∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Katherine sprach davon, dass man sie nun als Verräterin sah und die Legion sie jagen würde.
Ihr Bruder würde ihr nicht helfen können meinte sie,
denn gegen die Legion konnte man sich nicht stellen sollte man es Überleben wollen.
Eine andere Tür wurde aufgestoßen, aus jener trat die andere unbekannte Magierin,
sie hatte wohl geprüft was mit ihren Schwingen war und sie für einen Teil ihres Körpers erklärt,
doch auch als jene sich zu dem Magier stellte - zu den bequemen Stühlen- schenkte sie ihr nicht länger ihre Aufmerksamkeit.
Wieder versicherte ihr Katherine hier am sichersten zu sein, unter der Obhut der Magier.
Dennoch wagte sie es erneut, die Leute, um sich zu überzeugen.
„Er sucht ganz bestimmt nach mir, sicher hat Tidus ihm schon gesagt das er mich länger nicht gesehen hat.“ Die Heilerin, schüttelte den Kopf.
„Ich traf ihn zufällig vor zwei Tagen, er hat sich nach zwei anderen Legionären erkundigt, aber nicht nach dir.“
Warf diese ein, was Yeva einen Herzschlag aussetzen ließ, doch konnte sie das nicht auf sich sitzen lassen.
„Bla bla bla, ist ja gut ich hab‘s verstanden ihr wiederholt euch hier alle.
Aber was meinst du nach wem hat er sich erkundigt? Ist er auch so wie ich oder wie ist das?“ wollte sie also von der Heilerin wissen.
„Kein Wort mehr.“ Erhob dann schließlich die Magierin neben dem Magier das Wort.
Katherine und die Heilerin befolgten das gesagte sofort, was Yeva überrascht zu ihnen blicken ließ,
ehe sie ihre Moosgrünen Augen auf die Magierin richtet und sie abschätzend musterte.
∙×∙
„Gib mir einen Grund, weshalb ich dir nicht auf der Stelle deine Zunge herausreißen soll.
Du bist hier in unserem Haus und verdankst dein erbärmliches Leben nur unseretwegen.
Der Hauptmann hätte dich sofort getötet.
Wenn du es nicht schaffst, entsprechend Respekt aufzubringen, sehe ich nicht,
weshalb wir nicht beenden sollen, was er gerne sehen will.
Wie ich sehe, wurde dir sogar ein Bad und andere Kleidung gewährt und du sitzt hier ohne Fesseln.“
Mit einem Mal hatte die Magierin das Wort erhoben und ihre Worte so glasklar drohend gen Yeva gerichtet,
sodass sie ihr voller Zorn entgegenblickte.
Doch ließ sie sich das nicht gefallen, so würde sie ihr doch die Stirn bieten ihr sagen, wie es war.
„Ja das habe ich mir auch redlich verdient, schließlich war eure Zelle dreckig und eklig.“
Setzte sie an doch bekam gleich Antwort: „Verdient hast du dir rein gar nichts. Selbst unseren guten Wein säufst du.“
Die Magierin versuchte ihr die Weinflasche zu nehmen, doch ließ Yeva auch das nicht zu protestierte.
„Hee lass das hier ich habe gerade erst damit angefangen!“ so griff sie gleich nach der Flasche und würde sie nicht hergeben.
Als Yeva protestiert und die Magierin abhalten will, schnellte ihre Hand herum und legte sich statt um den Flaschenhals um den der Weißhaarigen,
dabei grollt sie leise einige Worte und ihre Gestalt ändert sich dabei.
Das Erscheinungsbild der Magierin fiel weiter ein so wirkte sie noch schlanker als zuvor schon, gar knochig,
an ihrem Rücken aber breiteten sich mächtige weiße Schwingen aus.
Die Finger um Yevas Hals waren mit einem Mal wie Klauen,
erschrocken ließ Yeva von der Weinflasche ab und griff nach dem peinigenden Griff um ihren Hals.
∙×∙
„Verfluchte!“ mehr brachte sie nicht heraus, dass der Magier von dem Brechen eines Flügels sprach, bekam sie nicht mit,
genauso wie sie nicht sah wie er um den Tisch auf sie zu ging, bis er auch schon hinter ihr stand und ihre Schwingen betrachtete.
Eisig war ihr Griff und so ungeheuerlich stark, das Yeva ihm nichts aussetzen konnte.
„Deine Seele hat Flecken... aber nicht nur von der Korrumption... die hatte sie schon vorher...
Aber das wundert mich nicht... wenn du die Schwester eines Wächters bist...
dann wirst du gewiss ebenfalls den Tugenden des Namenlosen folgen...“
wie gespitzte Eiszapfen bohrten sich ihre Worte in Yevas Kopf und ließen sie erzittern.
„Nicht!“ presste sie hervor als der Druck ihr mehr und mehr den Atem raubte.
Zugern hätte sie es geleugnet, sich von ihrem Bruder abgegrenzt, doch war sie dazu nun nicht in der Lage.
Aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie plötzlich ein riesiger Berg sich neben ihr bildete,
so dunkel war dessen Haut, es war wohl der Magier gewesen.
Katherine und die Heilerin, verhielten sich die ganze Zeit über ruhig,
doch sicher waren sie genauso angespannt, wie Yeva es wohl war.
∙×∙
Der Berg hatte rotglühende Augen und sah zu ihr herab.
Verunsichert und voller furcht blickt sie zu den beiden unmenschlichen gestalten.
Die weißen Schwingen hatten eine bedrohliche Haltung eingenommen als die knochige Gestalt zu ihr sprach,
so wollte sie sie nach Nordhain bringen und erzählte von Toten,
- die sie wohl zu verantworten haben soll -
doch waren da wohl mehr Tote, die auf ihre Rechnung gehen sollten.
Eine Weile lang erzählten die beiden Gestalten ihr von einem Schwarzhaarigen Dämonenmagier, von dem Hafen Silberburgs,
bis die gruslige Geflügelte davon sprach, ihr ihre Seele zu nehmen und sie ewig leiden zu lassen – weil die Legion ihr Leben zerstört hatte.
Dann ließ sie ab, und Yeva konnte wieder frei Atmen, keuchend rang sie danach und blickte nach Hilfesuchend zu der Heilerin und Katherine,
doch sie beide rührten sich nicht.
∙×∙
Yeva konnte dann die kräftigen Pranken des Bergs an einem ihrer Schwingen spüren,
empfindsam zuckt der andere dabei auf, doch verließ sie der Mut sich zu wehren, so ließ sie ihn gewähren.
Der Berg, der nun mehr einem Troll zu gleichen schien als sie ihn genauer besah, sprach davon,
dass Katherine auch beinahe wie sie geworden wäre und Soryia mehr Leichen untersucht hatte als Kranke geheilt‘ seitdem es die Legion gäbe.
Er verdeutlichte ihr nochmals: „Du wirst in diesen Landen kaum jemanden finden, dem die Legion nicht übel mitgespielt hat.“
In einem Akt von Verzweiflung, erkannte sie ihre Situation nur als einen schlechten Traum an und versuchte wieder aufzuwachen - dem ganzen zu entfliehen,
doch mit der Erhöhung des Drucks auf ihren Flügel machte es ihr unmöglich, die Realität, in der sie sich befand, nicht weiter anzuerkennen.
Er hatte wohl recht damit, sie hätten sie einfach … krepieren lassen können.
„Also benimm dich wie es sich für einen Gast geziemt. Höre zu. Und begreife, dass dir einige Monatsläufe deines Lebens fehlen“
der Troll sagte es so leicht, doch für Yeva war es eine unheimliche Bürde.
„Monatsläufe,… ?“ in der Zeit kann so viel geschehen, an einem Tag selbst schon, wie sollte sie so weiter machen?
In einer Welt, in der nur sie nicht wusste, was war und jeder andere sie dafür verurteilte.
Der Runen bespickte Troll ließ von ihrem Flügel ab, nun hingen beide kraftlos herab als sie gen der Decke sieht,
verloren in der Erkenntnis, während der Runentroll ihr dann den Erdbeerwein entwendete.
„Monatsläufe.“ Wiederholte der Runentroll bestätigend.
Die mächtigen weißen Schwingen der knochigen Gestalt falteten sich zusammen,
sodass sie jene überragten und dennoch mit den Spitzen förmlich über den Boden schleifen.
∙×∙
Die Engelsartige Gestalt forderte sie auf hinauszusehen, sie hatte recht damit, dass die Jahreszeit sich seit ihrer letzten Erinnerung geändert hatte.
Es wirkte weitaus wärmer und dort Blüte es herrlich, der Winter war nun schon länger herum als an dem Tage auf dem Markt.
Ihre Moosgrünen Seelenspiegel legten sich dann wieder auf Katherine und die Heilerin nur um die anderen Gestalten nicht länger betrachten zu müssen.
„Hab ich irgendwas komisches gemacht? ...“ stellte sie die Frage dann kleinlaut in den Raum.
Sie bereute es gleich wieder als ihr die Geflügelte antwortete und ihr wieder das Legionärs-sein unter die Nase rieb.
Katherine sollte dann sprechen meinte der Runentroll, sie erzählte ihr davon, dass sie mit zwei anderen Korrumpierten sie angegriffen hatten,
dabei sei ihr Oberkörper wohl aufgeschlitzt worden und sie habe ihr gegen den Kopf getreten.
Dann hatte sie zugesehen, wie man Katherine halbverblutend zu den Schweinen geworfen hatte,
überlebt hatte sie es nur dank der Heilerin, die sie fand und versorgte.
Katherine strahle eine gewisse Kühle aus als sie sprach, dass nahm Yeva wahr,
dennoch war sie ihr gegenüber viel freundlicher als sie es in Erinnerung gehabt hatte.
Überfordert blickte sie zu den Beiden und schüttelte den Kopf.
Yeva war geistlich völlig ausgelaugt und erschöpft,
stechend machten sich Kopfschmerzen in ihrem Hinterkopf bemerkbar und die Müdigkeit schien ihren Tribut zu fordern.
Der Runentroll legte ihr demonstrativ die Ketten wieder vor die Nase, mit den Worten:
„Und du fragst dich, warum wir dich in Ketten legen ...“
Er hatte recht damit und ihr vollstes Verständnis, jeder würde in Anbetracht dessen was war,
so reagieren und sicher erging es diesem Golga ähnlich, als er erwacht war.
∙×∙
„Ich schlage vor, wir geben dir Zeit zum Nachdenken. Erneut.
Du hast dir soeben ein neues Gästezimmer erarbeitet... die Ketten behältst du jedoch noch.“
Erhob sich dann wieder die Stimme des knochigen Engels.
Als sie sprach legten sich Yevas Hände auf die Ketten vor sich, so sieht sie auch freudlos zu jenen hinab.
„Yeva: Ich bin mir sicher, dass es nicht so schlimm war,...“ beginnt sie halb abwesend doch vorsichtig zu sprechen,
„Sonst wärst du ja nicht hier aber,... du siehst sehr lebendig aus... wenn man das so sagen darf. Und ich sehe keine Wunde….“
Angespannt spielt sie mit den Verschlüssen der Gelenke an der Fessel herum und lässt diese ab und zu gegeneinanderschlagen,
so dass sie ein klickendes Geräusch von sich geben.
Katherine erklärte ihr, dass sie viele Salben und Tränke hätte nehmen müssen,
doch im selben Atemzug fand sie aufbauende Worte sprach davon, dass sie ja ihre Einstellung ändern könnte.
Und erneut sprachen sie von getöteten, diesmal von Ansiloner Wachen und den Ermordeten in Nordhain, alles sprachen sie ihr mit zu.
∙×∙
Die Weißhaarige war nun an den Punkt gelangt, an dem sie am liebsten sich ihren Dolch selbst durchs Herz gejagt hätte,
sie fürchtete sich vor der Zukunft durch das Vergangene - an das sie sich nicht einmal erinnerte.
Sie konnte nun nicht anders als den Worten zu glauben, auch wenn sie nur unverständlich in der Luft zu hingen schienen,
ging eine starke Bedrohung von ihnen aus, darunter zermalmt zu werden.
Es klirrte als sie die Ketten zu sich zog und sich in den Schneidersitz setzte,
es war eine mehr als willkommene Ablenkung etwas zu tun was sie daran hindern würde wieder etwas zu tun.
So legte sie die Fesseln erst an den Fußgelenken und dann an den Handgelenken an,
sie waren eisig und schwer, doch auch als Bestrafung wirkten sie eher lasch und bedeutungslos.
∙×∙
„Vielleicht fängst du auch damit an deine Taten fürs erste zu akzeptieren.“
Wie ein Schauer liefen ihr diese Worte über den Rücken, eisigkalt.
Es missfiel ihr, so sträubte sie sich etwas akzeptieren zu sollen an das sie sich nicht erinnerte, was so grausam war
und doch konnte sie es genauso wenig leugnen, sie würde es wohlmöglich nie erfahren.
Sie würde sich freuen, wenn Yeva ein besserer Mensch sein würde, doch war sie das doch?
Nicht so gut und großartig wie alle anderen, doch wirklich schlecht war sie doch, ja auch nicht?.
„Es ist eine Dunkelheit in deinem Herzen, wenn es nicht längst völlig schwarz davon ist. Sie wird für immer deinen Pfad beschatten.“
Kamen ihr Lorellas Worte wieder in den Sinn.
Als Kind hatte sie ihr Bestes gegeben Ihnen Gerecht zu werden,
nur um sich dann den entgegengesetzten Pfad hinzugeben,.... doch auch daran sollte sie scheitern?
Alles was sie kannte war schließlich der Glaube, der Glaube an die Gottheiten,
der Glaube an andere nun aber gab es nicht einmal mehr den Glauben an sich selbst.
∙×∙
„Ich habe noch nie jemanden Umgebracht... Das ist nichts was ich machen würde...“
wie ein letzter Protest lösten sich diese Worte mit wackliger Stimme aus dem Innersten ihrer Selbst.
Mit einem Mal war der Magier wieder neben ihr, doch schien Yeva nun nichts mehr zu überraschen zulassen.
„Du vielleicht nicht. Die dämonische Präsenz in dir aber schon.“
Seine Worte blieben dennoch grausam in der Bedeutung, die sie für sie hatten.
Die Flügel des düster erscheinenden Engels strecken sich einen Momentlang aus nur um sich dann wieder an den knochigen Körper zulegen,
dabei legten sich diese über ihre Schultern herum wie in einer schützenden Umarmung.
„Wie Katherine sagt jeder kann Fehler machen, aber daraus sollte man lernen und diese nicht wiederholen.“
Wiederholte die Heilerin, die Worte Katherines nochmals eindringlich.
Yeva fing dann an ihre Schläfen zu reiben und sagte schließlich dann auch, dass es ihr Zuviel war.
Der Magier beschloss dann, dass man sie nun hinaufbringen würde, wo sie in Ruhe darüber nachdenken konnte,
auch erinnerte er mahnend daran das seine Androhung -ihre Flügel abzutrennen - noch immer bestand hatte sollte sie erneut versuchen zu fliehen.
Die Magierin schien sich dann auch wieder einzufinden,
denn die mächtigen Schwingen verloren ihre Federn die zu Staubverfielen, ehe sie am Boden angelangten,
so auch zerfiel das Gewand und brachte sie wieder wirkte wieder weitaus gesünder und lebendiger erscheinend.
„Wir können dir auch einen Schlafzauber auflegen, so dass du zunächst Ruhe findest. Ein Wacher Geist kann Dinge deutlich besser verarbeiten.“
Hatte die knochige Gestalt noch von sich vernehmen lassen, ehe sie nun völlig normal wieder neben ihr stand.
∙×∙
„Kann ich meinen Dolch wieder haben?...“ fragte sie dann vorsichtig und sieht gen Katherine die ihr jenen genommen hat.
„Der Dolch wird dir nichts nützen, wenn du schläfst.“ Meinte die Magierin und half ihr aus dem Stuhl,
sodass sie diesen nicht mit ihren Flügeln zu Boden riss.
„Ich kann nicht gut schlafen ohne, die Sicherheit ... ihn da zu haben..“ Meint sie, während sie sich erhob und sah dabei zu Boden.
„Er ist gut verwahrt. Und wenn Schlaf deine Sorge ist... wir helfen nach.“ Es waren gut gemeinte Worte,
doch konnte Yeva nicht anders, als eine versteckte Bedrohung darin zu sehen.
Schlaf aber, wäre wirklich eine gute Sache nach alldem.
Katherine und die Heilerin verabschiedeten sich von dem Magier,
letztere erinnerte an einen Schlaftrunk für Seuchenerkrankte – so einigte man sich ihr diesen mitzugeben.
Der Magier wies Yeva an vorauszugehen und hielt dabei zwei Flaschen jenes Trunks in der Hand parat.
∙×∙
Man brachte sie auf ein Zimmer im zweiten Stockwerk, darin befand sich ein Großes Bett welches förmlich nach ihr rief,
doch auch Sitzkissen, Tische und Stühle – vor allem aber, war es groß und sauber, hier fühlte sie sich gleich wohl.
Der Magier belegte alle möglichen Ausgänge mit Zaubern, sodass ihr eine Flucht unmöglich war,
doch war sie viel zu müde und erschöpft, um diesen Versuch auch nur in Betracht zu ziehen.
Die Magierin erklärte ihr, das Rorek, der Magier ihr zwei Tränke geben würde,
dass es Schlaftränke waren und sie selbst dosieren durfte, wieviel sie nahm,
je mehr umso intensiver und länger würde es wohl anhalten.
Als man sie allein ließ, überlegte sie nicht lange, sondern trank gleich beide der Flaschen leer.
Sie legte sich gleich in das gemütliche Bett und kuschelte sich darin ein,
schon verlor sie sich auch schon als die Tränke ihre Wirkung entfalteten.
So schlief sie endlich nach all der Zeit.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Schatten meiner Selbst ∙•∙
∙•∙ Albträume ∙•∙
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Stille.
Überall war es ruhig, nur das Rauschen des Meeres stimmte sie stutzig.
Lange war sie nicht an so einem Ort gewesen, wozu auch hier brannte die Sonne,
wie in der Wüste auf sie hinab und sie riskierte einen Sonnenbrand wen sie blieb.
Es war wieder, derselbe Traum.
Allmählich erkannte sie ihn immer früher schon.
Schließlich sah sie ihn nun seit einigen Wochenläufen und kannte ihn nahezu auswendig
auch wenn sich immer wieder Kleinigkeiten veränderten, blieb die Richtung immer gleich.
Sie hasste es hier zu sein, doch immer, wenn sie auf dieser Trauminsel war,
fühlte sie sich so viel besser und losgelöst von ihren Leiden.
Hier war es ihr möglich frei durch die Lüfte zu segeln,
ihre Schwingen frei zu nutzen und wie ein Vogel frei zu sein.
Doch hielt das nie lang.
∙×∙
Unter ihr war ein Schlachtfeld aus Leichen, und über ihr zog sich mit jedem Herzschschlag,
der Himmel immer weiter zusammen, bis er in einem Blutrotem Licht erstrahlte.
Schatten und schwärze breiteten sich rasant schnell aus, und mit ihr kamen die Monster.
Sie waren überall, mehr als es Leichen gab, füllten sie nun diesen Fleck der Welt.
Es war der Zeitpunkt hinabzugleiten und sich nun dem größten Monster von allen zu stellen.
Sein Name entfiel ihr regelmäßig, als würde sie ihn von sich weisen, so auch seine Gestalt.
Er war riesig, im Gegensatz zu ihr, seine Macht stand außer Frage,
dazu musste sie nicht einmal den Versuch wagen ihn anzugreifen.
In den ersten Träumen dieser Art, hatte sie ihn nicht gesehen,
dann aber immer wieder, bis er fester Bestandteil jener war.
Sie war gezwungen auf ihn zu hören, ihre Furcht verleitete sie dazu kein Widerwort zu wagen und dennoch,
schien es als hätte sie ihn zornig gestimmt.
So träumte sie einst von einem Kampf, dann davon wie sie schmerzen hatte,
doch der Schlimmste Traum war wohl der letzte.
∙×∙
Das Ende, als alles in ihrem Körper zu reißen schien und sie ein heftiger Schmerz packte.
Es war nicht der Todesstoß, dem man ihr daraufhin folgend versetzte.
Der Schmerz zog sich auf, brannte, sodass es eine gewisse Vorbereitung brauchte,
die kurze Zeit zu nutzen die sie hatte einen dieser Fiebertränke zu sich zu nehmen,
bevor es sie übermannen würde.
Nach dem die Wirkung dann einsetzte konnte sie sich aufrichten in dem Bett,
sie nahm zur Sicherheit noch einen weiteren Schluck aus dem Nächsten Fläschchen doch sparte sich dieses auf.
Die Heilerin war nicht bereit sie weiterhin damit zu versorgen und solange unklar war, wieso sie so fieberte,
musste sie zusehen auch mit einer niedrigeren Dosis zu überleben.
Sie war sehr dankbar für diese Möglichkeit, doch hatte sie andererseits damit gerechnet,
das Leben hinter sich zu lassen und an einen besseren Ort zu gehen, anstatt hier zu sein.
Sie hätte fliehen sollen, es war die Zeit nicht wert gewesen in dem Kerker zu verweilen,
das Licht würde sie immer abstoßen wie damals schon.
∙×∙
„Es ist eine Dunkelheit in deinem Herzen, wenn es nicht längst völlig schwarz davon ist.“
Sich damit abzufinden, war ihr in den vergangenen Jahren mehr als leichtgefallen,
so hatte sie es genährt und wachsen lassen, wie es immer hatte sein sollen.
Doch hatte es sie nie völlig skrupellos werden lassen, das machte sie schwach,
so dass es wohl auch ein verzweifelter versuch war sie näher an ihn zu bringen und zu binden.
Hervorragend.
Ein Kompliment, welches in ihr wieder etwas Hoffnung aufkeimen ließ.
Vielleicht war sie doch nicht so verloren wie sie glaubte?
Vielleicht hatte er wirklich recht damit, und sie wäre durch ein Gebet geheilt?
Sie konnte es nicht unversucht lassen, auch wenn ihr dabei nicht wohl war.
Ihre Gebete wurden zuletzt sowieso kaum mehr erhört, es grenzte an ein Wunder,
als sie Boran so versuchte zu verwirren, um zu fliehen.
Zum Glück befreite ihr Bruder sie aus diesem Irrsinn, doch irgendwie zog es sie doch wieder dort hin zurück,
wäre dort eben nicht dieser Boran, und die grusligen Fuchtler.
Aber nach Ansilon wagte sie sich eh nicht.
Dort war es nicht sicher für sie, zumindest hatte sie jenes Gefühl.
∙×∙
Neben dem Fieber wurde es immer schwerer ihre Schwingen vernünftig zu halten.
Sie waren so unheimlich schwer, krampften hin und wieder und schmerzten allmählich auch.
Sie kribbelten ständig in ihren spitzen und wirken eingeschlafen,
doch das war erträglicher als sie zurück auf ihren Rücken zu zwingen.
Auf kurz oder Lang würde sie sich jene wohl an den Rücken festbinden müssen,
um nicht noch mehr leid dadurch zu erfahren, sollte sie sich verletzen.
Wieder setzte sie sich an den Tisch und holte ein paar Briefe hervor.
Sie musste schließlich irgendetwas machen, und sich Gewissheit einholen.
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Stille.
Überall war es ruhig, nur das Rauschen des Meeres stimmte sie stutzig.
Lange war sie nicht an so einem Ort gewesen, wozu auch hier brannte die Sonne,
wie in der Wüste auf sie hinab und sie riskierte einen Sonnenbrand wen sie blieb.
Es war wieder, derselbe Traum.
Allmählich erkannte sie ihn immer früher schon.
Schließlich sah sie ihn nun seit einigen Wochenläufen und kannte ihn nahezu auswendig
auch wenn sich immer wieder Kleinigkeiten veränderten, blieb die Richtung immer gleich.
Sie hasste es hier zu sein, doch immer, wenn sie auf dieser Trauminsel war,
fühlte sie sich so viel besser und losgelöst von ihren Leiden.
Hier war es ihr möglich frei durch die Lüfte zu segeln,
ihre Schwingen frei zu nutzen und wie ein Vogel frei zu sein.
Doch hielt das nie lang.
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Unter ihr war ein Schlachtfeld aus Leichen, und über ihr zog sich mit jedem Herzschschlag,
der Himmel immer weiter zusammen, bis er in einem Blutrotem Licht erstrahlte.
Schatten und schwärze breiteten sich rasant schnell aus, und mit ihr kamen die Monster.
Sie waren überall, mehr als es Leichen gab, füllten sie nun diesen Fleck der Welt.
Es war der Zeitpunkt hinabzugleiten und sich nun dem größten Monster von allen zu stellen.
Sein Name entfiel ihr regelmäßig, als würde sie ihn von sich weisen, so auch seine Gestalt.
Er war riesig, im Gegensatz zu ihr, seine Macht stand außer Frage,
dazu musste sie nicht einmal den Versuch wagen ihn anzugreifen.
In den ersten Träumen dieser Art, hatte sie ihn nicht gesehen,
dann aber immer wieder, bis er fester Bestandteil jener war.
Sie war gezwungen auf ihn zu hören, ihre Furcht verleitete sie dazu kein Widerwort zu wagen und dennoch,
schien es als hätte sie ihn zornig gestimmt.
So träumte sie einst von einem Kampf, dann davon wie sie schmerzen hatte,
doch der Schlimmste Traum war wohl der letzte.
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Das Ende, als alles in ihrem Körper zu reißen schien und sie ein heftiger Schmerz packte.
Es war nicht der Todesstoß, dem man ihr daraufhin folgend versetzte.
Der Schmerz zog sich auf, brannte, sodass es eine gewisse Vorbereitung brauchte,
die kurze Zeit zu nutzen die sie hatte einen dieser Fiebertränke zu sich zu nehmen,
bevor es sie übermannen würde.
Nach dem die Wirkung dann einsetzte konnte sie sich aufrichten in dem Bett,
sie nahm zur Sicherheit noch einen weiteren Schluck aus dem Nächsten Fläschchen doch sparte sich dieses auf.
Die Heilerin war nicht bereit sie weiterhin damit zu versorgen und solange unklar war, wieso sie so fieberte,
musste sie zusehen auch mit einer niedrigeren Dosis zu überleben.
Sie war sehr dankbar für diese Möglichkeit, doch hatte sie andererseits damit gerechnet,
das Leben hinter sich zu lassen und an einen besseren Ort zu gehen, anstatt hier zu sein.
Sie hätte fliehen sollen, es war die Zeit nicht wert gewesen in dem Kerker zu verweilen,
das Licht würde sie immer abstoßen wie damals schon.
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„Es ist eine Dunkelheit in deinem Herzen, wenn es nicht längst völlig schwarz davon ist.“
Sich damit abzufinden, war ihr in den vergangenen Jahren mehr als leichtgefallen,
so hatte sie es genährt und wachsen lassen, wie es immer hatte sein sollen.
Doch hatte es sie nie völlig skrupellos werden lassen, das machte sie schwach,
so dass es wohl auch ein verzweifelter versuch war sie näher an ihn zu bringen und zu binden.
Hervorragend.
Ein Kompliment, welches in ihr wieder etwas Hoffnung aufkeimen ließ.
Vielleicht war sie doch nicht so verloren wie sie glaubte?
Vielleicht hatte er wirklich recht damit, und sie wäre durch ein Gebet geheilt?
Sie konnte es nicht unversucht lassen, auch wenn ihr dabei nicht wohl war.
Ihre Gebete wurden zuletzt sowieso kaum mehr erhört, es grenzte an ein Wunder,
als sie Boran so versuchte zu verwirren, um zu fliehen.
Zum Glück befreite ihr Bruder sie aus diesem Irrsinn, doch irgendwie zog es sie doch wieder dort hin zurück,
wäre dort eben nicht dieser Boran, und die grusligen Fuchtler.
Aber nach Ansilon wagte sie sich eh nicht.
Dort war es nicht sicher für sie, zumindest hatte sie jenes Gefühl.
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Neben dem Fieber wurde es immer schwerer ihre Schwingen vernünftig zu halten.
Sie waren so unheimlich schwer, krampften hin und wieder und schmerzten allmählich auch.
Sie kribbelten ständig in ihren spitzen und wirken eingeschlafen,
doch das war erträglicher als sie zurück auf ihren Rücken zu zwingen.
Auf kurz oder Lang würde sie sich jene wohl an den Rücken festbinden müssen,
um nicht noch mehr leid dadurch zu erfahren, sollte sie sich verletzen.
Wieder setzte sie sich an den Tisch und holte ein paar Briefe hervor.
Sie musste schließlich irgendetwas machen, und sich Gewissheit einholen.
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Ausfiebern ∙•∙
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Noch immer plagten sie die Alpträume, doch gab es zumindest ein Mittel dagegen.
Doch stand es ihr nicht unbegrenzt zur Verfügung,
und die Ausweichmöglichkeit würde sich gegen ihre Heilung wenden.
Sie fieberte nun schon den dritten Tag.
Die unerträgliche Hitze ihres Körpers war einer unheimlichen Kälte gewichen,
so fühlte sich der Schweiß beinahe wie Eiszapfen auf ihrer Stirn an.
Nach einem Bad und Kleidungswechsel hatte sie sich in eine Felldecke gekuschelt, die ihr Fynn gab.
Der Grünschnabel war ihr ans Herzgewachsen, auch wenn sie das wohl so nicht zu geben würde.
Doch sie war dankbar für ihn, er war ihr eine Stütze in den letzten Wochenläufen geworden und sie schätzte ihn sehr.
Lange hielt das warme Bad sie leider nicht warm, so ging sie zurück ins Bett, nachdem sie gegessen hatte und einen Tee genießen durfte.
Wasser war es, was sie begehrt hatte, so sehr als sie von Hitze zerfressen war,
doch man bestand darauf ihr Tee zu geben, sie mehr und mehr aufzuwärmen, als würde sie so alle Krankheit herausschwitzen.
Auch wenn sie sich beschwerte, war sie zu schwach, ihren Willen wirklich durchzusetzen.
Sie verbrühte sich selbst dafür, doch brachte selbst, dass sie nicht weiter.
∙×∙
Zumindest war sie mit sich im Reinen, hatte Knut die Wahrheit gesagt.
Warum sollte sie auch länger lügen?
Natürlich fing sie sich damit nur Probleme ein und keiner war froh, doch so war es eben mit der Wahrheit.
Auch den Wachen Ansilons, die sie getötet hatte,
-zumindest nachdem was man ihr damals so zugewiesen hatte- erwies sie die letzte Ehre.
Dirion gab ihr eine weiße Rose dafür, die sie nutzte, an diese Symbolik hatte sie sie gar nicht gedacht.
Es war nicht leicht gewesen, doch die Krankheit, blendete all die Probleme aus.
So bekam sie nicht viel von ihrem Bruder und den anderen Anhängern des Namenslosen mit,
die ihr gegenüber standen, wohl auch besser so,… sie kam schließlich nicht gut mit deren Enttäuschung zurecht.
∙×∙
Die Heilerin, Soryia stand stets an ihrer Seite, pflegte sie und war dort wenn sie jemanden brauchte.
Ihre Dankbarkeit, konnte sie jener nicht genug Zeiten, doch würde sie ihre Hilfe wohl nicht vergessen.
So würde sie sich wohl nur noch von ihr Untersuchen lassen.
∙×∙
Die junge Priesterin des Herren, segnete sie einige Male… ein merkwürdiges Gefühl,
wo sie ihren Glauben doch sosehr verachtet hatte, und es noch immer irgendwie tut.
Sie fühlte ähnlich im Bezug auf den Namenslosen, auch wenn sie sich den Winden immer nahe gefühlt hatte.
Dennoch war sie nie so erfolgreich und ihre Gebete Schwach,.... sie zu verlieren,.. war nicht unerträglich.
Der Glaube schien ihr nur zu schaden, … es war nie gutes was sie damit verband, noch hatte sie es je wirklich geschafft erfolge zu erzielen.
Ohne das ganze müsste es also besser sein.
Zumindest klammerte sie sich daran.
∙×∙
Man hielt ihr die Hand hin, versicherte ihr zu helfen.
Ein neuer Weg.
Ein fremdes Ziel.
Ein Hauch von Glück.
Vielleicht sollte sie ihren Namen ändern?
Oder zu ihrem alten zurück?
Dabei stand Yeva damals schon, für ihre Veränderung, … vielleicht könnte es das wieder so sein.
Veränderung, oder nicht.
Allmählich war es so weit, sich zu lösen.
Beginnend mit den Hörnern, die sie sowieso schon abstieß.
Schritt für sich geradeaus,
hinaus aus dem Schatten meiner Selbst.
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Noch immer plagten sie die Alpträume, doch gab es zumindest ein Mittel dagegen.
Doch stand es ihr nicht unbegrenzt zur Verfügung,
und die Ausweichmöglichkeit würde sich gegen ihre Heilung wenden.
Sie fieberte nun schon den dritten Tag.
Die unerträgliche Hitze ihres Körpers war einer unheimlichen Kälte gewichen,
so fühlte sich der Schweiß beinahe wie Eiszapfen auf ihrer Stirn an.
Nach einem Bad und Kleidungswechsel hatte sie sich in eine Felldecke gekuschelt, die ihr Fynn gab.
Der Grünschnabel war ihr ans Herzgewachsen, auch wenn sie das wohl so nicht zu geben würde.
Doch sie war dankbar für ihn, er war ihr eine Stütze in den letzten Wochenläufen geworden und sie schätzte ihn sehr.
Lange hielt das warme Bad sie leider nicht warm, so ging sie zurück ins Bett, nachdem sie gegessen hatte und einen Tee genießen durfte.
Wasser war es, was sie begehrt hatte, so sehr als sie von Hitze zerfressen war,
doch man bestand darauf ihr Tee zu geben, sie mehr und mehr aufzuwärmen, als würde sie so alle Krankheit herausschwitzen.
Auch wenn sie sich beschwerte, war sie zu schwach, ihren Willen wirklich durchzusetzen.
Sie verbrühte sich selbst dafür, doch brachte selbst, dass sie nicht weiter.
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Zumindest war sie mit sich im Reinen, hatte Knut die Wahrheit gesagt.
Warum sollte sie auch länger lügen?
Natürlich fing sie sich damit nur Probleme ein und keiner war froh, doch so war es eben mit der Wahrheit.
Auch den Wachen Ansilons, die sie getötet hatte,
-zumindest nachdem was man ihr damals so zugewiesen hatte- erwies sie die letzte Ehre.
Dirion gab ihr eine weiße Rose dafür, die sie nutzte, an diese Symbolik hatte sie sie gar nicht gedacht.
Es war nicht leicht gewesen, doch die Krankheit, blendete all die Probleme aus.
So bekam sie nicht viel von ihrem Bruder und den anderen Anhängern des Namenslosen mit,
die ihr gegenüber standen, wohl auch besser so,… sie kam schließlich nicht gut mit deren Enttäuschung zurecht.
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Die Heilerin, Soryia stand stets an ihrer Seite, pflegte sie und war dort wenn sie jemanden brauchte.
Ihre Dankbarkeit, konnte sie jener nicht genug Zeiten, doch würde sie ihre Hilfe wohl nicht vergessen.
So würde sie sich wohl nur noch von ihr Untersuchen lassen.
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Die junge Priesterin des Herren, segnete sie einige Male… ein merkwürdiges Gefühl,
wo sie ihren Glauben doch sosehr verachtet hatte, und es noch immer irgendwie tut.
Sie fühlte ähnlich im Bezug auf den Namenslosen, auch wenn sie sich den Winden immer nahe gefühlt hatte.
Dennoch war sie nie so erfolgreich und ihre Gebete Schwach,.... sie zu verlieren,.. war nicht unerträglich.
Der Glaube schien ihr nur zu schaden, … es war nie gutes was sie damit verband, noch hatte sie es je wirklich geschafft erfolge zu erzielen.
Ohne das ganze müsste es also besser sein.
Zumindest klammerte sie sich daran.
∙×∙
Man hielt ihr die Hand hin, versicherte ihr zu helfen.
Ein neuer Weg.
Ein fremdes Ziel.
Ein Hauch von Glück.
Vielleicht sollte sie ihren Namen ändern?
Oder zu ihrem alten zurück?
Dabei stand Yeva damals schon, für ihre Veränderung, … vielleicht könnte es das wieder so sein.
Veränderung, oder nicht.
Allmählich war es so weit, sich zu lösen.
Beginnend mit den Hörnern, die sie sowieso schon abstieß.
Schritt für sich geradeaus,
hinaus aus dem Schatten meiner Selbst.
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Ealise ∙•∙
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Ein paar Tage waren vergangen, nach dem Ansilon, in die Fänge Balthasars gelangt war
und seitdem tat sich auch in der eisigen Region Winterbergs einiges.
Der Besuch der Fremden, sowie die Neuigkeiten, die sie hatte, missfielen ihr stark.
Ein wenig bereut sie es, sich überhaupt dazu gesetzt zu haben,
andererseits konnte sie ja nichts dagegen machen, so war es jetzt nun mal.
So gab es immer weniger Gründe für sie den Hof zu verlassen, also verblieb sie dort.
Tag ein Tag aus wer brachte sie ihren Gemächern, beobachtete die Sonne auf- und Sonnenuntergänge,
schloss sich in ihr Gemach ein und lag den ganzen Tag im Bett.
Das Ella weg war, war ihr eine Erleichterung, dennoch war Geske nun auch nicht besser,
meckerte sie hier und da an und meinte alles besser zu wissen.
Yeva war es Leid erneut sich zu behaupten, so ließ sie sie gewähren und fügte sich.
Sollte die Schabracke doch tun, was sie wollte und sie in Frieden lassen.
Es wirkte zumindest in dem Punkt.
Sie hatte ihre Ruhe.
∙×∙
So richtig wusste Yeva nicht, was sie mit sich anfangen sollte.
Ihr Ansporn hatte sie verlassen so auch die Perspektiven.
Den Wunsch, Teil der Miliz zu Winterberg zu werden,
wurde vom Hauptmann selbst zerschlagen und nun wusste sie nicht wohin mit sich.
Natürlich war es großartig, dass Dirion ihr helfen wollte, doch konnte er es nicht, denn alles,
was er für sie tat, fühlte sich für sie unverdient an.
Sie wollte es sich verdienen aus eigener Kraft, nicht weil er der Vasall war und man sie daher ertragen müsste.
Allmählich auch entwickelte sie sich wieder zurück zu der Zeit, als sie selbst noch hinter Gittern Silberburgs war.
Dennoch gab schließlich wohl doch kein Platz, an den sie wirklich passte.
∙×∙
Sie hatte ihre Aufgaben erfüllt und wurde begnadigt.
Auch wenn sie nun wieder frei war, fühlte sie sich eingesperrter als je zuvor.
Es war als wäre sie zum Bettler geworden, ohne Dirion würde sie das wohlmöglich sogar sein.
Dennoch reichte ihr das nicht, sie wollte nicht, ihm ein Klotz am Bein bleiben.
So ruhte sie sich aus und konzentrierte sich darauf, für sich einen Weg in dieser Welt zu finden.
Von den Mauern des Hofes sah man über die letzten Tage hinweg, so den ein oder anderen, den es in diese kalten Gefilde verschlug.
Die Gruppen waren mal größer mal kleiner, viele von ihnen waren Frauen und Kinder,
doch nicht jeder war ein flüchtiger Ansilons, unter ihnen gab es auch viele Fremde oder Arbeiter.
Die Flüchtlinge kamen nun eher langsam nach Winterberg, und einige Anwohner nahmen diese wohl auf.
Zum Glück aber, waren es nicht viele von den Fremden, die blieben.
Ein Großteil von ihnen ging wieder als ihnen die Kälte zu viel gewesen war.
∙×∙
Manuel konnte Yeva hin und wieder von neuen Gesichtern berichten, oder von Fremden, die um Einlass baten.
Sie lehnte jedoch strickt jeden ab, so befahl sie es auch dem Wachmann,
denn wer wollte auch schon einen Fremden in seinem Zuhause haben?
Hier galt nun mal ihr Grundrecht, und sie duldete hier niemanden fremden.
Hier und da, aber gab sie sich großzügig und verteilte Essen sowie warme Kleidung.
Wohl aus der Schuld heraus, sie nicht aufzunehmen…
Eines Nachts, als an schlaf kaum zu denken war,
-so grell wie der Mond schien,-
übernahm sie eine Wache von Manuel und stellte sich gerüstet auf Tor.
Sobald der Vasall zurückkehrte, würde sie ihre Wache beenden und Manuel wecken,
bis dahin aber blickte sie angespannt hinab, während die Kohlebecken sie wärmten.
∙×∙
Sie spielte etwas mit ihren Zöpfen, die man ihr geflochten hatte und schmunzelte dann.
So viel Ungewissheit, die sie geplagt hatte, war von ihr abgefallen,
als sie eine kleine Entscheidung gewagt hatte zu treffen.
Es würde nicht leicht werden, umso besser wohl, wenn sie nur für eine Weile aushalf.
Alarmiert fuhr sie herum als sie das Knatschen im Schnee vernahm und blickte auch gleich auf die gekrümmte Gestalt,
die sich durch den Schnee kämpfte im jämmerlichen Funken von Licht.
Still sah Yeva ihr dabei zu und machte vorerst keine Anstalten sich zu bewegen.
Doch natürlich ging die Alte nicht vorbei, sondern klopfte an den Türen,
wobei sie auch noch fürchterlich zu Husten begann und dann die Nase schniefte.
Sie hatte sich also erkältet, das war nicht gerade ungewöhnlich bei der Kälte,
doch war es ein Grund… Hilfsbereitschaft zu zeigen.
Auch wenn es Yeva missfiel, trat sie hinab und öffnete der Alten das Tor.
Nachdem sie ein paar Worte gewechselt hatten, ließ sie sie herein, bot ihr einen Platz am Kamin an.
Sie rief auch Geske damit sie einen Tee aufsetzte und eine warme Suppe für die Alte kochte,
derweilen half sie dem Mütterchen aus den Schuhen und all dem Schnee, der sich an ihrer Kleidung festgebissen hatte.
Sie empfand es zwar als lästig, und dennoch tat sie es irgendwie gerne.
Kurz ließ sie die Alte allein am Feuer und weckte Manu, damit er weiter wachte.
∙×∙
Dann ging sie auch wieder zu dem Mütterchen, sie war furchtbar erkältet,
das sagte sie auch selbst, doch fing sich die Weißhaarige sich ja auch ständig einen Schnupfen ein – mit Pech auch Husten.
Inzwischen aber kannte sie dafür auch die besten Gegenmittel, ihr zumindest half stets der Ingwertee doch auch Zwiebeltee,
Honig und wenn sie es auftreiben konnte, dann Orangen- und Zitronenartige Früchte.
Sie deckte die Alte in eine Decke und reichte ihr den Zwiebeltee den Geske ihr brachte,
ehe sie sich mit einer eigenen Tasse dazu setzte.
Eine Weile unterhielten sie sich so, bis das Feuer nach neuen Scheiteln rief und die Teekanne nichts mehr hergab.
Yeva hatte sich an das Gehuste bereits gewöhnt, dennoch war genug Zeit vergangen und die Müdigkeit zerrte an ihr
so wollte sie der Alten einen Schlafplatz anbieten, doch bevorzugte diese weiterzuziehen.
∙×∙
Ealise -wie sie sich nannte- Hustete schwer, nachdem die Kriegerin ihr aufgeholfen hatte,
diesmal aber schien sie beinahe ihre Eingeweide dabei zu verlieren.
Yeva stützte sie, bereute es aber gleich wieder als sie mit einem Mal die Speicheltropfen in ihrem Gesicht spürte.
Hastig wischte sie diese weg, trocken und schüttelte sich in einem Anfall von Ekel.
„Geht bitte unbedingt nach Nordhain, dort im Heilerhaus wird dir Geholfen.“ Meinte sie zu ihr mit einem eindringlichen Ton,
wobei sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie angewidert sie doch war.
Ealise stimmte dem krächzend zu und meinte nur, sie solle sich nicht sorgen, das würde sie schon schaffen.
Geske gab dem Mütterchen noch ein wenig Verpflegung und ein paar trockene Stoffe in die sie sich hüllen Konnte.
So verabschiedete man sich von dem ungewünschten Gast, doch mit einem guten Gefühl.
∙×∙
Als sie ihr in ihre Kleidung half und dann hinaus aus dem Hof des Vasallen, bekam sie hier und da noch eine Salve ab,
dachte dort aber nur noch an das schöne Bad, was sie nehmen würde.
Als die Alte hinfort war, wusch sie sich also eingehend das Gesicht und trank noch einen Tee, bevor sie zu Bett ging.
Sie rechnete bereits mit einer kleinen Erkältung, die diese Beregnung nun wohl unweigerlich mit sich tragen würde,
doch fehlte ihr nun die Zeit für sich, so geriet der Abend mit der Alten Ealise langsam in Vergessenheit,
während sie allmählich es doch wagte, Fuß zu fassen.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Ein paar Tage waren vergangen, nach dem Ansilon, in die Fänge Balthasars gelangt war
und seitdem tat sich auch in der eisigen Region Winterbergs einiges.
Der Besuch der Fremden, sowie die Neuigkeiten, die sie hatte, missfielen ihr stark.
Ein wenig bereut sie es, sich überhaupt dazu gesetzt zu haben,
andererseits konnte sie ja nichts dagegen machen, so war es jetzt nun mal.
So gab es immer weniger Gründe für sie den Hof zu verlassen, also verblieb sie dort.
Tag ein Tag aus wer brachte sie ihren Gemächern, beobachtete die Sonne auf- und Sonnenuntergänge,
schloss sich in ihr Gemach ein und lag den ganzen Tag im Bett.
Das Ella weg war, war ihr eine Erleichterung, dennoch war Geske nun auch nicht besser,
meckerte sie hier und da an und meinte alles besser zu wissen.
Yeva war es Leid erneut sich zu behaupten, so ließ sie sie gewähren und fügte sich.
Sollte die Schabracke doch tun, was sie wollte und sie in Frieden lassen.
Es wirkte zumindest in dem Punkt.
Sie hatte ihre Ruhe.
∙×∙
So richtig wusste Yeva nicht, was sie mit sich anfangen sollte.
Ihr Ansporn hatte sie verlassen so auch die Perspektiven.
Den Wunsch, Teil der Miliz zu Winterberg zu werden,
wurde vom Hauptmann selbst zerschlagen und nun wusste sie nicht wohin mit sich.
Natürlich war es großartig, dass Dirion ihr helfen wollte, doch konnte er es nicht, denn alles,
was er für sie tat, fühlte sich für sie unverdient an.
Sie wollte es sich verdienen aus eigener Kraft, nicht weil er der Vasall war und man sie daher ertragen müsste.
Allmählich auch entwickelte sie sich wieder zurück zu der Zeit, als sie selbst noch hinter Gittern Silberburgs war.
Dennoch gab schließlich wohl doch kein Platz, an den sie wirklich passte.
∙×∙
Sie hatte ihre Aufgaben erfüllt und wurde begnadigt.
Auch wenn sie nun wieder frei war, fühlte sie sich eingesperrter als je zuvor.
Es war als wäre sie zum Bettler geworden, ohne Dirion würde sie das wohlmöglich sogar sein.
Dennoch reichte ihr das nicht, sie wollte nicht, ihm ein Klotz am Bein bleiben.
So ruhte sie sich aus und konzentrierte sich darauf, für sich einen Weg in dieser Welt zu finden.
Von den Mauern des Hofes sah man über die letzten Tage hinweg, so den ein oder anderen, den es in diese kalten Gefilde verschlug.
Die Gruppen waren mal größer mal kleiner, viele von ihnen waren Frauen und Kinder,
doch nicht jeder war ein flüchtiger Ansilons, unter ihnen gab es auch viele Fremde oder Arbeiter.
Die Flüchtlinge kamen nun eher langsam nach Winterberg, und einige Anwohner nahmen diese wohl auf.
Zum Glück aber, waren es nicht viele von den Fremden, die blieben.
Ein Großteil von ihnen ging wieder als ihnen die Kälte zu viel gewesen war.
∙×∙
Manuel konnte Yeva hin und wieder von neuen Gesichtern berichten, oder von Fremden, die um Einlass baten.
Sie lehnte jedoch strickt jeden ab, so befahl sie es auch dem Wachmann,
denn wer wollte auch schon einen Fremden in seinem Zuhause haben?
Hier galt nun mal ihr Grundrecht, und sie duldete hier niemanden fremden.
Hier und da, aber gab sie sich großzügig und verteilte Essen sowie warme Kleidung.
Wohl aus der Schuld heraus, sie nicht aufzunehmen…
Eines Nachts, als an schlaf kaum zu denken war,
-so grell wie der Mond schien,-
übernahm sie eine Wache von Manuel und stellte sich gerüstet auf Tor.
Sobald der Vasall zurückkehrte, würde sie ihre Wache beenden und Manuel wecken,
bis dahin aber blickte sie angespannt hinab, während die Kohlebecken sie wärmten.
∙×∙
Sie spielte etwas mit ihren Zöpfen, die man ihr geflochten hatte und schmunzelte dann.
So viel Ungewissheit, die sie geplagt hatte, war von ihr abgefallen,
als sie eine kleine Entscheidung gewagt hatte zu treffen.
Es würde nicht leicht werden, umso besser wohl, wenn sie nur für eine Weile aushalf.
Alarmiert fuhr sie herum als sie das Knatschen im Schnee vernahm und blickte auch gleich auf die gekrümmte Gestalt,
die sich durch den Schnee kämpfte im jämmerlichen Funken von Licht.
Still sah Yeva ihr dabei zu und machte vorerst keine Anstalten sich zu bewegen.
Doch natürlich ging die Alte nicht vorbei, sondern klopfte an den Türen,
wobei sie auch noch fürchterlich zu Husten begann und dann die Nase schniefte.
Sie hatte sich also erkältet, das war nicht gerade ungewöhnlich bei der Kälte,
doch war es ein Grund… Hilfsbereitschaft zu zeigen.
Auch wenn es Yeva missfiel, trat sie hinab und öffnete der Alten das Tor.
Nachdem sie ein paar Worte gewechselt hatten, ließ sie sie herein, bot ihr einen Platz am Kamin an.
Sie rief auch Geske damit sie einen Tee aufsetzte und eine warme Suppe für die Alte kochte,
derweilen half sie dem Mütterchen aus den Schuhen und all dem Schnee, der sich an ihrer Kleidung festgebissen hatte.
Sie empfand es zwar als lästig, und dennoch tat sie es irgendwie gerne.
Kurz ließ sie die Alte allein am Feuer und weckte Manu, damit er weiter wachte.
∙×∙
Dann ging sie auch wieder zu dem Mütterchen, sie war furchtbar erkältet,
das sagte sie auch selbst, doch fing sich die Weißhaarige sich ja auch ständig einen Schnupfen ein – mit Pech auch Husten.
Inzwischen aber kannte sie dafür auch die besten Gegenmittel, ihr zumindest half stets der Ingwertee doch auch Zwiebeltee,
Honig und wenn sie es auftreiben konnte, dann Orangen- und Zitronenartige Früchte.
Sie deckte die Alte in eine Decke und reichte ihr den Zwiebeltee den Geske ihr brachte,
ehe sie sich mit einer eigenen Tasse dazu setzte.
Eine Weile unterhielten sie sich so, bis das Feuer nach neuen Scheiteln rief und die Teekanne nichts mehr hergab.
Yeva hatte sich an das Gehuste bereits gewöhnt, dennoch war genug Zeit vergangen und die Müdigkeit zerrte an ihr
so wollte sie der Alten einen Schlafplatz anbieten, doch bevorzugte diese weiterzuziehen.
∙×∙
Ealise -wie sie sich nannte- Hustete schwer, nachdem die Kriegerin ihr aufgeholfen hatte,
diesmal aber schien sie beinahe ihre Eingeweide dabei zu verlieren.
Yeva stützte sie, bereute es aber gleich wieder als sie mit einem Mal die Speicheltropfen in ihrem Gesicht spürte.
Hastig wischte sie diese weg, trocken und schüttelte sich in einem Anfall von Ekel.
„Geht bitte unbedingt nach Nordhain, dort im Heilerhaus wird dir Geholfen.“ Meinte sie zu ihr mit einem eindringlichen Ton,
wobei sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie angewidert sie doch war.
Ealise stimmte dem krächzend zu und meinte nur, sie solle sich nicht sorgen, das würde sie schon schaffen.
Geske gab dem Mütterchen noch ein wenig Verpflegung und ein paar trockene Stoffe in die sie sich hüllen Konnte.
So verabschiedete man sich von dem ungewünschten Gast, doch mit einem guten Gefühl.
∙×∙
Als sie ihr in ihre Kleidung half und dann hinaus aus dem Hof des Vasallen, bekam sie hier und da noch eine Salve ab,
dachte dort aber nur noch an das schöne Bad, was sie nehmen würde.
Als die Alte hinfort war, wusch sie sich also eingehend das Gesicht und trank noch einen Tee, bevor sie zu Bett ging.
Sie rechnete bereits mit einer kleinen Erkältung, die diese Beregnung nun wohl unweigerlich mit sich tragen würde,
doch fehlte ihr nun die Zeit für sich, so geriet der Abend mit der Alten Ealise langsam in Vergessenheit,
während sie allmählich es doch wagte, Fuß zu fassen.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Gedankenkarussell ∙•∙
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Schlaflos liegt sie da, den Brief endlich losseiend und doch mit dem Befremdlichen Gefühl,
das kleine Gut wieder abgeben zu müssen.
Sie legte es neben sich auf das Kissen und starrte es weiter an.
Es würde sie sowieso nicht weiter oder voran führen.
Dennoch ein weiterer Verlust.
Ob es irgendwann aufhören würde?
Oder war sie es die nur für den Verlust und das Leiden selbst existierte?
∙×∙
War es falsch gewesen sich helfen zu lassen?
Hätte sie weiter dem Namenslosen dienen sollen?
Sollte sie wirklich dahin zurück so wie diese Frau es ihr rieht?
Ihr Bruder war zu enttäuscht von ihr, sie konnte nicht zurück.
Und voraus?
Könnte sie sich je wieder mit dem Glauben der Schlange identifizieren?
„Nein.“ Sagt sie fest zu dem Geschenk der Amazone.
Sie war nicht wirklich so Ehrwürdig Gut noch Furchteinflößend Böse.
Sie war bereit zu Töten wenn der Sinn und Zweck mit der Schuld übereinstimmen, oder es eben das richtige war.
Doch empfand sie auch zu viel Mitleid und Furcht.
∙×∙
Furcht.
Alles war gemein oder Gefährlich, sie konnte sich nur auf sich selbst verlassen.
„Nein, das kann ich nicht.“
Zuviel betrog sie ihr eigener Geist, machte es ihr schwer dort zu bleiben wo sie war und schickte sie in die verschiedensten
Zeiten zurück.
Immer wieder musste sie den Verlust ihrer Schwingen beklagen, oder der Menschen den sie nahe stand.
Viel Sinn machte es nicht, vielleicht sollte sie Tatsächlich dafür Entscheiden was nun mit ihr sein sollte.
.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙das kleine Gut wieder abgeben zu müssen.
Sie legte es neben sich auf das Kissen und starrte es weiter an.
Es würde sie sowieso nicht weiter oder voran führen.
Dennoch ein weiterer Verlust.
Ob es irgendwann aufhören würde?
Oder war sie es die nur für den Verlust und das Leiden selbst existierte?
∙×∙
War es falsch gewesen sich helfen zu lassen?
Hätte sie weiter dem Namenslosen dienen sollen?
Sollte sie wirklich dahin zurück so wie diese Frau es ihr rieht?
Ihr Bruder war zu enttäuscht von ihr, sie konnte nicht zurück.
Und voraus?
Könnte sie sich je wieder mit dem Glauben der Schlange identifizieren?
„Nein.“ Sagt sie fest zu dem Geschenk der Amazone.
Sie war nicht wirklich so Ehrwürdig Gut noch Furchteinflößend Böse.
Sie war bereit zu Töten wenn der Sinn und Zweck mit der Schuld übereinstimmen, oder es eben das richtige war.
Doch empfand sie auch zu viel Mitleid und Furcht.
∙×∙
Furcht.
Alles war gemein oder Gefährlich, sie konnte sich nur auf sich selbst verlassen.
„Nein, das kann ich nicht.“
Zuviel betrog sie ihr eigener Geist, machte es ihr schwer dort zu bleiben wo sie war und schickte sie in die verschiedensten
Zeiten zurück.
Immer wieder musste sie den Verlust ihrer Schwingen beklagen, oder der Menschen den sie nahe stand.
Viel Sinn machte es nicht, vielleicht sollte sie Tatsächlich dafür Entscheiden was nun mit ihr sein sollte.
.
∙•∙ Goldener Palast mit offenen Toren ∙•∙
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
"Ja, du hast ja recht, es wäre besser gewesen, nun sieh mich nicht so an, ich hab bisher doch immer einen Weg gefunden."
immer wieder streichelt sie dem Schneehasen über den Kopf, der sich gerade daran macht eine Karotte zu verzehren.
"Ich weiß nicht einmal was sie noch gesagt hat, nur das es ihr ernst war."
Sie schaudert bei dem Gedanken an das gezogene Schwert.
Zittrig zieht sie ihre Hand dann von dem Hasen zurück und lässt ihn dann auf den Boden sinken.
∙×∙
Sie zieht sich dann in das gemachte Bett zurück.
"Vielleicht, wird es ja diesmal besser?" sie blickt zu dem Tier hinunter und nimmt es dann mit auf das Bett.
"Alles was ich glaube ist falsch, glaube ich." sie seufzt.
"Es war wieder die Elfe, wegen ihr bin ich nun wieder hier und sie ist mir bös."
Zornig sieht sie zu dem Tier.
"Wie können sie es nicht sehen? Es sind immer die Elfen! Sie haben sich gegen mich verschworen!"
Sie lässt sich ins Bett zurücksinken.
"Selbst wenn sie mich umbringen würden wäre es ihnen egal."
Ihr blick geht langsam zur Tür hin.
"Ich,... denke auch manchmal so. Aber das macht mich zornig."
//Und wenn ich zornig werd, vergesse ich wieder.//
Ich will nicht vergessen und ich will auch nicht zurück.
Sie schüttelt den Kopf.
//Möchte.//
"Ich möchte es nicht."
∙×∙
In das Bett gekuschelt sieht sie aus den Fenster hinaus, die Sonne ging gerade wohl unter und läuterte das Ende allmählich des Tages ein.
Wolke, der Schneehase, der sie seitdem sie hier ist begleitet, liegt zusammen gerollt neben ihrem Kopfkissen.
Yeva fasst sich an die Kette, die um ihren Hals liegt.
Es beruhigte sie irgendwie.
Niriel war für sie da, und würde sie schützen.
Dennoch sollte sie bald wieder heimkehren.
Ihre Heimat war nun Silberburg, das hatte sie versprochen und da war es sicher.
Sie atmet ein paar Mal tief durch und sieht weiter aus dem Fenster.
"Soll ich schlafen oder wach bleiben?"
//Riskiere ich wieder zu vergessen? Oder lasse ich es gar nicht erst dazu kommen, bis die Müdigkeit mich zwingt?//
"Nein verflucht!" zischt sie und schnappt sich den Zipfel der Decke um damit ihr Gesicht auf Augenhöhe abzutupfen.
∙×∙
"Sie hassen mich Wolke, das haben sie schon immer. Ich passe einfach nicht zu ihnen, und wenn ich ihnen bringe was sie wollen, würden sie es weiter tun.
Ich werde niemals Ausreichend sein, wie könnte ich auch? Meine Familie würde mich genauso behandeln, schlimmer noch. Ich..."
mit einem Mal reißt sie die Augen auf.
"Meli! Ich werde Meli nicht sehen können... So kann ich sie nicht vor den Elfen beschützen!"
Sie rauft sich die Haare.
"Diese blöde Elfe, ich hätte dafür sorgen sollen, das sie nie mehr in meine Stadt kommt, dann wäre Meli nun sicher vor ihr und auch vor ihm."
//Ich darf nicht zögern, ich muss sie gleich Töten, keiner dieser Spitzohren sollte länger verweilen.//
//Je länger sie bleiben um so zerstörerischer wird der plötzliche Angriff und der Schmerz.//
Unweigerlich, gleitet ihre Hand da an ihren Nacken, die vernarbte Haut entlangfahrend.
/Auch wenn es falsch ist, ...denke ich... frage ich mich manchmal doch ob es nicht besser wäre ...//
Sie schüttelt den Kopf.
"Das ist nun hinter mir, ich kehre nicht zurück. Weder noch. Es ist besser so wie jetzt." ermahnt sie sich.
Doch, obwohl sie sich sicher war die Richtige Antwort auf ihre Frage gefunden zu haben hoffe sie auf ein Zeichen.
Einen leichten Windhauch, aus dem Osten, dem Westen... dem Norden, selbst aus dem Süden wenn es den sein müsste.
Aber es blieb ruhig.
So ist es besser.
∙×∙
Vielleicht wird das nun mein Ende sein.
Ihr Blick geht nun starr gegen die Decke.
Sie werden nicht lange so freundlich sein wie jetzt.
Soryia.
Genau, ich könnte zu ihr. Nein,... Ich möchte nicht nach Silberburg, ... vielleicht Nachts?
//Nein, sie und die andere würden sie wieder zu der anderen Frau schicken, sie machte ihr eine Heidenangst.//
//Genauso wie ihr Gemahl auch. Mein Kopf ist nur vergesslich und nicht Kaputt.//
Aber Angst, .. die Habe ich, immer und überall.
"Es ist besser sie wissen gleich, das du bist wie du bist, denn wenn du nur etwas spielst ist es falsch, du musst es fühlen.
Wert kann man nur verdienen, damit wird man nicht geboren, und wer Wertvoll ist das entscheidet jeder für sich selbst."
"Von Anfang an war es wohl um mich beschlossen.
Sie wollte mich nur Quälen, Wolke, ich habe alles getan was sie wollten.
Nie habe ich mich gewehrt, und trotzdem haben sie nie ihr versprechen gehalten und trotzdem habe ich es immer wieder versucht,
obwohl ich Angst habe. Verfluchter Mist!"
Von Wut gequält schmeißt sie ihren Schuh gegen die Wand und sieht ihm beim Fall auf den Boden zu.
"Ich kann es doch nicht richtig machen, es war nie meine Entscheidung."
Sie schließt ihre Augen dann doch, in einem Moment der Schwäche.
"Was soll das bloß? Warum durfte ich nicht damals vor Gericht einfach in Ruhe und guten Gewissens mir meinen einen eigenen Strich drehen?"
Ist es das überhaupt noch wert?
∙×∙
Zitternd reibt sie sich über die gequollenen Augen.
"Ich hasse es, ich hasse mich, alles ist einfach nur Mist." flucht sie.
Dann sieht sie zu dem schlafenden Hasen hin.
"Du musst doch bald wo anders hin. Glaube ich." sagt sie nun leiser.
"Doch du hast recht, ich sollte auch Schlafen, und vergessen, einfach nur vergessen, es ist immer besser, wenn.. ich.. vergiss..."
Einen letzten Blick auf das Tier werfend, wird sie sich Schlaf genehmigen.
Vielleicht würde sie dort wenn auch nur für einen Augenblick das erhalten, wonach sie so verzweifelt sucht.
Ein Zuhause.
Schon wird es Ruhig in dem Schlafsaal.
Hin und wieder jedoch sieht eine der Töchter wohl nach ihr, und andere legen sich zu Bett.
Ein Fakt, der Yeva dann doch einen erholsamen Schlaf bescheren dürften.
.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
"Ja, du hast ja recht, es wäre besser gewesen, nun sieh mich nicht so an, ich hab bisher doch immer einen Weg gefunden."
immer wieder streichelt sie dem Schneehasen über den Kopf, der sich gerade daran macht eine Karotte zu verzehren.
"Ich weiß nicht einmal was sie noch gesagt hat, nur das es ihr ernst war."
Sie schaudert bei dem Gedanken an das gezogene Schwert.
Zittrig zieht sie ihre Hand dann von dem Hasen zurück und lässt ihn dann auf den Boden sinken.
∙×∙
Sie zieht sich dann in das gemachte Bett zurück.
"Vielleicht, wird es ja diesmal besser?" sie blickt zu dem Tier hinunter und nimmt es dann mit auf das Bett.
"Alles was ich glaube ist falsch, glaube ich." sie seufzt.
"Es war wieder die Elfe, wegen ihr bin ich nun wieder hier und sie ist mir bös."
Zornig sieht sie zu dem Tier.
"Wie können sie es nicht sehen? Es sind immer die Elfen! Sie haben sich gegen mich verschworen!"
Sie lässt sich ins Bett zurücksinken.
"Selbst wenn sie mich umbringen würden wäre es ihnen egal."
Ihr blick geht langsam zur Tür hin.
"Ich,... denke auch manchmal so. Aber das macht mich zornig."
//Und wenn ich zornig werd, vergesse ich wieder.//
Ich will nicht vergessen und ich will auch nicht zurück.
Sie schüttelt den Kopf.
//Möchte.//
"Ich möchte es nicht."
∙×∙
In das Bett gekuschelt sieht sie aus den Fenster hinaus, die Sonne ging gerade wohl unter und läuterte das Ende allmählich des Tages ein.
Wolke, der Schneehase, der sie seitdem sie hier ist begleitet, liegt zusammen gerollt neben ihrem Kopfkissen.
Yeva fasst sich an die Kette, die um ihren Hals liegt.
Es beruhigte sie irgendwie.
Niriel war für sie da, und würde sie schützen.
Dennoch sollte sie bald wieder heimkehren.
Ihre Heimat war nun Silberburg, das hatte sie versprochen und da war es sicher.
Sie atmet ein paar Mal tief durch und sieht weiter aus dem Fenster.
"Soll ich schlafen oder wach bleiben?"
//Riskiere ich wieder zu vergessen? Oder lasse ich es gar nicht erst dazu kommen, bis die Müdigkeit mich zwingt?//
"Nein verflucht!" zischt sie und schnappt sich den Zipfel der Decke um damit ihr Gesicht auf Augenhöhe abzutupfen.
∙×∙
"Sie hassen mich Wolke, das haben sie schon immer. Ich passe einfach nicht zu ihnen, und wenn ich ihnen bringe was sie wollen, würden sie es weiter tun.
Ich werde niemals Ausreichend sein, wie könnte ich auch? Meine Familie würde mich genauso behandeln, schlimmer noch. Ich..."
mit einem Mal reißt sie die Augen auf.
"Meli! Ich werde Meli nicht sehen können... So kann ich sie nicht vor den Elfen beschützen!"
Sie rauft sich die Haare.
"Diese blöde Elfe, ich hätte dafür sorgen sollen, das sie nie mehr in meine Stadt kommt, dann wäre Meli nun sicher vor ihr und auch vor ihm."
//Ich darf nicht zögern, ich muss sie gleich Töten, keiner dieser Spitzohren sollte länger verweilen.//
//Je länger sie bleiben um so zerstörerischer wird der plötzliche Angriff und der Schmerz.//
Unweigerlich, gleitet ihre Hand da an ihren Nacken, die vernarbte Haut entlangfahrend.
/Auch wenn es falsch ist, ...denke ich... frage ich mich manchmal doch ob es nicht besser wäre ...//
Sie schüttelt den Kopf.
"Das ist nun hinter mir, ich kehre nicht zurück. Weder noch. Es ist besser so wie jetzt." ermahnt sie sich.
Doch, obwohl sie sich sicher war die Richtige Antwort auf ihre Frage gefunden zu haben hoffe sie auf ein Zeichen.
Einen leichten Windhauch, aus dem Osten, dem Westen... dem Norden, selbst aus dem Süden wenn es den sein müsste.
Aber es blieb ruhig.
So ist es besser.
∙×∙
Vielleicht wird das nun mein Ende sein.
Ihr Blick geht nun starr gegen die Decke.
Sie werden nicht lange so freundlich sein wie jetzt.
Soryia.
Genau, ich könnte zu ihr. Nein,... Ich möchte nicht nach Silberburg, ... vielleicht Nachts?
//Nein, sie und die andere würden sie wieder zu der anderen Frau schicken, sie machte ihr eine Heidenangst.//
//Genauso wie ihr Gemahl auch. Mein Kopf ist nur vergesslich und nicht Kaputt.//
Aber Angst, .. die Habe ich, immer und überall.
"Es ist besser sie wissen gleich, das du bist wie du bist, denn wenn du nur etwas spielst ist es falsch, du musst es fühlen.
Wert kann man nur verdienen, damit wird man nicht geboren, und wer Wertvoll ist das entscheidet jeder für sich selbst."
"Von Anfang an war es wohl um mich beschlossen.
Sie wollte mich nur Quälen, Wolke, ich habe alles getan was sie wollten.
Nie habe ich mich gewehrt, und trotzdem haben sie nie ihr versprechen gehalten und trotzdem habe ich es immer wieder versucht,
obwohl ich Angst habe. Verfluchter Mist!"
Von Wut gequält schmeißt sie ihren Schuh gegen die Wand und sieht ihm beim Fall auf den Boden zu.
"Ich kann es doch nicht richtig machen, es war nie meine Entscheidung."
Sie schließt ihre Augen dann doch, in einem Moment der Schwäche.
"Was soll das bloß? Warum durfte ich nicht damals vor Gericht einfach in Ruhe und guten Gewissens mir meinen einen eigenen Strich drehen?"
Ist es das überhaupt noch wert?
∙×∙
Zitternd reibt sie sich über die gequollenen Augen.
"Ich hasse es, ich hasse mich, alles ist einfach nur Mist." flucht sie.
Dann sieht sie zu dem schlafenden Hasen hin.
"Du musst doch bald wo anders hin. Glaube ich." sagt sie nun leiser.
"Doch du hast recht, ich sollte auch Schlafen, und vergessen, einfach nur vergessen, es ist immer besser, wenn.. ich.. vergiss..."
Einen letzten Blick auf das Tier werfend, wird sie sich Schlaf genehmigen.
Vielleicht würde sie dort wenn auch nur für einen Augenblick das erhalten, wonach sie so verzweifelt sucht.
Ein Zuhause.
Schon wird es Ruhig in dem Schlafsaal.
Hin und wieder jedoch sieht eine der Töchter wohl nach ihr, und andere legen sich zu Bett.
Ein Fakt, der Yeva dann doch einen erholsamen Schlaf bescheren dürften.
.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Spiegelbild ∙•∙
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Zum Glück konnte man das Wasser sehen,
zwar war es nicht halb so schön wie in Asamea'toria, doch besser als nichts.
Es war eisigkalt als es ihre blassen Füße verschlang, schwarz als hätte man Kohle in das Nass gegeben
erkannte man darin rein gar nichts mehr.
Vielleicht offenbarte das Wasser aber auch einfach nur ihr innerstes.
Sie spiegelte sich darin nicht mehr, doch sehr wohl den Hüter der Nacht.
∙×∙
Wenn er also dort war, dann würde sie doch auch da sein,
sie war schließlich kein Geist und hatte das Recht auf ihr Spiegelbild.
Schnaubend reißt sie die Füße aus dem Wasser und wendet ihren von Zorn verdorbenen Blick in den Himmel hinauf.
war in dieser Welt weitaus schwerer geworden als es so schon war...
Wie konnte das Gute nur so grausam sein als wäre es das Böse?
Spiegelt der See etwa genau diese Dunkelheit?
"Ich möchte das ganze auch gar nicht..." seufzend setzt sie sich zu Boden,
die nackten noch nassen Füße boten ihr ein gutes Sitzkissen, so beugte sie sich auch schon nach vorn herab,
müde von allem und doch nichts.
∙×∙
"Du bist zu langsam. Eine Göre wie du es bist, wird es nie verstehen." zischte sie ihr Spiegelbild im Wasser an.
Es war einfach, so war es immer, sie müsste nur aufstehen und ihrem sein freien Lauf lassen.
"Tu nur wonach es dich zerrt, fang nur an und gibt dich dem Gefühl so hin." spricht sie dann ruhiger weiter.
Glassklar, natürlich, jeder Mann sollte sterben, sie alle waren schlecht.
Zweifel legen sich auf die Züge des Spiegelbilds, so das ihre Hand nach ihrem Gesicht schnellt
nur um dort eben jene Züge unter ihren Fingerspitzen ausmachen zu können.
Der Gedanke daran wie man sie angesehen hatte,
krochen sich zurück in ihre Gedanken und drückten sich soweit in den Vordergrund,
dass ihr Herz begann mit jedem schlag zu schmerzen.
Sie hatte sie sehr enttäuscht und das lag schwer auf ihr,
schwerer als sie sich selbst zugestehen könnte.
∙×∙
Wieder die Hand senkend wendet sie ihren Blick wieder auf ihr erbärmlich verheultes Spiegelbild.
Der Zorn kehrte zurück, so verzog sich das Gesicht zu einer Fratze,
ls sie breit Lächelte und sich versuchte an ihre Stärke zu erinnern.
Schließlich war sie es gewesen, die Stark war,
stark genug um selbst nach der Korrumption noch daran festzuhalten an ihrem Erfolg.
Doch fehlten diesem Spiegelbild die Schwingen, die es hätten eingerahmt in voller Spannweite,
sowie die Hörner die wie eine Krone ihre Überlegenheit verdeutlicht hatten.
Lange hielt das Lächeln nicht, zu schwer wog Schuld und Scham.
Ertappt sieht sie sich um, doch scheinen die Wachen im Gespräch vertieft zu sein,
und die Amazone stand nicht unmittelbar hinter ihr um das Spiegelbild von ihr erblickt zu haben.
"Jedes Bisschen, jeder noch so kleine Fetzen ist ein gewinn, sei es ein schöner oder schlechter."
Abbild all ihrer Taten war wohl ihr stets treuer Körper, der nun wie eine Weintraube zu verschrumpeln schien.
All die Narben standen für ein Opfer, für einen Gewinn und gleichermaßen den Verlust.
∙×∙
Es war schwer, doch ließ sie es zu,... zu bereuen.
Sie hasste sich doch am Ende am meisten, all diese Angst und Unsicherheit die sie trieb.
Immer tiefer, bis in den Abgrund, aber konnte sie da den auch Glücklich werden?
∙×∙
Sie verlegt ihr Körpergewicht und drückte sich mit den Händen vom grasbewachsenen Boden ab.
Es war als hätte sie ein zischen vernommen, als ihr Schädel die Wasseroberfläche berührte und durchbrach,
ehe sich immer schneller werdend auch der Rest von dem Gör im Wasser wiederfand.
Als sie schnaubt lösen sich ein paar mit Luft gefüllte Perlen von ihrem Näschen und steigen ihr Gesicht streifend, auf gen der Oberfläche.
Mit den Armen um sich schlagend, schwimm-panik-t sie an die Oberfläche zurück,
wo sie gleich am Kragen gepackt und an Land gezerrt wird.
Yeva lächelt ihr doof zu als ihr bewusst wird wie lächerlich es für die Amazone wohl ausgesehen hatte,
als sie sich einfach ins Wasser fallen ließ und nicht wieder auftauchen wollte.
Schnell aber wich das Grinsen einem wässrigen Husten, gefolgt von einem zittern.
"Sie zu das du ans Feuer kommst und dich umziehst, eine Kranke an Bord können wir nicht gebrauchen."
Der Aufforderung folgend tat sie wie ihr genießen und verzog sich in die wärmende Umarmung,
die ihr die Gemeinschaft der Amazonen durch die Aufnahme schon immer offerierte.
∙×∙
Sie verkreuzte vor dem Feuer in neuem Gewand und in Decken gehüllt, ihre Finger ineinander.
Auf die Flammend blickend, lächelte sie dann.
Wie Feuer und Wasser würde sie wohl nie perfekt in eine Richtung schwingen,
und doch wollte sie mutig sein, ihre Arme empfangend öffnen.
Ein letztes Mal.
.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
...
//Hier ist es stiller bei Nacht,
oder ist es so weil alles um uns herum stirbt?//
//Hier ist es stiller bei Nacht,
oder ist es so weil alles um uns herum stirbt?//
Zum Glück konnte man das Wasser sehen,
zwar war es nicht halb so schön wie in Asamea'toria, doch besser als nichts.
Es war eisigkalt als es ihre blassen Füße verschlang, schwarz als hätte man Kohle in das Nass gegeben
erkannte man darin rein gar nichts mehr.
Vielleicht offenbarte das Wasser aber auch einfach nur ihr innerstes.
Sie spiegelte sich darin nicht mehr, doch sehr wohl den Hüter der Nacht.
∙×∙
Wenn er also dort war, dann würde sie doch auch da sein,
sie war schließlich kein Geist und hatte das Recht auf ihr Spiegelbild.
Schnaubend reißt sie die Füße aus dem Wasser und wendet ihren von Zorn verdorbenen Blick in den Himmel hinauf.
//Ist das der Richtige Weg?//
//Was soll nun sein?//
//Ein fernes und fremdes Land würde meine Schwierigkeiten doch nicht verbessern?//
Zu lernen was nun das Richtige und Falsche ist,//Was soll nun sein?//
//Ein fernes und fremdes Land würde meine Schwierigkeiten doch nicht verbessern?//
war in dieser Welt weitaus schwerer geworden als es so schon war...
Wie konnte das Gute nur so grausam sein als wäre es das Böse?
Spiegelt der See etwa genau diese Dunkelheit?
"Ich möchte das ganze auch gar nicht..." seufzend setzt sie sich zu Boden,
die nackten noch nassen Füße boten ihr ein gutes Sitzkissen, so beugte sie sich auch schon nach vorn herab,
müde von allem und doch nichts.
Die Moosgrünen Augen auf das schwarze Nass gerichtet, erblickte sie nun ihr Spiegelbild,
ergraut und schwächlich doch war es dort.
ergraut und schwächlich doch war es dort.
Sie sah erbärmlich aus, schwach und verheult wie ein kleines Kind.
//Natürlich, mehr bin ich auch nicht viel mehr. Und was war falsch daran zu lernen?//
∙×∙
"Du bist zu langsam. Eine Göre wie du es bist, wird es nie verstehen." zischte sie ihr Spiegelbild im Wasser an.
Es war einfach, so war es immer, sie müsste nur aufstehen und ihrem sein freien Lauf lassen.
"Tu nur wonach es dich zerrt, fang nur an und gibt dich dem Gefühl so hin." spricht sie dann ruhiger weiter.
Glassklar, natürlich, jeder Mann sollte sterben, sie alle waren schlecht.
Zweifel legen sich auf die Züge des Spiegelbilds, so das ihre Hand nach ihrem Gesicht schnellt
nur um dort eben jene Züge unter ihren Fingerspitzen ausmachen zu können.
Der Gedanke daran wie man sie angesehen hatte,
krochen sich zurück in ihre Gedanken und drückten sich soweit in den Vordergrund,
dass ihr Herz begann mit jedem schlag zu schmerzen.
Sie hatte sie sehr enttäuscht und das lag schwer auf ihr,
schwerer als sie sich selbst zugestehen könnte.
∙×∙
Wieder die Hand senkend wendet sie ihren Blick wieder auf ihr erbärmlich verheultes Spiegelbild.
Der Zorn kehrte zurück, so verzog sich das Gesicht zu einer Fratze,
ls sie breit Lächelte und sich versuchte an ihre Stärke zu erinnern.
Schließlich war sie es gewesen, die Stark war,
stark genug um selbst nach der Korrumption noch daran festzuhalten an ihrem Erfolg.
Doch fehlten diesem Spiegelbild die Schwingen, die es hätten eingerahmt in voller Spannweite,
sowie die Hörner die wie eine Krone ihre Überlegenheit verdeutlicht hatten.
Lange hielt das Lächeln nicht, zu schwer wog Schuld und Scham.
Ertappt sieht sie sich um, doch scheinen die Wachen im Gespräch vertieft zu sein,
und die Amazone stand nicht unmittelbar hinter ihr um das Spiegelbild von ihr erblickt zu haben.
//Ich erinnere mich ein wenig mehr.//
Ihr blick trifft den des Spiegelbildes."Jedes Bisschen, jeder noch so kleine Fetzen ist ein gewinn, sei es ein schöner oder schlechter."
Abbild all ihrer Taten war wohl ihr stets treuer Körper, der nun wie eine Weintraube zu verschrumpeln schien.
All die Narben standen für ein Opfer, für einen Gewinn und gleichermaßen den Verlust.
∙×∙
Es war schwer, doch ließ sie es zu,... zu bereuen.
Sie hasste sich doch am Ende am meisten, all diese Angst und Unsicherheit die sie trieb.
Immer tiefer, bis in den Abgrund, aber konnte sie da den auch Glücklich werden?
∙×∙
Sie verlegt ihr Körpergewicht und drückte sich mit den Händen vom grasbewachsenen Boden ab.
Es war als hätte sie ein zischen vernommen, als ihr Schädel die Wasseroberfläche berührte und durchbrach,
ehe sich immer schneller werdend auch der Rest von dem Gör im Wasser wiederfand.
∙×∙
Schwerelos.
//Ich schwebe.//
Vermissen, war etwas was sie ebenso plagte wie die eigene Ungewissheit.
//Ich schwebe.//
Vermissen, war etwas was sie ebenso plagte wie die eigene Ungewissheit.
//Viego, Bruder.//
//Er muss schwer enttäuscht von mir sein.//
//Seinem Pfad zu folgen hatte mehr als nur ihn zum Grund, und doch hatte es sich gut angefühlt so stark zu sein.//
//Ich vermisse die Stärke die ER mir gab, die Winde, die mich begleitet hatten, so verließen diese mich nun auch als letztes.//
//Doch der Stolz den ich durch Belial erfuhr, erfüllte nie das Verlangen mit dem mich Leviathan verflucht hatte.//
//Es ist nun ein Teil von mir, auch wenn weder die Winde noch ER es jemals wieder sein wird, so bleibt mir das Lügen und der ewige Neid.//
//Welch edles Erbe.//
//Er muss schwer enttäuscht von mir sein.//
//Seinem Pfad zu folgen hatte mehr als nur ihn zum Grund, und doch hatte es sich gut angefühlt so stark zu sein.//
//Ich vermisse die Stärke die ER mir gab, die Winde, die mich begleitet hatten, so verließen diese mich nun auch als letztes.//
//Doch der Stolz den ich durch Belial erfuhr, erfüllte nie das Verlangen mit dem mich Leviathan verflucht hatte.//
//Es ist nun ein Teil von mir, auch wenn weder die Winde noch ER es jemals wieder sein wird, so bleibt mir das Lügen und der ewige Neid.//
//Welch edles Erbe.//
Als sie schnaubt lösen sich ein paar mit Luft gefüllte Perlen von ihrem Näschen und steigen ihr Gesicht streifend, auf gen der Oberfläche.
//Katherine, Freundin?//
//Warst du das je wirklich?//
//Du warst es nicht immer, nie und nimmer.//
//Oder doch? So hast du mir geholfen als es mir schlechter nicht hätte gehen können.//
//Als Zirons Geschenk mir mein Leben schlussendlich doch noch Rauben wollte.//
//Doch mochtest du nie was ich mochte, du warst selbst schuld,
dass er dir das antat und doch wolltest du es mir in die Schuhe schieben.//
//Doch sei es drum du hast dich gegen mich entschieden, du denkst nur an dich.//
//Nur an dich allein.//
//Warst du das je wirklich?//
//Du warst es nicht immer, nie und nimmer.//
//Oder doch? So hast du mir geholfen als es mir schlechter nicht hätte gehen können.//
//Als Zirons Geschenk mir mein Leben schlussendlich doch noch Rauben wollte.//
//Doch mochtest du nie was ich mochte, du warst selbst schuld,
dass er dir das antat und doch wolltest du es mir in die Schuhe schieben.//
//Doch sei es drum du hast dich gegen mich entschieden, du denkst nur an dich.//
//Nur an dich allein.//
∙×∙
//Wahre Freunde sehen anders aus.//
//Vielleicht sollte ich vertrauen, ein letztes Mal, doch die Rache mag süss sein,
wenn ich wieder falle wird mein aufstieg ein anderer sein.//
//Vielleicht sollte ich vertrauen, ein letztes Mal, doch die Rache mag süss sein,
wenn ich wieder falle wird mein aufstieg ein anderer sein.//
Mit den Armen um sich schlagend, schwimm-panik-t sie an die Oberfläche zurück,
wo sie gleich am Kragen gepackt und an Land gezerrt wird.
Yeva lächelt ihr doof zu als ihr bewusst wird wie lächerlich es für die Amazone wohl ausgesehen hatte,
als sie sich einfach ins Wasser fallen ließ und nicht wieder auftauchen wollte.
Schnell aber wich das Grinsen einem wässrigen Husten, gefolgt von einem zittern.
"Sie zu das du ans Feuer kommst und dich umziehst, eine Kranke an Bord können wir nicht gebrauchen."
Der Aufforderung folgend tat sie wie ihr genießen und verzog sich in die wärmende Umarmung,
die ihr die Gemeinschaft der Amazonen durch die Aufnahme schon immer offerierte.
∙×∙
Sie verkreuzte vor dem Feuer in neuem Gewand und in Decken gehüllt, ihre Finger ineinander.
//Selbst die zwei Seiten einer Münze finden zusammen, sie akzeptieren mich auch.//
//Mein schwächliches und mein starkes Ich. Eins muss nur das andere Zügeln. Dann bin ich wie alle anderen, dann habe ich es leicht.//
//Mein schwächliches und mein starkes Ich. Eins muss nur das andere Zügeln. Dann bin ich wie alle anderen, dann habe ich es leicht.//
Auf die Flammend blickend, lächelte sie dann.
Wie Feuer und Wasser würde sie wohl nie perfekt in eine Richtung schwingen,
und doch wollte sie mutig sein, ihre Arme empfangend öffnen.
Ein letztes Mal.
.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Seekrank ∙•∙
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
„Luft, Wasser, Erde und ?“
„Sonnenschein?“
„Die Sonne ist der rechte Weg, doch nein kleine Klara. Es ist das Feuer, das fehlt.“
Feuer, das sich tief in deine Haut frisst und gnadenlos nimmt, bis es gesättigt ist und erstirbt.
„Pass auf Kleines, du verbrennst dich noch.“
Doch zu spät, wieder dieses Brennen.
Meine Schulter, die Arme, mein Rücken, mein Knie.
Alles steht in Flammen.
„Hab keine Angst. Du weißt doch,.. Alles wird gut.“
Wasser, es reinigt meine Wunden.
Ein Balsam für meinen Körper, aber heilt es auch meine Seele?
Erde, sie schützt meine Haut und hilft mir zu heilen.
Doch Luft ist völlig sinnlos.
„Wir brauchen sie zum Atmen, sie ist ein Teil des Kreises, dem das Leben folgt.“
Welch Schwachsinn.
Luft ist hinterlistig wie die Winde selbst, sie verbünden sich mit dem Feuer und strafen mich.
„Versteckst du dich deswegen hier?“
Verdutzt verzieht sich Yevas Gesicht.
Sie öffnet ihre Augen und starrt in die düstere Leere vor sich.
Es musste Nacht sein, tief Dunkel was sie erleichtern mochte und doch füllte sie sich unwohl.
Hin und wieder kam in ihr das Gefühl auf, sie wäre nur noch ein Geist, der hier herumspukt, doch Hunger, Schlaf und die Momente, die so klar waren, dass sie nicht wusste ob sie träumte oder es sich nur einbildete belehrten sie stets eines Besseren.
Etwas hatte sich verändert.
Nein, sie hatte sich verändert.
„Es hat dich verändert.“
∙×∙
Yeva schüttelte sich, es war unheimlich wie deutlich sie hin und wieder ihre Stimme vernehmen konnte.
Großmutter war schon immer so präsent, und doch hatte Yeva sie vergessen.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht, der sie hat erinnern lassen, dass sie überhaupt in ihrem Leben einmal existiert hatte.
Mit einem Mal ergab alles für sie einen Sinn, ihre Ängste waren nicht mehr unbegründet, doch anders.
Nur noch, halb so schlimm wo sie nun wusste woher sie stammten und wie ihre Gefühle tatsächlich waren.
Und doch, auch wenn alles anders schien und war, blieb sie dennoch dieselbe.
Es war nicht leicht, sich damit anzufreunden, mit diesem Anders sein.
Verflucht sie war keine alte Schachtel, doch trotzdem sah sie schlecht.
Es war schwer geworden an Land zu gehen, nachdem sie so lange auf dem Schiff war.
Übelkeit holte sie ein, sobald sie das Land auch nur betrat, zu sehr hatte sie sich an das stetige auf und ab, des Meeres gewöhnt.
Als nun alle fort schienen, war sie noch immer hier, und versteckte sich in dem Schiff.
Sicher dachte man, sie wäre wieder auf und davon – doch war sie noch immer hier.
Wagte es nicht hinauszutreten in der Furcht sie würde nicht sehen, was ihr dort auflauerte.
Wolke war noch immer bei ihr.
Der Grund, der sie auch ermutigte, sich hin und wieder aus dem Schiff hinauszuwagen, wenn die Sterne das Himmelszelt zieren.
∙×∙
Mit der Zeit und Ruhe, schien sich aber auch ihr Geist zu erholen.
Kraft kehrte zurück, Furcht wuchs zu Neugierde, auch wenn die Angst sie nicht besiegen würde, nutzte sie den gewonnenen Mut daraus, um selbst zu erkunden.
Wohl bewusst mit getrübtem Blick, wählte sie ihre Schritte mit bedacht.
Es war an der Zeit zurückzufinden und dem Geflüster in ihren Träumen, auf den Grund zu gehen.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
„Luft, Wasser, Erde und ?“
„Sonnenschein?“
„Die Sonne ist der rechte Weg, doch nein kleine Klara. Es ist das Feuer, das fehlt.“
Feuer, das sich tief in deine Haut frisst und gnadenlos nimmt, bis es gesättigt ist und erstirbt.
„Pass auf Kleines, du verbrennst dich noch.“
Doch zu spät, wieder dieses Brennen.
Meine Schulter, die Arme, mein Rücken, mein Knie.
Alles steht in Flammen.
„Hab keine Angst. Du weißt doch,.. Alles wird gut.“
Wasser, es reinigt meine Wunden.
Ein Balsam für meinen Körper, aber heilt es auch meine Seele?
Erde, sie schützt meine Haut und hilft mir zu heilen.
Doch Luft ist völlig sinnlos.
„Wir brauchen sie zum Atmen, sie ist ein Teil des Kreises, dem das Leben folgt.“
Welch Schwachsinn.
Luft ist hinterlistig wie die Winde selbst, sie verbünden sich mit dem Feuer und strafen mich.
„Versteckst du dich deswegen hier?“
Verdutzt verzieht sich Yevas Gesicht.
Sie öffnet ihre Augen und starrt in die düstere Leere vor sich.
Es musste Nacht sein, tief Dunkel was sie erleichtern mochte und doch füllte sie sich unwohl.
Hin und wieder kam in ihr das Gefühl auf, sie wäre nur noch ein Geist, der hier herumspukt, doch Hunger, Schlaf und die Momente, die so klar waren, dass sie nicht wusste ob sie träumte oder es sich nur einbildete belehrten sie stets eines Besseren.
Etwas hatte sich verändert.
Nein, sie hatte sich verändert.
„Es hat dich verändert.“
∙×∙
Yeva schüttelte sich, es war unheimlich wie deutlich sie hin und wieder ihre Stimme vernehmen konnte.
Großmutter war schon immer so präsent, und doch hatte Yeva sie vergessen.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht, der sie hat erinnern lassen, dass sie überhaupt in ihrem Leben einmal existiert hatte.
Mit einem Mal ergab alles für sie einen Sinn, ihre Ängste waren nicht mehr unbegründet, doch anders.
Nur noch, halb so schlimm wo sie nun wusste woher sie stammten und wie ihre Gefühle tatsächlich waren.
Und doch, auch wenn alles anders schien und war, blieb sie dennoch dieselbe.
Es war nicht leicht, sich damit anzufreunden, mit diesem Anders sein.
Verflucht sie war keine alte Schachtel, doch trotzdem sah sie schlecht.
Es war schwer geworden an Land zu gehen, nachdem sie so lange auf dem Schiff war.
Übelkeit holte sie ein, sobald sie das Land auch nur betrat, zu sehr hatte sie sich an das stetige auf und ab, des Meeres gewöhnt.
Als nun alle fort schienen, war sie noch immer hier, und versteckte sich in dem Schiff.
Sicher dachte man, sie wäre wieder auf und davon – doch war sie noch immer hier.
Wagte es nicht hinauszutreten in der Furcht sie würde nicht sehen, was ihr dort auflauerte.
Wolke war noch immer bei ihr.
Der Grund, der sie auch ermutigte, sich hin und wieder aus dem Schiff hinauszuwagen, wenn die Sterne das Himmelszelt zieren.
∙×∙
Mit der Zeit und Ruhe, schien sich aber auch ihr Geist zu erholen.
Kraft kehrte zurück, Furcht wuchs zu Neugierde, auch wenn die Angst sie nicht besiegen würde, nutzte sie den gewonnenen Mut daraus, um selbst zu erkunden.
Wohl bewusst mit getrübtem Blick, wählte sie ihre Schritte mit bedacht.
Es war an der Zeit zurückzufinden und dem Geflüster in ihren Träumen, auf den Grund zu gehen.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Von Pulver und Blut ∙•∙
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Es hatte sich noch immer nicht gebessert.
Noch immer schlug ihr Herz, als wäre sie einmal durch die Wüste gerannt und wieder zurück, doch war dies nicht der Fall gewesen.
Erkennen konnte sie auch nichts in der Dunkelheit, Schemen ja, aber so richtig ging das einfach nicht ohne jenes verfluchte Zwicker-Ding.
Doch wo war es?
Yeva rührte sich nicht, nicht einmal die Augen wagte sie zur Seite zu rollen.
//Ist sie noch da?//
Die Furcht beherrscht sie, noch mehr noch als am Vortage, da half es auch nicht, das ihre Gedanken wild in ihrem Kopf herum schossen.
∙×∙
Noch einmal durch die Bücher stöbern, ein neues könnte hinzugefügt worden sein.
Welch dummer Gedanke, der sie zurück in die Wüstenstadt trieb, tief hinein in ihr innerstes zu der Akademie, in welcher es sie an ein leeres Herrenhaus erinnerte
Inzwischen war es jedoch ein gar regelmäßiges Ziel ihrer nächtlichen Ausritte geworden, doch trug es leider eher kaum dazu bei, ihre Fragen zu beantworten und doch wollte sie weiterhin ihre Augen davor nicht verschließen, sondern bereit sein sollte ihre Vorfahrin recht behalten.
∙×∙
Es war ein guter Abend, die Luft fühlte sich noch immer warm an, auch wenn die Sonne bereits untergegangen war und ein sanfter Wind immer wieder über ihr Gesicht striff.
Entgegen aller Erwartungen war dort jemand am Eingang: Luinil.
Beinahe aus Reflex schob sie ihre Tasche hinter sich, sodass jene nicht einmal auf irgendwelche Gedanken kam, ehe sie von dem Zosterich abstieg, „Selja“ sagte und ihm von dem nächstbesten Stalljungen mitnehmen ließ.
Irgendwie erschien Yeva es ganz nett sich mit ihr auszutauschen, schließlich meidete sie das Gespräch sonst möglichst mit anderen Menschen und hielt sich lieber hinter den sicheren Mauern von Servastae auf.
Als sie sie nach Meli fragte, konnte sie ihr auch nicht viel sagen, wohlmöglich erfuhr sie eine gute, aber auch strenge Erziehung, ein Thema, welches sie auch nicht gerade mochte, so war sie froh als Luinil weitersprach.
Sie erzählte ihr davon, wo sie nun lebte und, dass man sie hier wohl öfter antreffen konnte.
∙×∙
Yeva setzte sich neben Luinil auf die Bank, als diese ihr den Platz anbot.
Sie unterhielten sich, über alle möglichen Dinge wie ihren Bruder, den beide wohl nicht als besonders attraktiv bewerten würden aber auch über Surom und Solgard.
Natürlich wollte die Bleichhaarige noch immer gern ihren Bruder besuchen und Aleyas Einladung nachkommen, auch eine Hochzeit wäre schön beizuwohnen, es ging schließlich um das letzte bisschen Familie das ihr geblieben war.
Man kam wieder auf die Flügel zu sprechen, ein Verlust, den sie nicht in Worte fassen konnte.
Vielleicht wäre das richtige Wort Unbeschwertheit gewesen, da oben war keiner, der einem sagte etwas wäre richtig oder falsch.
Nur sie und der Wind, der unter ihren Flügeln entlang glitt.
Keine Angst mehr, kein Zorn nur Freiheit und Glück, als würde der Himmel selbst sie in die Arme schließen währen die Sonne einen wärmt und jeden Kummer auslöscht.
Doch wie konnte man es einem Menschen erklären, der das noch nie so empfinden konnte?
„Es einfach nicht mehr zu können, ist, als hätte man einem die Beine zum Laufen abgeschnitten.“ Ein dummer Vergleich, doch fiel ihr nichts Besseres ein in dem Moment, doch ging es auch gleich schon um das rote Pulver.
Noch ein düsteres Kapitel.
Yeva rollte die Augen, es war nicht das erste Mal, dass sie sich das anhören durfte.
„Das nehme ich schon ewig nicht mehr! Ich war auch nie süchtig oder so. Damals ging es mir nur schlecht, da tat es gut. So wie eine Suppe mit viel Knoblauch.“ Erwiderte sie also darauf, das Thema schnell wieder abschließen wollend.
∙×∙
Schon folgte das nächste Thema Solgard und ihre Bewohner, noch so ein Schlimmes Thema. So auch wieder die Auseinandersetzung mit dem Lama, die damalige Vogelfreiheit.
Dann ging es in die Nekromantie, und das Kaputt sein.
Beides Themen, die sie wieder hellhörig werden ließen, doch hielt sie sich zurück.
Als Yeva aber wissen wollte, welcher Magie sie folgt, bekam sie keine Antwort.
Stattdessen ging es wieder um das Pulver, wie sie es hätte an ihr riechen können, doch hatte sie wohl einfach eine empfindliche Nase oder eine Krankheit, die es sie fühlen ließ.
Sie versuchte das Thema also schnell wieder loszuwerden und ging wieder auf das Kaputt sein und das Reparieren ein.
Luinil schien überrascht, als Yeva ihr sagte, dass sie sie brauchte um wieder heil zu werden. Drohen half hierbei jedoch nicht, ganz ernst war es auch nicht gemeint.
Sie wünschte sich Gehorsam, ein merkwürdiges Wort, viel zu kräftig und voller Ungewissheit.
Blindes Vertrauen, etwas, was Yeva schwerfiel, selbst wenn die Taraa selbst es fordern würde.
Überrascht war sie dennoch als Luinil ihr verkündete, dass sie bereits Gehorsam ihr gegenüber geleistet haben soll, dass sie das Pulver nicht genommen hatte, was sie sich aufgehoben hatte.
Doch war sie es doch selbst, die das geschafft hatte?
Sie hatte es damals in das Tuch gewickelt und sicher verwahrt, es hin und wieder angesehen aber nie genommen.
Auch hatte sie nicht vor es zu nehmen. Niemals. Außer sie musste. Wenn es etwas ändern würde, dann würde sie nicht zögern.
Sei es drum, sollte sie glauben, es wäre ihr verdienst, auch wenn es nicht wahr war.
Wieder gingen die Themen wild her, Druiden, Dämonen, Engel und Flügel.
„Aber ich möchte lieber erstmal meine Augen wieder richtig nutzen können ohne dem ding. Die Flügel kommen erst ganz zum Schluss.“ Meinte sie, nachdem Luinil meinte, dass ihr die Schwingen geschadet haben sollen.
∙×∙
Was dann geschah, damit hätte Yeva nicht definitiv gerechnet.
Luinil war aufgestanden und war ein paar Schritte gegangen nur um dann vor ihr zustehen und ihr zuzuzwinkern, ehe sie sich verändert hatte.
Im Umhang der Nacht ließ es sich erst kaum ausmachen, aber dann wurde es der Bleichhaarigen schnell klar.
Sie war zu einer Flugmaus geworden und flatterte ihr beinahe ins Gesicht.
„Du machst dich über mich lustig.“ Zorn schwang in Yevas Stimme mit, so zog sie auch ihre Augenlieder zu schlitzen.
Die Arme verschränkten sich und grimmig sah sie dem Geschöpf der Nacht entgegen.
Die Flugmaus hatte sich inzwischen unter die Laterne gehängt und starrte zurück, ehe mit einem Mal Luinil wieder auf beiden Füßen stand.
Luinil entkräftete dann schließlich ihre Aussage, dass sie ja nicht wüsste, wie es wäre, doch hatte Yeva es mit eigenen Augen sehen dürfen, so wusste sie auch um die Wahrheit ihrer Worte.
Es war für sie jedoch nicht ungewöhnlich, was Luinil ihr gezeigt hatte.
Und doch, aus den Büchern wusste sie wie wichtig es war mit Reagenzien und Worten der Macht zu handeln.
Als ihr dann aber klar gemacht wurde, dass es hierbei nicht um herkömmliche Magie gehandelt hatte, verwirrte sie es schon, doch bohrte sie nicht weiter nach.
∙×∙
Das ihr gegenüber Hände lesen konnte war ihr jedoch neu, und da sagte Yeva auch nicht nein, besonders, da sie keine Groschen dafür hergeben musste.
Luinil griff sich ihre Hand schneller als die weißhaarige Blinzeln konnte.
Mit angestrengtem Blick fing sie an und fuhr dabei die Linien in ihrer Hand ab, sie meinte sie würde nur in die Zukunft sehen und die Vergangenheit auslassen, da jenen nun keine Bedeutung mehr hat. Yeva stimmte dem zu und sah ihr voller Spannung entgegen.
Was die Zeichen in ihrer Hand Luinil erzählten, gefiel Yeva jedoch nicht.
Sie sprach von Unsinn und dann von einem Loch im Boden.
Damit verlor sie das Vertrauen in ihre Fähigkeiten, am liebsten hätte sie ihre Hand wieder zurückgezogen, als sie ihren Unmut verlauten ließ.
„Das ist noch nicht alles, Kindchen.“ Ein kurzer Schauer fuhr über ihren Rücken, sie sah auf ihre Hand und sah verwirrt auf die Stelle in ihrer Hand, wo nichts gewesen war.
War.
Sie konnte brennenden Schmerz kaum ignorieren, als sich der Fingernagel in ihre Haut bohrte, als wäre sie aus Butter gewesen.
Ihr wurde angewiesen lieber zu fragen was den hier gesehen wurde, doch baute sich viel mehr Wut in ihr auf, sie wurde hier übers Ohr gehauen und nun auch verletzt, wenn auch wenig war es ihr zuwider.
∙×∙
Dieses Wort brannte sich über den kleinen Schnitt, tief in ihr innerstes hinein.
Gänsehaut kroch ihrem Rücken hinab, doch erhellten die Worte von der Magierin die gesamte Stimmung wieder etwas.
Das frühe Ende überhörte sie gekonnt nach dem wiederholten Gehorsam, dafür hörte sie aber sehr wohl, dass es doch kein Loch für sie im Boden und ein Geschenk geben würde.
„Hörst du jetzt auf?“
Yeva sah sie wieder an, unsicher heben sich ihre Brauen etwas.
Sie sollte sich entscheiden? Ob sie ein Geschenk haben wollte?
„Kommt darauf an.“ Wollte sie verhandeln.
Früher da wollte sie nur Macht und Stärke, dafür gab sie ihr Blut dem Glauben, nun war sie jedoch froh dies nicht mehr zu wollten und tun zu müssen.
Zudem belasteten sie andere Dinge mehr, wie ihr beinahe komplett entfallendes Augenlicht und die Aussetzer ihres Herzens, dass erzählte sie auch und wurde gleich mit dem Zittern ihrer Hände an dieses weitere Problemchen erinnert.
Sie versuchte also gleich wieder, die Hände ruhig zu halten und spannt sich an.
Wieder änderte sich etwas an Luinil, doch Yeva war zu überrollt von den Ereignissen und ihrer eigenen körperlichen Reaktion darauf aber auch im schwachen Licht der entfernten Laterne, fiel es ihr kaum auf was vor ihr gerade geschah.
„Warum hast du eigentlich nicht angefangen zu schreien?“ wurde sie gefragt.
Yeva spürte wie die Hand, die ihre hielt, nun immer kälter wurde, als stünden sie wieder im tiefsten Winter.
„Ich schätze ich habe schon zu viel komische Sachen gesehen, und ich bin sicher, dass wir vielleicht rein gehen sollten, bevor du hier noch erfrierst. Vielleicht ein Bad nehmen, das täte dir genauso gut wie mir.“ Sagt sie dann eilig, sie überzeugen und weiterhin ihre Hand ruhighaltend wollend.
Luinil antwortete ihr, doch war die Antwort ganz und gar nicht beruhigend, im Gegenteil.
Sie sagte etwas von Rollen verdrehen, doch war in ihrer Antwort etwas anderes, etwas stilles und doch so laut.
Es war ihr Lächeln, sah es schon immer so aus?
Nein?
Wie hätte man das übersehen können?
Wandelte sie sich etwa erneut in jene Flugmaus und hat mittendrin aufgehört?
∙×∙
„Luinil, bitte...“ hörte sie sich sagen, dass bitte an sich war bereits ein ungewohntes Wort, dem sie sich langezeit nicht beugen wollte, doch schien der Zeitpunkt gekommen, an dem sie keinen anderen Ausweg sah.
„… lass das du machst mir langsam echt Angst, ... irgendwie.“ Ihre Stimme war in Unsicherheit getränkt, die mehr und mehr in Furcht überschwappt.
Mit ihrer freien Hand ergreift sie ihre andere, die sie kaum mehr ruhig halten kann, als auch ihr Herzschlag an Geschwindigkeit zunahm, nur um sich nicht noch mehr an ihr zu verletzen.
Sie ließ dann von ihrer Hand ab und Yeva zog sie gleich wieder zu sich, um sie dann hastig mit einer Bandage zu versorgen.
Luinil sah wieder normal aus, nicht mehr so kalt oder Flugmaus-artig, als sie lächelte.
Ihre Worte klangen nun wieder wie zuvor, vielleicht ein wenig wärmer auch, doch half es gegen die ursprüngliche Furcht.
„Ich kann dir deine Schwäche nehmen, wenn du willst.“ Begann sie.
„Deine Makel ...“ fuhr sie fort, während die Weißhaarige wieder von Neugierde gepackt wurde.
∙×∙
Verunsichert sah Yeva sie an, sie hatte sich ja wohl nicht verhört, oder?
Luinil hatte auch nichts gesagt?
Oder doch?
Ungläubigkeit breitet sich in ihrem Gesicht aus, ehe sie sich innerlich schüttelt.
Wohlmöglich schon, ihre Müdigkeit und die Dunkelheit, das alles machte ihren Blick wohl trüber als sonst.
„Ich weiß nicht, was es mir bringt, wenn ich auch so eine Flugmaus werde wie du.“ Fängt sie platt an ihre Gedanken auszusprechen.
„Aber mit solchen Zähnen, bekommst du sicher jeden Braten ungeschnitten klein.“ Versuchte sie es besser zu reden.
Luinil erzählte weiter, sprach von einem Geschenk, welches man erst später wirklich erkennen mag, nachdem man es angenommen hat und davon das sie ihre Worte überdenken sollte.
Also sagte sie zu, zu zum Überlegen, was auch immer es für sie heißen würde, doch zuerst müsste sie sich von der Lesung erholen, die ihr zu Teil wurde.
Der Gedanke eine Fledermaus zu sein bereiteten ihr wenig Unbehagen, ihre Augen würden schließlich schon passen.
Sie äußerte sich auch, sagte wieder Flugmaus, was ihrem Gegenüber nicht gefiel.
∙×∙
„Wenn du mich noch einmal eine Flugmaus nennst...“ Sie schaute Yeva vielsagend entgegen, und irgendwie war ihr danach weiter zu bohren, was sollte schon passieren?
Gewillt es wieder zu tun fragte sie sie was dann währe, und tastete sich so heran.
Ihre Antwort war, dass sie dann etwas tun würde, wovon sie sich wirklich erholen müsste, dies schien ein Grund mehr es aus ihr herauszukitzeln, so startete sie nach dem sie etwas abgewägt hat, einen erneuten ‘Angriff‘.
Ernst war Luinils Blick, all die Leichtigkeit und Unbekümmertheit war nun wie weggewaschen.
„Ich glaube ich würde mir den Kopf zerbrechen, was es gewesen wäre. Ich mein, du bist Magier, wie schlimm kann es schon sein?“ Yeva sprach unsicher und schien nicht ganz hinter ihren Worten zu stehen doch war die Neugierde größer.
Was würde sie wohltun?
Lauernd war Luinils Blick auf Yeva gerichtet, die Mine versteinert.
„Ein paar Flügelschläge von einer Fledermaus mag ich noch gut einstecken können.“ verlautet Yeva dann sicher, das Näschen hebend, und Luinil genau ansehend, das nervöse lächeln verkneifend.
∙×∙
Luinils Mundwinkel bewegt sich kurz hoch, was Yeva wieder Sicherheit schenkt, so legt sie ihre Hände auf den Knien ab, und lächelt ihr zurück.
„Nah genug“ erklingt die Stimme, mit einem spottenden Unterton, von einem kurzen Knurren begleitet.
Still schaut Luinil sie dann noch einige Momente entgegen, der Blick wird intensiver, gieriger, fast schon an ein Raubtier erinnernd, mag sie ihr noch einige Momente für eine vermeintliche Reaktion geben.
„Genug also? Dann doch nichts? ...“ die Weißhaarige mustert sie weiter, verunsichert lächelnd, ehe sie mutig fortfährt: „Für einen Moment dachte ich echt, du puffst wieder weg und verhaust mich wirklich mit deinen Flügelchen.“
Mit einer schnellen Bewegung packt Luinil ihr gegenüber kraftvoll am Cape und reißt sie zu sich. „Woaah!“ entwich es Yeva nach dieser doch unerwarteten Reaktion von ihr.
Den Mund weit aufgerissen, entwich ihr ein gemeines, genießerisches Lachen, dann spürte Yeva auch schon einen hellen Schmerz in ihrer Halsbeuge, mit ebenso schneller Bewegung wie auch schon zuvor schon, verbiss sie sich dort knurrend.
Überwältigt zuckt sie nur kurz, fällt aber in eine Starre, die ihr in dem Schock nur das Blinzeln ermöglicht.
Beunruhigt sieht sie zu der Laterne vor, während in ihrem Kopf die Gedanken mit einem Mal so wirr und klar zur selben Zeit erscheinen.
Erschöpfung breitete sich in ihr aus, die Starre schien nachzulassen und doch konnte sie sich weiterhin nicht rühren, als man von ihr abließ.
In ihrem Gesicht zeichnete sich ein seltsames Lächeln und ihre Stimme drängt sich wieder in ihren Kopf hinein.
∙×∙
Wieder bediente sie sich an ihrem Blut, als wäre es ihr vorherbestimmt als Lebensquell zu dienen.
Bequem war es nicht, noch ein schönes Gefühl, wenn einem schlicht die Kraft ausgesaugt wird und man an den Rand der Erschöpfung gelangt.
Sie wollte schreien, ihr Mund öffnete sich, doch kein Ton ließ sich bilden, nicht einmal ein Krächzen nur ein merkwürdiger leiser laut der Unbequemlichkeit.
Dieses Mal war der Biss jedoch kräftiger, schmerzhafter, bestialischer, so sehr sie ihr Blut entlocken mag sind äußert sich auch in heftigen Schmerzen.
Beinahe völlig die Besinnung verlierend verkrampft Luinils Beute unter dem Schmerz, die Furcht und ihre Gedanken nehmen sie völlig ein, so dass sie nicht auf die Idee kam sich zu wehren.
Ihr Geist versuchte den Schmerz zu übertünchen in dem er ihre Erinnerungen zeigte von all den Schmerzen, die sie bereits ertragen hatte, als würde sie dies Motivieren auch dies durchzustehen.
Doch konnte ihr Geist nicht alles verschleiern, das seltsame Lächeln schien sich eingebrannt zu haben und ihr Herz aus der Bahn geworfen zu haben.
Unregelmäßig schlägt ihr Herz, zuviel für den schon länger geschwächten Leib des blassen ‘Kindchens‘ so verstärkte sich auch das Zittern in den inzwischen eisigen Händen.
Mit einem Mal stolpert sie über den Boden und landet unsanft auf den Treppenstufen, Luinil hatte von ihr abgelassen, sie dabei wohl auch von sich weggestoßen.
Zeit zum Ausruhen blieb jedoch nicht, wie aus dem nichts, schien Yevas Körper einen Schalter umgelegt zu haben der ihr Zugriff auf ihre Rest Energie gaben, die sie wohl nutzen sollte, um davon zu laufen oder zu kämpfen.
Da letztes unsinnig war, würde es auf das Rennen hinauslaufen.
∙×∙
Dazu kam es jedoch nicht.
Sie beugte sich zu ihr hinunter und legte ihr ihre Hand dann auf die Bisswunde, als wäre sie sich doch nicht sicher, ob ihr Mahl, den Blutverlust überleben könnte.
Ihre Berührung hielt Yeva davon ab, zu laufen, sie hatte am eigenen Leibe erkannt, dass es ihr Todesurteil wäre.
Sie gab sich also ihrem Schicksal hin und hoffte auf die Gnade des Wesens, welches über ihr Leben zu entscheiden schien, so ließ sie Kopf und Arme hängen.
Es war der einfachste Weg, die Erschöpfung stellte sich auch wieder ein und übernahm mehr und mehr die Überhand.
Ein Angenehmes Gefühl von Wärme legte sich auf die Wunde als ein Heilzauber sie traf, den Luinil gesprochen hatte.
„Das ist... nur wieder so ein .. beschissener Traum.“ flüstert Yeva sich selbst zu doch antwortete das Wesen ihr in ihrem Kopf gleich, dass dem nicht so war.
Mit einem genüsslichen Lächeln betrachtet sie Yeva, die ihre müden Augen aufreißt und ihr Ängstlich entgegenblickt.
„Was, wie…“ sie stockt während sie nach den Worten sucht. „…so?“
„Du bist verwirrt.“ Antwortet sie ihr Flüsternd.
Wieder und wieder war ihre Stimme in ihrem Kopf, zu hören.
War das Real?
„Pass auf dein Herzchen auf es schlägt arg schnell.“ Flüsterte das Wesen dann wieder.
∙×∙
Yeva presste ihre Lippen auf einander, bevor sie doch nach Luft schnappte, es war viel soviel, das selbst ihr Geist nicht wusste was zuerst zu verarbeiten war, doch war Überleben wohl das höchste Ziel in diesem Augenblick.
Bevor sie sich aber weitere Gedanken hätte machen können, hörte sie sie wieder.
„Verwirrt.“ spricht sie ihr flüsternd nach, als würden sich die Worte so greifbarer machen.
„Heute schläfst du bei mir auf dem Dachboden.“ Beschloss das Wesen dann.
„Ich bin sehr verwirrt.“ Presst sie diesmal mehr Worte über ihre Lippen und wiederholt die Wortes somit erneut wobei sie sich ans rasende Herz fasst, dass noch immer hin und wieder aussetzen mag.
„Und ich bin Satt.“ Erwiderte Luinil dazu nur, was ihr einen weiteren Furchtvollen Blick von Yeva ernten ließ.
Ihre Gedanken noch immer ordnend versuchte sie die wohl größte Frage für sich klären zu wollen.
‘Was? bist du ...?‘ Scheint ihr Blick beinahe schon zu schreien doch bekommt sie die Worte nicht hinaus, doch war sie sicher das sie sehr wohl ihre Worte auf ihre Weise hören oder lesen würde.
Anstatt ihr gleich zu antworten, wischte ein paar Blutropfen nahe ihres Mundes und putzt es an einem Tuch ab.
„Ich? Ich bin Luinil.“ Spricht sie dann unbekümmert als wäre nie etwas gewesen.
Folgte eine weitere Antwort dann wieder in ihrem Kopf.
„Wie .. alt… bist, du?“ spricht die Weißhaarige jedes Wort einzeln aus, als müsste sie wirklich schwer überlegen, was sie nun eigentlich sagen wollte.
Sie lachte hell auf und meinte, sie solle sie doch ansehen und versuchen es zu erraten.
Doch wagte es Yeva nicht, sie zu erzürnen, doch schien ihre Neugierde zu ihr, sie davon abzuhalten ihr ihr leben zu nehmen, so fragte sie weiter.
Sie riskierte gar sie wieder zu fragen, ob sie eine Flugmaus sei, doch verneinte sie es ihr.
Auch war sie kein Gott wie man sie aus den Büchern kannte, auch fügte sie an, dass Bücher nur lügen würden – etwas von dem sie schon lange überzeugt war, aber einsah, dass es nicht auf jedes Buch zutreffen konnte.
∙×∙
Jedoch genügte diese Wortfolge um die Beute aus ihrer Starre zu holen.
„War das nur wieder einer deiner Streiche?“ Wollte sie nun wissen und fasste sich an die noch immer leicht dumpf schmerzende Stelle, an der sich kurz zuvor noch Bissspuren Befunden hatten.
„Nein. Ich habe dein Blut getrunken, so viel besser als jedes Pülverchen dieser Welt.“ Flüsterte sie ihr antwortend zu.
„Was ...? Hast du mit mir gemacht, es tut verdammt weh.“ zischt Yeva dann als wäre das zuvor durch den unangenehmen Schmerz vergessen.
„Du bist doch irre. Ich nehme das Zeug nicht mehr. Das heißt ich habe es auch nicht im Blut.“ zischt leiser sie weiter „Du bist viel schlimmer als ich!“.
„Ich habe dich gebissen, natürlich tut es weh. Es soll weh tun.“ War ihre Antwort dazu.
„Auch versichere ich dir, mein Blick auf die Welt und mein Hunger haben wenig miteinander zu tun, Kindchen.“ Sprach sie wieder den neu gefundenen Namen für ihr Opfer aus.
Noch immer scheint ihr Herz mehr oder weniger auf Hochtouren zuschlagen, was sie wohl daran hindert, gleich aufzustehen.
So sagte Luinil, dass sie sich nun zur Ruhe legen sollte und dass sie ihr ihre ohnehin wirren Erinnerungen lassen würde – ihr einen möglichen Weg zeigen würde.
Yeva verstand nicht ob dies hohes Gefasel war, dass sie nicht verstand oder ob es eine Aufforderung war ihr zu folgen, doch letzteres erschien ihr in diesem Moment sinnvoller, so nickte sie zustimmend.
Sie half ihr auf die Beine, doch sagte ihr auch eindringlich, dass sie darüber kein Wort verlieren sollte, da sonst ein von ihr selbst gegrabenes Loch sie erwarten würde.
Doch versicherte sie ihr, dass sie noch nicht bereit war sich in ein Loch zu begeben und suchte dabei ihr Gleichgewicht auf ihren wackligen Beinen zu finden.
Ihre Antwort erfreute Luinil, so sagte sie es nicht nur.
∙×∙
Spricht sie wieder in ihrem Kopf, was Yeva verunsichert zu ihr sehen ließ.
„Du bist auch in meinem Kopf?“ wagte sie ihre Frage zu stellen, den ihren Tod schien sie scheinbar nicht herbeirufen zu wollen.
„Ich denke...“ begann sie ihr zu antworten, doch endete ihr Satz wieder an anderer Stelle.
Yeva schüttelte sich und tippt sich ein paar Mal gegen die Schläfe, doch nicht sonderlich hart nur so, dass Gänsehaut ihr über ihre Haut den Rücken hinab fährt, dann schüttelt sie sich.
„Das ist grusselig, und zu viel für mich...“ kommentiert sie dann wahrheitsgetreu und kleinlaut, ihrer Furcht freien Lauf lassend.
Doch lieblich lächelte Luinil ihr entgegen.
„Keine Sorge Kindchen, wenn Furcht von Nöten ist, werde ich es dir vorhersagen.“
Yeva sieht ihr schweigend entgegen, scheint aber ganz und gar nicht überzeugt, viel Gegenteilig.
∙×∙
Angekommen auf dem Dachboden, legte sich Yeva gleich auf das Bettähnlichste, ehe sie auch gleich der Schlaf wie ein Schlag einholte.
In diesem Momentum lag ihr Schicksal allein in den Händen von Luinil.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Es hatte sich noch immer nicht gebessert.
Noch immer schlug ihr Herz, als wäre sie einmal durch die Wüste gerannt und wieder zurück, doch war dies nicht der Fall gewesen.
Erkennen konnte sie auch nichts in der Dunkelheit, Schemen ja, aber so richtig ging das einfach nicht ohne jenes verfluchte Zwicker-Ding.
Doch wo war es?
Yeva rührte sich nicht, nicht einmal die Augen wagte sie zur Seite zu rollen.
//Ist sie noch da?//
Die Furcht beherrscht sie, noch mehr noch als am Vortage, da half es auch nicht, das ihre Gedanken wild in ihrem Kopf herum schossen.
∙×∙
Noch einmal durch die Bücher stöbern, ein neues könnte hinzugefügt worden sein.
Welch dummer Gedanke, der sie zurück in die Wüstenstadt trieb, tief hinein in ihr innerstes zu der Akademie, in welcher es sie an ein leeres Herrenhaus erinnerte
Inzwischen war es jedoch ein gar regelmäßiges Ziel ihrer nächtlichen Ausritte geworden, doch trug es leider eher kaum dazu bei, ihre Fragen zu beantworten und doch wollte sie weiterhin ihre Augen davor nicht verschließen, sondern bereit sein sollte ihre Vorfahrin recht behalten.
∙×∙
Es war ein guter Abend, die Luft fühlte sich noch immer warm an, auch wenn die Sonne bereits untergegangen war und ein sanfter Wind immer wieder über ihr Gesicht striff.
Entgegen aller Erwartungen war dort jemand am Eingang: Luinil.
Beinahe aus Reflex schob sie ihre Tasche hinter sich, sodass jene nicht einmal auf irgendwelche Gedanken kam, ehe sie von dem Zosterich abstieg, „Selja“ sagte und ihm von dem nächstbesten Stalljungen mitnehmen ließ.
Irgendwie erschien Yeva es ganz nett sich mit ihr auszutauschen, schließlich meidete sie das Gespräch sonst möglichst mit anderen Menschen und hielt sich lieber hinter den sicheren Mauern von Servastae auf.
Als sie sie nach Meli fragte, konnte sie ihr auch nicht viel sagen, wohlmöglich erfuhr sie eine gute, aber auch strenge Erziehung, ein Thema, welches sie auch nicht gerade mochte, so war sie froh als Luinil weitersprach.
Sie erzählte ihr davon, wo sie nun lebte und, dass man sie hier wohl öfter antreffen konnte.
∙×∙
Yeva setzte sich neben Luinil auf die Bank, als diese ihr den Platz anbot.
Sie unterhielten sich, über alle möglichen Dinge wie ihren Bruder, den beide wohl nicht als besonders attraktiv bewerten würden aber auch über Surom und Solgard.
Natürlich wollte die Bleichhaarige noch immer gern ihren Bruder besuchen und Aleyas Einladung nachkommen, auch eine Hochzeit wäre schön beizuwohnen, es ging schließlich um das letzte bisschen Familie das ihr geblieben war.
Man kam wieder auf die Flügel zu sprechen, ein Verlust, den sie nicht in Worte fassen konnte.
Vielleicht wäre das richtige Wort Unbeschwertheit gewesen, da oben war keiner, der einem sagte etwas wäre richtig oder falsch.
Nur sie und der Wind, der unter ihren Flügeln entlang glitt.
Keine Angst mehr, kein Zorn nur Freiheit und Glück, als würde der Himmel selbst sie in die Arme schließen währen die Sonne einen wärmt und jeden Kummer auslöscht.
Doch wie konnte man es einem Menschen erklären, der das noch nie so empfinden konnte?
„Es einfach nicht mehr zu können, ist, als hätte man einem die Beine zum Laufen abgeschnitten.“ Ein dummer Vergleich, doch fiel ihr nichts Besseres ein in dem Moment, doch ging es auch gleich schon um das rote Pulver.
Noch ein düsteres Kapitel.
Yeva rollte die Augen, es war nicht das erste Mal, dass sie sich das anhören durfte.
„Das nehme ich schon ewig nicht mehr! Ich war auch nie süchtig oder so. Damals ging es mir nur schlecht, da tat es gut. So wie eine Suppe mit viel Knoblauch.“ Erwiderte sie also darauf, das Thema schnell wieder abschließen wollend.
∙×∙
Schon folgte das nächste Thema Solgard und ihre Bewohner, noch so ein Schlimmes Thema. So auch wieder die Auseinandersetzung mit dem Lama, die damalige Vogelfreiheit.
Dann ging es in die Nekromantie, und das Kaputt sein.
Beides Themen, die sie wieder hellhörig werden ließen, doch hielt sie sich zurück.
Als Yeva aber wissen wollte, welcher Magie sie folgt, bekam sie keine Antwort.
Stattdessen ging es wieder um das Pulver, wie sie es hätte an ihr riechen können, doch hatte sie wohl einfach eine empfindliche Nase oder eine Krankheit, die es sie fühlen ließ.
Sie versuchte das Thema also schnell wieder loszuwerden und ging wieder auf das Kaputt sein und das Reparieren ein.
Luinil schien überrascht, als Yeva ihr sagte, dass sie sie brauchte um wieder heil zu werden. Drohen half hierbei jedoch nicht, ganz ernst war es auch nicht gemeint.
Sie wünschte sich Gehorsam, ein merkwürdiges Wort, viel zu kräftig und voller Ungewissheit.
Blindes Vertrauen, etwas, was Yeva schwerfiel, selbst wenn die Taraa selbst es fordern würde.
Überrascht war sie dennoch als Luinil ihr verkündete, dass sie bereits Gehorsam ihr gegenüber geleistet haben soll, dass sie das Pulver nicht genommen hatte, was sie sich aufgehoben hatte.
Doch war sie es doch selbst, die das geschafft hatte?
Sie hatte es damals in das Tuch gewickelt und sicher verwahrt, es hin und wieder angesehen aber nie genommen.
Auch hatte sie nicht vor es zu nehmen. Niemals. Außer sie musste. Wenn es etwas ändern würde, dann würde sie nicht zögern.
Sei es drum, sollte sie glauben, es wäre ihr verdienst, auch wenn es nicht wahr war.
Wieder gingen die Themen wild her, Druiden, Dämonen, Engel und Flügel.
„Aber ich möchte lieber erstmal meine Augen wieder richtig nutzen können ohne dem ding. Die Flügel kommen erst ganz zum Schluss.“ Meinte sie, nachdem Luinil meinte, dass ihr die Schwingen geschadet haben sollen.
∙×∙
Was dann geschah, damit hätte Yeva nicht definitiv gerechnet.
Luinil war aufgestanden und war ein paar Schritte gegangen nur um dann vor ihr zustehen und ihr zuzuzwinkern, ehe sie sich verändert hatte.
Im Umhang der Nacht ließ es sich erst kaum ausmachen, aber dann wurde es der Bleichhaarigen schnell klar.
Sie war zu einer Flugmaus geworden und flatterte ihr beinahe ins Gesicht.
„Du machst dich über mich lustig.“ Zorn schwang in Yevas Stimme mit, so zog sie auch ihre Augenlieder zu schlitzen.
Die Arme verschränkten sich und grimmig sah sie dem Geschöpf der Nacht entgegen.
Die Flugmaus hatte sich inzwischen unter die Laterne gehängt und starrte zurück, ehe mit einem Mal Luinil wieder auf beiden Füßen stand.
Luinil entkräftete dann schließlich ihre Aussage, dass sie ja nicht wüsste, wie es wäre, doch hatte Yeva es mit eigenen Augen sehen dürfen, so wusste sie auch um die Wahrheit ihrer Worte.
Es war für sie jedoch nicht ungewöhnlich, was Luinil ihr gezeigt hatte.
Und doch, aus den Büchern wusste sie wie wichtig es war mit Reagenzien und Worten der Macht zu handeln.
Als ihr dann aber klar gemacht wurde, dass es hierbei nicht um herkömmliche Magie gehandelt hatte, verwirrte sie es schon, doch bohrte sie nicht weiter nach.
∙×∙
Das ihr gegenüber Hände lesen konnte war ihr jedoch neu, und da sagte Yeva auch nicht nein, besonders, da sie keine Groschen dafür hergeben musste.
Luinil griff sich ihre Hand schneller als die weißhaarige Blinzeln konnte.
Mit angestrengtem Blick fing sie an und fuhr dabei die Linien in ihrer Hand ab, sie meinte sie würde nur in die Zukunft sehen und die Vergangenheit auslassen, da jenen nun keine Bedeutung mehr hat. Yeva stimmte dem zu und sah ihr voller Spannung entgegen.
Was die Zeichen in ihrer Hand Luinil erzählten, gefiel Yeva jedoch nicht.
Sie sprach von Unsinn und dann von einem Loch im Boden.
Damit verlor sie das Vertrauen in ihre Fähigkeiten, am liebsten hätte sie ihre Hand wieder zurückgezogen, als sie ihren Unmut verlauten ließ.
„Das ist noch nicht alles, Kindchen.“ Ein kurzer Schauer fuhr über ihren Rücken, sie sah auf ihre Hand und sah verwirrt auf die Stelle in ihrer Hand, wo nichts gewesen war.
War.
Sie konnte brennenden Schmerz kaum ignorieren, als sich der Fingernagel in ihre Haut bohrte, als wäre sie aus Butter gewesen.
Ihr wurde angewiesen lieber zu fragen was den hier gesehen wurde, doch baute sich viel mehr Wut in ihr auf, sie wurde hier übers Ohr gehauen und nun auch verletzt, wenn auch wenig war es ihr zuwider.
∙×∙
°Gehorsam°
Dieses Wort brannte sich über den kleinen Schnitt, tief in ihr innerstes hinein.
Gänsehaut kroch ihrem Rücken hinab, doch erhellten die Worte von der Magierin die gesamte Stimmung wieder etwas.
Das frühe Ende überhörte sie gekonnt nach dem wiederholten Gehorsam, dafür hörte sie aber sehr wohl, dass es doch kein Loch für sie im Boden und ein Geschenk geben würde.
„Hörst du jetzt auf?“
Yeva sah sie wieder an, unsicher heben sich ihre Brauen etwas.
Sie sollte sich entscheiden? Ob sie ein Geschenk haben wollte?
„Kommt darauf an.“ Wollte sie verhandeln.
Früher da wollte sie nur Macht und Stärke, dafür gab sie ihr Blut dem Glauben, nun war sie jedoch froh dies nicht mehr zu wollten und tun zu müssen.
Zudem belasteten sie andere Dinge mehr, wie ihr beinahe komplett entfallendes Augenlicht und die Aussetzer ihres Herzens, dass erzählte sie auch und wurde gleich mit dem Zittern ihrer Hände an dieses weitere Problemchen erinnert.
Sie versuchte also gleich wieder, die Hände ruhig zu halten und spannt sich an.
Wieder änderte sich etwas an Luinil, doch Yeva war zu überrollt von den Ereignissen und ihrer eigenen körperlichen Reaktion darauf aber auch im schwachen Licht der entfernten Laterne, fiel es ihr kaum auf was vor ihr gerade geschah.
„Warum hast du eigentlich nicht angefangen zu schreien?“ wurde sie gefragt.
Yeva spürte wie die Hand, die ihre hielt, nun immer kälter wurde, als stünden sie wieder im tiefsten Winter.
„Ich schätze ich habe schon zu viel komische Sachen gesehen, und ich bin sicher, dass wir vielleicht rein gehen sollten, bevor du hier noch erfrierst. Vielleicht ein Bad nehmen, das täte dir genauso gut wie mir.“ Sagt sie dann eilig, sie überzeugen und weiterhin ihre Hand ruhighaltend wollend.
Luinil antwortete ihr, doch war die Antwort ganz und gar nicht beruhigend, im Gegenteil.
Sie sagte etwas von Rollen verdrehen, doch war in ihrer Antwort etwas anderes, etwas stilles und doch so laut.
Es war ihr Lächeln, sah es schon immer so aus?
Nein?
Wie hätte man das übersehen können?
Wandelte sie sich etwa erneut in jene Flugmaus und hat mittendrin aufgehört?
∙×∙
„Luinil, bitte...“ hörte sie sich sagen, dass bitte an sich war bereits ein ungewohntes Wort, dem sie sich langezeit nicht beugen wollte, doch schien der Zeitpunkt gekommen, an dem sie keinen anderen Ausweg sah.
„… lass das du machst mir langsam echt Angst, ... irgendwie.“ Ihre Stimme war in Unsicherheit getränkt, die mehr und mehr in Furcht überschwappt.
Mit ihrer freien Hand ergreift sie ihre andere, die sie kaum mehr ruhig halten kann, als auch ihr Herzschlag an Geschwindigkeit zunahm, nur um sich nicht noch mehr an ihr zu verletzen.
Sie ließ dann von ihrer Hand ab und Yeva zog sie gleich wieder zu sich, um sie dann hastig mit einer Bandage zu versorgen.
Luinil sah wieder normal aus, nicht mehr so kalt oder Flugmaus-artig, als sie lächelte.
Ihre Worte klangen nun wieder wie zuvor, vielleicht ein wenig wärmer auch, doch half es gegen die ursprüngliche Furcht.
„Ich kann dir deine Schwäche nehmen, wenn du willst.“ Begann sie.
„Deine Makel ...“ fuhr sie fort, während die Weißhaarige wieder von Neugierde gepackt wurde.
°Es kostet dich nur dein missratenes Leben.°
∙×∙
Verunsichert sah Yeva sie an, sie hatte sich ja wohl nicht verhört, oder?
Luinil hatte auch nichts gesagt?
Oder doch?
Ungläubigkeit breitet sich in ihrem Gesicht aus, ehe sie sich innerlich schüttelt.
Wohlmöglich schon, ihre Müdigkeit und die Dunkelheit, das alles machte ihren Blick wohl trüber als sonst.
„Ich weiß nicht, was es mir bringt, wenn ich auch so eine Flugmaus werde wie du.“ Fängt sie platt an ihre Gedanken auszusprechen.
„Aber mit solchen Zähnen, bekommst du sicher jeden Braten ungeschnitten klein.“ Versuchte sie es besser zu reden.
Luinil erzählte weiter, sprach von einem Geschenk, welches man erst später wirklich erkennen mag, nachdem man es angenommen hat und davon das sie ihre Worte überdenken sollte.
Also sagte sie zu, zu zum Überlegen, was auch immer es für sie heißen würde, doch zuerst müsste sie sich von der Lesung erholen, die ihr zu Teil wurde.
Der Gedanke eine Fledermaus zu sein bereiteten ihr wenig Unbehagen, ihre Augen würden schließlich schon passen.
Sie äußerte sich auch, sagte wieder Flugmaus, was ihrem Gegenüber nicht gefiel.
∙×∙
„Wenn du mich noch einmal eine Flugmaus nennst...“ Sie schaute Yeva vielsagend entgegen, und irgendwie war ihr danach weiter zu bohren, was sollte schon passieren?
Gewillt es wieder zu tun fragte sie sie was dann währe, und tastete sich so heran.
Ihre Antwort war, dass sie dann etwas tun würde, wovon sie sich wirklich erholen müsste, dies schien ein Grund mehr es aus ihr herauszukitzeln, so startete sie nach dem sie etwas abgewägt hat, einen erneuten ‘Angriff‘.
Ernst war Luinils Blick, all die Leichtigkeit und Unbekümmertheit war nun wie weggewaschen.
„Ich glaube ich würde mir den Kopf zerbrechen, was es gewesen wäre. Ich mein, du bist Magier, wie schlimm kann es schon sein?“ Yeva sprach unsicher und schien nicht ganz hinter ihren Worten zu stehen doch war die Neugierde größer.
Was würde sie wohltun?
Lauernd war Luinils Blick auf Yeva gerichtet, die Mine versteinert.
„Ein paar Flügelschläge von einer Fledermaus mag ich noch gut einstecken können.“ verlautet Yeva dann sicher, das Näschen hebend, und Luinil genau ansehend, das nervöse lächeln verkneifend.
∙×∙
Luinils Mundwinkel bewegt sich kurz hoch, was Yeva wieder Sicherheit schenkt, so legt sie ihre Hände auf den Knien ab, und lächelt ihr zurück.
„Nah genug“ erklingt die Stimme, mit einem spottenden Unterton, von einem kurzen Knurren begleitet.
Still schaut Luinil sie dann noch einige Momente entgegen, der Blick wird intensiver, gieriger, fast schon an ein Raubtier erinnernd, mag sie ihr noch einige Momente für eine vermeintliche Reaktion geben.
„Genug also? Dann doch nichts? ...“ die Weißhaarige mustert sie weiter, verunsichert lächelnd, ehe sie mutig fortfährt: „Für einen Moment dachte ich echt, du puffst wieder weg und verhaust mich wirklich mit deinen Flügelchen.“
Mit einer schnellen Bewegung packt Luinil ihr gegenüber kraftvoll am Cape und reißt sie zu sich. „Woaah!“ entwich es Yeva nach dieser doch unerwarteten Reaktion von ihr.
Den Mund weit aufgerissen, entwich ihr ein gemeines, genießerisches Lachen, dann spürte Yeva auch schon einen hellen Schmerz in ihrer Halsbeuge, mit ebenso schneller Bewegung wie auch schon zuvor schon, verbiss sie sich dort knurrend.
Überwältigt zuckt sie nur kurz, fällt aber in eine Starre, die ihr in dem Schock nur das Blinzeln ermöglicht.
Beunruhigt sieht sie zu der Laterne vor, während in ihrem Kopf die Gedanken mit einem Mal so wirr und klar zur selben Zeit erscheinen.
Erschöpfung breitete sich in ihr aus, die Starre schien nachzulassen und doch konnte sie sich weiterhin nicht rühren, als man von ihr abließ.
In ihrem Gesicht zeichnete sich ein seltsames Lächeln und ihre Stimme drängt sich wieder in ihren Kopf hinein.
°Ich glaube du brauchst noch einen Denkzettel.°
∙×∙
Wieder bediente sie sich an ihrem Blut, als wäre es ihr vorherbestimmt als Lebensquell zu dienen.
Bequem war es nicht, noch ein schönes Gefühl, wenn einem schlicht die Kraft ausgesaugt wird und man an den Rand der Erschöpfung gelangt.
Sie wollte schreien, ihr Mund öffnete sich, doch kein Ton ließ sich bilden, nicht einmal ein Krächzen nur ein merkwürdiger leiser laut der Unbequemlichkeit.
Dieses Mal war der Biss jedoch kräftiger, schmerzhafter, bestialischer, so sehr sie ihr Blut entlocken mag sind äußert sich auch in heftigen Schmerzen.
Beinahe völlig die Besinnung verlierend verkrampft Luinils Beute unter dem Schmerz, die Furcht und ihre Gedanken nehmen sie völlig ein, so dass sie nicht auf die Idee kam sich zu wehren.
Ihr Geist versuchte den Schmerz zu übertünchen in dem er ihre Erinnerungen zeigte von all den Schmerzen, die sie bereits ertragen hatte, als würde sie dies Motivieren auch dies durchzustehen.
Doch konnte ihr Geist nicht alles verschleiern, das seltsame Lächeln schien sich eingebrannt zu haben und ihr Herz aus der Bahn geworfen zu haben.
-Babum-babum-ba-ba-bum-ba-bum-ba-ba-ba--bum---ba---babum---ba--bum-ba-bum-
Unregelmäßig schlägt ihr Herz, zuviel für den schon länger geschwächten Leib des blassen ‘Kindchens‘ so verstärkte sich auch das Zittern in den inzwischen eisigen Händen.
Mit einem Mal stolpert sie über den Boden und landet unsanft auf den Treppenstufen, Luinil hatte von ihr abgelassen, sie dabei wohl auch von sich weggestoßen.
Zeit zum Ausruhen blieb jedoch nicht, wie aus dem nichts, schien Yevas Körper einen Schalter umgelegt zu haben der ihr Zugriff auf ihre Rest Energie gaben, die sie wohl nutzen sollte, um davon zu laufen oder zu kämpfen.
Da letztes unsinnig war, würde es auf das Rennen hinauslaufen.
∙×∙
Dazu kam es jedoch nicht.
°Sterben wollen wir heute noch nicht, Kindchen°
Sie beugte sich zu ihr hinunter und legte ihr ihre Hand dann auf die Bisswunde, als wäre sie sich doch nicht sicher, ob ihr Mahl, den Blutverlust überleben könnte.
Ihre Berührung hielt Yeva davon ab, zu laufen, sie hatte am eigenen Leibe erkannt, dass es ihr Todesurteil wäre.
Sie gab sich also ihrem Schicksal hin und hoffte auf die Gnade des Wesens, welches über ihr Leben zu entscheiden schien, so ließ sie Kopf und Arme hängen.
Es war der einfachste Weg, die Erschöpfung stellte sich auch wieder ein und übernahm mehr und mehr die Überhand.
Ein Angenehmes Gefühl von Wärme legte sich auf die Wunde als ein Heilzauber sie traf, den Luinil gesprochen hatte.
„Das ist... nur wieder so ein .. beschissener Traum.“ flüstert Yeva sich selbst zu doch antwortete das Wesen ihr in ihrem Kopf gleich, dass dem nicht so war.
°Ich versichere dir, dass du nicht träumst°
Mit einem genüsslichen Lächeln betrachtet sie Yeva, die ihre müden Augen aufreißt und ihr Ängstlich entgegenblickt.
„Was, wie…“ sie stockt während sie nach den Worten sucht. „…so?“
„Du bist verwirrt.“ Antwortet sie ihr Flüsternd.
°wunderbar verwirrt°
Wieder und wieder war ihre Stimme in ihrem Kopf, zu hören.
War das Real?
„Pass auf dein Herzchen auf es schlägt arg schnell.“ Flüsterte das Wesen dann wieder.
∙×∙
Yeva presste ihre Lippen auf einander, bevor sie doch nach Luft schnappte, es war viel soviel, das selbst ihr Geist nicht wusste was zuerst zu verarbeiten war, doch war Überleben wohl das höchste Ziel in diesem Augenblick.
Bevor sie sich aber weitere Gedanken hätte machen können, hörte sie sie wieder.
°Vielleicht bald aber gar nicht mehr°
„Verwirrt.“ spricht sie ihr flüsternd nach, als würden sich die Worte so greifbarer machen.
„Heute schläfst du bei mir auf dem Dachboden.“ Beschloss das Wesen dann.
°Damit du dich am Morgen erinnerst°
„Ich bin sehr verwirrt.“ Presst sie diesmal mehr Worte über ihre Lippen und wiederholt die Wortes somit erneut wobei sie sich ans rasende Herz fasst, dass noch immer hin und wieder aussetzen mag.
„Und ich bin Satt.“ Erwiderte Luinil dazu nur, was ihr einen weiteren Furchtvollen Blick von Yeva ernten ließ.
Ihre Gedanken noch immer ordnend versuchte sie die wohl größte Frage für sich klären zu wollen.
‘Was? bist du ...?‘ Scheint ihr Blick beinahe schon zu schreien doch bekommt sie die Worte nicht hinaus, doch war sie sicher das sie sehr wohl ihre Worte auf ihre Weise hören oder lesen würde.
Anstatt ihr gleich zu antworten, wischte ein paar Blutropfen nahe ihres Mundes und putzt es an einem Tuch ab.
„Ich? Ich bin Luinil.“ Spricht sie dann unbekümmert als wäre nie etwas gewesen.
°Jahrhunderte altes Blut fließt durch meine Adern°
Folgte eine weitere Antwort dann wieder in ihrem Kopf.
„Wie .. alt… bist, du?“ spricht die Weißhaarige jedes Wort einzeln aus, als müsste sie wirklich schwer überlegen, was sie nun eigentlich sagen wollte.
Sie lachte hell auf und meinte, sie solle sie doch ansehen und versuchen es zu erraten.
Doch wagte es Yeva nicht, sie zu erzürnen, doch schien ihre Neugierde zu ihr, sie davon abzuhalten ihr ihr leben zu nehmen, so fragte sie weiter.
Sie riskierte gar sie wieder zu fragen, ob sie eine Flugmaus sei, doch verneinte sie es ihr.
Auch war sie kein Gott wie man sie aus den Büchern kannte, auch fügte sie an, dass Bücher nur lügen würden – etwas von dem sie schon lange überzeugt war, aber einsah, dass es nicht auf jedes Buch zutreffen konnte.
∙×∙
Jedoch genügte diese Wortfolge um die Beute aus ihrer Starre zu holen.
„War das nur wieder einer deiner Streiche?“ Wollte sie nun wissen und fasste sich an die noch immer leicht dumpf schmerzende Stelle, an der sich kurz zuvor noch Bissspuren Befunden hatten.
„Nein. Ich habe dein Blut getrunken, so viel besser als jedes Pülverchen dieser Welt.“ Flüsterte sie ihr antwortend zu.
„Was ...? Hast du mit mir gemacht, es tut verdammt weh.“ zischt Yeva dann als wäre das zuvor durch den unangenehmen Schmerz vergessen.
„Du bist doch irre. Ich nehme das Zeug nicht mehr. Das heißt ich habe es auch nicht im Blut.“ zischt leiser sie weiter „Du bist viel schlimmer als ich!“.
„Ich habe dich gebissen, natürlich tut es weh. Es soll weh tun.“ War ihre Antwort dazu.
„Auch versichere ich dir, mein Blick auf die Welt und mein Hunger haben wenig miteinander zu tun, Kindchen.“ Sprach sie wieder den neu gefundenen Namen für ihr Opfer aus.
Noch immer scheint ihr Herz mehr oder weniger auf Hochtouren zuschlagen, was sie wohl daran hindert, gleich aufzustehen.
So sagte Luinil, dass sie sich nun zur Ruhe legen sollte und dass sie ihr ihre ohnehin wirren Erinnerungen lassen würde – ihr einen möglichen Weg zeigen würde.
Yeva verstand nicht ob dies hohes Gefasel war, dass sie nicht verstand oder ob es eine Aufforderung war ihr zu folgen, doch letzteres erschien ihr in diesem Moment sinnvoller, so nickte sie zustimmend.
Sie half ihr auf die Beine, doch sagte ihr auch eindringlich, dass sie darüber kein Wort verlieren sollte, da sonst ein von ihr selbst gegrabenes Loch sie erwarten würde.
Doch versicherte sie ihr, dass sie noch nicht bereit war sich in ein Loch zu begeben und suchte dabei ihr Gleichgewicht auf ihren wackligen Beinen zu finden.
Ihre Antwort erfreute Luinil, so sagte sie es nicht nur.
∙×∙
°Wirklich erfreulich°
Spricht sie wieder in ihrem Kopf, was Yeva verunsichert zu ihr sehen ließ.
„Du bist auch in meinem Kopf?“ wagte sie ihre Frage zu stellen, den ihren Tod schien sie scheinbar nicht herbeirufen zu wollen.
„Ich denke...“ begann sie ihr zu antworten, doch endete ihr Satz wieder an anderer Stelle.
°... du kennst die Antwort bereits°
Yeva schüttelte sich und tippt sich ein paar Mal gegen die Schläfe, doch nicht sonderlich hart nur so, dass Gänsehaut ihr über ihre Haut den Rücken hinab fährt, dann schüttelt sie sich.
„Das ist grusselig, und zu viel für mich...“ kommentiert sie dann wahrheitsgetreu und kleinlaut, ihrer Furcht freien Lauf lassend.
Doch lieblich lächelte Luinil ihr entgegen.
„Keine Sorge Kindchen, wenn Furcht von Nöten ist, werde ich es dir vorhersagen.“
Yeva sieht ihr schweigend entgegen, scheint aber ganz und gar nicht überzeugt, viel Gegenteilig.
∙×∙
Angekommen auf dem Dachboden, legte sich Yeva gleich auf das Bettähnlichste, ehe sie auch gleich der Schlaf wie ein Schlag einholte.
In diesem Momentum lag ihr Schicksal allein in den Händen von Luinil.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
∙•∙ Lorellea ∙•∙
∙•⋆✶⋆•∙
„Erzähl mir mehr.“
Wo sollte sie da nur anfangen?
Lorellas braune Augen schienen bis in ihre Seele blicken zu können.
Yeva seufze und zog ihre Knie zu sich heran.
∙×∙
Sie konnten von dem Hügel aus hinuntersehen, auf ihre Heimat.
Dort lagen die Straßen, in denen sie so eifrig gelernt hatte, die Kathedrale und auch das Anwesen ihrer Familie.
Selbst die Hütte von Lorella konnte man am Bach erkennen, und das Waisenhaus, wo man die Spielen Kinder erahnen konnte.
Es musste kurz vor der Mittagswacht sein, hier und da sah man schon die weißen Gewänder,
wie sie zum gemeinsamen Essen aufriefen und die Bewohner einluden mit ihnen zu essen.
Auch wenn es so war, fühlte es sich hier nicht nach ihrer Heimat an,
das ganze Grün und das Leben und der Trubel in dem Dorf zeugten nur von einer Lüge ihres Geistes.
Doch war es schön sie wieder zusehen, viele fragen hatte die Weißhaarige, die sie ihr stellen wollte,
auch wenn sie wusste, dass sie keine wirkliche Antwort erhalten würde.
∙×∙
„Kl-?“ Erhebt Lorellea wieder das Wort aber wird direkt von Yeva unterbrochen.
„Jaja!, Ich erzähle ja schon.“
Ihre Mentorin lächelt ihr da wohl und nickt ihr zu, sie nicht unterbrechen wollend.
Also Erzählte sie ihr von der Reise, dem Meer, dem Blitzschlag und der nun neuen Heimat.
Lorella staunte nicht schlecht, als sie ihr von den Amazonen berichtete,
von Niriel der Taraa und all den anderen in Gold gehüllten Frauen.
Als Yeva ihr von Solgard berichtete, wirkte sie wie gebannt,
von so einem Ort hatten sie damals nur geträumt gehabt, wobei es damals bei Silberburg wohl dasselbe war.
Sie entschied sich dann jedoch ihr nicht von ihrer Verbannung zu erzählen, oder von dem Gespräch dazu.
Auch den Abend, an dem der Elf sie verhaften wollte oder das Gespräch mit ihrem Freund dem Bergmann behielt sie für sich.
Die Missverständnisse, das Schwert vor ihrer Nase die Ungerechtigkeit.
∙×∙
Der König, den erwähnte sie und auch das sie für den Orden und die Stadtwache arbeiten ausführte.
Bei den Tugenden stutzte sie, doch etwas, man sah ihr an, dass es sie traurig stimmte.
„Dich trifft keine Schuld, du weißt doch was geschehen ist.“
So richtig schienen die Worte von Yeva ihr Unbehagen wohl nicht lösen.
Doch als sie sich damals entschieden hatte mit Viego dem Namenlosen zu dienen,
hatte sie all die Lehren ihrer Kindheit über den Haufen geworfen und sich von dem lichten Glauben gelöst.
„Nicht jeder hatte das Glück wie du, und du weißt, wie Mutter war. Vater und Bruder ..“
Sie stockt und schüttelt den Kopf, diese alten Geschichten sollten keine Bedeutung mehr haben, noch über sie bestimmen.
Nie wieder wollte sie zulassen, dass ihr jemand einen Glauben aufzwang,
lieber würde sie ohne weiterleben und zur Not sich selbst anfeuern.
Das machte es aber auch nicht einfacher den Weg zu gehen, den sie gehen wollte.
∙×∙
Sich ständig beweisen zu müssen war ermüdend, doch für das, was sie war,
akzeptiert zu werden fiel den meisten Menschen schwer.
Einzig die Amazonen scheinen ihr Innerstes sehen zu können und sie zu verstehen.
Doch auch jene standen unter dem Glauben, Nyame und scheinbar ging es dieser Gottheit einst ähnlich wie ihr.
Wobei dies wohl doch weit hergeholt war, schließlich war Yeva nicht nur ein Opfer ihrer Umstände,
sie hatte auch Fehler gemacht, doch, genau das machte sie Menschlich.
„Dein Leben liegt noch vor dir, du bist jung.“ Lorellea strubbelte ihr durchs Haar.
„Vielleicht trittst du doch noch in meine Fußstapfen oder in die von Alena.“ Aufmunternd sieht die Braunhaarige zu ihr.
„Vergiss es.“ Zischt Yeva da.
„Ich werde niemals wie Mutter sein, du hast es selbst gesehen.
Du weißt, was ich dafür geopfert habe, und was es mir eingebracht hat.
Es hat mich in die Arme des anderen Gottes getrieben.
Du kannst nicht erwarten, dass du im Zwang jemanden zum Glauben bringen kannst,
kein Gott wird dich erhören, wenn dein Herz es nicht versteht. Worte sind bedeutungslos,
wenn du sie nur nachplapperst oder sie auswendig lernst.
Erhört wirst du nur, wenn du mit jeder Fase deines Körpers daran glaubst.“
„Dann hast du es verstanden.“ Lorellea lächelt ihr zu und gibt ihr eine feste Umarmung.
„Es hat lange genug gebraucht, aber ich mag es dennoch nicht, wenn sie mich Segnen wollen.
Das gibt mir eine Gänsehaut, aber zumindest brenne ich nicht, wenn ich die Kathedrale betrete.“
Yeva grinst ihr doof zu und erhält gleich einen ungläubigen Blick zurück.
„Das ist nicht dein Ernst?“
„Doch ich dachte das wirklich! Man hat mir das so eingetrichtert!“ Sie fangen beide an zulachen,
zu absurd sind wohl die Sorgen, die die Weißhaarige plagen.
∙×∙
„Gut.“ Beginnt Lorella dann als sie sich wieder beruhigt haben.
„Wie gedenkst du nun weiter vorzugehen?“ neugierig sehen die braunen Iriden wieder auf das blasse Kind herab,
das sie seit Anbeginn gelehrt hatte.
„Ich lasse die Menschen über mich richten, sie müssen schließlich auch mit ihren Taten zurechtkommen,
mehr als mich ihrem Willen zu beugen kann ich nicht machen.“
Als Lorellea nicht zufrieden mit der Antwort erscheint brummt Yeva.
∙×∙
„Ich bemühe mich ja, inzwischen verstehe ich mich auch schon echt gut mit ein paar von denen.
Die Priesterin Elaine erinnert mich ein bisschen an dich, ich bin sicher der Herr ist sehr glücklich über sie.
Sie ist so rein, dass es mich wundert, dass wir so gut miteinander auskommen.
Bei ihrer großen Familie ist sie wohl auch gut behütet und sie scheinen alle ein wenig auf diesem Zweig zu blühen.
Wenn sie alle beisammen sind, ist es noch grusselig für mich, es mag dumm von mir sein,
aber es fühlt sich so an, als könnte jeden Augenblick mein letztes Stündchen schlagen.
Auch wenn es bestimmt nicht so ist, fürchte ich mich davor, dass sie mich hinrichten nach allem,
was ich getan habe, um bei ihnen sitzen zu dürfen.
Vielleicht ist es aber auch nur der Teil in mir, der sich unter den Wächtern stark fühlte.
Aber ich habe das Gefühl, das das Flüstern der Winde weniger geworden ist.
Ich habe sogar eine Hochzeit zu organisieren, jemanden verkuppelt.“ Sie gluggst da munter.
∙×∙
„Elaine meinte ihr Bruder sucht noch eine Frau, und Lana wirkt offen, also war es in dem Moment beschlossen.
Lana und Bathor werden heiraten!
Vielleicht wird daraus auch noch eine Doppel-Hochzeit,wenn die andere Bardin und der Paladin noch zusammenfinden.“
„Das klingt nach dir. Obwohl das auch schon mehr in deine Verrückheit über geht, nicht?“ Lorellea lächelt ihr da.
„Und was ist mit dir, wann heiratest du?“
Yevas Augenbrauen schnellen hoch und sie schüttelt eilig den Kopf.
„Ich und Heiraten, … weiß ja nicht, wer sich das Antun würde.“ Sie grinst da.
„Antun? Wenn man dich erstmal kennt, kannst du ein kleines Engelchen sein Klarachen.“ Lorella schmunzelt ihr zu.
„Gut das ich Yeva heiß und nicht Klara. Also nenn mic nicht so..“ Brummt sie.
„Und doch siehst du immer noch aus wie sie. Machst du dir immer noch nicht die Haare selbst?
Du solltest inzwischen mehr als alt genug dafür sein.“
Yeva brummt wieder, erwidert jedoch nichts, Lorellea hatte schließlich recht.
Doch dauerte das nur ewig und sie wollte nicht ständig durch ihr Haar kämmen, es reichte schließlich,
wenn sie ab und zu auch ihren Kopf mit ins Bad tunkte.
Vielleicht konnte sie ja einem Zwerg finden, der ihr wieder Zöpfe hinein flechtet oder eine Amazone fragen,
oder eben ihre Solgarder Freunde.
Die Barbiere kamen aber nicht in Frage, die Zogen nur und es ziept, das machte sie nur Zornig.
∙×∙
„Zurück zu meiner Frage, auch wenn du nicht bald heiratest. Du hast doch sicher jemanden im Blick oder nicht?“
harkt die Priesterin wieder nach.
„Und wenn schon, dass würde ich dir doch nicht erzählen.“ Brummt sie zu ihr zurück.
„Das ist dann wohl ein Ja. Und wie sieht er aus?“
„Lori! Lass das, es gibt da keinen!“
„Warum wirst du dann so rot?“
„Weil du doof bist, darum!“
„Du kannst doch nicht andere Vermählen wollen und nicht mit gutem Vorbild vorangehen.“
„Natürlich geht das auch so.“
„Nun sag schon, wer ist der unglückliche?“
„Das geht dich nichts an. Außerdem ist da auch nichts.“
„Es ist niedlich, wenn du dich verkuckst, du fauchst wie ein Kätzchen, anstatt es einfach zuzugeben.“
„Ich möchte sowas eben nicht, es ist eher störend, zudem geht es sowieso gerade nicht.“
„Mag er dich etwa nicht zurück?“
„Lorella!“ zischt sie dann wieder.
„Ich habe dir noch gar nicht von Luinil erzählt oder von Großmutter.“
Wechselt sie dann das Thema, erfolgreich die braunhaarige Priesterin hängt ihr dann wieder an ihren Lippen, als sie ihr darüber berichtet, wie sie bald wieder besser sehen könnte und ihren Zwicker loswerden würde.
∙•⋆✶⋆•∙
„Erzähl mir mehr.“
Wo sollte sie da nur anfangen?
Lorellas braune Augen schienen bis in ihre Seele blicken zu können.
Yeva seufze und zog ihre Knie zu sich heran.
∙×∙
Sie konnten von dem Hügel aus hinuntersehen, auf ihre Heimat.
Dort lagen die Straßen, in denen sie so eifrig gelernt hatte, die Kathedrale und auch das Anwesen ihrer Familie.
Selbst die Hütte von Lorella konnte man am Bach erkennen, und das Waisenhaus, wo man die Spielen Kinder erahnen konnte.
Es musste kurz vor der Mittagswacht sein, hier und da sah man schon die weißen Gewänder,
wie sie zum gemeinsamen Essen aufriefen und die Bewohner einluden mit ihnen zu essen.
Auch wenn es so war, fühlte es sich hier nicht nach ihrer Heimat an,
das ganze Grün und das Leben und der Trubel in dem Dorf zeugten nur von einer Lüge ihres Geistes.
Doch war es schön sie wieder zusehen, viele fragen hatte die Weißhaarige, die sie ihr stellen wollte,
auch wenn sie wusste, dass sie keine wirkliche Antwort erhalten würde.
∙×∙
„Kl-?“ Erhebt Lorellea wieder das Wort aber wird direkt von Yeva unterbrochen.
„Jaja!, Ich erzähle ja schon.“
Ihre Mentorin lächelt ihr da wohl und nickt ihr zu, sie nicht unterbrechen wollend.
Also Erzählte sie ihr von der Reise, dem Meer, dem Blitzschlag und der nun neuen Heimat.
Lorella staunte nicht schlecht, als sie ihr von den Amazonen berichtete,
von Niriel der Taraa und all den anderen in Gold gehüllten Frauen.
Als Yeva ihr von Solgard berichtete, wirkte sie wie gebannt,
von so einem Ort hatten sie damals nur geträumt gehabt, wobei es damals bei Silberburg wohl dasselbe war.
Sie entschied sich dann jedoch ihr nicht von ihrer Verbannung zu erzählen, oder von dem Gespräch dazu.
Auch den Abend, an dem der Elf sie verhaften wollte oder das Gespräch mit ihrem Freund dem Bergmann behielt sie für sich.
Die Missverständnisse, das Schwert vor ihrer Nase die Ungerechtigkeit.
∙×∙
Der König, den erwähnte sie und auch das sie für den Orden und die Stadtwache arbeiten ausführte.
Bei den Tugenden stutzte sie, doch etwas, man sah ihr an, dass es sie traurig stimmte.
„Dich trifft keine Schuld, du weißt doch was geschehen ist.“
So richtig schienen die Worte von Yeva ihr Unbehagen wohl nicht lösen.
Doch als sie sich damals entschieden hatte mit Viego dem Namenlosen zu dienen,
hatte sie all die Lehren ihrer Kindheit über den Haufen geworfen und sich von dem lichten Glauben gelöst.
„Nicht jeder hatte das Glück wie du, und du weißt, wie Mutter war. Vater und Bruder ..“
Sie stockt und schüttelt den Kopf, diese alten Geschichten sollten keine Bedeutung mehr haben, noch über sie bestimmen.
Nie wieder wollte sie zulassen, dass ihr jemand einen Glauben aufzwang,
lieber würde sie ohne weiterleben und zur Not sich selbst anfeuern.
Das machte es aber auch nicht einfacher den Weg zu gehen, den sie gehen wollte.
∙×∙
Sich ständig beweisen zu müssen war ermüdend, doch für das, was sie war,
akzeptiert zu werden fiel den meisten Menschen schwer.
Einzig die Amazonen scheinen ihr Innerstes sehen zu können und sie zu verstehen.
Doch auch jene standen unter dem Glauben, Nyame und scheinbar ging es dieser Gottheit einst ähnlich wie ihr.
Wobei dies wohl doch weit hergeholt war, schließlich war Yeva nicht nur ein Opfer ihrer Umstände,
sie hatte auch Fehler gemacht, doch, genau das machte sie Menschlich.
„Dein Leben liegt noch vor dir, du bist jung.“ Lorellea strubbelte ihr durchs Haar.
„Vielleicht trittst du doch noch in meine Fußstapfen oder in die von Alena.“ Aufmunternd sieht die Braunhaarige zu ihr.
„Vergiss es.“ Zischt Yeva da.
„Ich werde niemals wie Mutter sein, du hast es selbst gesehen.
Du weißt, was ich dafür geopfert habe, und was es mir eingebracht hat.
Es hat mich in die Arme des anderen Gottes getrieben.
Du kannst nicht erwarten, dass du im Zwang jemanden zum Glauben bringen kannst,
kein Gott wird dich erhören, wenn dein Herz es nicht versteht. Worte sind bedeutungslos,
wenn du sie nur nachplapperst oder sie auswendig lernst.
Erhört wirst du nur, wenn du mit jeder Fase deines Körpers daran glaubst.“
„Dann hast du es verstanden.“ Lorellea lächelt ihr zu und gibt ihr eine feste Umarmung.
„Es hat lange genug gebraucht, aber ich mag es dennoch nicht, wenn sie mich Segnen wollen.
Das gibt mir eine Gänsehaut, aber zumindest brenne ich nicht, wenn ich die Kathedrale betrete.“
Yeva grinst ihr doof zu und erhält gleich einen ungläubigen Blick zurück.
„Das ist nicht dein Ernst?“
„Doch ich dachte das wirklich! Man hat mir das so eingetrichtert!“ Sie fangen beide an zulachen,
zu absurd sind wohl die Sorgen, die die Weißhaarige plagen.
∙×∙
„Gut.“ Beginnt Lorella dann als sie sich wieder beruhigt haben.
„Wie gedenkst du nun weiter vorzugehen?“ neugierig sehen die braunen Iriden wieder auf das blasse Kind herab,
das sie seit Anbeginn gelehrt hatte.
„Ich lasse die Menschen über mich richten, sie müssen schließlich auch mit ihren Taten zurechtkommen,
mehr als mich ihrem Willen zu beugen kann ich nicht machen.“
Als Lorellea nicht zufrieden mit der Antwort erscheint brummt Yeva.
∙×∙
„Ich bemühe mich ja, inzwischen verstehe ich mich auch schon echt gut mit ein paar von denen.
Die Priesterin Elaine erinnert mich ein bisschen an dich, ich bin sicher der Herr ist sehr glücklich über sie.
Sie ist so rein, dass es mich wundert, dass wir so gut miteinander auskommen.
Bei ihrer großen Familie ist sie wohl auch gut behütet und sie scheinen alle ein wenig auf diesem Zweig zu blühen.
Wenn sie alle beisammen sind, ist es noch grusselig für mich, es mag dumm von mir sein,
aber es fühlt sich so an, als könnte jeden Augenblick mein letztes Stündchen schlagen.
Auch wenn es bestimmt nicht so ist, fürchte ich mich davor, dass sie mich hinrichten nach allem,
was ich getan habe, um bei ihnen sitzen zu dürfen.
Vielleicht ist es aber auch nur der Teil in mir, der sich unter den Wächtern stark fühlte.
Aber ich habe das Gefühl, das das Flüstern der Winde weniger geworden ist.
Ich habe sogar eine Hochzeit zu organisieren, jemanden verkuppelt.“ Sie gluggst da munter.
∙×∙
„Elaine meinte ihr Bruder sucht noch eine Frau, und Lana wirkt offen, also war es in dem Moment beschlossen.
Lana und Bathor werden heiraten!
Vielleicht wird daraus auch noch eine Doppel-Hochzeit,wenn die andere Bardin und der Paladin noch zusammenfinden.“
„Das klingt nach dir. Obwohl das auch schon mehr in deine Verrückheit über geht, nicht?“ Lorellea lächelt ihr da.
„Und was ist mit dir, wann heiratest du?“
Yevas Augenbrauen schnellen hoch und sie schüttelt eilig den Kopf.
„Ich und Heiraten, … weiß ja nicht, wer sich das Antun würde.“ Sie grinst da.
„Antun? Wenn man dich erstmal kennt, kannst du ein kleines Engelchen sein Klarachen.“ Lorella schmunzelt ihr zu.
„Gut das ich Yeva heiß und nicht Klara. Also nenn mic nicht so..“ Brummt sie.
„Und doch siehst du immer noch aus wie sie. Machst du dir immer noch nicht die Haare selbst?
Du solltest inzwischen mehr als alt genug dafür sein.“
Yeva brummt wieder, erwidert jedoch nichts, Lorellea hatte schließlich recht.
Doch dauerte das nur ewig und sie wollte nicht ständig durch ihr Haar kämmen, es reichte schließlich,
wenn sie ab und zu auch ihren Kopf mit ins Bad tunkte.
Vielleicht konnte sie ja einem Zwerg finden, der ihr wieder Zöpfe hinein flechtet oder eine Amazone fragen,
oder eben ihre Solgarder Freunde.
Die Barbiere kamen aber nicht in Frage, die Zogen nur und es ziept, das machte sie nur Zornig.
∙×∙
„Zurück zu meiner Frage, auch wenn du nicht bald heiratest. Du hast doch sicher jemanden im Blick oder nicht?“
harkt die Priesterin wieder nach.
„Und wenn schon, dass würde ich dir doch nicht erzählen.“ Brummt sie zu ihr zurück.
„Das ist dann wohl ein Ja. Und wie sieht er aus?“
„Lori! Lass das, es gibt da keinen!“
„Warum wirst du dann so rot?“
„Weil du doof bist, darum!“
„Du kannst doch nicht andere Vermählen wollen und nicht mit gutem Vorbild vorangehen.“
„Natürlich geht das auch so.“
„Nun sag schon, wer ist der unglückliche?“
„Das geht dich nichts an. Außerdem ist da auch nichts.“
„Es ist niedlich, wenn du dich verkuckst, du fauchst wie ein Kätzchen, anstatt es einfach zuzugeben.“
„Ich möchte sowas eben nicht, es ist eher störend, zudem geht es sowieso gerade nicht.“
„Mag er dich etwa nicht zurück?“
„Lorella!“ zischt sie dann wieder.
„Ich habe dir noch gar nicht von Luinil erzählt oder von Großmutter.“
Wechselt sie dann das Thema, erfolgreich die braunhaarige Priesterin hängt ihr dann wieder an ihren Lippen, als sie ihr darüber berichtet, wie sie bald wieder besser sehen könnte und ihren Zwicker loswerden würde.
∙•⋆✶⋆•∙