(Quest) Vormarsch der Untoten

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Aanatus
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wüste Wüste

Beitrag von Aanatus »

Eben hatte er sich noch genüsslich eine Feige in den Mund gesteckt, als die Paladine zum zweiten Mal eingetroffen waren, denn er erwartete erneute Gespräche über Duelle, alte Feindschaften und all diese Dinge. Als der Heerführer Krotar dann plötzlich ATTACKE brüllte, war Aanatus kurz vom Momentum selbst überrumpelt. Schon stürmten die Nahkämpfer aufeinander zu, magische Formeln wurden gesprochen, ebenso Gebete und auch Pfeile und Bolzen machten sich auf ihren Weg. Er hielt sich kurz an der Seite seiner Herrin, doch dann erkannte er, dass eine Armbrustschützin etwas weiter entfernt wohl anlegte und verdächtig in die Richtung der Statthalterin zielte. Aanatus hatte seinen Schild an seinen Rücken gebunden, es würde zu lange dauern, ihn zur Hand zu nehmen, um einen möglichen Schuss damit abzuwehren. So legte er seinerseits einen Pfeil an, doch mehr als ein Schnellschuss war durch das Getümmel dazwischen nicht möglich. Er ließ den Pfeil fliegen, schulterte den Bogen, zog den Reiterspeer aus dem Gehänge der Satteltasche und preschte mit seinem Pferd in Richtung des abgeschossenen Pfeiles. Er würde die Dame beschäftigen, denn nur eine ungestörte Schützin kann gut zielnehmen - das war der Plan. Doch schon auf halbem Weg, er mag gerade an Valleron im Kampfe mit den Paladinen 'vorbeigekommen' sein, traf ihn ein Zauber von der Seite. Der Schmerz durchzog seinen Körper.  Das Kribbeln in seinem Unterarm, den damals der Dämonenprinz in Solgards Kanalisation fast bis zur Unkenntlichkeit zertrümmerte und welcher damals von den Gebeten eines Solgarder Klerikers und den arkanen Zaubern von Gwendolyn, Ruweena und Soryia geheilt wurde, schwoll zur Unerträglichkeit an, als ein zweiter Zauber in erneut von selber Richtung traf. Er ließ sein Pferd um 90 Grad in die Gegenrichtung wenden, halb blind, mir verrutschter Kettenhaube, glosendem Umhang und blutunterlaufenen Augen preschte er nun auf ein neues Ziel zu. Verschwommen nahm er irgendjemand war, ein Fuchtler, murmelnd. Halbblind warf er seine Axt in die Richtung. Ob er traf? Keine Ahnung. Sein Pferd Artemis galoppierte geradeaus weiter, übersprang einen zu Boden Geschlagenen und plötzlich fand sich Aanatus am Rand des Kampfgeschehens wieder. Er richtete die Kettenhaube, wischte sich Blut, Schweiß und Tränenflüssigkeit aus dem Gesicht, nahm den Reiterbogen zur Hand und begann die Feinde alleine zu flankieren.

Pfeil für Pfeil wurde angelegt und abgeschossen, während er in einem Halbkreis das Kampfesgeschehen umrundete. 
Dann endlich sah er in der Ferne etwas Vertrautes: Erst ein Knochenpferd mit der Hochmaga Katherine im Sattel, daneben gleich die bekannte Silhouette von Dracon. Wie auch immer sich das "Pärchen" gefunden hatte, er würde sich ihnen anschließen. Bald schon ritten sie zu dritt, dann zu viert, und stachen immer wieder in den gegnerischen Hauptverband. Der Reihe nach mussten sich die Gegner geschlagen geben, bis am Ende erst die Tore Solgards den letzten, kärglichen Resten der einst strahlenden Paladine einen Rückzug ermöglichte...ein wüstes Gemetzel in der Wüste fand mit einem Sieg sein Ende.
Bathor Darez
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Ein langer Weg der Reinigung

Beitrag von Bathor Darez »

Es war am späten Nachmittag, als sich die Mitglieder des Ordens zu Solgard, angeführt von den geweihten Paladinen Kaled und Bathor, auf den Weg machten. Die Kunde war beunruhigend: Aus der Richtung Suroms, dem verfluchten Land der Ketzer, sei ein Fluch über das Umland gezogen. Unreine Magie, so hieß es, oder gar die leeren Versprchungen des Namenlosen hätten die Oase vor Solgard entweiht.
 
Schon von weitem war das Grauen zu erkennen.
Am Himmel kreisten Skelett Harpyen, ihre geborstenen Schwingen aus Knochen und Fetzen, ihre Schreie hallten über die Hügel. Ein Klang, der selbst in Solgard bei Nacht zu hören war.
Kaled sprach ein Gebet, Bathor zog das Schwert, und ohne Zögern stellte sich der Orden der Finsternis entgegen.
 
Die Luft war schwer, als die Harpyen herabstießen. Stahl blitzte, und Gebete hallten durch die Ebene.
Ein „Herr, führe sie heim!“ erklang über das Schlachtfeld, während Licht und Glaubenskraft die Schatten durchdrangen.
Einer nach dem anderen fielen die Kreaturen, ihre Knochen zerbrachen, bis nur noch Staub im Wind blieb.
 
Als die letzte Harpye verging, trat Stille ein, eine unnatürliche, beklemmende Ruhe.
Kaled trat an den Tümpel, der die Oase zierte. Das Wasser schimmerte trübgrün, und auf der Oberfläche glitten Schlieren dunkler Essenz.
„Da unten ist etwas,“ murmelte er und blickte in die Tiefe. „Doch wir wissen nicht, ob das Wasser vergiftet oder verhext ist. Meister Radesvald untersucht bereits, was hier vor sich geht.“
 
Auf den Wiesen rund um den Tümpel fanden sich blutige Zeichen. Runen der Ketzerei, in den Boden geritzt, mit Opferblut gezeichnet.
Lydia fiel auf die Knie, faltete die Hände und begann zu beten.
Ein warmer Lichtschein legte sich über sie, während der Wind für einen Moment verstummte.
 
Bathor und Kaled blickten sich an, dann sprach Bathor mit ernster Stimme:
„Dies Land war einst gesegnet. Nun hat der Feind des Lichts hier seine Spur hinterlassen. Doch der Herr wird uns die Kraft geben, es zu reinigen.“
 
Kaled nickte und wandte sich an die versammelten Novizen, Duriel, Lydia, Gerion und Arn.
„Euch wird die Aufgabe anvertraut,“ sprach er, „zusammen mit der Akademie den Bann brechen, der diese Oase befleckt.
Sorgt dafür, dass das Unreine dort bleibt, wo es hingehört, in Surom, im Schatten des Namenlosen und nicht auf dem heiligen Land unseres Herrn.“

 
Die Novizen verneigten sich, jeder auf seine Weise. Gerion zog sein Stab enger an sich, Lydia murmelte ein Gebet, Duriel formte das Zeichen des Lichts, und Arn blickte entschlossen in den Wind, der von der Wüste heraufzog.

So verließen sie die Oase mit dem Klang ihrer Schritte im Gras, wissend, dass hier noch Dunkelheit schlummerte, doch auch, dass der Glaube stärker war als jeder Fluch.
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Kaled
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Re: (Quest) Vormarsch der Untoten

Beitrag von Kaled »

In der flirrenden Hitze der Wüste war es Zlata, die den Reiter im goldbraunen Umhang zuerst erkannte. Kaled preschte auf seinem weißen Pferd heran und schloss sich der kleinen Expedition an. Van, Radesvald und Zlata hatten sich verabredet, um die Ursache der Verdammnis an der Oase zu untersuchen – und Kaled hatte entschieden, sie nicht allein damit zu lassen.
  
Den magietheoretischen Erörterungen konnte er nicht folgen, doch die Entweihung der Natur war unübersehbar. Hier war Unrecht getan worden, und es war seine Pflicht diese Wunde zu heilen. Ihm war klar, wer für dieses Verbrechen gegen das Leben und die Natur verantwortlich war – und sie würden ihre Strafe erfahren, sobald der Herr es verlangte. Doch zuerst musste die Ursache vernichtet werden. Die Magier vermuteten dunkle Magie in dem See. Kaled beschloss, dass er alleine hinabsteigen würde, um die Ursache der Verderbnis zu finden. Niemand sonst sollte sich in Gefahr bringen.
  
Einige Tage später versammelte sich die Gruppe erneut, nun mit weiteren Helfern. Radesvald brachte einen Tauchhelm mit Luftpumpe, Zlata ein langes Seil, das sie Kaled um die Hüfte band. Duriel stand bereit, ihn jederzeit damit herauszuziehen. Jaster überreichte ihm einen silbernen Dreizack, als Waffe gegen welche Wesen auch immer dort unten lauerten.
  
Mit einem Gebet auf den Lippen stieg Kaled, unbeholfen unter dem schweren Helm, in das trübe Brackwasser. Seine Stiefel versanken tief im schwarzen Schlamm, jeder Schritt war mühsam. Das Wasser war dunkel, die Sicht kaum vorhanden, und ein dumpfer Schmerz pochte in seinem Schädel, sicher die Wirkung der unheiligen Magie. Mit langsamen, tiefen Atemzügen tastete er sich vor, den Dreizack stets bereit.
  
Am Seeboden fand er schließlich einen kränklich schimmernden Kristall. Er hatte etwas anderes erwartet und sah sich nervös um, doch außer ihm rührte sich nichts in dem See. Also begann er, das unheilige Artefakt mit dem Dreizack die Steigung hinaufzuschieben. Da zuckte plötzlich etwas im Wasser. Kaled fuhr herum, sein Atem beschleunigte sich. Eine graue Silhouette - dann wieder nichts. Als er sich erneut dem Kristall zuwandte, riss ein brennender Schmerz über seinen Rücken. Diesmal stach er nach der schattenhaften Gestalt, doch sie verschwand im trüben Wasser.
  
Sein Atem war nun flach und hektisch, als sich plötzlich das Seil um seine Hüfte spannte. Die Luftpumpe war ausgefallen. Kurzentschlossen griff er nach dem Kristall am Boden und ließ sich von dem Seil hochziehen. Graues Wasser schoss in seinen Helm, Schlamm füllte seine Sicht, doch schon im nächsten Moment durchbrach er die Oberfläche. Duriel und Sumi zogen ihn heraus und rissen ihm den Helm ab. Erst jetzt begriff er, wie knapp er dem Ersticken entgangen war. Während die anderen noch die Pumpe untersuchten, brach an der Uferstelle eine untote Harpie aus dem Wasser. Jaster reagierte schneller als alle anderen und erschlug die Kreatur mit einem einzigen Hieb.
  
Erst danach wendete sich die Gruppe dem geborgenen Kristall zu. Die Magier diskutierten angeregt, doch für Kaled gab es keine Diskussion: Der Kristall war eine Bedrohung, gefüllt mit unheiliger Magie, materialisierte Ketzerei. Er durfte nicht nach Solgard gelangen. Niemand sollte das Risiko tragen außer ihm.
  
Also entschied Kaled, den Kristall selbst zu bewahren, bis er in einer heiligen Messe geläutert werden konnte. Und bis dahin würde er allein bleiben. Noch immer von schwarzem Schlamm bedeckt, schwang er sich auf sein Pferd. Ohne ein weiteres Wort orientierte er sich am Sternenhimmel und ritt in die kalte Wüstennacht. Bei sich den unheiligen Kristall, und was auch immer ihm deswegen folgen mochte.
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Kaled
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Re: (Quest) Vormarsch der Untoten

Beitrag von Kaled »

Die Sonne stand hoch über der roten Wüste, ein weißglühender Kreis im wolkenlosen Himmel. Der Schweiß sickerte unter Kaleds Rüstung hervor, doch der Griff um den unheiligen Kristall blieb fest. Seine Augen brannten von Sand und Hitze, als er in der Ferne eine kleine Ansammlung verdorrter Bäume entdeckte. Kaum mehr als ein kümmerlicher Schatten, aber genug, um ihm eine kurze Rast zu erlauben.
  
Er führte sein Pferd in die dünnen Schatten und setzte sich auf ein Stück wurzeligen Boden. Sein Gebet war kurz:
Herr, Du führst mich durch Feuer und Finsternis.
Lass weder Furcht noch Erschöpfung meinen Schritt lenken.


Der trockene Wind antwortete nicht. Doch etwas anderes tat es.
Ein Kreischen. Erst schwach, dann wiederkehrend, metallisch verzerrt.
  
Weit entfernt, wie dunkle Flecken gegen das Licht, zogen Silhouetten ihre Kreise. Schlangenförmige Bewegungen. Gefiederte Flügel. Zu groß für Geier. Zu unruhig für Falken.
  
Harpien. Erst eine, dann zwei, drei, vier.
  
Er löste sein Pferd vom Baum und ritt wieder in die Hitze, weg vom Schutz der wenigen Schatten, hinein in die Wüste.
  
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Gegen Abend fielen die Schatten länger. Die Luft kühlte sich kaum, doch der Himmel begann sich golden zu färben. Der Anblick der kleinen Oase vor ihm war ein Geschenk des Herrn.
  
Kaled stieg ab und führte sein Pferd zum Wasser bevor er selbst Wasser schöpfte und sein Gesicht wusch. In der Nähe wuchsen Datteln, die er pflückte und sein Pferd graste für ein paar paar segensreiche Moment. Kurz darauf erkannte Kaled eine Form am Horizont. Ein Karren, gezogen von einem Maultier. Ein Händler, vielleicht eine kleine Karawane.
  
Kaled erstarrte und war sich der Konsequenz bewusst. Er hätte die Oase gebraucht. Aber er brauchte sie nicht mehr als jene Fremden ihr Leben. Er sattelte sein Pferd, band den Kristall erneut fest und wandte sich ab.
  
Ein letzter Blick auf das Wasser - kalt und klar - dann ritt er wieder in die zunehmende Dunkelheit.
  
Herr du prüfst mich, indem du mir nimmst, was ich benötige.
So will ich geben, was andere brauchen.

  
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Als die Nacht hereinbrach, war Kaled erschöpft. Doch mehr noch als er selbst brauchte sein Pferd eine Rast. Die Sterne glühten über ihm, trockener Wind strich durch die Wüste, und die Kälte der Nacht kroch in die Ritzen seiner Rüstung. Er führte sein Pferd zu dem verlassenen Steinschlag und hoffte dort genug Schutz zu finden, um ein kleines Feuer zu entzünden.
  
Er band sein Pferd im Windschatten einer halb zerfallenen Hütte fest, legte den Kristall in ein Tuch und setzte sich davor.
Sein Lagerfeuer knisterte, und der Rauch wehte in schmalen Linien gen Himmel.
Er kniete nieder.
  
Herr, ich gehe diesen Weg, weil er gegangen werden muss.
Wenn mein Leben der Preis ist, nimm es.
Doch verschone jene, die auf mich vertrauen.

  
Dann verstummte die Nacht.
Der Wind hielt den Atem an.
Bis ein Laut, so unnatürlich wie brechende Knochen, die Stille zerschnitt.
  
Ein Kreischen - verzerrter, näher als zuvor.
Dann ein zweites, weiter rechts.
Flügelrauschen irgendwo über den Felsen.
  
Kaled erhob sich, der silberne Dreizack funkelte im Schein des Feuers, seine Augen wanderten über den schwarzen Horizont.
Die Nacht würde lang werden, und Gebete würden nicht reichen.
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