[Vampire] Ruf des Blutes

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Satyr
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[Vampire] Ruf des Blutes

Beitrag von Satyr »

Ruf des Blutes

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Als die Insel unter das kalte, unbarmherzige Licht des blauen Vollmondes getaucht wurde, regten sich nicht nur die Werwölfe, auch wenn sie aktuell befreit von ihrem Fluch waren. Die Luft vibrierte vor unausgesprochenen Geheimnissen, und ein unheilvolles Raunen ging durch die Schatten der Wälder, während das Flüstern der Nacht eine neue Epoche ankündigte.

Tief in den brennenden Hallen der Hölle loderten die Flammen unruhiger denn je. Im Zentrum der Hitze und des glühenden Chaos erhob sich Lilith, die uralte Blutgräfin, in ihrer vollen Pracht. Sie schritt gemächlich, aber mit königlicher Grazie zu ihrem Thron, einem Ungetüm aus verdrehten Knochen und frischem und getrocknetem Blut. Das Werk einer Ära des Grauens, eine makabre Skulptur, die von den unzähligen Leben erzählte, die sie einst ausgelöscht hatte. Jeder Schritt, den sie tat, hallte wie das Flüstern vergangener Schrecken durch die gewaltigen Hallen. Sie war der Inbegriff der Nacht – der Südwind, unaufhaltsam, der Schatten, der alles verschlingt. Sie war die Mutter aller Vampire.
Auch Lilith spürte die Veränderung, die das blaue Licht des Mondes mit sich brachte. Eine leichte Belustigung blitzte in ihren kalten Augen auf, als sie sich an die frühen Tage erinnerte, als die erste Generation von Werwölfen durch den nächtlichen Schein verwandelt wurde – Kreaturen, verdammt, ihr Menschsein zu verlieren und zu reißenden Bestien zu werden, die nach dem Blut von Vampiren trachteten. Doch mit einem Mal schwand ihr Lächeln. Ihre Mine verhärtete sich, und ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als sie die blutgetränkten Stufen ihres gewaltigen Tempels hinab blickte.
Lilith wusste um die Zerstreutheit ihrer Kinder, um ihre Rastlosigkeit. Noch immer hatten sie keinen Zufluchtsort gefunden, keinen Ort, der ihnen gehörte. Doch tief in ihrem Herzen, in den dunkelsten Ecken ihrer Gedanken, kannte sie diesen Ort. Sie hatte ihn gesehen, nicht mit ihren eigenen Augen, sondern durch jene ihrer Diener und ihrer Kinder, die über das Land verstreut waren wie Schatten im Wind. Ein geheimes Band zog sie zu diesem fernen Kontinent, wo viele ihrer Abkömmlinge sich nun niederließen, wie Raben, die auf die Stille vor dem Sturm warteten.
Hätte sie gewollt, sie hätte sie vergessen können. Die Welt war groß, und ihre Macht reichte weit. Doch das Blut, das in ihnen floss, war auch ihr Blut. Es rief nach ihr, und sie konnte nicht widerstehen. Ihre Gedanken kreisten um das, was ihre Kinder vollbringen könnten, wenn sie den richtigen Impuls bekämen. Eine Welt, in Blut getränkt, eine Welt, die unter ihrer Dunkelheit erzitterte. Wieder umspielte ein dämonisches Lächeln ihre Lippen, während sie die Aussicht auf eine neue Ära der Finsternis genoss.

Langsam, mit der Anmut eines Raubtieres, das seine Beute beobachtet, erhob sich Lilith von ihrem Thron. Ihre langen, eleganten Beine trugen sie mühelos vor einen antiken Spiegel, der von finsteren Riten geweiht und mit Runen des Blutes verziert war. In einer fließenden Bewegung öffnete sie ihre Hand, und das tiefrote Blut tropfte in dicken Tropfen auf die kalte dunkle Glasfläche - Obsidian gleich. Der Spiegel zitterte, als er ihre Macht absorbierte.

Ihr Blick war leer, kalt wie der Tod selbst, und doch wurde ihre Präsenz in dieser Nacht in jede Geist eines jeden Vampir auf dieser Insel getragen. Jedes ihrer Kinder, egal wie weit entfernt und gut versteckt, würde ihre Erscheinung in den Spiegeln dieser Welt sehen. In jedem stillen Wasser, in jedem gläsernen Fensterscheibchen, sogar in den schmutzigen Pfützen auf den Straßen würde ihr Antlitz erscheinen, unwirklich und doch allgegenwärtig, zumindest für die Vampire;

In dieser Vollmondnacht erhielten die Vampire eine Vision. Vor ihren Augen erschien das Bild Liliths, wie sie erhaben vor einem gewaltigen Berg aus Eis und Schnee stand. Das Gebirge ragte vor ihr auf wie eine unaufhaltsame Lawine. Doch Lilith lächelte nur, und mit einer sanften Bewegung ihrer blutigen Hand berührte sie das Eis. In einem Augenblick schmolzen die Strukturen dahin. Das Eis zerfloss, der Schnee verdampfte, selbst die härtesten Felsen barsten und zerfielen unter ihrer Berührung zu Staub. Die Vision verblasste langsam, und in der Dunkelheit blieb nur ein einzelner, düsterer Befehl, der wie ein Fluch in den Köpfen aller Vampire widerhallte:
 
„Findet den Ort, meine Kinder des Blutes.“

OOC Hinweis (bitte lesen) :
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- Die Vision ist nur für Rassenspieler der Vampire sichtbar und wahrnehmbar!
- Die Visionen könnt ihr ab dem 14.10.2024 sehen (die nächste Vollmondnacht, anknüpfend an das Werwolf-Event um es möglichst Zeitnah zu halten). Auch der Ort wird an jenem Tag erst präpariert sein
- Der Staff wird im Vorfeld bekanntgeben, wann die Quest startet und man sich, am Ort einzufinden hat. Eine Abstimmung wird im Vampirkanal auf unserem Discordserver gestartet.Das folgende Bild wird der Treffpunkt für die Quest sein:
Vampire Ort.JPG
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