Es war wie ein Stich ins Herz. Die Verbindung, die sie über lange Zeit zu den Quellnumen aufgebaut hatte, war plötzlich weg. Panisch riss sie die Augen auf. Hatte irgendwer oder irgendetwas die Quelle zerstört? Hatte jemand oder etwas die Quellnumen angegriffen? Unruhig sammelte sie die wichtigsten Sachen zusammen und machte sich auf, die Quelle zu besuchen. Eine Flöte hatte sie ja nun, also war es hoffentlich kein Problem. Ohne nach links und rechts zu sehen bahnte sie sich ihren Weg nach Fjellgat und ins Dorf. Alles, was ihr im Weg stand, wurde auf die Seite geschoben.
Bei der Quelle angekommen die erste Erleichterung. Die Quelle war noch da. Auch die Gegenstände, über die sie verbunden waren, lagen unbeschädigt da. Daraufhin warf sie einen kurzen Blick zum Numenbaum. Auch dieser war wohl auf und wuchs stetig ein Stück weiter. Den Baum galt es langsam winterfest zu machen. Sie holte noch einmal Wasser aus der Quelle, um ihn damit zu gießen. Langsam sah man, dass sich alles für den Winter vorbereitete. Das Laub wurde bunt, braun und fiel ab. Das Laub, das sich rundherum auf der Lichtung sammelte, schob sie an die Wurzel des Baumes. Es schützte die Wurzel vor direktem Schnee und Kälte. Es war auch ein Unterschlupf für so manches Kleintier für den Winter. Igel, Käfer, Spitzmäuse und die eine oder andere Kröte. Damit sollte das Bäumchen gut über den Winter kommen und Kraft für das nächste Frühjahr sammeln können. Ein Erblühenzauber war nun völlig fehl am Platz den wachsen sollte das Bäumchen über den Winter nur wenig, um dann genügend Kraft fürs Frühjahr zu haben.
Im Anschluss kümmerte sie sich um die Quelle. Sie ließ sich am Holzpentagram nieder. In der anhaltenden Meditation versuchen sie nach dem Quellnumen zu suchen. Auf der Alten Welt hat sie immer wieder unbewusste Verbindungen mit solchen Wesen ausgebaut. Als Radesvald von den Numen erzählte, bekam sie eine Ahnung, was sie da gemacht hat. Nun war der wenige Halt, den sie auf der Insel gerade durch die Quellnumen fassen konnte, wieder weg. Es war, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Wie lange sie dort saß, um ihre geistigen Fühler nach den Numen auszustrecken, vermochte nicht einmal sie zu sagen. Ob sie wohl Erfolg dabei haben wird? Ob sie wieder völlig verloren auf der Insel herumstolpern wird?