Argolf fühlte bereits, dass er dem stählernen Griff seines Gegenübers nicht mehr entrinnen konnte. Die Kraft, die sich ihm so schmerzhaft offenbarte, war urtümlich, göttlich - dessen war er sich sofort bewusst. Als sich die zweite Pranke seinem Kopf näherte und ihn grob nach unten riss, konnte...nein! ...musste er ihm in die Augen schauen. Was er dort erblickte, war erschreckend. Erschreckend und herrlich zugleich. Der göttliche Bär offenbarte sich ihm aus diesen ihm ehemals vertrauten Augen.
Etwas schob sich vor sein Gesichtsfeld. Er nahm es nur als Schatten wahr, der sich langsam näherte. Als der Schatten langsam Druck auf sein rechtes Auge ausübte, fühlte er, wie es immer weiter nach innen gedrückt wurde. Ein Finger umschloss das Auge gnadenlos und riss es mit einem Ruck aus. Blut quoll in Strömen aus der leeren Höhle. In diesem Moment realisierte Argolf, dass der eiserne Griff des Bären um sein Bein gelöst war.
Während er die erlösenden Worte sprach und sein Körper sich blitzschnell auflöste und in sicherer Entfernung wieder materialisierte, lächelte er seinen Bruder Tarabasch noch an, der wie von Sinnen das Auge zerquetschte. Wie von fern war das Brüllen eines Bären zu hören. Tarabasch war nun ein Kind Solkrs. Der Göttliche hatte Argolf für die Angst um seinen Bruder gestraft - Angst bedeutete Zweifel; Zweifel am Willen Solkrs. Dies stand ihm nicht zu. Schon gar nicht als Bruder, der um die Stärke und bedingungslose Hingabe Tarabaschs wusste und noch weniger als Sjaman. Die Strafe war gerecht, ja fast milde. Er würde dem Bären ein Opfer zum Dank darbringen und die Wunde mit Stolz tragen.
Seine Angst um Tarabasch war verflogen. Als er seinen Bruder mit dem verbliebenen Auge dabei beobachtete, wie er gerade einem Hengst mit bloßen Händen ein Bein ausriss, wusste er tief in seinem Inneren, dass Tarabasch nun angekommen war.
Auf den Pfaden der Wut
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Re: Auf den Pfaden der Wut
Auf den Pfaden der Wut Teil VII: Der Berserker
Die Schreie des Dämons klangen nur allzu menschlich und vertraut, als er seine Pranken um dessen Schädel schloss und den Daumen tief in die Augenhöhle seines Opfers trieb. Doch bevor der von Tobsucht gepackte Barbar sein Werk vollenden konnte, verschwammen die Formen der Gestalt und lösten sich in Luft auf.
Von unbändiger Wut erfasst, brüllte Tarabasch seine Frustration in die Nacht hinaus. Er stemmte sich unwiderstehlich und vollends aus der Umklammerung der Erde und griff nach seiner Streitaxt. Ein roter Nebel verschleierte seinen Blick, völlig im Wahn und Schlachtenzorn versunken, jagte der Auserwählte Solkrs den Geräuschen der Nacht hinterher. Er beschritt nun grausam und gnadenlos den finalen Abschnitt auf den Pfaden der Wut, völlig losgelöst von Schmerz, Zweifel und Furcht. Ein Blutrausch der ihn bis an seine Grenzen trieb und darüber hinaus. In dieser Nacht würde er dem Urvater seinen Wert vollends beweisen und den Bären in seinem Inneren, zu guter Letzt, bezwungen und zum Schweigen gebracht haben. Zerstörerischer und wilder als jemals zuvor, war dies die Macht, die einem Berserker innewohnt.
Die lauernden Dämonen am Tempeleingang vielen schnell unter seinen gewaltigen Hieben, die Hatz durch den Dschungel hatte begonnen und ohne Zweifel, würden viele Weitere unter seiner Axt fallen. Ob schuldig oder unschuldig war für den Nordmann nicht zu unterscheiden, die Raserei kannte kein Erbarmen und konnte nur durch seinen Tod oder der völligen Erschöpfung Einhalt geboten werden. Er stürmte nach Osten, das Dickicht des Dschungels durchpflügend und getrieben vom Rausch des Schlachtens. Unzählige Lebewesen flohen vor der marodierenden Inkarnation der Wut. Tarabasch schlug nach jedweder Kreatur und verharrte, nur um sich neu zu orientieren und den Geräuschen zu folgen. Einige Wegelagerer hatten in der Nähe der Tempelruine ihr Lager aufgeschlagen, auch sie starben schnell und brutal. Das schreckliche Gemetzel hatte den Barbaren blutrot gefärbt und nur die Tapfersten hätten diesem Anblick standhalten können. Als keiner der Banditen mehr am Leben war und eine Gebirgskette das Vorankommen unmöglich machte, wandte sich der Schlächter gen Westen. Auf einem Trampelpfad in der Nähe des Feenwaldes viel ein unglückseliger Abkömmling des uralten Volkes dem Berserker zum Opfer, dessen Todesschrei einen Spalt in die mentale Wand der Raserei riss. Der Schleier des unbändigen Zorns lüftete sich einen kurzen Augenblick und gefesselt von der eigenen Tat, torkelte Tarabasch gen Süden, ehe die Wut ihn erneut übermannte. Viele Geschöpfe der neuen Welt wurden noch zu Leidtragenden der zügellosen Gewalt, ehe ein Flüstern von unzähligen Stimmen den Barbaren ermatten ließ. Eine große Erschöpfung überkam ihn und die immer eindringlicher werdenden Rufe geleiteten ihn zurück, in die dichten Wälder des Schlangenhains, dorthin wo er einst den Zuspruch der Ahnen erhielt. Als er schlussendlich, nach einer langen Reise, vor dem gewaltigen Ahnenbaum stand und der rasende Bär in ihm zur Ruhe kam, fiel der Nordmann in eine tiefe, unstete Bewusstlosigkeit. In diesem Zustand der Ohnmacht, erlebte er die Geschehnisse seiner Taten aufs Neue, doch nun mit ungetrübtem Blick und bei klarem Verstand. Es erschütterte ihn zu tiefst, wozu er im Stande gewesen war, als der Rausch des Berserkers Besitz von ihm ergriffen hatte.
Sein Bruder war an jenem Abend eines seiner ersten Opfer gewesen, doch das Schicksal hatte sich als gnädig erwiesen, der Urvater selbst dürfte seine schützenden Hände über Argolf gelegt haben. Der junge Schamane hatte überlebt, wenn auch für den Rest des Lebens gezeichnet und seinem Auge beraubt.
Aus der Besinnungslosigkeit erwachend, noch kaum wieder bei Kräften, schwor er bei seinen Vorfahren und Sarmatijasch selbst, dieser Macht Einhalt zu gebieten und nur in äußerster Not, diese Urgewalt, erneut zu befreien, denn sie war Segen und Bürde zugleich. Die Bestie in ihm war zum Erliegen gekommen, er konnte sie spüren, sie rufen und nun, letztendlich auch kontrollieren. Der Blutrausch war bezwungen und würde, auf sein Geheiß hin, erneut entfesselt werden, wann immer Solkr‘s Schützling es wünschte, oder Feinde des Barbarenstammes den Bären abermals auf die Probe stellten.
Ein neuer Berserker ward geboren…

Die Schreie des Dämons klangen nur allzu menschlich und vertraut, als er seine Pranken um dessen Schädel schloss und den Daumen tief in die Augenhöhle seines Opfers trieb. Doch bevor der von Tobsucht gepackte Barbar sein Werk vollenden konnte, verschwammen die Formen der Gestalt und lösten sich in Luft auf.
Von unbändiger Wut erfasst, brüllte Tarabasch seine Frustration in die Nacht hinaus. Er stemmte sich unwiderstehlich und vollends aus der Umklammerung der Erde und griff nach seiner Streitaxt. Ein roter Nebel verschleierte seinen Blick, völlig im Wahn und Schlachtenzorn versunken, jagte der Auserwählte Solkrs den Geräuschen der Nacht hinterher. Er beschritt nun grausam und gnadenlos den finalen Abschnitt auf den Pfaden der Wut, völlig losgelöst von Schmerz, Zweifel und Furcht. Ein Blutrausch der ihn bis an seine Grenzen trieb und darüber hinaus. In dieser Nacht würde er dem Urvater seinen Wert vollends beweisen und den Bären in seinem Inneren, zu guter Letzt, bezwungen und zum Schweigen gebracht haben. Zerstörerischer und wilder als jemals zuvor, war dies die Macht, die einem Berserker innewohnt.
Die lauernden Dämonen am Tempeleingang vielen schnell unter seinen gewaltigen Hieben, die Hatz durch den Dschungel hatte begonnen und ohne Zweifel, würden viele Weitere unter seiner Axt fallen. Ob schuldig oder unschuldig war für den Nordmann nicht zu unterscheiden, die Raserei kannte kein Erbarmen und konnte nur durch seinen Tod oder der völligen Erschöpfung Einhalt geboten werden. Er stürmte nach Osten, das Dickicht des Dschungels durchpflügend und getrieben vom Rausch des Schlachtens. Unzählige Lebewesen flohen vor der marodierenden Inkarnation der Wut. Tarabasch schlug nach jedweder Kreatur und verharrte, nur um sich neu zu orientieren und den Geräuschen zu folgen. Einige Wegelagerer hatten in der Nähe der Tempelruine ihr Lager aufgeschlagen, auch sie starben schnell und brutal. Das schreckliche Gemetzel hatte den Barbaren blutrot gefärbt und nur die Tapfersten hätten diesem Anblick standhalten können. Als keiner der Banditen mehr am Leben war und eine Gebirgskette das Vorankommen unmöglich machte, wandte sich der Schlächter gen Westen. Auf einem Trampelpfad in der Nähe des Feenwaldes viel ein unglückseliger Abkömmling des uralten Volkes dem Berserker zum Opfer, dessen Todesschrei einen Spalt in die mentale Wand der Raserei riss. Der Schleier des unbändigen Zorns lüftete sich einen kurzen Augenblick und gefesselt von der eigenen Tat, torkelte Tarabasch gen Süden, ehe die Wut ihn erneut übermannte. Viele Geschöpfe der neuen Welt wurden noch zu Leidtragenden der zügellosen Gewalt, ehe ein Flüstern von unzähligen Stimmen den Barbaren ermatten ließ. Eine große Erschöpfung überkam ihn und die immer eindringlicher werdenden Rufe geleiteten ihn zurück, in die dichten Wälder des Schlangenhains, dorthin wo er einst den Zuspruch der Ahnen erhielt. Als er schlussendlich, nach einer langen Reise, vor dem gewaltigen Ahnenbaum stand und der rasende Bär in ihm zur Ruhe kam, fiel der Nordmann in eine tiefe, unstete Bewusstlosigkeit. In diesem Zustand der Ohnmacht, erlebte er die Geschehnisse seiner Taten aufs Neue, doch nun mit ungetrübtem Blick und bei klarem Verstand. Es erschütterte ihn zu tiefst, wozu er im Stande gewesen war, als der Rausch des Berserkers Besitz von ihm ergriffen hatte.
Sein Bruder war an jenem Abend eines seiner ersten Opfer gewesen, doch das Schicksal hatte sich als gnädig erwiesen, der Urvater selbst dürfte seine schützenden Hände über Argolf gelegt haben. Der junge Schamane hatte überlebt, wenn auch für den Rest des Lebens gezeichnet und seinem Auge beraubt.
Aus der Besinnungslosigkeit erwachend, noch kaum wieder bei Kräften, schwor er bei seinen Vorfahren und Sarmatijasch selbst, dieser Macht Einhalt zu gebieten und nur in äußerster Not, diese Urgewalt, erneut zu befreien, denn sie war Segen und Bürde zugleich. Die Bestie in ihm war zum Erliegen gekommen, er konnte sie spüren, sie rufen und nun, letztendlich auch kontrollieren. Der Blutrausch war bezwungen und würde, auf sein Geheiß hin, erneut entfesselt werden, wann immer Solkr‘s Schützling es wünschte, oder Feinde des Barbarenstammes den Bären abermals auf die Probe stellten.
Ein neuer Berserker ward geboren…

- Pandor Vildaban
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Der Feuerringkampf

Der Abend war schon fortgeschritten, als sich die Krieger des Barbarenstammes um den brennenden Ring versammelten.
Flammen leckten an den gezogenen Linien im Sand, ein tobendes Feuermeer, das den Kampfplatz umschloss.
Nur zwei Männer standen in der Mitte: Pandor Vildaban, Veteran und einstiger Heerführer Silberburgs, und Tarabasch, ein Berserker, der seine letzte Prüfung zum Skilt, dem Heerführer des Stammes, ablegen musste.
Pandor musterte seinen Gegner mit scharfem Blick. Tarabasch war ein Hüne von einem Barbaren, die Muskeln von unzähligen Schlachten gestählt, sein Körper mit blutroten Kriegszeichen bemalt. Doch Erfahrung und Disziplin standen auf der Seite des Menschen. Der Veteran ließ seine Finger knacken und nahm eine tiefe Kampfhaltung ein, den Schild und die Kriegsaxt erhoben.
Die Stimmen der Zuschauer wurden zu einem dumpfen Rauschen, während das Duell begann.
Mächtige Kriegstrommeln begleiteten den Kampf der ungleichen Gegner.

Tarabasch brüllte und stürmte vor, sein Schwertgriff so fest, dass die Sehnen unter der Haut hervortraten. Pandor wich geschickt zur Seite aus, ließ den Schwung ins Leere gehen.
Der Barbar taumelte vor, knurrte wie ein Tier und schwang erneut. Dieses Mal duckte sich Pandor, unter der Waffe hindurch und traf mit der flachen Seite seiner Waffe das Schienbein des Hünen.
Der Veteran wollte den Berserker nicht schwer verletzen, er wollte ihn langsamer machen, unvorsichtiger und wütender. Der Kampf wogte hin und her.
Tarabaschs rohe Kraft gegen Pandors Erfahrung. Immer wieder entging der Veteran haarscharf den tödlichen Schlägen seines Gegners, setzte gezielte Konter und zermürbte den Berserker mit schnellen, präzisen Treffern. Doch Tarabaschs Zähigkeit war beängstigend. Jeder Schlag, der ihn traf, schien seine Wildheit nur weiter zu entfachen.
Mit mächtigen Hieben, die ihren Tribut forderten, drosch der wütende Nordmann auf Pandor ein.
Schweiß tropfte von Pans Stirn.
Mit jedem Treffer den er mit seinem Schild blockte, ermüdete sein Schildarm.
Lange würde er Tarabasch Angriffe nicht mehr Blocken und ihnen auch nicht mehr ausweichen können.
Ein weiterer mächtiger Hieb des Riesen glitt am Schild des Widersachers ab und riss eine auf der Schulter des Menschen.
Tarabasch sah die keimende Erschöpfung in den Augen des seines Gegners und er wusste, dass er die Oberhand gewinnen würde. Dann geschah es.
Ein Horn erklang, durchbrach das Brüllen der Menge und die begleitenden Kriegstrommeln verstummen alle gleichzeitig.
Ein tiefer, markerschütternder Klang. Reflexartig drehte Pandor den Kopf, für den Bruchteil eines Augenblicks abgelenkt.
War der Kampf mit dem Verstummen der Trommeln zu Ende? Tarabasch, instinktiv spürend, dass sich die Gelegenheit bot, stürmte auf Pandor zu und rammte ihn mit voller Wucht.
Der Veteran, versuchte sein Gleichgewicht zu halten – doch wurde wie ein Spielball, aus dem Feuerring gegen die Grubenmauer geschleudert.
Ein schmerzhafter Laut entfuhr dem Menschen, als die Luft beim brutalen Aufprall aus seinen Lungen gepresst wurde.
Die Menge brach in ohrenbetäubenden Jubel aus.
Tarabasch, schwer atmend, stand mit erhobenen Fäusten im Kreis, seine Brust hob und senkte sich wie die eines triumphierenden Raubtiers.
Er hatte bestanden - hatte Pandor im Feuerringkampf besiegt!
Pandor saß wie ein zusammengeklappter Stuhl auf dem Boden, fluchte leise und schnappte keuchend nach Luft. Zeit die Samthandschuhe auszuziehen ... .
Doch als er sich erhob um weiter zu machen, erblickte er Ehrfurcht, Stolz und Respekt in den Blicken der Barbaren, die dem neuen Heerführer Fjellgats Tarabasch, zujubelten.
Der Veteran schnaubte lächelnd … manche Siege erringt man nur mit einer Niederlage.
Ein Sieg muss mit einem Saufgelage gebürend gefeiert werden und eine Niederlage lässt sich mit einem übergroßen Krug Met viel besser verkraften.

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Re: Auf den Pfaden der Wut
Zwischenkapitel: Barbaren Legenden
Isandr, der eisige Atem
Fehungar, der feurige Hunger

Es begab sich zu der Zeit, als der Urvater aller Barbaren, der mächtige Sarmatijasch, den Zenit seiner Kräfte bereits überschritten, mit einem Welten verschlingenden Urdrachen rang.
An seiner Seite zogen seine treuesten und wildesten Krieger in die Schlacht, allen voran die beiden Berserker Varjot und Solkr.
Begleitet von ihren gewaltigen Seelentieren, dem Wolf Asagard und dem Bären Kovakarhu, kämpften sie an der Seite des Urvaters gegen die verheerende Brut des Urdrachen.
Während dieser zerstörerischen Schlacht wurden Kontinente neu geschmiedet, Berge entwurzelt und die tosenden Gewässer des Meeres verdrängt.
Dreizehn Mondläufe tobte der Kampf und als Sarmatijasch in einem reinen Akt des Willens und der Selbstaufopferung den Urdrachen bezwang und der Todesschrei des großen Verschlingers, die Welt zu zerreißen drohte, das dessen Brut,
der Eiswyrm „Isandr“ und der Feuerdrache „Fehungar“, für einen kurzen Moment, wie gelähmt inne hielten.
Diesen flüchtigen Augenblick nutzten Varjot und Solkr, schwer gezeichnet von ihrem Konflikt mit den Drachen, um ihre Feinde niederzuwerfen.
Varjot und der schwarze Wolf Asagard, trennten Isandr die Flügel vom Leib und trieben den „Eisigen Atem“ in den tiefsten Abgrund der schäumenden See zurück.
Solkr und der goldene Bär Kovakarhu, schmetterten Fehungar hoch in der Luft zu Boden.
Der monströse Leib des Feuerdrachen durchbrach den Nebelschleier des verdampfenden Meeres und schlug wie ein Meteor auf einem Bergmassiv auf.
Die Wucht des Aufpralls zerbarst die Landmassen und gruben den „feurigen Hunger“ tief in den Schoß der Erde hinein.
Die Schlacht war zu Ende, der Urdrache getötet, seine Brut bezwungen und der Urvater Sarmatijasch verschwunden.
Die Gefahr für das stolze Volk der Nordmänner und dem Rest der Welt war vorerst gebannt.
Doch wird erzählt, dass das Gezücht des Weltenveschlingers, nicht den Tod gefunden hat, sondern in den Tiefen der See und der Erde ruht, erstarkt und abwartet, um zu alter Macht zurück zu finden,
um schließlich erneut über die Welt herzufallen und sich an den Abkömmlingen des Sarmatijaschs zu rächen, um diese, ein für alle Mal, vom Angesicht der Welt zu tilgen.
Es wird auch erzählt, dass in dieser entscheidenden Schlacht, die Berserker Varjot und Solkr zurückkehren werden, mit auserwählten, sterblichen Kriegern an ihrer Seite,
um den ewigen Konflikt zu beenden und die Barbaren vom Joch der Drachen zu befreien...
An seiner Seite zogen seine treuesten und wildesten Krieger in die Schlacht, allen voran die beiden Berserker Varjot und Solkr.
Begleitet von ihren gewaltigen Seelentieren, dem Wolf Asagard und dem Bären Kovakarhu, kämpften sie an der Seite des Urvaters gegen die verheerende Brut des Urdrachen.
Während dieser zerstörerischen Schlacht wurden Kontinente neu geschmiedet, Berge entwurzelt und die tosenden Gewässer des Meeres verdrängt.
Dreizehn Mondläufe tobte der Kampf und als Sarmatijasch in einem reinen Akt des Willens und der Selbstaufopferung den Urdrachen bezwang und der Todesschrei des großen Verschlingers, die Welt zu zerreißen drohte, das dessen Brut,
der Eiswyrm „Isandr“ und der Feuerdrache „Fehungar“, für einen kurzen Moment, wie gelähmt inne hielten.
Diesen flüchtigen Augenblick nutzten Varjot und Solkr, schwer gezeichnet von ihrem Konflikt mit den Drachen, um ihre Feinde niederzuwerfen.
Varjot und der schwarze Wolf Asagard, trennten Isandr die Flügel vom Leib und trieben den „Eisigen Atem“ in den tiefsten Abgrund der schäumenden See zurück.
Solkr und der goldene Bär Kovakarhu, schmetterten Fehungar hoch in der Luft zu Boden.
Der monströse Leib des Feuerdrachen durchbrach den Nebelschleier des verdampfenden Meeres und schlug wie ein Meteor auf einem Bergmassiv auf.
Die Wucht des Aufpralls zerbarst die Landmassen und gruben den „feurigen Hunger“ tief in den Schoß der Erde hinein.
Die Schlacht war zu Ende, der Urdrache getötet, seine Brut bezwungen und der Urvater Sarmatijasch verschwunden.
Die Gefahr für das stolze Volk der Nordmänner und dem Rest der Welt war vorerst gebannt.
Doch wird erzählt, dass das Gezücht des Weltenveschlingers, nicht den Tod gefunden hat, sondern in den Tiefen der See und der Erde ruht, erstarkt und abwartet, um zu alter Macht zurück zu finden,
um schließlich erneut über die Welt herzufallen und sich an den Abkömmlingen des Sarmatijaschs zu rächen, um diese, ein für alle Mal, vom Angesicht der Welt zu tilgen.
Es wird auch erzählt, dass in dieser entscheidenden Schlacht, die Berserker Varjot und Solkr zurückkehren werden, mit auserwählten, sterblichen Kriegern an ihrer Seite,
um den ewigen Konflikt zu beenden und die Barbaren vom Joch der Drachen zu befreien...
Isandr, der eisige Atem

Fehungar, der feurige Hunger

Zuletzt geändert von Tarabasch am 06 Mär 2025, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auf den Pfaden der Wut
Der Brandring – Erster Kampf:
Tarabasch grunzte wütend und wischte sich das Blut von der Lippe. Er atmete schwer und sein Körper dampfte in der kühlen Abendluft.
Er befand sich in der Kampfgrube seines Heimatdorfes Fjellgat, im Zweikampf mit einem Widersacher wie er ihn seinesgleichen noch nie erlebt hatte.
Die Aufwärmrunden waren eine Lehrstunde gewesen, der Ritter aus Solgard hatte ihn nach allen Regeln der Kampfkunst bezwungen, ja geradezu vernichtet. Trotz der Umstände das Tarabasch jünger, stärker, größer und wahrscheinlich sogar schneller war, besaß der legendäre Kämpfer Vorteile im Kampfgeschehen, welche Tarabasch noch nicht vorweisen konnte. Geduld und ein taktisches Verständnis, welches jeglichen körperlichen Vorteil zunichte machte.
Es war dunkel geworden und der Schauplatz des Duells wurde nur durch den flammenden Brandring, in dem sich die beiden Krieger gegenüber standen, erhellt.
Über ihnen zusehend, die Zeugen des Aufeinandertreffens, manche gebannt, andere wiederum anfeuernd grölend. Darunter auch sein Bruder Argolf und viele Freunde aus Fjellgat, wie auch der nahegelegenen Siedlung Nebelhafen. Das Kampfgeschehen wurden von einem wilden Trommelrhythmus der Skaldin Solvaig begleitet. Die Atmosphäre konnte nicht passender sein.
Pandor war einer der größten und bedeutendsten Krieger dieser Welt, es war eine Ehre gegen ihn antreten zu dürfen und gerade deswegen wollte Tarabasch zeigen, was in ihm steckte und Stärke zeigen.
Der Barbar brummte wütend und umkreiste seinen Kontrahenten abwartend, konzentriert darauf nicht erneut jene Fehler zu begehen, welche ihn zuvor schon zwei krachende Niederlagen zugefügt hatten.
Pandor bewegte sich wie ein Löwe, der um einen schwer angeschlagenen Büffel schlich. Jederzeit bereit zuzuschlagen. Sämtliche Hiebe des Barbaren, welche vernichtend gewesen wären, hätten sie ihr Ziel gefunden, wurden elegant pariert oder gingen ins Leere. Der Veteran partizipierte jede seiner Attacken und dessen Gegenangriffe waren verheerend für den Berserker gewesen.
Doch diese eine Lektion hatte Tarabasch bereits gelernt, der erste Treffer war nicht so entscheidend wie der Letzte. Er würde geduldig sein, abwartend bis seinem Gegner ein Fehler unterlief, oder eine kleine Unachtsamkeit die Wende in diesem Zweikampf bedeuten würde.
Der Ritter trug das Schild nicht mehr so hoch wie noch zu Beginn und auch seine Schritte waren schwerer geworden. Hatten seine wilden Angriffe also doch noch Wirkung gezeigt, oder war auch das nur eine Finte. Die Fähigkeiten seines Gegenübers ließen den Barbaren an sich zweifeln und Unsicherheit breitete sich in ihm aus. Was wenn dies nur ein Köder war,... nein er würde nicht so rasch anbeißen wie ein gieriger Haifisch.
"Uf den Urfar vertrau, uf Solkr vertrau, uf dyg selbst vertrau..." bläute sich der Berserker immer wieder ein.
Dann plötzlich geschah es, ein Signalhorn durchbrach die Musik und das Trommeln verstummte abrupt.
Für einen kurzen Augenblick ließ Pandor seinen Widersacher aus den Augen, und mehr als diese Achtlosigkeit brauchte Tarabasch auch nicht. Mit zwei schnellen Schritten und einem gewaltigen Satz rammte der Nordmann, seinen Schild vor sich tragend, den wesentlich kleineren und leichteren Solgarder. Die Wucht war gewaltig, Pandor wurde von den Beinen gerissen und gegen die Mauern der Grube geschleudert. Ein ächzendes Keuchen entfuhr dem Krieger, als ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde und er benommen zu Boden fiel.
Der Berserker torkelte einen Schritt zurück und starrte keuchend auf den Menschen, welcher zusammengesackt vor ihm lag. Tarabasch ließ den Schild und das Schwert aus seinen Pranken gleiten und ballte die Fäuste.
Bei Sarmatijasch, er hatte gesiegt...

Tarabasch grunzte wütend und wischte sich das Blut von der Lippe. Er atmete schwer und sein Körper dampfte in der kühlen Abendluft.
Er befand sich in der Kampfgrube seines Heimatdorfes Fjellgat, im Zweikampf mit einem Widersacher wie er ihn seinesgleichen noch nie erlebt hatte.
Die Aufwärmrunden waren eine Lehrstunde gewesen, der Ritter aus Solgard hatte ihn nach allen Regeln der Kampfkunst bezwungen, ja geradezu vernichtet. Trotz der Umstände das Tarabasch jünger, stärker, größer und wahrscheinlich sogar schneller war, besaß der legendäre Kämpfer Vorteile im Kampfgeschehen, welche Tarabasch noch nicht vorweisen konnte. Geduld und ein taktisches Verständnis, welches jeglichen körperlichen Vorteil zunichte machte.
Es war dunkel geworden und der Schauplatz des Duells wurde nur durch den flammenden Brandring, in dem sich die beiden Krieger gegenüber standen, erhellt.
Über ihnen zusehend, die Zeugen des Aufeinandertreffens, manche gebannt, andere wiederum anfeuernd grölend. Darunter auch sein Bruder Argolf und viele Freunde aus Fjellgat, wie auch der nahegelegenen Siedlung Nebelhafen. Das Kampfgeschehen wurden von einem wilden Trommelrhythmus der Skaldin Solvaig begleitet. Die Atmosphäre konnte nicht passender sein.
Pandor war einer der größten und bedeutendsten Krieger dieser Welt, es war eine Ehre gegen ihn antreten zu dürfen und gerade deswegen wollte Tarabasch zeigen, was in ihm steckte und Stärke zeigen.
Der Barbar brummte wütend und umkreiste seinen Kontrahenten abwartend, konzentriert darauf nicht erneut jene Fehler zu begehen, welche ihn zuvor schon zwei krachende Niederlagen zugefügt hatten.
Pandor bewegte sich wie ein Löwe, der um einen schwer angeschlagenen Büffel schlich. Jederzeit bereit zuzuschlagen. Sämtliche Hiebe des Barbaren, welche vernichtend gewesen wären, hätten sie ihr Ziel gefunden, wurden elegant pariert oder gingen ins Leere. Der Veteran partizipierte jede seiner Attacken und dessen Gegenangriffe waren verheerend für den Berserker gewesen.
Doch diese eine Lektion hatte Tarabasch bereits gelernt, der erste Treffer war nicht so entscheidend wie der Letzte. Er würde geduldig sein, abwartend bis seinem Gegner ein Fehler unterlief, oder eine kleine Unachtsamkeit die Wende in diesem Zweikampf bedeuten würde.
Der Ritter trug das Schild nicht mehr so hoch wie noch zu Beginn und auch seine Schritte waren schwerer geworden. Hatten seine wilden Angriffe also doch noch Wirkung gezeigt, oder war auch das nur eine Finte. Die Fähigkeiten seines Gegenübers ließen den Barbaren an sich zweifeln und Unsicherheit breitete sich in ihm aus. Was wenn dies nur ein Köder war,... nein er würde nicht so rasch anbeißen wie ein gieriger Haifisch.
"Uf den Urfar vertrau, uf Solkr vertrau, uf dyg selbst vertrau..." bläute sich der Berserker immer wieder ein.
Dann plötzlich geschah es, ein Signalhorn durchbrach die Musik und das Trommeln verstummte abrupt.
Für einen kurzen Augenblick ließ Pandor seinen Widersacher aus den Augen, und mehr als diese Achtlosigkeit brauchte Tarabasch auch nicht. Mit zwei schnellen Schritten und einem gewaltigen Satz rammte der Nordmann, seinen Schild vor sich tragend, den wesentlich kleineren und leichteren Solgarder. Die Wucht war gewaltig, Pandor wurde von den Beinen gerissen und gegen die Mauern der Grube geschleudert. Ein ächzendes Keuchen entfuhr dem Krieger, als ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde und er benommen zu Boden fiel.
Der Berserker torkelte einen Schritt zurück und starrte keuchend auf den Menschen, welcher zusammengesackt vor ihm lag. Tarabasch ließ den Schild und das Schwert aus seinen Pranken gleiten und ballte die Fäuste.
Bei Sarmatijasch, er hatte gesiegt...

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Re: Auf den Pfaden der Wut
Der Brandring – Zweiter Kampf – Abschied von einem Freund:
Der Morgen graute und dichte Nebelschwaden lagen hartnäckig, über den tiefgrünen Nadelwäldern der erwachenden Taiga.
Tarabasch saß nachdenklich auf einem Felsen am Fjord von Fjellgat und blickte aufs offene Meer hinaus. Das Wasser war stad und grau, ein Spiegel des trübseligen Himmels, eine Atmosphäre welche die Stimmung des Hünen zu erfassen schien. Er war schwer getroffen von der Nachricht die ihn erreicht hatte.
Er wusste, das Brodomurr, ein Brodir unter dem Berg und guter Freund, vor wenigen Tagen von einer verschlagenen Dunkelelfe angegriffen wurde. Wie es ihre ehrlose Art war, hatten sie den erfahrenen Zwergenkrieger bei der Arbeit in der Mine überfallen. Tarabasch wusste auch, dass er schwer verwundet worden war, doch niemals hätte er sich gedacht, so kurze Zeit später Abschied von seinem Kameraden und Waffenbruder nehmen zu müssen und dessen Tod zu betrauern.
Der Berserker wischte sich mit einer seiner Pranken über das Gesicht und schaute gedankenverloren in die Ferne. Noch vor einer Woche hatten sich der Khal Tharag und der Nordmann einen sarmatijaschgefälligen Zweikampf in der Grube geliefert. Der Zwerg war ein völlig anderer Kontrahent als Pandor gewesen. Nicht so wendig und taktisch versiert, aber kraftvoll und widerstandsfähig wie nur die Dawi es sind. Der Kampf war hart und brutal gewesen, hatte dem Berserker alles abverlangt aber auch große Freude bereitet. Der Stolz und das Ehrgefühl von Brodomurr waren dem seinen sehr ähnlich und so hatten beide Duellanten ihr Bestes gegeben, um den Brandring für sich zu entscheiden. Schlussendlich konnte Tarabasch mit einem gewaltigen Schlag, den zähen Zwerg aus dem Brandring drängen. Er hätte sich keinen fähigeren Widersacher aus den Reihen der Dawi wünschen können. Seinen Respekt für Brodomurr würde er stets bei sich tragen und er vermisste seinen Freund schon jetzt von ganzem Herzen.
Der Barbar stemmte sich hoch und ballte die Faust, einen Schwur an die Ahnen und seinen verstorbenen Zwergenbruder gerichtet.
Dann wandte er sich ab von der stillen, beinahe melancholischen See und marschierte mit schweren aber entschlossenen Schritten und einem grimmigen Gesichtsausdruck, Richtung Zentrum des Dorfes...

Der Morgen graute und dichte Nebelschwaden lagen hartnäckig, über den tiefgrünen Nadelwäldern der erwachenden Taiga.
Tarabasch saß nachdenklich auf einem Felsen am Fjord von Fjellgat und blickte aufs offene Meer hinaus. Das Wasser war stad und grau, ein Spiegel des trübseligen Himmels, eine Atmosphäre welche die Stimmung des Hünen zu erfassen schien. Er war schwer getroffen von der Nachricht die ihn erreicht hatte.
Er wusste, das Brodomurr, ein Brodir unter dem Berg und guter Freund, vor wenigen Tagen von einer verschlagenen Dunkelelfe angegriffen wurde. Wie es ihre ehrlose Art war, hatten sie den erfahrenen Zwergenkrieger bei der Arbeit in der Mine überfallen. Tarabasch wusste auch, dass er schwer verwundet worden war, doch niemals hätte er sich gedacht, so kurze Zeit später Abschied von seinem Kameraden und Waffenbruder nehmen zu müssen und dessen Tod zu betrauern.
Der Berserker wischte sich mit einer seiner Pranken über das Gesicht und schaute gedankenverloren in die Ferne. Noch vor einer Woche hatten sich der Khal Tharag und der Nordmann einen sarmatijaschgefälligen Zweikampf in der Grube geliefert. Der Zwerg war ein völlig anderer Kontrahent als Pandor gewesen. Nicht so wendig und taktisch versiert, aber kraftvoll und widerstandsfähig wie nur die Dawi es sind. Der Kampf war hart und brutal gewesen, hatte dem Berserker alles abverlangt aber auch große Freude bereitet. Der Stolz und das Ehrgefühl von Brodomurr waren dem seinen sehr ähnlich und so hatten beide Duellanten ihr Bestes gegeben, um den Brandring für sich zu entscheiden. Schlussendlich konnte Tarabasch mit einem gewaltigen Schlag, den zähen Zwerg aus dem Brandring drängen. Er hätte sich keinen fähigeren Widersacher aus den Reihen der Dawi wünschen können. Seinen Respekt für Brodomurr würde er stets bei sich tragen und er vermisste seinen Freund schon jetzt von ganzem Herzen.
Der Barbar stemmte sich hoch und ballte die Faust, einen Schwur an die Ahnen und seinen verstorbenen Zwergenbruder gerichtet.
Jeg werd dyn Tod rächn myn Vrend, dey blejbst in uus Herzn og dyn Vermächtnis wyrd fortbestehn, det schwör jeg dyr, hier og jetz,...
Dann wandte er sich ab von der stillen, beinahe melancholischen See und marschierte mit schweren aber entschlossenen Schritten und einem grimmigen Gesichtsausdruck, Richtung Zentrum des Dorfes...
