[Mitmachthread] Was man in Lóriendor mitbekommen könnte

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Maunz
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[Mitmachthread] Was man in Lóriendor mitbekommen könnte

Beitrag von Maunz »

Eine kleine Dunkelelfe, die sich in den feinen Tönen des Waldes kleidet, spaziert durch Lóriendor. Hier und da können Bewohner sie beobachten, wie sie handzahm nichts weiter tut als die Natur zu genießen. Und sicher wäre jener Anblick idyllisch und voller Ruhe, wenn die Wachen sie nicht doch vermehrt an dem Stadtstein sehen würden.
Anders als der Blick in die Ferne, ist der Blick zu dem Papageien alles andere als friedfertig. Hinter den getönten, dunklen Gläsern lauert der violette Blick eines Fuchses, der einen ihm unerreichbaren Vogel fangen will.
Sie harrt reglos und wartet geduldig, bis der Papagei krächzt, dass er Hunger hat. Jedes Mal, wenn das geschieht, hebt sich eine kleine Dunkelelfenhand, die sicherlich, ganz ohne böse Hintergedanken, dem hübschen Federvieh Beeren und kleine, süße Knospen von essbaren Blumen hinlegen wird. Wann immer der Vogel dann isst, beginnt sie schamlos zu schmeicheln.
~
 „Polly… was für ein wuuuuuuunnnnderschööööönes Gefieder Du doch hast…“
~
Nicht viele Worte und doch wiederholen sie sich ein jedes Mal, wenn der Vogel Hunger hat, ein jedes Mal betont sie ein einziges Wort langgezogen voller Begeisterung und schwärmender Freude. Dann lässt sie den Vogel essen und zieht sich wieder zurück. Wenn Waldelfen sie deutlicher beobachten, tut sie etwas anderes, beachtet den Vogel nicht, doch in etwa ähnlichen Abständen geht sie zurück, wartet, bis er Hunger hat, gibt ihm etwas zu Essen und wiederholt, was für ein wunderschönes Gefieder er doch hat, verherrlicht den Papageien förmlich. Vielleicht will sie ihn ja nur auf sich selbst stolz machen?
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Thrilmanduil
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Re: [Mitmachthread] Was man in Lóriendor mitbekommen könnte

Beitrag von Thrilmanduil »

Man ließ sie gewähren. Gab ihr Freiheit und Raum.
Eine Gefangene war sie nicht.
Doch wer glaubt, sich unbeobachtet zu bewegen, versteht Lóriendor nicht.
Die Waldelfen Lóriendors waren aufmerksam.
Nicht aufdringlich – aber wachsam.
Ihre Art zu beobachten war leise, natürlich und friedvoll.
Kein starrer Blick, keine festen Wachen – vielmehr ein ständiges, unaufdringliches Wahrnehmen.
Man sah sie, war sich ihrer Präsenz stets bewusst, neugierig auf ihre nächsten Schritte.
Es gehörte zu ihrem Wesen, zu ihrer Geschichte, zu ihrer Lebensart.
So würde jedes Muster, jede Bewegung, jedes wiederkehrende Verhalten irgendwann jemandem auffallen.
Und still, fast beiläufig, würde es weitergetragen.
Nicht in Gerüchten,nicht in Worten sondern in Gedanken.
In subtilen Gesten.
In Blicken.
 Auch die Tiere dieses Ortes – die Vögel in den Kronen, die Rehe im Dickicht,
selbst die klein Falter und Schmetterlinge zwischen den Blüten – waren keine bloßen Bewohner.
ie lebten mit den Elfen, nicht neben ihnen. Viele galten als Freunde, einige gar als Familie.
Ihre Sinne waren scharf, ihrer Gegenwart bewusst.

Ein Rascheln, wo keines sein sollte.
Ein Blick, der zu lang verweilte.
Selbst das leiseste Unstimmige  blieb nicht unbeachtet in diesem Tal.
 So bewegte sich die Fremde unter Blicken, die sie nicht spürte.
Freundlich vielleicht.
Offen, ja.
Doch nie naiv.

Was immer die Dunkelelfe tat, sie tat es unter wachsamen Augen – auch wenn sie es nicht bemerkte.
Die Aufmerksamkeit war stets da, selbst wenn sie schlief.
Kein Vorwurf, keine Feindseligkeit.
Nur das stille Wissen, dass Fremdes im Vertrauten stets Fragen aufwirft.
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Varyariel
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Re: [Mitmachthread] Was man in Lóriendor mitbekommen könnte

Beitrag von Varyariel »

Ein Abend in Lóriendor,
anders als die anderen.
Die Ruhe, Harmonie, Melodie- nicht wie zuvor.


Zwei Unstimmigkeiten im Tal,
die eine flüstert fremd,
die andere ein Lied, das verklingt, begleitet von Qual.


Drei Elfen im immerwährenden Frost,
eine Begegnung die nicht hätte sein dürfen,
sein können. Ein schwacher Trost.


Vier Paar Spinnenbeine, ein Trugbild erlangt im Gebet,
unerkannt, ungebeten, flink wie ein Schatten,
zurück blieben nur Zweifel, ob sie versteht.

~

Die beiden Elfen verweilten noch so lange am Weiher vor der eisigen Höhle, wie es nötig war.
So lange wie die Dunkelelfe die Nähe der Waldelfe annehmen würde.
Ob nur noch wenige Momente, einige Stunden oder bis zum Tagesanbruch.
Leises Flüstern brach dabei seltener die Stille der Nacht, als es eine sanft gesummte Melodie tat.

~

Am Morgen danach erwachte Lóriendor scheinbar wie immer.
Den Umhang der Nacht von sich streifend und die ersten zarten Strahlen der Sonne in Empfang nehmend. Der Morgentau auf dem unendlich scheinenden grünen Teppich des Waldelfendorfes glitzerte und funkelte unbeirrt und ungestört vom Geschehen des Vorabends.
Doch für die Bewohner war spürbar, dass etwas anders war.

Ein fehlender Ton, ein Missklang in der Melodie, eine Disharmonie in dem Lied des Waldes.

Leben und Vergehen, Vergehen und Leben.
Zwei Konstanten des Seins. Gegensätze, die keine waren.
Eng miteinander verwoben, fand ein Zustand zu dem Anderen und der Andere zu dem Einen. Selbst -oder insbesondere- an einem Ort wie Lóriendor setzen die Gesetze der Natur nicht aus. Ein Wolf frass ein Eichhörnchen, ein Eichhörnchen nährte sich von Samen. Aus Samen gingen Keimlinge hervor, die aus dem Erdreich nahmen. Und jenes wurde angereichert von allem, was vergangen war.

Nicht dieses Mal.
Das Leben des Rotkehlchens verging und hinterließ nichts. Eine Botschaft - ein Echo - des ungebetenen Besuches der Ilharess.
Eine Botschaft, deren Konsequenzen noch ungewiss waren.
You must see with eyes unclouded by hate.
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Maunz
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Re: [Mitmachthread] Was man in Lóriendor mitbekommen könnte

Beitrag von Maunz »

Mit unermesslicher Geduld hatte die Dunkelelfe den Takt dieses einen summenden Wortes wiederholt, bis der Papagei es lernte. Ab da änderte sich ihr Verhalten. Statt jedes Mal nur eine einzelne Beere oder Nüsse zu bringen, brachte sie ihm eine Stange, an der er länger Freude haben konnte, ein geflochtenes Objekt aus Reben, Nüssen und mehr Stücken von Früchten, die man eigentlich ihr zu essen gab. Während Polly aß, spielte sie die Flöte, ein Lied, das so fein und nachsingbar war, um es mit jenem Essen zu verknüpfen, es positiv zu stimmen. Ihr Ankommen war jedes Mal gleich:
  
"Veeeendui wuuuunderschööööne Pooooolly… man nennt mich Lyn… erinnerst Du Dich? Lyn…"
  
Immer wieder wiederholte sie die drei Worte besonders fein, wenn sie mit ihr sprach, ihr mit der Flöte vorspielte, so wenig subtil, wie auch wenig subtil das Wesen der Dunkelelfe war, dessen Augen den Vogel analysierten wie eine Katze im Jagdtrieb ihre Beute ansehen würde.
  
Die Melodie, die sie dem Papageien vorspielte, war eine, die zunehmend auch in Lóriendor zu hören war, ein feines Flötenspiel, das Geschichten erzählte, wenn man bereit war dem zu lauschen. Von Vergangenen, von Zukünftigen, doch schloss man die Augen, sah man nur eines: Einen sicheren, einen wunderschön grünen Käfig aus Ranken und Ruhe, ein Leben, ohne Mühe.
Maldriel
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Re: [Mitmachthread] Was man in Lóriendor mitbekommen könnte

Beitrag von Maldriel »

Wann immer sie durch Lórindor schlenderte, hielt sie ausschau nach Lyn, die dunkle Schwester. Doch meist war sie nicht zu sehen und wenn sie Lyn einmal sah aus weiter Ferne, war sie im Begriff ihre Runde zu drehen. Es sollte einfach nicht sein, dass sich ihre Wege einmal für einen Moment kreuzten. Ab und an musste sie an Lyn denken und stellte sich vor, wie sie sich wohl fühlen könnte. Aber je länger sie versuchte sich das vorzustellen, desto schwerer wurde es. Nein! sie wollte es sich auch nicht vorstellen. Schon allein der Gedanken, das man die Schwestern und Brüder sie aus der Sala verbannen würden, zeriss ihr Herz. Nein! sie wollte sich nicht vorstellen wie es Lyn erging.

Und doch wünschte sie sich, auf Lyn zu treffen, einen Moment länger als ein Gedanke, so dass sie sich unterhalten könnte, dass sie die versprochen Geschichte Lyn erzählen könnte. Vielleicht klappt es morgen oder auf dem darauf folgenden Tag, vielleicht setzte sich sich einfach mal einen Tag zu Polly, denn dort schien Lyn wohl öfter zu sitzen, jedenfalls könnte man es vermuten, es lagen viele krümelige Nüsse und fallengelassenen Obst am Platz von Polly ...... ja sie wollte sich an einem Tag einfach mal zu Polly setzen.
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