Eine Eiltafel ergeht an König Zond

[Damire Stahlerz]

Aus den Hallen von Khul Gathol
Im Schatten des ewigen Gesteins, unter dem Berge

 

An
König  Zond
Urvaters Segen mit dar, edler König unter dem Berge.

 

Heute wurde unter dem Berge, am Reisepunkt – rechts über den Fluss, dann links – einer unserer Wachen tot aufgefunden.
Nach eingehender Untersuchung der Umgebung sowie des Leichnams stellten wir große, tiefe Hufspuren fest.
Die Wache wurde regelrecht zerfetzt.

 

Es muss eine gewaltige Bestie gewesen sein, die dieses grausame Werk vollbrachte.

Akh bittet um weitere Anweisungen bezüglich des Leichnams und seiner Beisetzung 
 den Leichnahm läßt akh ins Heilerhaus überstellen zur Optution .
Auch sollten die Angehörigen des Gefallenen benachrichtigt werden.

 

In Treue zum König unter dem Berge,
Damire Stahlerz
Khul Gathols Stimme des Hammers

 

[Nimruil | Zond Goldhammer]

Urvaters Segen sei mit dir, Damire Stahlerz,

deine Nachricht hat mich tief getroffen. Der Tod unseres Bruders ist ein schmerzlicher Verlust und ich danke dir für die rasche Mitteilung sowie für deine umsichtige Untersuchung der Umstände.

Die Umstände deuten auf eine Bedrohung hin, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Tiefe Hufspuren, das Zerreißen eines bewaffneten Dawi – das ist keine Tat gewöhnlicher Wildtiere. Eine Bestie, wie du sie schilderst, gehört nicht in die Nähe des Berges. Lass den Leichnam im Heilerhaus untersuchen, wie du vorschlägst. Ich will wissen, womit wir es zu tun haben.

Die Familie des Gefallenen soll umgehend und mit dem gebotenen Respekt benachrichtigt werden. Ich werde persönlich an der Feuerwache teilnehmen, wenn die Zeit gekommen ist.

Zond Goldhammer
Khad’Arin des Khul Gathol

[Skillgrim]

Der kalte Stein unter ihren Stiefeln hallte mit jedem Schritt dumpf wider, als Thralda auf Damires wunsch hin das Heilerhaus betrat. Die Luft war schwer vom Duft verbrannter Kräuter, vermischt mit dem metallischen Hauch von Blut – nicht frisch, aber auch noch nicht lange vergangen. Das Licht der Wandlaternen flackerte matt auf ihren bronzenen Stirnreif, in den die Runen Grunnas geschlagen waren.

 Sie sagte kein Wort, als man sie zur Bahre führte. Dort lag er – einer der Ihren. Ein Bruder im Blute, gefallen. Die Rüstung war bereits entfernt worden, die Hände ruhen gefaltet auf der Brust. Kein Ausdruck des Friedens lag auf dem Gesicht, eher ein letztes Echo von Schmerz.
 Thralda schloss für einen Moment die Augen, dann hob sie die Hände. Ihre Stimme war ruhig, tief, und trug die Kraft der alten Sprache, als sie das Totensegenritual begann.

 „Grunna Steinmutter, du Wächterin der letzten Hallen,
nimm diesen Sohn in deine ewigen Kammern.
Reinige ihn vom Schmerz, vom Zorn, vom Leid.
Führe ihn durch die Tore aus Erz zu seinem Ahnenfeuer.“

 Ein leiser, kaum merklicher Windzug durchfuhr den Raum, obwohl die Fenster geschlossen waren. Die Flammen der Laternen flackerten. Ein Zeichen, dass die Göttin zuhörte.

 Nachdem der Ritus gesprochen war, trat Thralda näher an den Leichnam. Mit vorsichtigen Bewegungen untersuchte sie den Körper – nicht als Heilerin, sondern als Priesterin, die nach Zeichen des Unnatürlichen sucht. Was sie fand, ließ ihre Stirn sich kräuseln.
 Keine Wunden, wie sie von Klinge oder Axt geschlagen worden wären. Die Schnitte waren wild, unregelmäßig, als hätte etwas mit Klauen, vielleicht Zähnen, das Fleisch zerfetzt. Doch sie erkannte weder Tierbiss noch Schlachtverletzung. Tiefe Risse durch Haut und Muskel, als hätte eine Bestie zugeschlagen, deren Art sie nicht benennen konnte.

 „Kein Werk eines Kriegers“, murmelte sie mehr zu sich selbst. „Und kein Werkzeug aus Eisen…“
 Sie trat zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Es lag nicht in ihrer Hand, über Herkunft solcher Wunden zu richten. Sie war keine Jägerin, keine Medizinkundige. Ihre Aufgabe war nun eine andere.

 Mit ruhigem Blick wandte sie sich dem stillen Wächter zu, der im Schatten der Tür stand, und sprach mit fester Stimme:

 „Ich bin bereit, ihn für seine letzte Ruhe vor zu bereiten, so mein König es befiehlt“

[Damire Stahlerz]

Aus den Hallen von Khul Gathol
Im Schatten des ewigen Gesteins, unter dem Berge
 An
Seine Majestät König Zond,
Urvaters Segen mit Euch, edler König unter dem Berge.
 Akh wird dar  Worten Folge leisten.
Der Leichnam wird durch einen erfahrenen Heiler untersucht werden und dieser wird einen Bericht schreiben.
 Ebenso werden die Angehörigen in Kenntnis gesetzt, und unsere Priesterin Thralda wird mit der Vorbereitung der Beisetzung betraut.
Akh wird wie befohlen mit ihr in Kontakt treten und Euch sodann den Termin der Beisetzung übermitteln.
 In Treue zum König unter dem Berge.
Möge der Urvater über dar wachen.
 Damire Stahlerz
Khul Gathols Stimme des Hammers