Ein Brief geht an Tsathal

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Moragon
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Ein Brief geht an Tsathal

Beitrag von Moragon »

Wenn Tsathal das nächste mal an den Tempelwache vorbeigeht wird ihm ein versiegelter Brief ausgehändigt. Er riecht etwas nach Phosphor und Schwefel. Wenn er geöffnet wir, wird der Geruch stärker. Nach circa 2 Minuten an der Luft entzündet der Phosphor den Schwefel und der Brief verbrennt.
Brief an Tsathal klein.jpg
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Tsathal
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Re: Ein Brief geht an Tsathal

Beitrag von Tsathal »

Das Blut des Trolls floss in dunklen Rinnsalen über den moosbedeckten Boden. Der junge Priester kniete vor den aufgerissenen Überresten des Ungeheuers, dessen Haut in Fetzen herabhing. Seine Hände waren rot getränkt, das warme Blut tropfte von seinen Fingern und bildete kleine, pulsierende Pfützen auf dem kalten Gestein unter ihm. Mit geübter, beinahe wissenschaftlicher Präzision wischte er das Blut an den zerlumpten Resten seines Umhangs ab, achtete jedoch darauf, dass seine Finger stets beweglich und präzise blieben.

Die dampfenden Innereien des Monsters lagen vor ihm – noch warm und pulsierend, wie die letzten Zuckungen des Lebens. Er hob einen Teil des Darms an, betrachtete ihn kritisch, als suche er nach verborgenen Wahrheiten. Der scharfe Dunst der Verwesung mischte sich mit dem dichten Nebel, der die Umgebung verschluckte. Seine Lippen bewegten sich leise, ein Flüstern entfloh ihnen, ein dunkles Gebet. Sein Blick glühte, erfüllt von einer düsteren Neugier, die nur jene kennen, die im Namen des EINEN forschen. Die Klinge an seiner Seite glänzte noch vom Blut des Trolls, die Reste der Schlacht hinterließen eine Aura des Triumphs und kalter Entschlossenheit.

Nachdem er seine blutige Arbeit beendet hatte, wandte er sich schließlich dem Brief zu, den er vor einiger Zeit erhalten hatte. Mit entschlossenem Griff nahm er das Pergament und begann, seine Antwort zu formulieren:
 
An Moragon Umbral, getreuer Diener des EINEN,

Deine Worte, die du mir überbracht hast, sind von scharfer Beobachtung und treuer Hingabe durchzogen. Du hast recht daran getan, dich aus dem Fenster zu lehnen, denn wer dem EINEN wahrhaft dient, darf niemals zögern, das Unausgesprochene zu beleuchten. Es erfreut mich zu hören, dass der Erzmagus Golga bereit ist, seine Kraft zum Wohle von Surom und IHM einzusetzen. Noch erfreulicher jedoch ist deine feine Beobachtung seiner inneren Leere. Diese Leere, Moragon, ist ein Geschenk. Sie ist der Ort, den nur SEINE Wahrheit füllen kann.

Ich jedoch bleibe weiterhin kritisch, ob es wirklich möglich ist diesen Ketzer auf den Pfad der wahren Erleuchtung zu führen. Ich würde ihm die Kehle durchschneiden - denn du hast richtig erkannt: Sein Glaube ist nicht stark genug, SEINEN Willen in aller Konsequenz zu tragen. Der Zweifel, der noch in ihm schlummert, kann in brennenden Gehorsam umgeschmiedet werden, jedoch glaube ich nicht daran, dass dieser Magier nach all den Gräueltaten dazu in der Lage ist. Er hat wahrlich Glück, denn es liegt nicht in meiner Entscheidungsgewalt - jedoch werde ich meinem Weg und meiner Überzeugung folgen, unabhängig was entschieden wird.

Dein Bericht ist ein wertvoller Dienst, den ich nicht übersehen werde. Sei weiterhin wachsam Moragon und halte dich bereit, denn sollte dieser Ketzer wirklich Teil Suroms werden, müssen wir seine Loyalität regelmäßig prüfen und ihn weiterhin streng überwachen.

In SEINEM Namen und für SEINEN Ruhm,
Tsathal, Stimme des EINEN
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