Mit eiligen Schritten kommt ein Holzfällerbursche mitten in der Nacht zum Handwerkerhaus gelaufen und bollert mit der Faust an die Türe, als ihm nicht aufgemacht wird, läuft er zum Wohnhaus von Natti und Davind und brüllt dort lauthals nach Davind. Nach einigen Minuten schlägt dieser die Augen auf und reibt sie sich verschlafen, bevor er aus dem Bett kriecht und im Nachgewand nach unten läuft. Auf dem Weg nach unten schießen ihm einige Gedanken durch den Kopf ..... was mag wohl passiert sein .... muss schlimm sein ...... das man ihn Nachts aus dem Bett holte.
Unten am Gatter angekommen, flog ihm schon eine Schriftrolle entgegen "Sofort lesen Herr Bürgermeister" kam es von dem Burschen. Mit fragendem Blick und schüttelndem Kopf, wollte er ihm die Schriftrolle zurück reichen, doch der Bursch streckte die Hände von sich. "Nein, nein, ihr seid der neue Bürgermeister!" kam es bestimmt und mit ernster Stimme. Er wurde Aschfahl im Gesicht und schaute fassungslos zu dem Bursche, während er mit zittrigen Händen die Schriftrolle öffnete und las. Beim lesen wurde er immer blasser und setzte sich schließlich einfach ins taunasse Gras. Das sein Hinterteil immer nasser wurde, bemerkte er überhaupt nicht, immerwieder las er die Zeilen und schließlich musste er mehrmals tief durchatmen und schlucken. Mittlerweile hatte sich der Bursch aus dem Staub gemacht.
Mit der Nachricht machte er sich auf den Weg ins Haus, mit nassem Schlafgewand setzte er sich auf einen der Hocker und begrub erstmal sein Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf, als schließlich Natti die Treppen runterkam. Hübsch wie immer, aber mit besorgtem Gesichtsausdruck setzte sie sich neben ihm und legt stumm ihren Arm um ihn, abwartend und beruhigend.
Nach einigen Minuten der Ruhe, schaute er ihr in die Augen und hielt ihr das Schreiben hin. Für ihn war die Nacht gelaufen, immer wieder ging er auf und ab, drehte Kreise im Wohnraum, setzte sich zu Natti die ihn mit ihren Worten beruhigen wollte und sich liebevoll um ihn kümmerte. Kurz bevor die Sonne aufging, entschieden sie sich, dass sie noch mal versuchen wollten, etwas Schlaf zu bekommen. Mit Natti im Arm, versuchte er einzuschlafen, doch die Gedanken kreisten weiter in seinem Kopf umher.
Als schließlich der Hahn (dem er am liebsten den Hals umbedreht hätte) anfing zu krähen, schlüpfte er leise aus dem Bett, zog sich an und ging nach unten, setzte sich an den Tisch und verfasste ein Schreiben, welches er dann später in der Bank, in der Taverne aushängen wollte.
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- Freitag, 20 Uhr Bürgertreffen in der Taverne "Zum heulenden Wolf".
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