Wissen und Weisheit Herr Quintus,
Am gestrigen Abend hatte ich ein beunruhigendes Zusammentreffen mit dem Orchaldor Ba'thal, das mir auch im Nachhinein keine Ruhe liess - darum nun dieses Schreiben.
Um es kurz zu sagen: Er war für seine Verhältnisse ungewöhnlich freundlich, verzichtete darauf mich öffentlich vorzuführen oder zu demütigen, er bezahlte seine eigene Zeche und noch die eines anderen Gastes, ergänzt um ein grosszügiges Trinkgeld.
Herr Quintus, ich befürchte das Schlimmste! Ist es möglich, dass der Lichtelf an der Schwelle des Todes steht? Ist es denkbar, dass er unter den unheilvollen Einfluss einer fremden Macht geraten ist, die ihn nun zu erschreckender Freundlichkeit zwingt? Ich will mir, sollte etwas daran sein, nicht ausmalen was für Abscheulichkeiten in der Zukunft noch zu erwarten sein könnten.
Ich bitte Euch daher dringend ein Auge auf Ba'thal zu halten und bei weiteren Zeichen des geistigen und emotionalen Verfalls umgehend tätig zu werden.
Mit ergebensten Grüssen
Fel Maris
"BY MIKEN!"
Ein Brief für Livius Quintus
Ein Brief für Livius Quintus
In der Solgarder Bank findet sich ein Brief für Livius hinterlegt. Wird dieser geöffnet, findet er ein knappes Schreiben.
- Livius Quintus
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Re: Ein Brief für Livius Quintus
Endlich fand er Zeit, sich dem immer grösser werdenden Haufen an Schriftverkehr zu widmen, den aufgrund einnehmender Ereignisse vor sich herschob. Langsam verstand er, warum Shira'niryn ihm die Verantwortung über die Gemeinschaft überliess. Bürokratie. Welch enervierende Sache! Und doch - die Stunden vergingen wie im Flug, während er die Briefe durchlas, manche davon beantwortete und andere wiederum achtlos dem Feuer übergab. Dann, just in dem Moment, als er nach seinem Weinglas griff und beabsichtigte, für den heutigen Abend einen Schlussstrich zu ziehen, fiel ihm Fels Brief im Augenwinkel auf. Neugierig bracht er das Siegel, rollte das Pergament auf und liess die bernsteinfarbenen Iriden über die Zeilen gleiten. Je mehr er davon las, desto höher sprangen die Brauen, bis er sich unter einem verwirrten Ausdruck und einem resignierenden Seufzen wieder niederliess, um zur Schreibfeder zu greifen.
Mae govannen, Fel
Verzeih mir meine späte Antwort, die vergangenen Tage waren ereignisvoll und erlaubten mir nicht, früher zur Ruhe zu kommen und mich den Briefhaufen anzunehmen.
Deine Worte erfüllen mich wahrlich mit grosser Verwunderung. Dieser Ba'thal, von dem du sprichst ist keiner, der mir bekannt wäre. So muss ich mich vergewissern; Bist du sicher, dass du auf 'unseren' antrafst und nicht auf einen Schwindel? Bekanntlich gibt es gewisse Magiewirkende, die in der Lage sind, das Aussehen Fremder anzunehmen. Priester des Namenlosen sagt man diese Gabe nach - womöglich wurde er Opfer eines ihrer Gebete? Fiel neben seinem Verhalten noch anderes auf, dass sich nicht mit seinem 'natürlichen' Gemüt deckt? Wenn ja, lass es mich bitte zeitnah wissen.
In der Zwischenzeit werde ich nach ihm suchen, in der Hoffnung, dass Ba'thal selbst doch einem Wahnsinn verfallen ist und sich erklären können wird. Nicht, dass mich ein solcher Wandel stören würde - ganz im Gegenteil. Aber ich ziehe dann doch vor, darüber eingeweiht zu sein und mich nicht mit vollendeten Tatsachen konfrontiert zu sehen. Das hatte ich in den vergangenen Wochenläufen zu Genüge.
Ich erwarte eine Rückmeldung von dir - in der du mir auch für den kommenden Wochenlauf einige Termine nennst, an dem du und deine Freundin, Veronica, Zeit haben, den nächsten Schritt der Arkanogenese zu verinnerlichen. Und; erkläre mir doch bitte, was es mit dieser Abschiedsfloskel auf sich hat!
Achja: Sollte dieser 'Ba'thal' wieder nach Speis und Trank bitten, verwehre ihm deine Dienste. Sollte es wahrlich 'unser' Ba'thal sein, hat er nämlich seine Schwächen damit, den Wert Groschen richtig zu werten. Die Befürchtung besteht, dass er zu grosszügig damit umgeht.
Mögen die Sterne zu deinen Gunsten stehen
Livius
You either die a hero, or you live long enough to see yourself become the villain