Sie hatten es geschafft.
Sechs Personen war die Rückkehr in die bekannte Welt gelungen.
Dabei war die Gruppe, die von den Rebellen befreit worden war, doppelt so groß gewesen.
Zuerst hatten sie Tharimgrem, eine aus dem Volk der tapferen Dawi verloren, die sich mutig den Verfolgern entgegengestellt hatte, und so dafür gesorgt hatte, dass die Anderen weiterfliehen konnten. Sie hatte ohne zu Zögern ihr Leben eingesetzt, und Amathlan würde sie nie vergessen, wie auch alle Anderen, die unterwegs umgekommen waren, und jene, die nun mit ihm hier waren.
Einen letzten Verlust hatten sie erst ganz zum Schluß hinnehmen müssen, als sich der Riss in der Hecke vor ihnen aufgetan hatte, sie mit ein paar informierenden Worten hinsichtlich ihrer Kontaktperson hindurchgeschubst wurden, und eine der Fae-Wachen mit seinen Tentakeln eine der Edain wieder zurückgeholt hatte.
Die Lücke in der Hecke hatte sich unmittelbar wieder geschlossen.
Ein Schaudern durchlief ihn, wenn er daran dachte, dass sich der Zutritt zu jener Welt dauerhaft öffnen könnte.
Die Gruppe, jeder Einzelne von ihnen, hatte am eigenen Leib erfahren müssen, wie gnadenlos nicht nur die Verfolgung gewesen war. Auch die endlos anmutende Zeit der Gefangenschaft, des Verwandelt-Seins in einen Gegenstand ohne jegliche Möglichkeit der Interaktion mit Anderen...es hatte sogar im Geist des Edhel fühlbare Spuren hinterlassen.
Wie mochte es dann erst für die Menschen sein, und gar für jene beiden, die am Längsten in der Fae-Welt verweilen mussten?
Er konnte die Ungeduld von ihnen allen nachvollziehen, die nun, hier in ihrem Unterschlupf, aufkam.
Sie waren zwar sicher, aber erneut zur Untätigkeit verdammt.
Denn das Risiko, dass sie und ihr Wissen von den Wechselbälgern entdeckt werden würden, war um ein Vielfaches zu hoch, würden sie nun wieder versuchen, an ihr bisheriges Leben simpel anknüpfen zu wollen. Nein. Diesen Platz hatten nun vermutlich ihre Pendants inne. Und diese müssten unter allen Umständen in Sicherheit gewiegt werden.
Am gestrigen Abend bekam die Gruppe der Rückkehrer dann den bereits angekündigten Besuch der Personen, die Thrilmanduil für vertrauenswürdig hielt, und die er durch eine Überprüfung frei von jeglichem Verdacht der Doppelgängerschaft sprechen konnte.
Ausgerechnet der Tarcil war unter ihnen.
Und, wie Amathlan es befürchtet hatte, war jener wütend, gar zornig gewesen bei der Offenbarung, dass auch er durch eines der Faewesen genarrt worden war. Doch konnte er den Fürsten auch verstehen. Er stand für die Gesamtheit aller Edhil in diesen Landen, und sah sich stets in der Verantwortung, sein gesamtes Volk gegen jedes Übel zu verteidigen. Und dann zu erfahren, dass er unterwandert worden war von einem Wesen, das so perfekt vorgab, einer der ihren zu sein...
Amathlan konnte nur hoffen, dass Naeldir sich im weiteren Kontakt mit dem Doppelgänger einer sehr guten schauspielerischen Leistung befleissigte, und seine Rage im Zaum hielt.
Die Wechselbälger durften keinen Verdacht schöpfen, sonst wären alle Pläne, die sie am Abend noch geschmiedet hatten, hinfällig.
Nicht auszudenken, wenn die Gegenseite mit dem ihrigen Vorhaben Erfolg hätte...