Der Kreis der Zusammenkunft wurde jäh von dem plötzlichen Nebel unterbrochen. Nachdem man sich mit der neuen Lage vertraut gemacht hatte sammelte man sich unter Deck und es gab keinen wirklichen Grund den Abend nicht doch wie gewohnt stattfinden zu lassen.
So berichtete er den anderen von dem grauenhaften Schrecken der damals in Gestalt eines finsteren Elfen die Hoch- und Waldelfen heimsuchte,sich an deren Lebensessenz labte und ihre Existenz bedrohte. Er erzählte wie ihnen das Mondlied ihnen offenbart wurde, und wie sich die Gemeinschaft der Ithilrána bildete, eingeschworen um dem Übel beizukommen, und wie sie gemeinsam nach Iarwainluva - dem ersten und ältesten Bogen - suchten,dem einzigen Mittel um der Gefahr beizukommen.
Die Geschichte sollte in Erinnerung rufen dass - trotz oftmaliger Unterschiede unter den Elfen - sie auch gemeinsam ein Ziel verfolgen konnten, und dass es in jeder noch so dunklen Stunde auch immer noch Platz gib für einen Funken von Hoffnung der zu einem erhellenden Licht heranwachsen kann.
Am späteren Abend wurde er nachdenklich. Er war der letzte dieser Gemeinschaft, der letzte der einst den Schwur ablegte sich gegen den Elfenvampir Cunnungortheb zu stellen und ein Leitlicht in der Finsternis zu sein.
Er war, wie einst der Schwur im Mondlied lehrte und verlangte, zu einem Wanderer geworden.
Und wie Rána, der Mond selbst, war er allein.
Doch nie einsam...
Der Zwist, den Amathlan mit seinem verbohrten Verhalten aufkeimen lassen wollte war für Thrilmanduil unverständlich wie auch unnötig.
Auf der einen Seite kümmerte er sich nicht um Befehle, Anordnungen und authoritäres Gehabe - waren dies doch sogar Dinge die ihn stets dazu
verleiten würden genau das Gegenteil zu tun - eine Angewohnheit die Bewohnern der Wandelnden Weiten allgemein anhaftet und auch abfärbt wenn man
dort viele Jahre verweilt und angepasst lebt.
Doch es stimmte schon, Unruhen konnte man derzeit an Bord und innerhalb der Flotte nicht brauchen.
Diese Einstellung festigte sich um so mehr nach dem Angriff in der vergangenen Nacht durch die schleierhaften Nebelpiraten und ihre Seeungeheuer.
Es waren gefährliche Zeiten, und man musste zusammenhalten und mit und füreinander kämpfen.
Wenigstens während der Dauer dieser Reise.
Spätestens nach diesem Ereignis war das allen sehr klar.
So trat Thrilmanduil an den Orchaldor Ba'thal heran, der auf dem Elfenschiff gemeinsam mit den beiden Hochelfenfürsten das Kommando inne hatte.
Es war ein recht einfaches Anliegen das er an Ba'thal stellte: Ihr seid die Kapitäne, die Anführer. Kümmert euch um dieses Problem welches Amathlan so verbissen sehen will. Andernfalls tue ich es, auf meine Weise. Und die daraus folgende Unruhe wäre gewiss nicht im Interesse der Flotte.
Er wusste dass Ba'thal sich der Sache durchaus annehmen würde und es als seine Pflicht ansähe. Sollten sich die Hochelfen doch miteinander , mit ihrer eigenen Art des Ummgangs , um dieses lästige Thema kümmern.
Die Entscheidung die daraus erwuchs, würde Thrilmanduil schon akzeptieren.
Indess ersann er welche Themen oder Geschichten beim nächsten Kreis der Zusammenkunft wohl passend wären, und ob noch jemand sich mit einem eigenen Beitrag einbringen würde.
Auf dem Schiff der Elfen...
- Thril | Xrrsh
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Re: Auf dem Schiff der Elfen...
Entfernt erinnerten die kleinen Zusammenkünfte sie an die Feste des "Bund der Alten Völker" und somit an ausgelassenere, fröhlichere Zeiten - selbst wenn der Inhalt der ausgetauschten Geschichten weniger gut gelaunter Natur waren. Aber es war ein Zeichen des Zusammenhalts, ein Austausch untereinander, ein Lernen voneinander - so verschieden die anwesenden Personen auf dem Elfenschiff, welches sie mit einem gewissen Scherz im Klang Malmaldariel nannten, auch waren. Nur mit Wissen, welches aus Erfahrungen geboren wurde, würde man aus der Vergangenheit lernen können - egal welchem Volk man angehörte.
Die Geschichte um den Elfen"vampir" stimmte sie nachdenklich und einmal mehr wünschte sie sich, die Verbindung zum Drachenmagier noch zu haben, um ihn ungehörte Fragen stellen zu können. Aber das konnte sie nicht, weil -etwas- die Verbindung seit der Abreise blockierte und sie wusste mittlerweile, dass es mit der besonderen Fracht auf dem Amazonenschiff zu tun hatte. Etwas, was sie nicht ändern konnte. So schwieg sie, wie schon seit einigen Tagen, denn es gab auf dem kleinen Schiff selten eine Gelegenheit, um wirklich "unter sich" zu sein und es fühlte sich merkwürdig fremd an, als wäre sie zum ersten Mal richtig 'allein' mit sich selber.
Es halt alles nichts. Sie müsste überlegen, welche Geschichten sie beitragen könnte, erschienen ihr doch viele nicht besonders sinnvoll und vielleicht würde sie eher Livius den Vortritt lassen, vom Sternendrachen zu erzählen. Das würde sich sicherlich ergeben.
Der Nebel und die daraus kriechenden Gefahren waren alarmierend, aber bisher schien es nichts, womit sie nicht fertig werden könnten. Auch wenn es sicherlich nicht nur sie erheitert hatte, den Lichtelfen wie einen Käfer auf dem Rücken landen zu sehen, weil er im Nebel einen Fehltritt machte. Langweilig werden würde die Überfahrt wohl noch lange nicht und sie selber harrte die Nacht über auf dem Deck aus, nahe des Zitronenbaums, um etwaige Angriffe frühzeitig wahrnehmen zu können. Auf ihre Sinne und ihre Gabe bis zu einem gewissen Grad durch den Nebel blicken zu können, konnte sie in dieser Hinsicht immerhin vertrauen.
»• She wears strength and darkness equally well, the girl has always been half goddess, half hell. •«
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- Livius Quintus
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Re: Auf dem Schiff der Elfen...
Im Laufe des Tages werden Aushänge an den Schiffsmasten angebracht und auch verbal die Kunde über das bevorstehende Aufeinandertreffen mit einem Orkan berichtet.
Wissen und Weisheit
Auf die Bitte von Ba'thal hin lasse ich informieren, dass wir uns in einer verzwickten Lage befinden. Im Laufe der Versammlung am gestrigen Abend auf der Echidna wurde durch den "Lichtbringen" Serafin von einer Vision berichtet. Es waren keine klaren Bilder, mehr Eindrücke und doch beunruhigend genug. Es ist die Rede von einem Orkan magischer Natur, welcher womöglich Leben und im schlimmsten Fall auch Schiffe fordern wird.
Man beschloss daher, Bestandslisten aufzusetzen, die man innerhalb der Flotte austauscht, damit man sich auf den kommenden Sturm vorbereiten und logistische Lücken zwischen den Schiffe füllen kann. Fürderhin bot sich die Hohepriesterin der Amazonen an, das Schiff mit einer schützenden Kuppel zu umgeben, die hoffentlich Schlimmeres verhindern wird.
Meine Kenntnisse über Schiffe halten sich in Grenzen, doch so die Handwerker Mittel und Wege finden, den Rumpf des Schiffes oder andere Schwachstellen zu verstärken, sind sie hiermit aufgerufen, dies zu tun.
Bereitet euch auf einen unberechenbaren Orkan vor und haltet euch bereit, alles zu geben, damit das Schiff nicht untergeht. Euer Preis wird die Sichtung neuer Ländereien sein, wie berichtet wurde.
Bei Fragen könnt ihr euch an Merileth, Ba'thal oder mich wenden.
gez.
Livius Quintus
You either die a hero, or you live long enough to see yourself become the villain
- Nell'as
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Re: Auf dem Schiff der Elfen...
Nell'as betrachtete voller Empörung die mannshohe Palisade, errichtet aus festen jungen Bäumen. Entgegen aller Absprachen mit den Menschen waren die Lindhel schlichtweg übergangen worden. Nun würden ihnen die Naturgeister zürnen- Unglück war nun nicht auszuschließen.
Es war schwer die Edain zu verstehen. Nell'as gab den Rat einen der Edain Druiden zu bitten ein Vergebungsritual zu halten. Es lag nun in deren Hand.
Es war schwer die Edain zu verstehen. Nell'as gab den Rat einen der Edain Druiden zu bitten ein Vergebungsritual zu halten. Es lag nun in deren Hand.
Re: Auf dem Schiff der Elfen...
Am Ende konnte man reden, wie man wollte. Dieses Schiff würde nirgendwo mehr hinsegeln. So blieb ihm nur noch eins, eine Aufforderung zur Versammlung:
Zum vierten Tag dieser Woche mögen wir uns treffen, zur zwanzigst und halben Stunde des Abends. Wir müssen besprechen, wie unsere verschiedenen Völker die Reise weiter antreten wollen und was sie noch zu leisten bereit sind.
Ba'thal
Orchaldor en caledhil