OOC-Info: Diesen Traum werden auch Bürger der Städte Surom und Nebelhafen gehabt haben. Das bedeutet, auch Spieler dürfen diesen Traum gehabt haben. Es ist jedoch keine Pflicht, dies auszuspielen.Von Mythen und Legenden
Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger, wenn das Fest Samhain naht, dann wird der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Toten dünner. In dieser Zeit erstarken die Nekromanten, ihre Macht wächst mit jeder Stunde, da die Grenzen der Welten durchlässig werden. Doch nicht nur sie profitieren von dieser Schwäche des Schleiers. Auch die Gestalten aus alten Gruselgeschichten, die man Kindern erzählt, um ihnen Angst einzujagen, finden dann leichter den Weg in unsere Welt. Je näher Samhain rückt, desto größer ist die Gefahr, dass diese Wesen nicht nur in Geschichten existieren.
Oft werden Gruselgeschichten und anderer Unrat erzählt, um Kinder vom Unfug abzuhalten. Denn sonst, so heißt es, kommt das Unheil aus den Geschichten und holt sie des Nachts.
Solche Geschichten werden häufig abends am Lagerfeuer erzählt, wenn die Kritiker schon schlafen und nur noch gebannte Ohren den düsteren Erzählungen lauschen. So hörte auch Johannes den Gruselgeschichten abends in Solgard zu. Ein fataler Fehler, denn nun raubten sie ihm den Schlaf. Hin und her wälzte er sich, ohne die Augen zu schließen. Zu groß war die Angst, dass ihn eine Gestalt mit glühenden Augen packen und forttragen könnte. Vor seinen Freunden diese Furcht zu zeigen war undenkbar. Doch seine Eltern bemerkten bald, wie sehr der Junge versuchte in den Schlaf zu quälen.
Sein Vater setzte sich behutsam auf die Bettkante, tätschelte ihm den Kopf und versprach, dass alles gut werden würde. Und auch nachdem Johannes ihm all die gruseligen Geschichten offenbarte, die er gehört hatte, blieb der Vater ruhig und verständnisvoll.
Es gibt keine Geister, keine bösen Männer, die des Nachts unbemerkt ins Haus kommen und dich mitnehmen. Wir sind hier mitten in Solgard. Hier sind wir sicher. Und Geister, das sind nur Geschichten, die man erzählt, um anderen Angst zu machen.
Nach langem Hin und Her beruhigte sich Johannes schließlich. Und nach einer schier endlos langen Nacht schlief er irgendwann friedlich ein. Denn wie wir alle wissen, die Gruselgeschichten, die man sich erzählt, sind doch alle frei erfunden … oder?
Johannes schreckte kurz vor Mitternacht auf, schweißgebadet von einem Traum, der realer nicht hätte sein können. Genau zur Geisterstunde durchbrach ein ohrenbetäubender Donner im Traum die Stille. Nach dem ersten Schreck erkannte er einen Brunnen an einer alten Ruine. Als er sich näherte, um hineinzuschauen, musste er mit Verwunderung feststellen, dass sich im Brunnen kein Wasser befand. Stattdessen sah er sein eigenes Antlitz, das sich in einem silberfarbenen Spiegel spiegelte. Ehe er die Chance hatte, dieses seltsame Spiegelbild zu berühren, wurde die endlos scheinende Stille erneut durchbrochen.
Ein Kichern erklang, das einer alten Dame, die auf einem vermoosten Holzwagen saß. In der Hand hielt sie zwei Stricknadeln, mit denen sie Garn zu verarbeiten schien. Ihr Erscheinungsbild glich dem einer gebrechlichen Frau mit Buckel, der Körper gebeugt, von Moos und Erde bedeckt. Zerschlissene, kaputte Gewänder hingen an ihr. Das linke Auge war vollkommen weiß, als wäre sie darauf blind, das andere dunkelbraun.
Als Johannes sie fragte, wer sie sei, ertönte erneut nur ein Kichern, das die Stille durchbrach. Im nächsten Moment legte sich eine vollkommen schwarze Hand auf seine Schulter. In diesem Augenblick erwachte er und blickte schreckhaft voller tiefer Angst in seinem Zimmer umher.
Puh … es war nur ein Traum, nur ein Traum, redete er sich ein. Zumindest dachte er das in diesem Moment. Doch genau zur Geisterstunde erschütterte ein ohrenbetäubender Donnerschlag die nächtliche Stille Solgards. Nun war die Angst in ihm größer als je zuvor. Waren die Mythen und Legenden vielleicht doch nicht bloß Geschichten, um Kindern Angst einzujagen?
[Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
[Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Die Wilde Jagd
Ja ja Griselda die vorangegangene, die Vergessene unter den Weberinnen des Schicksals. Einst war sie dazu bestimmt großes zu erreichen, doch vermochte sie es nicht den Faden ihres eigenen Daseins zu halten. Nun schreitet sie vor der Jagd, alt, schweigend, wie ein Schatten zwischen den Welten, den Sturm ankündigend, der folgen soll.
Dreimal ertönt das Horn, dreimal aus unterschiedlichen Kehlen, und jedes Mal erbebt der Himmel. Niemand weiß, wessen Hand es führen wird, denn das Horn sucht sich selbst den Träger. Jene, die es berühren, werden gebunden, nicht durch Wahl, sondern durch das Geflecht des Schicksals. Wer einmal seinen Klang entfesselt, wird Teil der Jagd, ob er will oder nicht.
Wenn die Nebel aufreißen und der Wind sich verdichtet, dann erhebt sich der Zug. Hohe Reiter in zerfetzten Schattengewändern, ihre Rosse aus der Hölle entsprungen, ihre Augen glühend wie Kohlen im Sturm. Hinter ihnen die Scharen der Rastlosen, Wölfe aus Nebel, Kinder der Finsternis, Seelen, die keine Ruhe fanden. Sie jagen nicht willkürlich. Nein, sie jagen die Schuldigen, jene, die sich vor Gericht und Gewissen verborgen hielten.
Und so war es wieder soweit. Drei Stimmen riefen, drei Leben verflochten sich, und die Jagd brach los. Der Himmel bebte, die Erde schrie, und über allem ertönte das Lachen derer, die längst keine Körper mehr tragen. Doch da war mehr, die Jagd kam dieses mal nicht nur für neue Reiter, etwas anderes lockte sie, rief sie.
Manch einer, der in dieser Nacht hinausblickte, schwört er habe Reiter gesehen, schwarze Silhouetten vor einem sturmzerrissenen Mond. Und wer ganz genau hinhörte, meinte zwischen Wind und Donner eine Stimme zu vernehmen, leise, kaum mehr als ein Flüstern:
Die Jagd hat begonnen.
- Tonya Darez
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Eigentlich wollte sie ihm nur klar machen, wie Honigsüß die Stimmen aus Surom sein konnten, jedoch immer ein Messer im Rücken folgen würde.
Als der Regen einsetzte, machte sie sich noch keine Gedanken. Die ersten Blitze zuckten.
Dann tauchten sie auf.
Die Geister
Die Untoten
Die Reiter
Lange reden war in diesem Moment nicht drin, denn die Reiterin Lyandra erhob die Flöte und spielte eine Melodie, welche nicht nur ins Ohr ging.
Die Hypnotisierende Wirkung brachte sie dazu, weiter auf die Reiterin zu zu gehen.
„Sie wird Teil der Reiter“, beschloss die bleiche Schönheit, und zog sie damit in ihren Bann.
Nichts fühlte sich an, wie zuvor, nichts war wichtig wie zuvor.
Alle Emotionalität verlor ihre Basis in ihrem Kopf, in ihrem Herzen.
Nichts war mehr wichtig, nur die Jagd.
Der blonde Krieger war machtlos.
Keiner war mehr wichtig
So stieg sie auf das Nachtmahr, entschwand der eigentlichen Realität und wurde ein Teil von etwas, was sie nie hatte werden wollen.
„Lauf“, war das letzte Wort, was sie ihm entgegen bringen konnte, in einem letzten Moment der reinen Klarheit.
„Er hat dich Verraten, Liebes – er lief weg, er will nicht teil des Zuges sein, du bist alleine“, die säuselnde Stimme setzte jedes einzelne Wort in ihren Verstand, als wäre das die einzige Wahrheit die zählte.
So ging es weiter, anderen Reiter einsammeln.
Erst nach Surom, Aleya einsammeln, dann nach Solgard, Jaster holen.
Vor Solgard stand ein ganzer Haufen.
Bekannte Gesichter, hohle Leere, weit nach hinten gefallene Erinnerungen.
Die neuerdings grün leuchtenden Augen machten in dem Gewusel aus Mensch und Tier und Geistern erneut den Blondschopf aus.
„Verräter“, schnarrte sie ihm entgegen.
In seinem Gesicht erkannte sie Gefühlsregungen. Hilflosigkeit, Verzweiflung. Und tief in ihr war nichts.
Keine Gefühlsregung.
Das einzige Worte hatte ihn getroffen, dann wandte sie ihren Blick ab.
Jaster, freiwilliger der wilden Reiterei.
Auch er stieg auf sein neues Nachtmahr.
Dann entschwanden sie alle in der Nacht. Alle Geister
Aleya
Jaster
Sie
Als der Regen einsetzte, machte sie sich noch keine Gedanken. Die ersten Blitze zuckten.
Dann tauchten sie auf.
Die Geister
Die Untoten
Die Reiter
Lange reden war in diesem Moment nicht drin, denn die Reiterin Lyandra erhob die Flöte und spielte eine Melodie, welche nicht nur ins Ohr ging.
Die Hypnotisierende Wirkung brachte sie dazu, weiter auf die Reiterin zu zu gehen.
„Sie wird Teil der Reiter“, beschloss die bleiche Schönheit, und zog sie damit in ihren Bann.
Nichts fühlte sich an, wie zuvor, nichts war wichtig wie zuvor.
Alle Emotionalität verlor ihre Basis in ihrem Kopf, in ihrem Herzen.
Nichts war mehr wichtig, nur die Jagd.
Der blonde Krieger war machtlos.
Keiner war mehr wichtig
So stieg sie auf das Nachtmahr, entschwand der eigentlichen Realität und wurde ein Teil von etwas, was sie nie hatte werden wollen.
„Lauf“, war das letzte Wort, was sie ihm entgegen bringen konnte, in einem letzten Moment der reinen Klarheit.
„Er hat dich Verraten, Liebes – er lief weg, er will nicht teil des Zuges sein, du bist alleine“, die säuselnde Stimme setzte jedes einzelne Wort in ihren Verstand, als wäre das die einzige Wahrheit die zählte.
So ging es weiter, anderen Reiter einsammeln.
Erst nach Surom, Aleya einsammeln, dann nach Solgard, Jaster holen.
Vor Solgard stand ein ganzer Haufen.
Bekannte Gesichter, hohle Leere, weit nach hinten gefallene Erinnerungen.
Die neuerdings grün leuchtenden Augen machten in dem Gewusel aus Mensch und Tier und Geistern erneut den Blondschopf aus.
„Verräter“, schnarrte sie ihm entgegen.
In seinem Gesicht erkannte sie Gefühlsregungen. Hilflosigkeit, Verzweiflung. Und tief in ihr war nichts.
Keine Gefühlsregung.
Das einzige Worte hatte ihn getroffen, dann wandte sie ihren Blick ab.
Jaster, freiwilliger der wilden Reiterei.
Auch er stieg auf sein neues Nachtmahr.
Dann entschwanden sie alle in der Nacht. Alle Geister
Aleya
Jaster
Sie
- Aleya Bellamy
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Als Aleya von solch einem Traum erwachte, blieb das Gesicht der alten Frau wie ein fernes Echo in ihrem Geist. Irgendetwas war anders an diesem Traum. War das ein Zeichen? Es musste eines sein, wenn es einen so bleibenden Eindruck hinterließ. Doch was hatte das alles zu bedeuten?
Einige Tage später begegnete sie ihr tatsächlich - mitten auf dem Brunnenplatz von Surom. Die alte Frau, Griselda, die Vorausgegangene, saß auf einer Bank am Brunnenrand, den alten Stoff eng um die Schultern gezogen, umringt von Neugierigen, die mehr über ihre Geschichten und das mitgebrachte, sonderbare weiße Horn erfahren wollten.
Sie erzählte den Suromern von einem Krieger, der einst in Raserei verfiel und in seinem Wahn sogar den eigenen König erschlug. Viel davon bekam Aleya jedoch nicht mit - sie erfuhr es erst später aus Erzählungen. Zunächst traute sie sich nicht näher heran, blieb in einer gewissen Entfernung, doch galt ihre Aufmerksamkeit ohnehin vermehrt jemand anderem. Erst als sie hörte, dass Rätsel im Spiel seien, beschloss sie, die alte Frau anzusprechen.
Als Aleya näherkam, begrüßte Griselda sie direkt mit ihrem Familiennamen sowie einer gewissen Vertrautheit und tätschelte ihr den Kopf, als hätte sie sie ohnehin längst erwartet. Dann sagte sie, dass Aleya mitreiten würde, wenn die Jagd wiederkäme - und in diesem Moment wusste Aleya, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen konnte.
Sie begleitete Griselda aus der Stadt hinaus als wäre sie ihre eigene Großmutter und die Alte begann vor sich hin zu singen - ein Lied, mystisch und geheimnisvoll:
„Und wenn die Türen nicht verschlossen ... wenn der Wind da kommt ...“
Aleya summte einfach mit, als hätte sie das Lied selbst einst geschrieben. Griselda wollte ihr das Lied der Wilden Jagd beibringen, doch bevor sie es lernen konnte, verschwand die Frau so plötzlich im Nebel, wie sie gekommen war.
Nur wenige Tage später kam der Sturm - direkt vor dem Bellamy-Anwesen im Süden Suroms.
Ohrenbetäubender Donner rollte von der Küste hinauf zum Haus, Blitze rissen den Himmel auf, und in ihrem Licht erschienen dunkle Gestalten. Sie ritten in einem Geisterzug, bis sie sich schließlich vor dem Haus manifestierten - Gestalten, die nicht von dieser Welt waren: geisterhafte Wölfe, Kopflose, die ihre eigenen Köpfe in den Händen trugen, der Einforderer selbst und mit ihnen Tonya, eine sonderbar aussehende, doch noch immer menschliche Frau aus dem verfeindeten Solgard. Hier vor ihrem Haus.
Sie kamen, um Aleya mitzunehmen, um sie einzufordern. Die Wilde Jagd war gekommen.
Sie boten ihr an, auf einen Nachtmahr zu steigen und sich ihnen anzuschließen. Noch bevor Aleya antworten konnte, stürmten Alec und Taelan an ihre Seite. Sie wollten sie beschützen, wollten verhindern, dass die Geister sie forttrugen. Aleya aber wusste, dass dieser Moment kommen würde. Sie wollte sich freiwillig anschließen - nicht nur, weil die Alte es ihr geweissagt hatte, sondern auch, um ihre Freunde zu schützen, die bereits von den Geistern bedroht waren. Sie würde alles für sie tun, selbst ihr Leben hergeben, nur um ihre Liebsten zu bewahren. Alec versuchte noch, sie zurückzuhalten, wollte sich sogar mit dem Einforderer anlegen. Aleya hingegen versuchte, ihn zu beruhigen, bat ihn, sie gehen zu lassen und nahm schließlich die dargereichte Hand des sonderbaren Geistes an.
In dem Moment, als sie ihn berührte, veränderte sich langsam etwas in ihr. Eine seltsame Glut ergriff ihr Herz spätestens als sie das Nachtmahr annahm - die Gedanken an Alec und Taelan, an Freunde und Familie, an alles, was ihr wichtig war, verschwammen. Sie fühlte nur noch das Drängen, das Heulen - den Rausch der Jagd, der in ihr aufloderte.
Alec wollte sie noch immer nicht gehen lassen, doch der Geist baute sich vor ihm auf.
„Bursche, du willst gegen mich kämpfen?“, sagte der Einforderer.
„Die Seelen jener, die gegen mich verlieren, darf ich jederzeit einfordern.
Jene, die einen Zweikampf fordern, erhalten einen Zweikampf.
Und du hast einen Wunsch frei, falls du gewinnst!“
Alec zögerte nicht lange. Er kämpfte mit all seiner Kraft, mit all seinem Mut, doch der Geist war mächtig, erschien stärker als alles, was je lebte, denn um Samhain war die Welt der Lebenden so nah am Reich der Toten wie nie. Der Kampf war aussichtslos. Schließlich traf ihn ein Schlag, der ihn durch die Luft schleuderte.
Als Alec auf dem Boden lag, erhoben sich die Geister in den Sturm. Der Einforderer, Tonya und Aleya ritten mit ihnen davon, hinauf in den Himmel, bis sie verschwanden als wären sie nie da gewesen.
Nur der Wind blieb zurück. Und in ihm, kaum noch hörbar, summte Aleyas Stimme ein Lied, der zur Jagd ermutigen könnte.
Einige Tage später begegnete sie ihr tatsächlich - mitten auf dem Brunnenplatz von Surom. Die alte Frau, Griselda, die Vorausgegangene, saß auf einer Bank am Brunnenrand, den alten Stoff eng um die Schultern gezogen, umringt von Neugierigen, die mehr über ihre Geschichten und das mitgebrachte, sonderbare weiße Horn erfahren wollten.
Sie erzählte den Suromern von einem Krieger, der einst in Raserei verfiel und in seinem Wahn sogar den eigenen König erschlug. Viel davon bekam Aleya jedoch nicht mit - sie erfuhr es erst später aus Erzählungen. Zunächst traute sie sich nicht näher heran, blieb in einer gewissen Entfernung, doch galt ihre Aufmerksamkeit ohnehin vermehrt jemand anderem. Erst als sie hörte, dass Rätsel im Spiel seien, beschloss sie, die alte Frau anzusprechen.
Als Aleya näherkam, begrüßte Griselda sie direkt mit ihrem Familiennamen sowie einer gewissen Vertrautheit und tätschelte ihr den Kopf, als hätte sie sie ohnehin längst erwartet. Dann sagte sie, dass Aleya mitreiten würde, wenn die Jagd wiederkäme - und in diesem Moment wusste Aleya, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen konnte.
Sie begleitete Griselda aus der Stadt hinaus als wäre sie ihre eigene Großmutter und die Alte begann vor sich hin zu singen - ein Lied, mystisch und geheimnisvoll:
„Und wenn die Türen nicht verschlossen ... wenn der Wind da kommt ...“
Aleya summte einfach mit, als hätte sie das Lied selbst einst geschrieben. Griselda wollte ihr das Lied der Wilden Jagd beibringen, doch bevor sie es lernen konnte, verschwand die Frau so plötzlich im Nebel, wie sie gekommen war.
Nur wenige Tage später kam der Sturm - direkt vor dem Bellamy-Anwesen im Süden Suroms.
Ohrenbetäubender Donner rollte von der Küste hinauf zum Haus, Blitze rissen den Himmel auf, und in ihrem Licht erschienen dunkle Gestalten. Sie ritten in einem Geisterzug, bis sie sich schließlich vor dem Haus manifestierten - Gestalten, die nicht von dieser Welt waren: geisterhafte Wölfe, Kopflose, die ihre eigenen Köpfe in den Händen trugen, der Einforderer selbst und mit ihnen Tonya, eine sonderbar aussehende, doch noch immer menschliche Frau aus dem verfeindeten Solgard. Hier vor ihrem Haus.
Sie kamen, um Aleya mitzunehmen, um sie einzufordern. Die Wilde Jagd war gekommen.
Sie boten ihr an, auf einen Nachtmahr zu steigen und sich ihnen anzuschließen. Noch bevor Aleya antworten konnte, stürmten Alec und Taelan an ihre Seite. Sie wollten sie beschützen, wollten verhindern, dass die Geister sie forttrugen. Aleya aber wusste, dass dieser Moment kommen würde. Sie wollte sich freiwillig anschließen - nicht nur, weil die Alte es ihr geweissagt hatte, sondern auch, um ihre Freunde zu schützen, die bereits von den Geistern bedroht waren. Sie würde alles für sie tun, selbst ihr Leben hergeben, nur um ihre Liebsten zu bewahren. Alec versuchte noch, sie zurückzuhalten, wollte sich sogar mit dem Einforderer anlegen. Aleya hingegen versuchte, ihn zu beruhigen, bat ihn, sie gehen zu lassen und nahm schließlich die dargereichte Hand des sonderbaren Geistes an.
In dem Moment, als sie ihn berührte, veränderte sich langsam etwas in ihr. Eine seltsame Glut ergriff ihr Herz spätestens als sie das Nachtmahr annahm - die Gedanken an Alec und Taelan, an Freunde und Familie, an alles, was ihr wichtig war, verschwammen. Sie fühlte nur noch das Drängen, das Heulen - den Rausch der Jagd, der in ihr aufloderte.
Alec wollte sie noch immer nicht gehen lassen, doch der Geist baute sich vor ihm auf.
„Bursche, du willst gegen mich kämpfen?“, sagte der Einforderer.
„Die Seelen jener, die gegen mich verlieren, darf ich jederzeit einfordern.
Jene, die einen Zweikampf fordern, erhalten einen Zweikampf.
Und du hast einen Wunsch frei, falls du gewinnst!“
Alec zögerte nicht lange. Er kämpfte mit all seiner Kraft, mit all seinem Mut, doch der Geist war mächtig, erschien stärker als alles, was je lebte, denn um Samhain war die Welt der Lebenden so nah am Reich der Toten wie nie. Der Kampf war aussichtslos. Schließlich traf ihn ein Schlag, der ihn durch die Luft schleuderte.
Als Alec auf dem Boden lag, erhoben sich die Geister in den Sturm. Der Einforderer, Tonya und Aleya ritten mit ihnen davon, hinauf in den Himmel, bis sie verschwanden als wären sie nie da gewesen.
Nur der Wind blieb zurück. Und in ihm, kaum noch hörbar, summte Aleyas Stimme ein Lied, der zur Jagd ermutigen könnte.
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Bathor Darez
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Der Abend begann ruhig, beinahe friedlich. Ich saß vor der Kathedrale, lauschte Kaleds Worten über den Glauben und die heilige Schrift. Der Wind war mild, und die Flammen der Fackeln warfen warmes Licht über die Gesichter der Anwesenden. Für einen Moment schien es, als würde die Welt stillstehen, als wäre Solgard frei von den Schatten, die uns in letzter Zeit bedrängen.
Doch die Ruhe hielt nicht lange. Plötzlich kam Dervyn herbeigestürmt, durchnässt vom Regen, das Haar wirr, die Augen voller Sorge. Er rang nach Atem, kaum fähig, klare Worte zu finden. „Tonya… sie wurde geholt“, stieß er hervor. Seine Stimme zitterte, ob vor Kälte oder Angst, vermag ich nicht zu sagen. Er sprach von Reitern, von Musik, von einer Flöte, deren Klang Tonya gefangen nahm. Sie habe sich den Reitern angeschlossen – freiwillig, so schien es, und doch wie verzaubert.
Ich konnte es kaum glauben. Tonya, meine Schwester, fort. Fortgelockt von einem Lied. Dervyn erzählte, sie seien beim Orkenwald, in den alten Ruinen, gewesen, als es geschah. Doch ich konnte nicht tatenlos bleiben. Gemeinsam mit einigen Bürgern und Dervyn machte ich mich auf den Weg dorthin.
Der Pfad war dunkel, der Wind kalt. Wir fanden keine Spuren, welche uns näher zu Tonya geführt hätte. Nur unreine Seelen, die wir dem Herrn übergaben, damit diese ihre Rast finden. Kein Zeichen von der Statthalterin, kein Hinweis auf die Reiter.
Als wir zurückkehrten, war die Stadt von einem unheilvollen Wetter umgeben. Blitze zuckten über den Himmel, der Wind peitschte den Regen in die Straßen. Dann hörten wir sie – das Hufgetrappel, den Ruf der Hörner. Die Reiter der wilden Jagd standen vor Solgards Toren.
An ihrer Seite: meine Schwester – verändert, fremd. Sie sprach von Freiheit, von einem neuen Pfad. Doch ich wusste, dass dies nicht die Freiheit war, die sie einst liebte – nicht das Meer, nicht der Wind, nicht der salzige Geruch der Meere. Sie war gefangen, auch wenn sie es selbst nicht sah.
Und dann geschah das Unfassbare: Die Reiter riefen auch nach Jaster. Nicht durch Musik, sondern durch Worte. Er zögerte kaum. Mit klarem Verstand, aus eigenem Willen, schloss er sich ihnen an – in der Hoffnung, Tonya zu retten. Und so verschwanden beide, Tonya und Jaster, mit den Reitern in Sturm und Nacht.
Ich stand lange vor dem Tor, der Regen auf meiner Rüstung, das Herz schwer. Solgard – ohne seine Statthalterin, ohne seinen Wächter. Doch Trauer konnte warten. Ich wusste, was zu tun war.
Ich rief noch in derselben Nacht die Stadträte und die Gildenmeister zusammen. Die Lage war zu ernst, um zu zögern. Wir mussten handeln, bevor das Chaos die Stadt verschlingen konnte.
Und so begann eine neue, dunkle Zeit für Solgard. Doch solange ich atme, werde ich dafür sorgen, dass die Stadt standhält – im Namen der Krone, im Namen der Ehre und im Glauben an das Licht, das uns noch nicht ganz verlassen hat.
Doch die Ruhe hielt nicht lange. Plötzlich kam Dervyn herbeigestürmt, durchnässt vom Regen, das Haar wirr, die Augen voller Sorge. Er rang nach Atem, kaum fähig, klare Worte zu finden. „Tonya… sie wurde geholt“, stieß er hervor. Seine Stimme zitterte, ob vor Kälte oder Angst, vermag ich nicht zu sagen. Er sprach von Reitern, von Musik, von einer Flöte, deren Klang Tonya gefangen nahm. Sie habe sich den Reitern angeschlossen – freiwillig, so schien es, und doch wie verzaubert.
Ich konnte es kaum glauben. Tonya, meine Schwester, fort. Fortgelockt von einem Lied. Dervyn erzählte, sie seien beim Orkenwald, in den alten Ruinen, gewesen, als es geschah. Doch ich konnte nicht tatenlos bleiben. Gemeinsam mit einigen Bürgern und Dervyn machte ich mich auf den Weg dorthin.
Der Pfad war dunkel, der Wind kalt. Wir fanden keine Spuren, welche uns näher zu Tonya geführt hätte. Nur unreine Seelen, die wir dem Herrn übergaben, damit diese ihre Rast finden. Kein Zeichen von der Statthalterin, kein Hinweis auf die Reiter.
Als wir zurückkehrten, war die Stadt von einem unheilvollen Wetter umgeben. Blitze zuckten über den Himmel, der Wind peitschte den Regen in die Straßen. Dann hörten wir sie – das Hufgetrappel, den Ruf der Hörner. Die Reiter der wilden Jagd standen vor Solgards Toren.
An ihrer Seite: meine Schwester – verändert, fremd. Sie sprach von Freiheit, von einem neuen Pfad. Doch ich wusste, dass dies nicht die Freiheit war, die sie einst liebte – nicht das Meer, nicht der Wind, nicht der salzige Geruch der Meere. Sie war gefangen, auch wenn sie es selbst nicht sah.
Und dann geschah das Unfassbare: Die Reiter riefen auch nach Jaster. Nicht durch Musik, sondern durch Worte. Er zögerte kaum. Mit klarem Verstand, aus eigenem Willen, schloss er sich ihnen an – in der Hoffnung, Tonya zu retten. Und so verschwanden beide, Tonya und Jaster, mit den Reitern in Sturm und Nacht.
Ich stand lange vor dem Tor, der Regen auf meiner Rüstung, das Herz schwer. Solgard – ohne seine Statthalterin, ohne seinen Wächter. Doch Trauer konnte warten. Ich wusste, was zu tun war.
Ich rief noch in derselben Nacht die Stadträte und die Gildenmeister zusammen. Die Lage war zu ernst, um zu zögern. Wir mussten handeln, bevor das Chaos die Stadt verschlingen konnte.
Und so begann eine neue, dunkle Zeit für Solgard. Doch solange ich atme, werde ich dafür sorgen, dass die Stadt standhält – im Namen der Krone, im Namen der Ehre und im Glauben an das Licht, das uns noch nicht ganz verlassen hat.
Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Es waren nun schon Tage vergangen, Tage seit dem Verschwinden von Jaster und Tonya, durch die Wilde Jagd. Der Drang die beiden zu finden wurde größer und so entschloss er sich alleine auf die Suche zu machen, denn je mehr er von der Jagd hörte, umso mehr wuchs die Sorge, dass es bereits zu spät sein könnte. In den letzten Tagen war er deshalb nur selten in Solgard anzutreffen. Wie aber soll man Spuren finden, Spuren von Geistern? Es war ihm egal. Hauptsache er würde ein Hinweis auf ihren Verbleib finden. Am ersten Tag durchstreifte er die Wüste, die Prärie und sogar die Ascheebene, aber außer den typischen Dämonen war dort nichts zu finden, so beschloss er seinen ersten Tag zu beenden. Er lagerte in der alten Ruine, saß dort am Feuer und stärkte sich für die weitere Suche.
"Ich kann nicht, nein, werde nicht zulassen, dass man dich nochmals als Werkzeug benutzt, dich nicht und auch Jaster nicht"
Am nächsten Tag nahm er sich die Flussufer vor, nichts, danach den Strand in Richtung der Schatten, wieder nichts!
Dann aber kam er in den Dschungel, wo er sich mit Mühe und Not durch die Vegetation kämpfte und es dauerte nicht lange da erblickte er.... ein Geisterwesen?
Endlich eine Spur!? Zumindest hoffte er es! So erlöste er das Wesen, welches zu seiner Überraschung ziemlich stark schien, erhielt jedoch wieder keinen Hinweis auf einen möglichen Verbleib. Und so fing es wieder an zu dämmern, der zweite Tag fand sein Ende und so schlug er sein Lager im Dschungel auf.
Ob der Geist mit der Jagd zutun hatte? Ob er näher gekommen war? Fragen die ihn in den Schlaf begleiteten.
So brach der dritte Tag seiner Suche an, wenn es nach ihm ginge, dauerte sie schon viel zu lange.
Dann fing er auch schon an, heute erkundete er die oberen Gebiete, die der Elfen und die Trollschluchten. Aber auch hier fand er nur stinkende Trolle und eine Vielzahl an Tieren, dennoch gab er nicht auf. Und so suchte er bis lange über die Dämmerung hinaus, es wurde sehr spät, da begegnete er im Wald einer Waldelfe.
Natürlich zögerte er nicht, sie um Hilfe zu bitten, schließlich kannte niemand diese Wälder besser als die Elfen selbst. Sie erzählte ihm von merkwürdigen Ereignissen an den Ruinen und führte ihn dorthin, ein Ort den er meiden wollte, erinnerte es ihn an sein Versagen. Aber die Elfe hieß ihm genauer hinzusehen, gab ihm eine Maske und deutete gen Brunnen. Ohne zu Zögern nahm er sie, schritt vorsichtig auf den Brunnen zu, da fiel es ihm schon auf... eisige Kälte, je näher er dem Brunnen kam.
Dort angekommen legte er die Maske an, und schaute in den Brunnen, sehr zu seinem Verwundern sah er dort aber kein Wasser, zumindest wirkte es stattdessen wie ein silberner Spiegel. Sein Blick fiel nach oben, dort wo die Vögel im Kreise flogen, Ähnliches sah er schon als die alte Griselda mit ihrem Horn am Brunnen Solgards saß.
Die Elfe versicherte ihm dass diese Zeichen vorher nicht dort waren an der Ruine. So bedankte er sich bei der Elfe, die ein Funken der Hoffnung in ihm entzündete, er hoffte der Jagd mit der Erkenntnis näher gekommen zu sein und machte sich zügig auf den Weg nach Solgard. Dort angekommen traf er den alten Druiden Radesvald, dem er davon berichtete, was er dort vorgefunden hatte. "Wir sollten, nein! Wir MÜSSEN, den Ort genauer untersuchen", vielleicht war die Jagd die ganze Zeit näher als er dachte. Nun liegt seine Hoffnung in den Händen Solgards. Und die Zuversicht, die beiden wieder zu bekommen wuchs und wuchs.
"Ich kann nicht, nein, werde nicht zulassen, dass man dich nochmals als Werkzeug benutzt, dich nicht und auch Jaster nicht"
Am nächsten Tag nahm er sich die Flussufer vor, nichts, danach den Strand in Richtung der Schatten, wieder nichts!
Dann aber kam er in den Dschungel, wo er sich mit Mühe und Not durch die Vegetation kämpfte und es dauerte nicht lange da erblickte er.... ein Geisterwesen?
Endlich eine Spur!? Zumindest hoffte er es! So erlöste er das Wesen, welches zu seiner Überraschung ziemlich stark schien, erhielt jedoch wieder keinen Hinweis auf einen möglichen Verbleib. Und so fing es wieder an zu dämmern, der zweite Tag fand sein Ende und so schlug er sein Lager im Dschungel auf.
Ob der Geist mit der Jagd zutun hatte? Ob er näher gekommen war? Fragen die ihn in den Schlaf begleiteten.
So brach der dritte Tag seiner Suche an, wenn es nach ihm ginge, dauerte sie schon viel zu lange.
Dann fing er auch schon an, heute erkundete er die oberen Gebiete, die der Elfen und die Trollschluchten. Aber auch hier fand er nur stinkende Trolle und eine Vielzahl an Tieren, dennoch gab er nicht auf. Und so suchte er bis lange über die Dämmerung hinaus, es wurde sehr spät, da begegnete er im Wald einer Waldelfe.
Natürlich zögerte er nicht, sie um Hilfe zu bitten, schließlich kannte niemand diese Wälder besser als die Elfen selbst. Sie erzählte ihm von merkwürdigen Ereignissen an den Ruinen und führte ihn dorthin, ein Ort den er meiden wollte, erinnerte es ihn an sein Versagen. Aber die Elfe hieß ihm genauer hinzusehen, gab ihm eine Maske und deutete gen Brunnen. Ohne zu Zögern nahm er sie, schritt vorsichtig auf den Brunnen zu, da fiel es ihm schon auf... eisige Kälte, je näher er dem Brunnen kam.
Dort angekommen legte er die Maske an, und schaute in den Brunnen, sehr zu seinem Verwundern sah er dort aber kein Wasser, zumindest wirkte es stattdessen wie ein silberner Spiegel. Sein Blick fiel nach oben, dort wo die Vögel im Kreise flogen, Ähnliches sah er schon als die alte Griselda mit ihrem Horn am Brunnen Solgards saß.
Die Elfe versicherte ihm dass diese Zeichen vorher nicht dort waren an der Ruine. So bedankte er sich bei der Elfe, die ein Funken der Hoffnung in ihm entzündete, er hoffte der Jagd mit der Erkenntnis näher gekommen zu sein und machte sich zügig auf den Weg nach Solgard. Dort angekommen traf er den alten Druiden Radesvald, dem er davon berichtete, was er dort vorgefunden hatte. "Wir sollten, nein! Wir MÜSSEN, den Ort genauer untersuchen", vielleicht war die Jagd die ganze Zeit näher als er dachte. Nun liegt seine Hoffnung in den Händen Solgards. Und die Zuversicht, die beiden wieder zu bekommen wuchs und wuchs.
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Bathor Darez
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Der Wind vom Meer trug die Kälte des nahenden Samhain durch die Straßen Nebelhafens, als ich spät an jenem Abend die Taverne betrat. Das dumpfe Knarren der Holztür wurde sogleich vom Gemurmel der Anwesenden verschluckt. Ich sah vertraute Gesichter, Radesvald und die Bürgersprecherin Rou. Doch auch Sorsha, die Statthalterin von Surom, und ihren Beschützer, Diener, Wächter oder wie man ihn nennen vermag.
Ich hatte den Beginn der Unterredung versäumt, doch schon beim Eintreten spürte ich, dass die Luft schwer war — nicht nur vom Rauch der Feuerstelle, sondern auch von Misstrauen und unausgesprochenen Wahrheiten. Radesvald berichtete mit ruhiger Stimme von der alten Hexe am Brunnen von Solgard, von dem Jäger und dem Hirsch, und von dem Fluch oder Bann, der offenbar weit mehr als nur ein Märchen war. Ich erinnerte mich an die Ruine und an den Brunnen welcher mein Spiegelbild warf, so weißlich.
Rou hörte aufmerksam zu, beinahe gierig, als wolle sie jedes Wort wie Gold aufwiegen. Doch als sie selbst das Wort ergriff, wandelte sich ihr Blick, sie sprach von Versprechen, von Pflichten, die Solgard eingehen sollte. Wir sollten, so meinte sie, alle Informationen jetzt und zukünftig teilen.
Ein seltsames Ansinnen, wenn man bedenkt, dass es Solgard war, das einmal mehr den Schritt in Richtung Einigkeit getan hatte. Wir suchten Antworten, keine Verträge. Wir wollten die Verlorenen retten, nicht uns in politischen Fesseln binden.
Rou sprach davon, dass sie Sorsha auffordere, die entwendete Leiche zurück zu geben. Die Suromerin wiederum schwor fast schon, von nichts zu wissen. Angeblich sei eine Leiche verschwunden in Nebelhafen und alle Wege führen zu Sorsha. Ihr Papagei plapperte unaufhörlich, warf spitze Bemerkungen in die Runde, und keiner konnte mit Gewissheit sagen, ob die Worte die ihren waren oder die des Vogels. Kurz danach verließ die Delegation beleidigt die Runde.
Zurück blieben wir, Solgarder und Nebelhafener.
Die Gespräche wurden ruhiger, ehrlicher. Ich erzählte von der Entführung Tonyas durch die Wilde Jagd, und davon, wie Jaster sich freiwillig anschloss, um Tonya zu retten. Es war kein Opfer aus Tollkühnheit, sondern aus Treue, familiärer Liebe.
Ich sprach auch vom Brunnen, jenem Ort, an dem das Wasser silbern schimmerte, wie Mondlicht in einer stillen Nacht. Radesvald, vermutete, es könnte ein Tor sein, vielleicht in die Welt der Jagd, vielleicht in das Reich der Feen.
Doch das, was Rou und Selenja dann sagten, hallt mir bis heute nach.
Sie sprachen davon, dass die Wilde Jagd immer etwas jagt, nicht Beute, sondern Erinnerung. Etwas Altes, Vergessenes. Eine Liebe. Einen Schmerz.
Und so frage ich mich:
Jagt Tonya nun nach ihrem Knut?
Oder jagt Jaster den Schmerz, den die Ketzer ihm zufügten?
Als ich Nebelhafen verließ, zogen Nebelschwaden vom Meer herauf. Der Mond schien bleich und fern.
Ich trug mehr Wissen in meinem Geist, doch keine Gewissheit.
Nur Fragen. Und den dumpfen Klang eines Hufschlags in der Ferne, als würde die Wilde Jagd schon wieder durch die Nacht reiten.
Ich hatte den Beginn der Unterredung versäumt, doch schon beim Eintreten spürte ich, dass die Luft schwer war — nicht nur vom Rauch der Feuerstelle, sondern auch von Misstrauen und unausgesprochenen Wahrheiten. Radesvald berichtete mit ruhiger Stimme von der alten Hexe am Brunnen von Solgard, von dem Jäger und dem Hirsch, und von dem Fluch oder Bann, der offenbar weit mehr als nur ein Märchen war. Ich erinnerte mich an die Ruine und an den Brunnen welcher mein Spiegelbild warf, so weißlich.
Rou hörte aufmerksam zu, beinahe gierig, als wolle sie jedes Wort wie Gold aufwiegen. Doch als sie selbst das Wort ergriff, wandelte sich ihr Blick, sie sprach von Versprechen, von Pflichten, die Solgard eingehen sollte. Wir sollten, so meinte sie, alle Informationen jetzt und zukünftig teilen.
Ein seltsames Ansinnen, wenn man bedenkt, dass es Solgard war, das einmal mehr den Schritt in Richtung Einigkeit getan hatte. Wir suchten Antworten, keine Verträge. Wir wollten die Verlorenen retten, nicht uns in politischen Fesseln binden.
Rou sprach davon, dass sie Sorsha auffordere, die entwendete Leiche zurück zu geben. Die Suromerin wiederum schwor fast schon, von nichts zu wissen. Angeblich sei eine Leiche verschwunden in Nebelhafen und alle Wege führen zu Sorsha. Ihr Papagei plapperte unaufhörlich, warf spitze Bemerkungen in die Runde, und keiner konnte mit Gewissheit sagen, ob die Worte die ihren waren oder die des Vogels. Kurz danach verließ die Delegation beleidigt die Runde.
Zurück blieben wir, Solgarder und Nebelhafener.
Die Gespräche wurden ruhiger, ehrlicher. Ich erzählte von der Entführung Tonyas durch die Wilde Jagd, und davon, wie Jaster sich freiwillig anschloss, um Tonya zu retten. Es war kein Opfer aus Tollkühnheit, sondern aus Treue, familiärer Liebe.
Ich sprach auch vom Brunnen, jenem Ort, an dem das Wasser silbern schimmerte, wie Mondlicht in einer stillen Nacht. Radesvald, vermutete, es könnte ein Tor sein, vielleicht in die Welt der Jagd, vielleicht in das Reich der Feen.
Doch das, was Rou und Selenja dann sagten, hallt mir bis heute nach.
Sie sprachen davon, dass die Wilde Jagd immer etwas jagt, nicht Beute, sondern Erinnerung. Etwas Altes, Vergessenes. Eine Liebe. Einen Schmerz.
Und so frage ich mich:
Jagt Tonya nun nach ihrem Knut?
Oder jagt Jaster den Schmerz, den die Ketzer ihm zufügten?
Als ich Nebelhafen verließ, zogen Nebelschwaden vom Meer herauf. Der Mond schien bleich und fern.
Ich trug mehr Wissen in meinem Geist, doch keine Gewissheit.
Nur Fragen. Und den dumpfen Klang eines Hufschlags in der Ferne, als würde die Wilde Jagd schon wieder durch die Nacht reiten.
- Tonya Darez
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Tag...
Nacht...
Es war gleichgültig.
Damit verlor sie auch temporär die Fähigkeit, nach zu halten, wie lange sie schon bei der Jagd war.
Auch wenn ihr Bruder an ihrer Seite war, so war er unwichtig geworden.
Das Aleya eigentlich dem Feind angehörte, war war egal.
Jetzt waren sie alle gleich.
Unterstellt, als Jäger.
Unterstellt als Sucher.Unterstellt als Ausführer.
Es war wie eine Kälte, als würde das Ding in ihrem Körper, dass das Blut transportierte, kaum noch vorhanden war.
Kalt!
Das war es!
Umgeben von Geistern aller Art, welche alle das Gleiche im Sinn hatten.
Aleya, sie sang und summte und spielte so viel, Melodien, Texte, alles was ermutigt, was stärkt, was in den Kampfrausch versetzt.
Ein Rausch, der beinahe fortwährend anhielt.
Jaster, an ihm merkte man es besonders.
Der Blick, ein bisschen Irrsinn, ein bisschen Blutrausch und ganz viel fehlende Emotionen.
Eisiger Spiegel der Realität
Verzerrt
Unwirklich
Nacht...
Es war gleichgültig.
Damit verlor sie auch temporär die Fähigkeit, nach zu halten, wie lange sie schon bei der Jagd war.
Auch wenn ihr Bruder an ihrer Seite war, so war er unwichtig geworden.
Das Aleya eigentlich dem Feind angehörte, war war egal.
Jetzt waren sie alle gleich.
Unterstellt, als Jäger.
Unterstellt als Sucher.Unterstellt als Ausführer.
Es war wie eine Kälte, als würde das Ding in ihrem Körper, dass das Blut transportierte, kaum noch vorhanden war.
Kalt!
Das war es!
Umgeben von Geistern aller Art, welche alle das Gleiche im Sinn hatten.
Aleya, sie sang und summte und spielte so viel, Melodien, Texte, alles was ermutigt, was stärkt, was in den Kampfrausch versetzt.
Ein Rausch, der beinahe fortwährend anhielt.
Jaster, an ihm merkte man es besonders.
Der Blick, ein bisschen Irrsinn, ein bisschen Blutrausch und ganz viel fehlende Emotionen.
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Selenja Vildaban
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Re: [Samhain Quest] Politik, Erwachsene und Geister ...
Sie war nicht begeistert. Nein. Ganz und gar nicht.
Zuerst dieses politische Geplänkel und dann zog Sorsha ab … Es war verdammt noch Mal doch ein Problem, das alle betraf. Warum musste man also immer alles mit Handel und Gegenhandel und Gegengegenhandel … oder wie auch immer sich das schimpfte … ablaufen. Rou wollte irgendeinen Seemann zurück. Der hatte aber irgendwie gar nichts mit der Sache zu tun? Sorsha sollte diesen wohl haben … na und? Konnte die Überstellung eines Leichnams nicht warten, bis diese wilde Jagd vom Tisch war? Aus ihrer Sicht verspielte man so viele Möglichkeiten sich gemeinsam gegen die Jagd zu stellen. Aber was wusste sie schon. In den Augen der Erwachsenen war sie noch ein Kind. Und zugehört hatte ihr irgendwie auch niemand so richtig.
Die Jugendliche hatte innerlich vor Wut gekocht, als Pandor, wie eh und je, in die Taverne spaziert war, als könne ihm nichts etwas anhaben. Nicht einmal gerüstet war er gewesen. Warum hatte sie ihrem Vater eigentlich die ganzen Briefe und Informationen weitergeleitet, wenn er sie dann doch nicht ernst nahm, oder las. Erst die mahnenden Worte von Bathor und das Wissen, dass Tonya und Jaster – Warum sollte er Nachrichten auch lesen – von der Jagd verschleppt worden waren hatten in dann doch endlich Mal einen Moment innehalten lassen. Von dem Vorhaben nach Solgard zur Ophidianer Artefakt Untersuchung zu gehen, ließ er sich dennoch nicht abbringen. Als wäre die wilde Jagd nicht gerade das dringendere Problem.
Gegen Ophidianer und Minotauren konnte man kämpfen. Sie hatten einen Körper und den konnte man verletzten. Ganz einfach.
Bei diesen Geistern war das anders. Bathor hatte erzählt, dass die Waffen einfach durch die Geister hindurch glitten.
Also wie sollte man gegen etwas kämpfen, das man nicht berühren konnte?
Fazit: Das dringendere Problem waren die Geister! Ganz einfache Logik.
Aber immerhin ging er nicht allein … und er rüstete sich.
In Begleitung von Bathor und ihr reisten sie per Rune nach Solgard. Sie trafen sich mit den anderen, die an der Untersuchung teilnahmen. Aber da sie zu spät waren und das Treffen bereits beendet war ergab dieser Ausflug nicht viele Neuigkeiten. Sie kehrten schließlich wieder mit einer Rune zurück. Sie hatte ihren Vater gewarnt. Sobald er sich komisch benehmen würde, würde sie ihm ein Pfeil ins Knie schießen. Einen lahmenden Jäger würde die Jagd bestimmt nicht haben wollen. Ihr Vater hatte hingegen schon wieder irgendwelche Pläne ersonnen diese Jagd mit irgendwelchen Bomben und Gegenständen bekämpfen zu wollen. Aber irgendwie waren das seltsame Ideen und sie konnte sich nicht wirklich vorstellen das auch nur eine dieser Ideen funktionieren würde. Immerhin hatte diese Jagd sogar einen Paladin geholt und der sollte doch eigentlich von Engeln und dem Herrn geschützt sein oder nicht?
Erst spät kamen sie wieder zu Hause an und sie diskutierten noch immer über Mögliche Ideen.
Wachs in den Ohren …
Mirja spielt andere Lieder damit das Lied der Flötenspielerin nicht zu hören ist … oder vielleicht nicht wirkt? ….
Und dann passierte es …
Es wurde eiskalt im Keller. Ihr Vater hatte sich angespannt und gab ihr ein Zeichen leise zu sein. Sie nahm den Bogen zur Hand und spannte ihn leise, um danach hinter einem Regal in Deckung zu gehen, nicht jedoch ohne die Tür aus den Augen zu lassen. Da war etwas … eine Stimme … sie rief nach ihrem Vater. Sie hob den Bogen, während ihr Vater sich rüstete und noch einen weiteren Talisman um den Hals legte, er zog einen mächtigen Artefakt-Zweihänder und trat dann zur Tür. Der schwarze Umhang … ihr Vater hatte ihr einst von einem gewissen Schwarzmantel erzählt, dem der Umhang wohl gehört habe, … flatterte um seine Schultern und während er in die Tür trat, spürte sie eine Aura von dem Mantel ausgehen. Etwas sehr Dunkles und Angsteinflößendes waberte um ihren Vater herum. Im Vorraum konnte sie eine schemenhafte Gestalt ausmachen, die auf ihren Vater zu schwebte. Dann aber innehielt, als sie die Aura spürte.
Die Gestalt flüsterte etwas davon, dass er mitkommen solle und dass etwas mit Blut gezahlt sei, doch ihr Vater trat dem Wesen entschlossen entgegen und es wich zurück. Diese ganzen Artefakte und Amulette, die ihr Vater nun trug, schienen irgendwie einen Unterschied zu machen. Sie schlich etwas näher und griff dabei in die Kiste unter dem Regal, um einen Silberklumpen herauszunehmen. Dann trat sie weiter vor, rückte nach und lauschte den Worten dieses Wesens, das seine Forderung immer wieder widerholte. Immer eine Wand oder Tür als Deckung nutzend, hielt sie den Bogen im Anschlag.
Noch einmal versuchte das Wesen sich auf ihren Vater zu stürzen und wieder geriet es an diese komische Aura.
Dann … mit einem gewaltigen kreischenden Aufschrei, der einem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte und jeden wohl erstarren lassen … verschwand das Wesen.
Vorerst …
Sie wussten beide es würde zurückkommen.
Die Frage war nur: Wann?
Schlussendlich verließ sie den Keller an diesem Abend bewaffnet mit einem Silberschwert. Ob ihr das helfen würde? Wer weiß … aber wie hatte ihr Vater gesagt?
Ein Abenteurer musste jederzeit jede Möglichkeit nutzen, die sich ihm bot. Das half sicherlich nicht immer, aber man konnte sich nie sicher sein, wann es half … oder eben nicht.
Jedenfalls hinterließen sie Mirja ebenfalls eine Nachricht.
Zuerst dieses politische Geplänkel und dann zog Sorsha ab … Es war verdammt noch Mal doch ein Problem, das alle betraf. Warum musste man also immer alles mit Handel und Gegenhandel und Gegengegenhandel … oder wie auch immer sich das schimpfte … ablaufen. Rou wollte irgendeinen Seemann zurück. Der hatte aber irgendwie gar nichts mit der Sache zu tun? Sorsha sollte diesen wohl haben … na und? Konnte die Überstellung eines Leichnams nicht warten, bis diese wilde Jagd vom Tisch war? Aus ihrer Sicht verspielte man so viele Möglichkeiten sich gemeinsam gegen die Jagd zu stellen. Aber was wusste sie schon. In den Augen der Erwachsenen war sie noch ein Kind. Und zugehört hatte ihr irgendwie auch niemand so richtig.
Die Jugendliche hatte innerlich vor Wut gekocht, als Pandor, wie eh und je, in die Taverne spaziert war, als könne ihm nichts etwas anhaben. Nicht einmal gerüstet war er gewesen. Warum hatte sie ihrem Vater eigentlich die ganzen Briefe und Informationen weitergeleitet, wenn er sie dann doch nicht ernst nahm, oder las. Erst die mahnenden Worte von Bathor und das Wissen, dass Tonya und Jaster – Warum sollte er Nachrichten auch lesen – von der Jagd verschleppt worden waren hatten in dann doch endlich Mal einen Moment innehalten lassen. Von dem Vorhaben nach Solgard zur Ophidianer Artefakt Untersuchung zu gehen, ließ er sich dennoch nicht abbringen. Als wäre die wilde Jagd nicht gerade das dringendere Problem.
Gegen Ophidianer und Minotauren konnte man kämpfen. Sie hatten einen Körper und den konnte man verletzten. Ganz einfach.
Bei diesen Geistern war das anders. Bathor hatte erzählt, dass die Waffen einfach durch die Geister hindurch glitten.
Also wie sollte man gegen etwas kämpfen, das man nicht berühren konnte?
Fazit: Das dringendere Problem waren die Geister! Ganz einfache Logik.
Aber immerhin ging er nicht allein … und er rüstete sich.
In Begleitung von Bathor und ihr reisten sie per Rune nach Solgard. Sie trafen sich mit den anderen, die an der Untersuchung teilnahmen. Aber da sie zu spät waren und das Treffen bereits beendet war ergab dieser Ausflug nicht viele Neuigkeiten. Sie kehrten schließlich wieder mit einer Rune zurück. Sie hatte ihren Vater gewarnt. Sobald er sich komisch benehmen würde, würde sie ihm ein Pfeil ins Knie schießen. Einen lahmenden Jäger würde die Jagd bestimmt nicht haben wollen. Ihr Vater hatte hingegen schon wieder irgendwelche Pläne ersonnen diese Jagd mit irgendwelchen Bomben und Gegenständen bekämpfen zu wollen. Aber irgendwie waren das seltsame Ideen und sie konnte sich nicht wirklich vorstellen das auch nur eine dieser Ideen funktionieren würde. Immerhin hatte diese Jagd sogar einen Paladin geholt und der sollte doch eigentlich von Engeln und dem Herrn geschützt sein oder nicht?
Erst spät kamen sie wieder zu Hause an und sie diskutierten noch immer über Mögliche Ideen.
Wachs in den Ohren …
Mirja spielt andere Lieder damit das Lied der Flötenspielerin nicht zu hören ist … oder vielleicht nicht wirkt? ….
Und dann passierte es …
Es wurde eiskalt im Keller. Ihr Vater hatte sich angespannt und gab ihr ein Zeichen leise zu sein. Sie nahm den Bogen zur Hand und spannte ihn leise, um danach hinter einem Regal in Deckung zu gehen, nicht jedoch ohne die Tür aus den Augen zu lassen. Da war etwas … eine Stimme … sie rief nach ihrem Vater. Sie hob den Bogen, während ihr Vater sich rüstete und noch einen weiteren Talisman um den Hals legte, er zog einen mächtigen Artefakt-Zweihänder und trat dann zur Tür. Der schwarze Umhang … ihr Vater hatte ihr einst von einem gewissen Schwarzmantel erzählt, dem der Umhang wohl gehört habe, … flatterte um seine Schultern und während er in die Tür trat, spürte sie eine Aura von dem Mantel ausgehen. Etwas sehr Dunkles und Angsteinflößendes waberte um ihren Vater herum. Im Vorraum konnte sie eine schemenhafte Gestalt ausmachen, die auf ihren Vater zu schwebte. Dann aber innehielt, als sie die Aura spürte.
Die Gestalt flüsterte etwas davon, dass er mitkommen solle und dass etwas mit Blut gezahlt sei, doch ihr Vater trat dem Wesen entschlossen entgegen und es wich zurück. Diese ganzen Artefakte und Amulette, die ihr Vater nun trug, schienen irgendwie einen Unterschied zu machen. Sie schlich etwas näher und griff dabei in die Kiste unter dem Regal, um einen Silberklumpen herauszunehmen. Dann trat sie weiter vor, rückte nach und lauschte den Worten dieses Wesens, das seine Forderung immer wieder widerholte. Immer eine Wand oder Tür als Deckung nutzend, hielt sie den Bogen im Anschlag.
Noch einmal versuchte das Wesen sich auf ihren Vater zu stürzen und wieder geriet es an diese komische Aura.
Dann … mit einem gewaltigen kreischenden Aufschrei, der einem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte und jeden wohl erstarren lassen … verschwand das Wesen.
Vorerst …
Sie wussten beide es würde zurückkommen.
Die Frage war nur: Wann?
Schlussendlich verließ sie den Keller an diesem Abend bewaffnet mit einem Silberschwert. Ob ihr das helfen würde? Wer weiß … aber wie hatte ihr Vater gesagt?
Ein Abenteurer musste jederzeit jede Möglichkeit nutzen, die sich ihm bot. Das half sicherlich nicht immer, aber man konnte sich nie sicher sein, wann es half … oder eben nicht.
Jedenfalls hinterließen sie Mirja ebenfalls eine Nachricht.
- Sorsha von S.
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Heuchler
Diese Geister, so war ihre feste Überzeugung, waren nichts weiter als ein weiteres, durchsichtiges Ablenkungsmanöver, eine Nebelwand, errichtet, um die wahren Machenschaften im Dunkeln zu halten.
Doch als eine Bürgerin Suroms plötzlich und unerklärlich verschwand, konnte sie dieses Gefühl der Dringlichkeit nicht länger ignorieren. So folgte sie, einem inneren Kompass gehorchend,
der Einladung Radesvalds und machte sich mit Aanatus auf den Weg nach Nebelhafen.
In Nebelhafen angelangt, konfrontierte Radesvald sie mit seiner Aussage, dass in Solgard lediglich Jaster vermisst werde. "Dieser Narr", dachte sie verächtlich, während sie ihm mehr als eine Chance gab,
seine Falschaussage zu korrigieren. Sie wusste es besser, wusste von den Barbaren, die ihnen vor ein paar Tagen berichteten, dass auch Solgards Statthalterin den Geistern indie Fänge geraten war – ein
deutlich gewichtigeres Verschwinden, das Radesvald geflissentlich unterschlug.
Auch Rous Lügengebäude begann zu bröckeln. Die scheinheilige Haltung, mit der Rou anfing, Bedingungen für die selbstlose Unterstützung Nebelhafens zu stellen, brach endgültig zusammen, als Pandors
Tochter in die stickige Taverne stolperte. Das Mädchen,blass und aufgelöst, erzählte, dass ihr eigener Vater auf der Liste der Geisterreiter stand.
Diese ach so integren Moralapostel, die sich selbst so ernst nahmen, wagten es, von ihr zu verlangen, Auskunft über den Verbleib der Leiche des Matrosen zu geben? Ein kaltes,
innerliches Schmunzeln spielte um ihre Lippen angesichts dieser bodenlosen Verlogenheit. Rous' zur Schau gestellte Neutralität war ebenso entlarvt wie die Auslassungen der anderen.
Doch da all diese peinlichen Enthüllungen anscheinend totgeschwiegen wurden und lediglich ihr heimlicher Besuch in der Kanalisation – ihre eigene, heimliche Ermittlung – noch eine Rolle zu spielen
schien, erkannte sie, dass ihre Anwesenheit in dieser Taverne, in dieser Gesellschaft der Heuchler, keinen Sinn mehr hatte.
Mit einem entschlossenen Achselzucken wandte sie sich ab und winkte Aanatus ihr zu folgen. Ihre Zeit war zu kostbar, um sie mit falschen Verbündeten zu verschwenden.
Und so machte sie sich, den Blick gen Surom gerichtet, wieder auf den Weg nach Hause, war es doch wieder ihnen selbst überlassen eine Lösung zu finden..
Doch als eine Bürgerin Suroms plötzlich und unerklärlich verschwand, konnte sie dieses Gefühl der Dringlichkeit nicht länger ignorieren. So folgte sie, einem inneren Kompass gehorchend,
der Einladung Radesvalds und machte sich mit Aanatus auf den Weg nach Nebelhafen.
In Nebelhafen angelangt, konfrontierte Radesvald sie mit seiner Aussage, dass in Solgard lediglich Jaster vermisst werde. "Dieser Narr", dachte sie verächtlich, während sie ihm mehr als eine Chance gab,
seine Falschaussage zu korrigieren. Sie wusste es besser, wusste von den Barbaren, die ihnen vor ein paar Tagen berichteten, dass auch Solgards Statthalterin den Geistern indie Fänge geraten war – ein
deutlich gewichtigeres Verschwinden, das Radesvald geflissentlich unterschlug.
Auch Rous Lügengebäude begann zu bröckeln. Die scheinheilige Haltung, mit der Rou anfing, Bedingungen für die selbstlose Unterstützung Nebelhafens zu stellen, brach endgültig zusammen, als Pandors
Tochter in die stickige Taverne stolperte. Das Mädchen,blass und aufgelöst, erzählte, dass ihr eigener Vater auf der Liste der Geisterreiter stand.
Diese ach so integren Moralapostel, die sich selbst so ernst nahmen, wagten es, von ihr zu verlangen, Auskunft über den Verbleib der Leiche des Matrosen zu geben? Ein kaltes,
innerliches Schmunzeln spielte um ihre Lippen angesichts dieser bodenlosen Verlogenheit. Rous' zur Schau gestellte Neutralität war ebenso entlarvt wie die Auslassungen der anderen.
Doch da all diese peinlichen Enthüllungen anscheinend totgeschwiegen wurden und lediglich ihr heimlicher Besuch in der Kanalisation – ihre eigene, heimliche Ermittlung – noch eine Rolle zu spielen
schien, erkannte sie, dass ihre Anwesenheit in dieser Taverne, in dieser Gesellschaft der Heuchler, keinen Sinn mehr hatte.
Mit einem entschlossenen Achselzucken wandte sie sich ab und winkte Aanatus ihr zu folgen. Ihre Zeit war zu kostbar, um sie mit falschen Verbündeten zu verschwenden.
Und so machte sie sich, den Blick gen Surom gerichtet, wieder auf den Weg nach Hause, war es doch wieder ihnen selbst überlassen eine Lösung zu finden..