[Dunkelelfen] Von Faerzress, Fleisch und Fängen
Verfasst: 02 Okt 2025, 00:52
Manche Schriftstücke geben tiefe Einblicke in den Geist ihres Verfassers. Das ist nichts neues, von Tagebüchern über zu selbst-auslebende Belletristik bis hin zum offenbarenden Manifest: Alle mögen einen gut ausziehen und anderen peinliche Einblicke gewähren – doch manchmal tratschen Stellungnahmen, Steuererklärungen oder sogar Kartenwerk noch viel ausgiebiger über ihren Verfasser
Eben solches Kartenwerk befindet sich gerade in den Händen eines Dunkelelfen, der es an Daumen und Zeigefinger baumelnd ausgestreckt von sich hält. Nicht nur um sein Werk ausgiebig zu betrachten, denn das erste was dieses einem Bereitwillig erzählt kommt nicht mit Geschriebenen, sondern mit dem Geruch von Blut, verbranntem Fleisch und Pilzsporen.
Nach ihrer nunmehr dritten Rundreise durch das Unterreich ist die Karte kurz vor ihrer Vollendung und nach jeder dieser Rundreisen hat ihr Verfasser etwas Verloren.
Nach der ersten Runde, in der die grobe Skizze angefertigt wurde, verlor er den Fokus. Denn auch wenn die ersten Linien grob waren, so waren sie genau und fraßen Zeit. Selbst wo sie erst später ausgeschmückt wurden, war es doch wichtig, wie lang sie waren, wie gebogen und wie verwunden. Viel zu oft mussten sie aus-, nach- und umgebessert werden.
Nach der zweiten Runde, die mit wacheren Augen, weniger Automatismus gedreht und bei der kleine Skizzen von besonderen Orten hinzugefügt wurden, verlor er die Geduld. Denn wenn auch charmant, waren die kleinen Bilder nutzlos. Das leere Papier hatte den Dunkelelfen angeschrien es zu füllen und nach all der Arbeit fand er, dass eine simple Notiz gereicht hätte, oder auch ein paar gedankenverlorene Schmierereien das selbe erreicht hätten.
Nach der dritten Runde, bei der im Vorbeireiten die eigentlich wichtigsten Informationen mit der Kohle nur noch auf das Papier geschmiert wurden, verlor der Dunkelelf den Kohlestift.
Und so sitzt er gerade schneider auf seinem neuen, behelfsmäßigen, schwarzen Sitzkissen, dass im Takte eines wehleidigen Pfeifens eine der Brauen des Drow zum zucken bringt während er mit einem blutigen Dolch, als Schreibersatz, abschätzig vor dem Papier herum fuchtelt.
„Gelobte Viel-…“ *Fiep* „...beinige, so offen-…“ *Fiiep* „bare durch das Blu..“ *Fiiieee* „..ut dieser Bestie dein…“ *Fiiip puh puh puh puh* der plötzliche Hustenanfall des Sitzkissens lässt den Dolch zucken, und das Blut dass er zum Schreiben an der Klinge gesammelt hat spritzt längst über die Karte. „Ihr Netz! Verdammt nochmal!“
Er rammt den Dolch herab in den Wanst des ausblutenden Schwarzogers. „Ihr Netz“ und nochmal „soll“ nochmal „es“ nochmal „of-“ nochmal „fen-“ nochmal „ba-“ nochmal „ren“.
Er zieht den Blutverschmierten Dolch aus dem Wanst der Bestie auf der er sitzt und die Blutlache unter ihnen treibt weit ihre Blüten aus und das Pfeifen aus der Luftröhre, die unter dem Kehlkopf geöffnet wurde wird unhörbar schwach. „Ich muss mich beeilen, dem Sitzkissen geht die Tinte aus.“ Murmelt er zu sich selbst und legt die Blutige klinge dann wie ein Lineal über die Punkte die er zuvor beim dem letzten Rundritt noch mit Kohle, mehr schlampig, markiert hat.
Nach und nach, kreuzen sich die blutigen Linien an einen Punkt, wahrlich ein Netz, das die fleißige Spinne nun nur noch Rund weben muss und vor allem, ein deutliches Zentrum, dessen idyllisch gezeichnetes Abbild noch rot eingerahmt wird. „Hätte ich mir denken können, aber zu dir kommen wir später… als nächstes…“ die Klinge kreist suchend über die Karte und kritzelt dann ein paar Drow Runen nieder. „Hier… fließendes Wasser und ein Austrittspunkt… nicht zu weit von der Stadt entfernt… nicht in der Stadt…“
Er wendet dann die Karte herum, um sie dem Oger vor die Augen zu halten aus denen gerade das letzte Licht schwindet. „Und damit wäre dann der erste Schritt getan, um der örtliche Medicus zu werden.“ Der Kopf des Dunkelelfen fällt in den Nacken um leise keckernd über seine eigenen Worte zu lachen. Fast blitzen die Zähne dabei über den Schal, der sie sonst immer zu bedecken scheint.
Noch keckernd rutscht er vom Wanst des Ogers, steigt über ein paar der vier von Zaubern weggesprengten Extremitäten, ehe er sich umdreht und sich vor dem schwarzen Torso verbeugt. Seine rechte, vorher kurz in einen Beutel gehuscht, legt sich auf sein Herz, wo sie nun Ginseng auf seine Brust drückt. Seine Linke vollführt eine Geste. Es wirkt wie die Verbeugung eines Schauspielers auf einer Bühne, doch der kreisende Fingerzeig passt zu den Worten der Macht die er unter dem Schal haucht. Und der so als Abschied gewirkte Heilzauber, sollte dem des Ogers von dieser Welt auch nur ein paar ewige Sekunden weiter nach hinten rücken.
Und die letzten Worte die der Oger aus dieser Welt mitnimmt, leiser werdend, als Thei’izz in den Höhlen des Unterreichs verschwindet „Ob die Hohepriesterin wohl immer noch eine Karte braucht? Ahh nau, der Aushang war schon Monde alt...“
Natürlich sind die Tunnel im Unterreich hellhörig.
Natürlich war der Kampf mit dem Oger in der Nähe der südlichen Heilerstatue laut.
Natürlich sieht ein kundiges Auge spätestens beim betrachten des Halses, dass sie sich von den anderen zerfetzten Kadavern unterscheidet.
Und vielleicht, nur vielleicht hat sich eine wirklich chaotisch, hässliche Karte als letztes Licht, verschwommen, in die Netzhaut des Ogers gebrannt:
Eben solches Kartenwerk befindet sich gerade in den Händen eines Dunkelelfen, der es an Daumen und Zeigefinger baumelnd ausgestreckt von sich hält. Nicht nur um sein Werk ausgiebig zu betrachten, denn das erste was dieses einem Bereitwillig erzählt kommt nicht mit Geschriebenen, sondern mit dem Geruch von Blut, verbranntem Fleisch und Pilzsporen.
Nach ihrer nunmehr dritten Rundreise durch das Unterreich ist die Karte kurz vor ihrer Vollendung und nach jeder dieser Rundreisen hat ihr Verfasser etwas Verloren.
Nach der ersten Runde, in der die grobe Skizze angefertigt wurde, verlor er den Fokus. Denn auch wenn die ersten Linien grob waren, so waren sie genau und fraßen Zeit. Selbst wo sie erst später ausgeschmückt wurden, war es doch wichtig, wie lang sie waren, wie gebogen und wie verwunden. Viel zu oft mussten sie aus-, nach- und umgebessert werden.
Nach der zweiten Runde, die mit wacheren Augen, weniger Automatismus gedreht und bei der kleine Skizzen von besonderen Orten hinzugefügt wurden, verlor er die Geduld. Denn wenn auch charmant, waren die kleinen Bilder nutzlos. Das leere Papier hatte den Dunkelelfen angeschrien es zu füllen und nach all der Arbeit fand er, dass eine simple Notiz gereicht hätte, oder auch ein paar gedankenverlorene Schmierereien das selbe erreicht hätten.
Nach der dritten Runde, bei der im Vorbeireiten die eigentlich wichtigsten Informationen mit der Kohle nur noch auf das Papier geschmiert wurden, verlor der Dunkelelf den Kohlestift.
Und so sitzt er gerade schneider auf seinem neuen, behelfsmäßigen, schwarzen Sitzkissen, dass im Takte eines wehleidigen Pfeifens eine der Brauen des Drow zum zucken bringt während er mit einem blutigen Dolch, als Schreibersatz, abschätzig vor dem Papier herum fuchtelt.
„Gelobte Viel-…“ *Fiep* „...beinige, so offen-…“ *Fiiep* „bare durch das Blu..“ *Fiiieee* „..ut dieser Bestie dein…“ *Fiiip puh puh puh puh* der plötzliche Hustenanfall des Sitzkissens lässt den Dolch zucken, und das Blut dass er zum Schreiben an der Klinge gesammelt hat spritzt längst über die Karte. „Ihr Netz! Verdammt nochmal!“
Er rammt den Dolch herab in den Wanst des ausblutenden Schwarzogers. „Ihr Netz“ und nochmal „soll“ nochmal „es“ nochmal „of-“ nochmal „fen-“ nochmal „ba-“ nochmal „ren“.
Er zieht den Blutverschmierten Dolch aus dem Wanst der Bestie auf der er sitzt und die Blutlache unter ihnen treibt weit ihre Blüten aus und das Pfeifen aus der Luftröhre, die unter dem Kehlkopf geöffnet wurde wird unhörbar schwach. „Ich muss mich beeilen, dem Sitzkissen geht die Tinte aus.“ Murmelt er zu sich selbst und legt die Blutige klinge dann wie ein Lineal über die Punkte die er zuvor beim dem letzten Rundritt noch mit Kohle, mehr schlampig, markiert hat.
Nach und nach, kreuzen sich die blutigen Linien an einen Punkt, wahrlich ein Netz, das die fleißige Spinne nun nur noch Rund weben muss und vor allem, ein deutliches Zentrum, dessen idyllisch gezeichnetes Abbild noch rot eingerahmt wird. „Hätte ich mir denken können, aber zu dir kommen wir später… als nächstes…“ die Klinge kreist suchend über die Karte und kritzelt dann ein paar Drow Runen nieder. „Hier… fließendes Wasser und ein Austrittspunkt… nicht zu weit von der Stadt entfernt… nicht in der Stadt…“
Er wendet dann die Karte herum, um sie dem Oger vor die Augen zu halten aus denen gerade das letzte Licht schwindet. „Und damit wäre dann der erste Schritt getan, um der örtliche Medicus zu werden.“ Der Kopf des Dunkelelfen fällt in den Nacken um leise keckernd über seine eigenen Worte zu lachen. Fast blitzen die Zähne dabei über den Schal, der sie sonst immer zu bedecken scheint.
Noch keckernd rutscht er vom Wanst des Ogers, steigt über ein paar der vier von Zaubern weggesprengten Extremitäten, ehe er sich umdreht und sich vor dem schwarzen Torso verbeugt. Seine rechte, vorher kurz in einen Beutel gehuscht, legt sich auf sein Herz, wo sie nun Ginseng auf seine Brust drückt. Seine Linke vollführt eine Geste. Es wirkt wie die Verbeugung eines Schauspielers auf einer Bühne, doch der kreisende Fingerzeig passt zu den Worten der Macht die er unter dem Schal haucht. Und der so als Abschied gewirkte Heilzauber, sollte dem des Ogers von dieser Welt auch nur ein paar ewige Sekunden weiter nach hinten rücken.
Und die letzten Worte die der Oger aus dieser Welt mitnimmt, leiser werdend, als Thei’izz in den Höhlen des Unterreichs verschwindet „Ob die Hohepriesterin wohl immer noch eine Karte braucht? Ahh nau, der Aushang war schon Monde alt...“
Natürlich sind die Tunnel im Unterreich hellhörig.
Natürlich war der Kampf mit dem Oger in der Nähe der südlichen Heilerstatue laut.
Natürlich sieht ein kundiges Auge spätestens beim betrachten des Halses, dass sie sich von den anderen zerfetzten Kadavern unterscheidet.
Und vielleicht, nur vielleicht hat sich eine wirklich chaotisch, hässliche Karte als letztes Licht, verschwommen, in die Netzhaut des Ogers gebrannt: