[Quest] Das zerstörte Expeditionslager
Verfasst: 02 Apr 2025, 23:07
Im gemütlichen Trab ritt er mit seinem Pferd durch das idyllische Seebachtal. Zur Rechten erhoben sich die imposanten Gipfel des Gebirges, während sich zur Linken der glitzernde Seebach in sanften Windungen durch das Tal schlängelte. Wie so oft bot sich ihm ein majestätisches Naturschauspiel, das ihn aufs Neue in seinen Bann zog.
Es dauerte nicht lange, bis er die hölzerne Brücke erreichte, die das Seebachtal mit der weiten Prärie verband. Doch kaum hatte er die Brücke überquert, änderte sich das vertraute Bild schlagartig. Normalerweise hätte sich hier das Expeditionslager erstreckt – ein belebter Ort voller geschäftiger Aktivität. Doch heute bot sich ihm eine gänzlich verstörende Szenerie:
Golga stieg von seinem Pferd und ließ den Blick über das verstörende Szenario schweifen. Die Zerstörung des Lagers war erdrückend, fast greifbar in ihrer Grausamkeit. Für einen Moment hielt er inne, ließ das Bild auf sich wirken und gedachte still der Menschen, die auf bestialische Weise ihr Leben verloren hatten.
Sie waren keine Mörder, keine Verbrecher. Es waren Forscher, Abenteurer, getrieben von Neugier, die nur eines wollten: ein verborgenes Geheimnis dieser Welt lüften. Doch nun lagen sie hier, Opfer eines Schicksals, das sie nicht verdient hatten.
Er holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Wut oder Zorn würden ihm jetzt nicht helfen.
Mit kühlem Verstand begann er, Spuren zu suchen, um den Hergang der Schlacht zu rekonstruieren. Lange Minuten verstrichen, während er die verstreuten Hinweise zusammenfügte. Und dann, nach einer weiteren Weile, entdeckte er sie – Blutspuren, die aus dem Lager hinausführten.
Er legte den Kopf leicht in den Nacken und blickte zum Himmel. Die Mittagssonne hatte ihren höchsten Punkt bereits überschritten und setzte ihren Weg gen Westen fort, um schließlich hinter der Krabbenbucht unterzugehen.
Einen Moment lang wog er die Gefahren und das nötige Risiko ab. Dann fiel seine Entscheidung: Er würde weiter suchen.
Golga schloss die Augen, konzentrierte sich und sammelte seine mystischen Energien. Kaum mehr als ein Flüstern war zu hören, als er die uralten Worte der Macht sprach. Seine Stimme hallte durch die Ebenen, getragen von einer Kraft, die weit über das Sichtbare hinausreichte. Und wie so oft folgte seinem Ruf eine vertraute Präsenz – Tahxxilis, die teuflische Vertraute.
Mit einem kaum wahrnehmbaren Beben durchbrach sie die Schleier zwischen den Welten und trat in seine Ebene. Lautlos zog sie ihre Flügel ein und schenkte ihrem Meister ein wissendes Lächeln. Ihre Schönheit war ebenso einzigartig wie gefährlich, eine Versuchung, der sich viele nicht entziehen konnten. Aufreizend gekleidet, schien es ihr keine große Mühe zu bereiten, andere in ihren Bann zu ziehen.
Dann verneigte sie sich elegant vor Golga.
„Meister, schön, Euch zu sehen.“
Ihre gelben Iriden huschten über die Umgebung, nahmen jedes Detail in Sekundenschnelle auf – und sie erkannte sofort, dass hier Gefahr lauerte. Ohne weitere Worte begann sie, Schutzzauber zu wirken, sowohl für ihren Meister als auch für sich selbst.
„Wir sollten dem nachgehen. Das sind wir diesen armen Seelen schuldig.“
„Natürlich, Meister. Doch lasst Vorsicht walten – Euer Leben ist wertvoller als alle bekannten und unbekannten Welten.“
Ein flüchtiges, aber standhaftes Lächeln umspielte die Lippen des Magiers. Er nickte lediglich und deutete auf die Blutspur, die sich zur Bergkette hinzog.
Mehr musste er nicht sagen – Tahxxilis verstand. Ohne Zögern folgte sie ihm.
Eine Weile gingen sie der Spur nach, bis sie schließlich vor dem gähnenden Eingang einer Höhle standen. Golga zögerte nicht lange, sondern murmelte einen Zauber, um seine Sicht in der Dunkelheit zu schärfen.
Diese Höhle war ihm bekannt. Sie führte ins Unterreich.
Dort hausten viele Gefahren – doch die Dunkelelfen, die in diesen Tiefen herrschten, duldeten ihn in ihrem Reich. Mit ihnen hatte er sich arrangiert. Doch sie waren nicht die einzige Bedrohung, die in der erdrückenden Finsternis lauerte.
Golga kannte dieses Gebiet gut. Er hatte hier unzählige Stunden verbracht – nicht zuletzt wegen des wertvollen Molchaugenpilzes, dessen Ernte allein schon das Wagnis nötigte.
Dennoch blieb Golga wachsam. Jeder Schritt war bedacht, jeder Blick suchte nach Hinweisen – selbst die kleinsten Zeichen konnten über Leben und Tod entscheiden.
Für gewöhnliche Menschen war das Unterreich ein Ort des Grauens – kalt, erdrückend, endlos aus Fels geformt. Doch für ihn hatte es eine eigene, raue Schönheit.
Die Höhlengänge waren so unberechenbar wie das Reich selbst: Mal zwängten sie ihn dazu, sich seitlich hindurchzuschieben, mal waren sie weit genug, dass zwei Reisende nebeneinander gehen konnten, und manchmal öffneten sie sich in gewaltige, einladende Höhlen.
Kristalle ragten aus den steinernen Wänden, ihre schimmernden Spitzen reflektierten das fahle Licht lumineszierender Pilze, die in den Felsspalten sprossen. Stalagmiten und Stalaktiten säumten die Wege und verliehen dem Unterreich seine fremdartige Erhabenheit. Und dann – wenn man dachte, bereits alles gesehen zu haben – tat sich plötzlich eine gigantische Höhle auf, in deren Zentrum ein lebendiger, dunkler See schlummerte.
Golga folgte mit Tahxxilis der Blutspur, Schritt für Schritt, immer mit dem Bewusstsein, dass hinter jeder Biegung ein tödlicher Feind lauern könnte. Doch er war kein Anfänger. Er tarnte sich mit Magie, verschleierte seine Präsenz und schickte gelegentlich ein Trugbild von sich voraus – eine Täuschung für lauernde Gefahren.
Das Schicksal schien ihm heute wohlgesonnen. Keine Monstrosität stellte sich ihm in den Weg, kein feindseliges Wesen forderte sein Leben.
Die Stunden verstrichen, und längst war die Sonne an der Oberfläche untergegangen, als Golga schließlich das Ende der Blutspur erreichte.
Vor ihm lag ein Wesen, das ihm nur zu gut bekannt war – tot, verblutet und leblos. Ein Minotaur, dessen riesige Gestalt kraftlos auf dem Boden lag.
Es dauerte nicht lange, bis er die hölzerne Brücke erreichte, die das Seebachtal mit der weiten Prärie verband. Doch kaum hatte er die Brücke überquert, änderte sich das vertraute Bild schlagartig. Normalerweise hätte sich hier das Expeditionslager erstreckt – ein belebter Ort voller geschäftiger Aktivität. Doch heute bot sich ihm eine gänzlich verstörende Szenerie:
„Das Expeditionslager liegt in Trümmern – ein blutgetränktes Mahnmal des nächtlichen Massakers.
Wo einst ordentliche Reihen aus Zelten standen, zeugen nun nur noch zerfetzte Stoffbahnen und gesplitterte Holzpfähle von der gnadenlosen Verwüstung. Die Erde ist aufgewühlt, als hätte ein wütender Sturm aus Muskeln und Hufen über den Ort hinweggefegt. Tiefe Furchen durchziehen den lehmigen Boden, wo schwere Minotaurenhufe ihn in blutige Schlammgruben verwandelt haben. Der beißende Gestank von Eisen, verbranntem Stoff und kaltem Tod liegt schwer in der Luft, drückt sich in die Kehlen derjenigen, die den Ort nun betreten.
Zwischen den zerfetzten Zelten liegen die verstümmelten Leichen der Expeditionsteilnehmer, verstreut wie achtlos fortgeworfene Puppen. Manche wurden mit einer solchen Wucht gegen Kisten oder Zeltstangen geschleudert, dass ihre Körper grotesk verdreht zurückblieben. Andere liegen zertrampelt im Dreck, nicht mehr als blutige Fetzen von Fleisch und Knochenstaub. Ein Blick in ihre toten Augen offenbart den letzten Momenten: Angst, Schmerz – und ein verzweifelter Kampf.
Blut ist überall. Es hat sich in den Falten der Zeltstoffe gesammelt, sprenkelt umgestürzte Kisten und tränkt die Erde unter den Körpern. An manchen Stellen ist es bereits geronnen, bildet dunkle, fast schwarze Pfützen, die von unzähligen Fliegen umschwärmt werden.
Über allem liegt eine unnatürliche Stille. Kein Windhauch, kein Insekt traut sich, diese Totenstadt zu stören. Und doch ist da etwas – das leise, bedrohliche Kreischen von Aasvögeln, die sich bereits auf den Überresten niederlassen. Ihre schwarzen Silhouetten sind die einzigen Zeugen dieses Gemetzels, ihre hungrigen Augen mustern die Szenerie, während sie vorsichtig näher rücken.
Abseits, am Rand des Lagers, führen breite, tiefe Spuren fort – Zeugen des Aufbruchs der Angreifer. Die Hufabdrücke, riesig und schwer, verschwinden in der kargen Weite der Steppe, als hätten die Bestien nicht nur Leben, sondern auch die Hoffnung aus diesem Ort gerissen. Zurück bleiben nur die Toten, die Trümmer – und die Gewissheit, dass das, was hier geschah, nicht so schnell vergessen wird.“
Golga stieg von seinem Pferd und ließ den Blick über das verstörende Szenario schweifen. Die Zerstörung des Lagers war erdrückend, fast greifbar in ihrer Grausamkeit. Für einen Moment hielt er inne, ließ das Bild auf sich wirken und gedachte still der Menschen, die auf bestialische Weise ihr Leben verloren hatten.
Sie waren keine Mörder, keine Verbrecher. Es waren Forscher, Abenteurer, getrieben von Neugier, die nur eines wollten: ein verborgenes Geheimnis dieser Welt lüften. Doch nun lagen sie hier, Opfer eines Schicksals, das sie nicht verdient hatten.
Er holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Wut oder Zorn würden ihm jetzt nicht helfen.
Mit kühlem Verstand begann er, Spuren zu suchen, um den Hergang der Schlacht zu rekonstruieren. Lange Minuten verstrichen, während er die verstreuten Hinweise zusammenfügte. Und dann, nach einer weiteren Weile, entdeckte er sie – Blutspuren, die aus dem Lager hinausführten.
Er legte den Kopf leicht in den Nacken und blickte zum Himmel. Die Mittagssonne hatte ihren höchsten Punkt bereits überschritten und setzte ihren Weg gen Westen fort, um schließlich hinter der Krabbenbucht unterzugehen.
Einen Moment lang wog er die Gefahren und das nötige Risiko ab. Dann fiel seine Entscheidung: Er würde weiter suchen.
Golga schloss die Augen, konzentrierte sich und sammelte seine mystischen Energien. Kaum mehr als ein Flüstern war zu hören, als er die uralten Worte der Macht sprach. Seine Stimme hallte durch die Ebenen, getragen von einer Kraft, die weit über das Sichtbare hinausreichte. Und wie so oft folgte seinem Ruf eine vertraute Präsenz – Tahxxilis, die teuflische Vertraute.
Mit einem kaum wahrnehmbaren Beben durchbrach sie die Schleier zwischen den Welten und trat in seine Ebene. Lautlos zog sie ihre Flügel ein und schenkte ihrem Meister ein wissendes Lächeln. Ihre Schönheit war ebenso einzigartig wie gefährlich, eine Versuchung, der sich viele nicht entziehen konnten. Aufreizend gekleidet, schien es ihr keine große Mühe zu bereiten, andere in ihren Bann zu ziehen.
Dann verneigte sie sich elegant vor Golga.
„Meister, schön, Euch zu sehen.“
Ihre gelben Iriden huschten über die Umgebung, nahmen jedes Detail in Sekundenschnelle auf – und sie erkannte sofort, dass hier Gefahr lauerte. Ohne weitere Worte begann sie, Schutzzauber zu wirken, sowohl für ihren Meister als auch für sich selbst.
„Wir sollten dem nachgehen. Das sind wir diesen armen Seelen schuldig.“
„Natürlich, Meister. Doch lasst Vorsicht walten – Euer Leben ist wertvoller als alle bekannten und unbekannten Welten.“
Ein flüchtiges, aber standhaftes Lächeln umspielte die Lippen des Magiers. Er nickte lediglich und deutete auf die Blutspur, die sich zur Bergkette hinzog.
Mehr musste er nicht sagen – Tahxxilis verstand. Ohne Zögern folgte sie ihm.
Eine Weile gingen sie der Spur nach, bis sie schließlich vor dem gähnenden Eingang einer Höhle standen. Golga zögerte nicht lange, sondern murmelte einen Zauber, um seine Sicht in der Dunkelheit zu schärfen.
Diese Höhle war ihm bekannt. Sie führte ins Unterreich.
Dort hausten viele Gefahren – doch die Dunkelelfen, die in diesen Tiefen herrschten, duldeten ihn in ihrem Reich. Mit ihnen hatte er sich arrangiert. Doch sie waren nicht die einzige Bedrohung, die in der erdrückenden Finsternis lauerte.
Golga kannte dieses Gebiet gut. Er hatte hier unzählige Stunden verbracht – nicht zuletzt wegen des wertvollen Molchaugenpilzes, dessen Ernte allein schon das Wagnis nötigte.
Dennoch blieb Golga wachsam. Jeder Schritt war bedacht, jeder Blick suchte nach Hinweisen – selbst die kleinsten Zeichen konnten über Leben und Tod entscheiden.
Für gewöhnliche Menschen war das Unterreich ein Ort des Grauens – kalt, erdrückend, endlos aus Fels geformt. Doch für ihn hatte es eine eigene, raue Schönheit.
Die Höhlengänge waren so unberechenbar wie das Reich selbst: Mal zwängten sie ihn dazu, sich seitlich hindurchzuschieben, mal waren sie weit genug, dass zwei Reisende nebeneinander gehen konnten, und manchmal öffneten sie sich in gewaltige, einladende Höhlen.
Kristalle ragten aus den steinernen Wänden, ihre schimmernden Spitzen reflektierten das fahle Licht lumineszierender Pilze, die in den Felsspalten sprossen. Stalagmiten und Stalaktiten säumten die Wege und verliehen dem Unterreich seine fremdartige Erhabenheit. Und dann – wenn man dachte, bereits alles gesehen zu haben – tat sich plötzlich eine gigantische Höhle auf, in deren Zentrum ein lebendiger, dunkler See schlummerte.
Golga folgte mit Tahxxilis der Blutspur, Schritt für Schritt, immer mit dem Bewusstsein, dass hinter jeder Biegung ein tödlicher Feind lauern könnte. Doch er war kein Anfänger. Er tarnte sich mit Magie, verschleierte seine Präsenz und schickte gelegentlich ein Trugbild von sich voraus – eine Täuschung für lauernde Gefahren.
Das Schicksal schien ihm heute wohlgesonnen. Keine Monstrosität stellte sich ihm in den Weg, kein feindseliges Wesen forderte sein Leben.
Die Stunden verstrichen, und längst war die Sonne an der Oberfläche untergegangen, als Golga schließlich das Ende der Blutspur erreichte.
Vor ihm lag ein Wesen, das ihm nur zu gut bekannt war – tot, verblutet und leblos. Ein Minotaur, dessen riesige Gestalt kraftlos auf dem Boden lag.