Schiffsumbau beim Rostanker

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Yuna Talon
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Schiffsumbau beim Rostanker

Beitrag von Yuna Talon »

Bei einem Abend in der Taverne im Rostanker kam das Gespräch auf einen Auftrag und dann wurde Elias und Yuna das Schiff der Familie Klangweber gezeigt. Ein wirklich schönes Schiff mit sehr beeindruckenden Kanonen, die sogar schiessen konnten, einem verdreckten Deck, stilvollen Piratenflaggen und einem Heck, das irgendwie verblüffenderweise einem Totenkopf ähnelte. Nachdem als wichtigstes erstmal eine der Kanonen getestet und ein Baum perfekt mit einem einzigen Schuss getroffen wurde, zeigte ihnen Daniel das ganze Schiff. Sie stiegen vorsichtig über alte Gräten, Lumpen und sonstiges Gerümpel und um den Anschein von Professionalität zu wahren, zog sie ein nachdenkliches Gesicht, mmhte aller fünf Minuten und klopfte immer mal an das Holz wie gegen eine reife Honigmelone. Elias wirkte sowieso immer wie Fels in der Brandung und beeindruckte mit seinem neutralen Gesichtsausdruck. Die Gruppe wurde eingeweiht und dann das Schiff nochmals mit allen samt den Klangwebers betrachtet und Yuna machte Notizen und verteilte so für sich schon die Aufgaben. Valora schneiderte und bestickte die neuen Fahnen, Damjen und Elias sollten die Kanonen überprüfen und für Werkzeug , Nägel und sonstigen Kram sorgen, Davind und sie würden den Totenkopf zu Grabe tragen und die neue Reling zimmern und aufbauen. Das Deck würden sie wohl zusammen säubern , schrubben und dann streichen. Sonst hatte natürlich eh keiner von Schiffsbau auch nur die geringste Ahnung, aber alle eine eigene Meinung, was am besten fürs Schiff ist.
Die mysteriöse Krankheit war dann zumindest zu einem gut, Yuna holte sich aus der Bibliothek Bücher über Schiffsbau und schmökerte sie im Bett liegend durch. Nun hatte sie zwar nicht wirklich mehr Ahnung, aber kannte zumindest einige beeindruckende Fachbegriffe, sie sich sicher wunderbar mal in einem Gespräch einbringen liessen. Um den ganzen einmal Stil zu geben, zauberte sie aus einem Vorsatzblatt von einem der Bücher eine sehr anmutig wirkende Zeichnung.


[img]https://abload.de/img/klangweber9ok0p.jpg[/img]



Diese wurde im Haus ausgehängt und dann an die Klangwebers geschickt mit dem festen Versprechen, dass es losgehen wird, wenn wieder alle gesund sind und ihren Rotz nicht mehr auf dem Schiff verteilen würden, wenn sie arbeiten.
Bis dahin hatte sie weiter Alpträume von sinkenden Schiffen und sie fürchtete, dass es sicher als schlechtes Omen für das Schiff betrachtet würde, wenn es sofort nach dem Umbau untergehen sollte.

 
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Daniel Klangweber
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Re: Schiffsumbau beim Rostanker

Beitrag von Daniel Klangweber »

Der Brief der Handwerker wurde nach Art des Rostankers ausgeliefert  - nämlich erst einmal überhaupt nicht. Nachdem er seinen Weg zum alten Jack im besoffenen Seemann gefunden hatte, wurde er versehentlich als Unterlage für ein Würfelspiel benutzt, dann verloren, wieder gefunden und anschließend an die falsche Person übergeben, ehe Daniel endlich die Nachricht erreichte das ein Brief für ihn eingetroffen war. Er betrachtete das zerknitterte, fleckige Pergament mit hochgezogenen Brauen, während der Schiffsjunge der es überbracht hatte schnell die Flucht antrat. Er würde soetwas wie einen Postkasten einrichten müssen, um zumindest den Schein von Professionalität zu wahren. Vielleicht ja auf dem neuen Schiff...

Aye, das neue Schiff. Ein richtiges Handelsschiff sollte es werden, für eine Händler-Familie. Eben ein Schiff mit dem man in einen Hafen einfahren konnte ohne beschossen zu werden. Das was er von der Zeichnung noch erkennen konnte sah gut aus. Zumindest waren alle abgesprochenen Punkte enthalten - und die Idee enthielt mehr Kanonen als vorher, was immer ein Gewinn war.

Er hatte die Bande Handwerker aus reinem Impuls heraus engagiert. Es war ihm wie ein Wink Slatracks erschienen als die Talon-Geschwister an seinem Tresen aufgetaucht waren und angefangen hatten über Schreinereien und Holzarbeit zu sprechen. Jetzt blieb nur noch abzuwarten ob Slatrack ihm damit einen Streich spielte, oder der spontan geschlossene Handel sich tatsächlich als Glücksgriff erwies. Yuna, Elias, Valora, Damjen, Davind und wie sie alle hießen... sie waren in jedem Fall mit Feuereifer bei der Sache. Was ihre tatsächlichen Fähigkeiten im Schiffbau anging...nun, er würde es erfahren wenn das Schiff entweder gut aussah, oder am Grund der Bucht endete. Die meisten von ihnen konnte er leiden, besonders diese Yuna, deswegen hoffte er auf das erste Ergebnis. Bei Slatrack, er wollte sehen was für Dummheiten sie mit ihrer versprochenen Bezahlung anstellen würden:

Unbenannt.PNG
Unbenannt.PNG (25.27 KiB) 2446 mal betrachtet


Das er ihre Bezahlung erst noch würde "besorgen" müssen war ein Problem für später. Er würde dem neuen Schiff, oder gar dem Lager sicher keinen seiner Zähne ziehen. Die Hafentürme der Städte hatten jedoch unendlich viele Geschütze. Eines davon würden sie sicher nicht vermissen, richtig?

Nach einer viel zu langen Suche nach einem halbwegs sauberen Stück Pergament, setze er eine Antwort an den gesamten Handwerks-Trupp auf. Darin brachte er zum Ausdruck das er sich darauf freute das Ergebnis ihrer Arbeit bald in Augenschein nehmen zu können. Etwas verspätet wünschte er ihnen dann auch noch im Namen der Familie Klangweber bald wieder gesund zu werden.

 
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Yuna Talon
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Re: Schiffsumbau beim Rostanker

Beitrag von Yuna Talon »

Irgendwie war die Sache mit dem Schiffsumbau wegen der ganzen Krankheiten und der vielen Einsätze wegen der Splitter ins Hintertreffen geraten. Aber es lag ihr schon schwer im Magen, dass sie zuerst zugesagt hatte und nun gar nichts mehr dort passierte.

Eines späten Abend machten sich Elias und sie spontan auf den Weg zum Schiff und schauten sich um. Es sah immerhin noch genauso aus wie früher , es fehlten weder Unrat noch eine Kanone und auch der Totenkopfaufbau grinste ihnen unheimlich zu.
Zollstock, Stift und Notizbuch wurden vorgezogen und das Schiff und der Ausbau nochmals vermessen , notiert und das weitere Vorgehen besprochen. Ferner zeichnete sie die schon vorhandene Reling genau ab und trug indie Zeichung noch sämtliche Maße dazu ein.

Zu Hause setzte sie sich an ihre Schreinerbank und drechselte die benötigte Anzahl Geländerstangen aus Hartholz und schliff sie mit Sandpapier ab. Dann wurden sie mit schwarzer Farbe gestrichen und im Hof zum trocknen verteilt. Mit einer Gerte setzte sie sich dann dazu und vertrieb geduldig sämtliche der vielen Hühner, Kühe,Schafe und Lamas, die die Pfosten begutachten oder gar anknabbern wollten.


 
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Davind
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Re: Schiffsumbau beim Rostanker

Beitrag von Davind »

Auch er bereitete einige Dinge vor, er hatte in den vergangenen Wochen einiges an Flachs gesammelt und hatte sich von Valora zeigen lassen, wie man daraus Fäden sponn. Aus den gewonnenen Fäden stellte er dann Seile her, die sicherlich noch nützlich sein werden und sei es um ein grobes Netzt zum Klettern herzustellen oder zum vertauen von Gegenständen, sollte es für das Schiff dann tatsächlich aufs Meer gehen.

Es war nicht einfach diese Knüpferei und zu Kordenln Dreherei, vor allen Dingen mit seinen dicken Handwerkerhänden, sah es manchmal ziemlich albern aus, wenn er versuchte feine Knoten hinzubekommen und dabei war immer die Zunge im Spiel. Wenn ihm das bewußt wurde, das seine Zunge an solchen Dingen mitarbeitete, ärgerte er sich darüber ...... lass die Zunge drin, du bist doch kein Mädchen...... ermahnte er sich dann immer selber.

Auf jedenfall hatte er schon einige Seile fertig, nicht alle gleichmässig, aber ihr Funktion werden sie sicherlich erfüllen.
 
Drum hört ihr Leute, lasst euch sagen,
Handwerker bedroht man nicht,
auch darf man sie nicht schlagen,
sonst verkauft er seine Waren nicht.
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Yuna Talon
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Re: Schiffsumbau beim Rostanker

Beitrag von Yuna Talon »

Inzwischen war doch noch einiges am Schiff geschehen.
Bei der vorletzten Aktion war der ganze Unrat in hohem Bogen vom Schiffsdeck geflogen und mit viel Wasser, noch mehr Seife und viel Kraft das Deck kräftig geschrubbt und nochmals geschrubbt worden. Irgendwie schien immer noch alles zu kleben, man hatte das Gefühl, diese alten Dreckschichten wären eine untrennbare Verbindung mit dem Schiff eingegangen. Ab und an ermunterte sie sich mit einem Blick auf die Kanonen, von denen auch jeder Wasserspritzer sehr sorgfältig abgewischt wurde. Elias montierte in der Zeit diesen komischen Totenkopf ab und sie warf nur ab und an einen Blick nach ihm. Valora musste nochmal dringend an die Flagge erinnert werden und die Relingteile konnten schon immer hertransportiert und hier in einer Kiste, fertig zum montieren, gelagert werden.
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