Die Tage waren verstrichen wie im Flug, seit der Anlandung der Echidna, vor dem neuen gelobten Land. Fenria war beschäftigt und eingespannt, das Volk, ihre Pflichten als Ritter und ihre Familie spannten sie die ersten Wochen quasi ständig fest. Doch irgendwann fand sie die Zeit; zwischen beantworten und schreiben von Briefen kramte sie ein großes Buch hervor und klappte es auf. Es war noch vollkommen leer und unbeschrieben. Sie führte das Buch schon seit einer ganzen Weile herum, zuerst lag es leer in Silberburg im Turmzimmer der ehemaligen Ritterburg, danach immer noch leer am Schreibpult im Rittergut in Winterberg als sie dorthin umzog und schlussendlich bis zum Untergang des alten Kontinents lag es wieder unangerührt in der Ritterburg. Viele Jahre wanderte es also schon an der Seite der Ritterin bevor sie sich nun die Zeit dafür nahm. Ein frisches Tintenfässchen wurde auf dem Tisch gestellt, eine Kerze entzündet wie auch ihre Pfeife und sie begann mit der ersten Überschrift, zählte aber auch gleich Seiten ab und teilt die Kapitel ein. Sie wusste sie würde niemals alles in einem Zug fertigstellen können, so würde ihre Geschichte ein wenig mehr an Zeit benötigen und die leeren Seiten sich füllen, doch sie war zuversichtlich und Willens die nötige Zeit dafür auch aufzubringen.
Prolog
Die Geschichte einer Ritterin, der Edlen Fenria Vildaban, niedergeschrieben von ihr selbst für die Chronik der Ritterschaft seiner Majestät Alirion Damotil dem Ersten, König der Menschen.
Geboren und aufgewachsen im Britainer Vorland in einer einfachen Bauernfamilie hatte Fenria eine recht ruhige und sichere Kindheit unter dem Schutz der Hauptstadt des Königreichs. Die eigentliche Reise begann erst als junge Frau als sie den Hof ihrer Familie verließ um die Welt auch auf eigene Faust zu entdecken. Viele Wochen und Monate verbrachte sie nur damit die Welt zu erkunden, andere Völker kennenzulernen und mit einer kleinen Reisegruppe aus Gleichgesinnten die Zeit zu genießen. Als das eigentlich Heimatland unter dem Feuer der alten Drachenbrut fiel, floh sie auf die Echidna eher rein durch Zufall oder Schicksalswink und folgte dem, ihr damals noch unbekannten, König in eine fremde neue Welt.
Nach der Anlandung auf der neuen Welt wurde Fenria nach den ersten Bedrohungen und Angriffen auf den Landungspunkt teil der königlichen Ritterschaft. Zuerst im Dienste der Stadtwache diente die junge Frau dem König bis zum Rang des Unteroffiziers und befehligte später die Stadtwache der neu errichteten Hauptstadt des Königreichs in Silberburg. Nach dem Bruderkrieg innerhalb der Ritterschaft verließ sie den aktiven Dienst um eine Ausbildung als Novizin des Herrn zu bestreiten, kehrte jedoch als Rekrutin in den Dienst der Ritterschaft nach einiger Zeit zurück. Vom Weg des Schwerts und Schild überzeugt folgte sie seit dem der Laufbahn der Ritterschaft und wurde von Sir Peredur de Montagor als Knappe ausgebildet.
Es folgte ein aufgewecktes Leben in der die aufbrausende Fenria zwischen politischen Konflikten, Kriegen und ihrer eigenen Lebensentwicklung selten die Zeit fand zu rasten oder zu ruhen.
Im Stand eines Junkers, mit ausreichend Lebenserfahrung um mehrere Bücher zu verfassen, kam sie von einer längeren Reise für die Krone zurück und fand Silberburg, das Schloss und die Ritterburg fast leer vor. Sicherlich tobte wie immer eine gewisse Bewegung innerhalb der Gassen und Straßen, doch es waren keine Offiziere mehr zu sehen, keine Anzeichen einer Führung und Struktur. So diente sie seit dem verschwinden ihres Königs, Alirion Damotil dem Ersten, ihm treu ergeben und unverwüstlich dem Volke als Truchsess der Menschenkrone. Neben den Pflichten die der Ritterorden erfüllte, wie das Heer und die Wache zu stellen, benötigte das Volk eine Führung. Nachdem Monate später leidglich nur die Krone zurückkehrte durch einen Junker wurde der König für Tod geglaubt erklärt. Innig wünscht sich die Verfasserin dieses Werks sich auch im hohen Alter noch er würde gesund und friedlich auf einer weit entfernten Ebene leben und sein Lebensalter genießen.
Nach einem langen Dienst und Leben für den Orden übergab der erste Ritter der Ritterschaft den Orden symbolisch der Edlen bei ihrem Ritterschlag. Mit dem Ritterschlag adoptierte die fortan Edle (weibliche Form des Sir) Fenria ihre Ziehtochter Mirja Vildaban. Somit ist sie seit ihrem Ritterschlag als Edle Fenria Vildaban bekannt. Später folgte eine zweite Ziehtochter Namens Sloan Vildaban Levi die gleich wie Mirja auch von Fenria persönlich ausgebildet wurde. Der Tradition der Ritterschaft folgend wird sie auch wohl beständig in Zukunft jeden Knappen adoptieren der keine Familie hat und den Wunsch hegt.
Die Edle scharrte die Menschen um sich, ihre Repräsentanten, die schutzbeauftragten Orden und Vertreter der Handwerke und schwor sie auf die Krone, das Königreich und gemeinsame Ziele ein. Ebenfalls gab sie ein Versprechen an den Klerus die Wahl und Entscheidung eines neuen Königs oder Königin werde zukünftig auch mit dem Segen durch den Herrn dafür einher gehen. Als Amtsälteste im Königreich und mit Zuspruch der Abstimmungen wurde sie als Truchsess als Vorsitzende eines Rats eingesetzt, Vertretern der Orden, Handwerker und des Militärs berieten seitdem das Königreich in allen Belangen ebenfalls aber sehr oft auch mit Vertretern und Botschaftern anderer Völker.
Nachdem die versprochene "neue Welt" nun auch untergegangen ist. Ist das Volk samt der Orden und allen guten Menschen und lichten Völkern in einem erneut fremden Land, mit vielen alten Zielen, alten Streitigkeiten und Kriegen wie aber auch neuen Freundschaften, Hoffnung und Tatendrang.
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