastiges Klopfen unterbrach die Stille.
„Herein!“

Die Tür öffnete sich. Sein Erster Offizier trat mit einem knappen Salut ein.
„Das solltet Ihr Euch ansehen, Käpt’n“, flüsterte er mit belegter Stimme.

Remsey erhob sich ohne Zögern und folgte ihm an Deck. Den Ruf „KAPITÄN AN DECK!“ nahm er nur noch beiläufig wahr – sein Blick war bereits gefesselt.
Dort, an der Grenze zum Sturm, war Bewegung. Der Nebel wogte nicht mehr – er formte sich. Wie eine lebendige Hand griff er nach dem Schiff, kam näher, zielgerichtet.

„Was in aller Welt...“, entfuhr es Remsey.
„VOLLE SEGEL SETZEN!“ brüllte er und stürmte zum Steuer, um es selbst zu übernehmen.

Doch es war zu spät.
Binnen Augenblicken verschlang der Nebel das Schiff. Die Sicht sank auf eine Armlänge. Alles wurde grau. Geräusche wurden gedämpft – selbst die Stimmen der Mannschaft klangen fern.

„Kompass, Jungchen!“, befahl der Kapitän mit schmalen Augen.

Eilige Schritte, dann ein Aufschrei – jemand war gestürzt. Und dann –

„KÄPT’N! LAND IN SICHT! BACKBORD! WIR KOLLIDIEREN!“
„Was?! HART STEUERBORD! SEGEL AUF HALBMAST! KLAR ZUR WENDE!?“, rief Remsey und versuchte gegen das Tosen der Mannschaft anzuschreien.

Glocken schrillten. Männer rannten. Doch alles kam zu spät. Mit lautem Krachen riss das Land die Wellentanz aus der Fahrt – Holz splitterte, Seile rissen, der Bug zerbarst. Remsey wurde von den Füßen gerissen. Dann – Schwärze.

Als er zu sich kam, hörte er nur noch Stöhnen, Keuchen, Klagen.
„Bericht...“, krächzte er.
„Unteres Deck wird überflutet! Der Mast... der Mast bricht!“, schrien Stimmen durcheinander.
Dann – Schreie. Keine panischen Rufe, sondern markerschütternde Todesschreie. Ein Zischen – kalt, feucht, durchdringend.
„WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!“, rief jemand entsetzt.
Mit gezogenem Säbel kämpfte sich Remsey durch die taumelnde Besatzung. Immer wieder stieß er gegen taumelnde Männer.
„ZU DEN WAFFEN!“, rief er – sein letzter Befehl. Denn im nächsten Moment tauchte vor ihm etwas auf. Schlangenartig. Unnatürlich schnell. Ein Hieb – dann Stille.

Einige Besatzungsmitglieder konnten sich retten als sie vom Schiff sprangen. Ihr Schicksal bleibt ungewiss...

Im Hafen von Nebelhafen sollte bald auffallen, dass die Wellentanz nie heimgekehrt ist. Die Greifen beginnen, sich zu rühren.
Man spricht nur im Flüsterton darüber. Nur wenigen Wachen ist zu entlocken:
„Eines unserer Schiffe... wird vermisst.“ 
Das emsige Treiben der Greifen kann jedoch von jeden beobachtet werden.
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