Er riss den Blick nach links, und durch das peitschende Grau der See erkannte er schemenhaft Land … eine schwarze Silhouette,
die wie ein drohender Schatten über den Wellen hing.
In diesem Moment stürmte Kapitän Ramsey aus seiner Kajüte, der Mantel vom Wind aufgerissen, und sog das Chaos mit einem
einzigen geübten Blick in sich auf. Dann erhob er die Stimme, laut, klar, durchdringend wie ein Hieb.
Da gellte vom Bug ein Schrei, der selbst den Sturm durchschnitt: „Riff! … Riff voraus!“
Ramsey sprang zum Steuerrad, packte das Rad, als wolle er das Schicksal selbst umreißen.
„Hart Steuerbord!“ brüllte er, die Worte überschlagen sich in der tobenden Luft.
Doch der Befehl kam zu spät.
Mit einem infernalischen Knirschen und dem berstenden Krachen von splitterndem Holz rammte die Wellentanz das Riff.
Die Welt explodierte. Männer wurden von den Füßen gerissen, rollten über das Deck, als wären sie nur Figürchen in den Händen
eines zornigen Gottes. Taue platzten, peitschten durch die Luft, Blöcke und Segelstangen lösten sich aus der Takelage und prallten
krachend auf die Planken.
Der Seemann, der Sadagar war schleppte sich hoch, benommen, mit brennender Luft in der Lunge. Er suchte Halt, suchte Orientierung in dem Chaos.
Ramsey stand noch immer am Steuerrad, trotzig, wild, Blut rann ihm über die Stirn.
„Rafft die Segel! … Das Wasser—bei den Göttern, das Wasser! Schnell! Nehmt das Tau! Alles, was schwimmt! Alle Mann von Bord! Rette sich, wer kann!“
Dann erst sah er sie.
Über die zerschmetterte Reling krochen Gestalten — groß, schuppig, die Haut dunkel wie nasses Steinwerk. Das Meer selbst schien an ihnen herunterzulaufen.
In den Händen führten sie gekrümmte Messer, Klingen, die im Zucken der Blitze wie kaltes Mondlicht aufflammten.
Einer der Kreaturen sprang vor Ramsey. Es war nur ein Lidschlag.
Ein Speer schoss hervor und bohrte sich tief in die Brust des Kapitäns. Sein Atem stockte, ein rasselndes Röcheln ... dann brach er zusammen wie ein gefällter Baum.
Sadagar wich einer Gruppe aus, die im Nahkampf förmlich ineinander explodierte. Ein Säbel sauste über ihn hinweg.
Er roch Blut, kaltes Eisen, das brennende Harz der zerfetzten Planken.
Dann traf ihn ein Schlag ... gewaltig, vernichtend.
Die Welt blitzte weiß auf.
Etwas riss ihm die Luft aus der Brust und schleuderte ihn über die Reling hinaus.
Das Meer verschlang ihn.
Kalt. Schwarz. Unerbittlich.
Er strampelte im schäumenden Wasser, kämpfte um Orientierung, um jeden Atemzug.
Ein stechender Schmerz raste durch seinen Körper, wie ein Haken, der ihn in die Tiefe zerren wollte.
Er spürte, wie die Dunkelheit an seinem Bewusstsein fraß, gierig, unaufhaltsam.
Er bekam etwas zu fassen, warm, glatt, gummiartig und wurde von Schiff fortgerissen.
Er schrie.
Ein Laut, der sich in Wasser und Wind verlor.
Und dann schoss er hoch.
Sadagar riss die Augen auf und brüllte: „AARGH!“ Der Schmerz schlug durch ihn hindurch, genau dort, wo ihn der Schlag getroffen hatte.
Er krümmte sich, schlug sich mit beiden Fäusten gegen die Stirn, verzweifelt, wütend, halb wahnsinnig vor Qual.
„Ich muss diese Erinnerungen loswerden“, keuchte er, „bevor sie mich umbringen.“
Sein Atem ging stoßweise. Schweiß rann ihm über die Schläfen.
„Ich muss zurück nach Surom … und schnell …“
[WQ] Staub und Stille
Re: [WQ] Staub und Stille
Während manche noch über das erbeutete Inventar der Ophidianer sinnierten – Erinnerungsfragmente, seltsame Werkzeuge –, drehten sich anderswo die Räder des Schicksals unaufhaltsam weiter.
Die verbliebenen Sphären, im Dschungel und den frostigen Nordlanden, galten den meisten nur als Randnotiz. Seit langem standen sie unter der strengen Aufsicht eines Trupps von Minotauren. Doch nun regte sich dort etwas… Gerüchte flüsterten von Ophidianern, die immer häufiger aus den Sphären hervorkamen. Sie untersuchten den Boden, schienen nach etwas zu suchen.
Dann begannen die Bauarbeiten. Säulen wurden errichtet und an ihrem Ende sollte eine leuchtende Kugel thronen. Magiewirker, die in der Nähe der Sphären waren, spürten bereits wie etwas sich ihren magischen Kräften versuchte habhaft zu machen.
Doch es scheint ein Effekt nun zu sein der sich über die Insel ausbreitete
Kaum wahrnehmbares Zerren, als würde jemand Tropfen für Tropfen Macht entziehen. Doch in diesem Zerren mischte sich etwas anderes: eine chaotische Urform der Magie die nur schwer zu bestimmen war….
Auch die Erinnerungsfragmente und Werkzeuge, welche aus den Leibern der Ophidianer geborgen werden konnten, begannen zu reagieren. Das Flüstern, das aus den Fragmenten drang, wurde lauter, drängender.
Erfahrene Magier konnten Worte erahnen, gar Bilder sehen, wenn sie sich darauf konzentrierten. Visionen streiften durch den Geist: eine gewaltige Schar von Ophidianern, versammelt im Gebet; Menschen, Zwerge, Dunkelelfen – auf Altären geopfert. Und dann: ein gewaltiger Komplex, verborgen in einer dschungelartigen Wildnis.
Die Werkzeuge die von fähigen Handwerker instandgesetzt wurden gerieten in Unruhe. Das Pendel, welches am Ende befestigt war, schlug unkontrolliert aus, als suchte es etwas. Bald erkannte man: Es wies in Richtung der Fragmente. Suchten sie nach einem Ziel?
OG: Magiewirkung wird im RP erschwert werden und braucht deutlich mehr Konzentration
Die verbliebenen Sphären, im Dschungel und den frostigen Nordlanden, galten den meisten nur als Randnotiz. Seit langem standen sie unter der strengen Aufsicht eines Trupps von Minotauren. Doch nun regte sich dort etwas… Gerüchte flüsterten von Ophidianern, die immer häufiger aus den Sphären hervorkamen. Sie untersuchten den Boden, schienen nach etwas zu suchen.
Dann begannen die Bauarbeiten. Säulen wurden errichtet und an ihrem Ende sollte eine leuchtende Kugel thronen. Magiewirker, die in der Nähe der Sphären waren, spürten bereits wie etwas sich ihren magischen Kräften versuchte habhaft zu machen.
Doch es scheint ein Effekt nun zu sein der sich über die Insel ausbreitete
Kaum wahrnehmbares Zerren, als würde jemand Tropfen für Tropfen Macht entziehen. Doch in diesem Zerren mischte sich etwas anderes: eine chaotische Urform der Magie die nur schwer zu bestimmen war….
Auch die Erinnerungsfragmente und Werkzeuge, welche aus den Leibern der Ophidianer geborgen werden konnten, begannen zu reagieren. Das Flüstern, das aus den Fragmenten drang, wurde lauter, drängender.
Erfahrene Magier konnten Worte erahnen, gar Bilder sehen, wenn sie sich darauf konzentrierten. Visionen streiften durch den Geist: eine gewaltige Schar von Ophidianern, versammelt im Gebet; Menschen, Zwerge, Dunkelelfen – auf Altären geopfert. Und dann: ein gewaltiger Komplex, verborgen in einer dschungelartigen Wildnis.
Die Werkzeuge die von fähigen Handwerker instandgesetzt wurden gerieten in Unruhe. Das Pendel, welches am Ende befestigt war, schlug unkontrolliert aus, als suchte es etwas. Bald erkannte man: Es wies in Richtung der Fragmente. Suchten sie nach einem Ziel?
OG: Magiewirkung wird im RP erschwert werden und braucht deutlich mehr Konzentration
Re: [WQ] Staub und Stille
Nur wenige Augenblicke, nachdem die abgestellten Soeker dem Jothar über die seltsamen Regungen an der Sphäre Bericht erstattet hatten, setzte sich dieser zusammen mit einer kleinen, ausgewählten Gruppe in Bewegung. Der Pfad führte sie durch schneebedeckte Tundra und knirschendes Eis hinauf zum Gletschersee, wo das flackernde, unruhige Leuchten der Sphäre bereits aus der Ferne wie ein fremder Stern durch den dichten Nebel brach.
Dort angekommen spürte Haldron die Auswirkungen der Sphäre stärker als jeder andere. Ein unsichtbarer Druck lag in der Luft, schwer wie eine drohende Ahnung. Das Flüstern der Ahnen, das ihn sonst wie ein steter Strom durchströmte, wirkte gedämpft – fern, entrückt, als würde eine mächtige Tür zwischen ihnen stehen. Es war, als hielte etwas die Geisterwelt selbst in Atem.
Mit größter Vorsicht und ehrfürchtigem Abstand untersuchte die Gruppe das Geschehen. Eisbrocken schwebten träge auf dem Wasser, die Luft vibrierte schwach, und selbst der Wind schien den Ort zu meiden. Nachdem alles sorgfältig beobachtet worden war, zog sich der Jothar schweigend zurück. Der Rückweg ins Dorf wurde zu einem stillen Marsch, jeder Schritt schwer vom Wissen, dass hier Mächte am Werk waren, die weder Menschenhand noch Natur allein hervorbringen konnte.
Dort, im Schutz der langen Halle, sollte beraten werden — fern vom Blick der Sphäre, doch nicht fern von ihrer Bedrohung.
Dort angekommen spürte Haldron die Auswirkungen der Sphäre stärker als jeder andere. Ein unsichtbarer Druck lag in der Luft, schwer wie eine drohende Ahnung. Das Flüstern der Ahnen, das ihn sonst wie ein steter Strom durchströmte, wirkte gedämpft – fern, entrückt, als würde eine mächtige Tür zwischen ihnen stehen. Es war, als hielte etwas die Geisterwelt selbst in Atem.
Mit größter Vorsicht und ehrfürchtigem Abstand untersuchte die Gruppe das Geschehen. Eisbrocken schwebten träge auf dem Wasser, die Luft vibrierte schwach, und selbst der Wind schien den Ort zu meiden. Nachdem alles sorgfältig beobachtet worden war, zog sich der Jothar schweigend zurück. Der Rückweg ins Dorf wurde zu einem stillen Marsch, jeder Schritt schwer vom Wissen, dass hier Mächte am Werk waren, die weder Menschenhand noch Natur allein hervorbringen konnte.
Dort, im Schutz der langen Halle, sollte beraten werden — fern vom Blick der Sphäre, doch nicht fern von ihrer Bedrohung.
- Gwendolyn
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Re: [WQ] Staub und Stille
Die Gegenstände in ihrer Tasche begannen zu vibrieren. Vage, aber gerade so, dass sie es in ihrer Meditation bei Tarsnjors Ritual spürte. Sie konnte einige Zeit nicht zuordnen, wo das Vibrieren herkam und schob es auf die ungewohnte Form des Rituals. Sie verbrachte die halbe Nacht in Fjellgat am Ritualplatz. Erst als sie wieder nach Hause kam und zur ruhe kommen wollte, merkte sie, woher die Vibration kam. Sie holte das Pendel aus ihrer Tasche. Es tat sich sonst noch nicht viel, außer dieses schwache Zittern, dass es gerade spürbar abgab. Also suchte sie Davind und gab das noch kaputte Bendel erwartungsvoll in seine Obhut. Sie hatten schon einmal darüber geredet, mit einem Metall die fehlenden Stellen vorsichtig wieder aufzufüllen. Vielleicht war aber auch eine Mischung aus Knochenmehl und Leim die bessere Wahl. Immerhin sah es so aus, als würde das Pendel zum Teil aus Elfenbein bestehen.
Als sie ihr Weg am Erinnerungsfragment vorbei führte, vernahm sie, dass das Hintergrundrauschen lauter, deutlicher wurde. Sie setzte sich geduldig auf die Couch und nahm es in die Hand. Mit genug Geduld und Konzentration konnte sie sicher mehr vernehmen als ein undeutliches Flüstern. Und tatsächlich; zumindest vage Visionen strömten ihr durch den Sinn. Ein Grund mehr, sich eingehender damit zu befassen. So legte sie sich am Teich neben dem Gildengebäude ein kleines Pentagramm aus Holz aus und setzte sich erst der Natur lauschend und, als sie alles andere ausblenden konnte, auf das Erinnerungsfragment lauschend in den Kreis...
... Abwartend, was passieren mag.
Deine Wurzel findest du in dir,
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
Re: [WQ] Staub und Stille
Eine fummelige Arbeit, in der Hoffnung sie gelingt.
Nach dem er dieses seltsame Werkzeug nun einige Wochen besaß und endlich die Zeit hatte, sich das Werkzeug einmal genauer anzuschauen, stellte er fest ..... beschädigt! Seufzend begutachtete er das Werkzeug genauer und in seinem Kopf brodelte es vor Ideen, wie er es wohl wieder reparieren konnte.
Ersteimal kümmerte er sich um die verbogenen und gebrochenen Metallteile. Mit einem speziellen Werkzeug aus seinem Werkzeugkasten, bog er die verbogenen Teile soweit wie möglich wieder zurecht. Vorsichtig und Präzise versuchte er dann auch die bebrochenen Teile zu ersetzen oder wieder zusammen zu fügen. Dabei nutzte er warmes Metall was er so formen konnte wie die Vorlage war.
Anschließend machte er sich Gedanken, wie er die feine Scheibe aus Elfenbein reparieren konnte. Er kramte in seiner Erinnerung und da kam ihm die Idee eine Art Leim aus Tierhorn herzustellen. Dazu nahm er sich einiges an Hornspäne und malte sie mit dem Mörser zu einem feinen Pulver, dieses vermengte dieses solange mit Baumharz, er gab ein wenig Wasser dazu und rührte weiter, solange bis eine gute geschmeidige Lösung entstan, damit bestrich er dann dünn die feine Scheibe, in der Hoffnung sie dadurch nicht zu zerstören.
Nach dem er dieses seltsame Werkzeug nun einige Wochen besaß und endlich die Zeit hatte, sich das Werkzeug einmal genauer anzuschauen, stellte er fest ..... beschädigt! Seufzend begutachtete er das Werkzeug genauer und in seinem Kopf brodelte es vor Ideen, wie er es wohl wieder reparieren konnte.
Ersteimal kümmerte er sich um die verbogenen und gebrochenen Metallteile. Mit einem speziellen Werkzeug aus seinem Werkzeugkasten, bog er die verbogenen Teile soweit wie möglich wieder zurecht. Vorsichtig und Präzise versuchte er dann auch die bebrochenen Teile zu ersetzen oder wieder zusammen zu fügen. Dabei nutzte er warmes Metall was er so formen konnte wie die Vorlage war.
Anschließend machte er sich Gedanken, wie er die feine Scheibe aus Elfenbein reparieren konnte. Er kramte in seiner Erinnerung und da kam ihm die Idee eine Art Leim aus Tierhorn herzustellen. Dazu nahm er sich einiges an Hornspäne und malte sie mit dem Mörser zu einem feinen Pulver, dieses vermengte dieses solange mit Baumharz, er gab ein wenig Wasser dazu und rührte weiter, solange bis eine gute geschmeidige Lösung entstan, damit bestrich er dann dünn die feine Scheibe, in der Hoffnung sie dadurch nicht zu zerstören.
"Man kann nicht nicht kommunizieren"
Zitat Watzlawick
Zitat Watzlawick