Im Laden auf dem Ansiloner Markt setzt Bertha sich hin und verfasste ein Schreiben. Grob beschrieb sie ihr Problem-matschige Füße von ihrem Haus zur Stadt- bot gleich eine Lösung an und krakelte noch einige Grüße an die Stadträtin unten auf die Schriftrolle...
Dann griff sie eine weitere und setzt ein zweites Schreiben für die Handwerker auf, adressierte es aber vergnügt nur an Yuna
Hoi fleissige Handwerker!
ich plane einen Bastelabend zum knüpfen & Erfahrungsaustausch von Fußmatten, für Getränke sorge ich. Würde gern Kokosfasern verarbeiten, komme aber selbst selten soweit südlich, wo diese zu findet sind . Einer unter euch der ein geschickter Kletterer ist?
Beim schreiben fällt mir ein. ich würde auch gern einige Nutztiere erwerben von euch:
1 x Kuh
1 x Schwein
2 x Hühner
Die Tage komme ich euch besuchen, muss mich aber noch sputen, viel Arbeit liegen geblieben die letzten Wochen, aber dann können wir alles weiter besprechen, oder schickt mir eine Nachricht.
Karaz möge euch beschützen meine lieben Freunde!
Bertha
krakkeig sind beide Schreiben verfast, kleine Flecken auf dem Papier, man mag villeicht sogar eine herbe Note eines leichten Arbeitsbieres wahrnehmen. Nachträgrlich ist seitlich an dem Schreiben der Handwerker etwas zugekritzelt: Kannst du deinen Bart schon wachsen fühlen Yuna?
Beide Schreiben gab sie Olga um diese den Empfängern zu überbringen. Ob es letztendlich Olga's Gedanke war, das sie womöglich wieder solange alleine im Laden stehen müsste wenn Lio & Bertha nun auch noch anfingen Wege um die Stadt zubauen...man wird es wohl so schnell nicht erfahren, letztendlich wird aber nur der Brief an die Handwerker seinen Weg finden.
Ohh Post ! Es lagen nicht nur unnütze Dinge im Briefkasten, sondern ein richtiger Brief. Sie drehte und wendete ihn von allen Seiten und fand, er roch ein wenig nach Bier und Holz und Flachs. Langsam öffnete sie ihn und schüttelte den Inhalt raus. Während des Lesens musste sie breit grinsen. Kokosfasernmatten weben. Bertha hatte wirklich immer lustige Einfälle, aber gut, warum nicht, die Fasern zu holen dürfte ja kein Problem sein. Am großen Küchentisch wurde dann die Antwort aufgesetzt :
Liebe Bertha
vielen Dank für deinen Brief. Es hat mich gefreut, von Dir zu hören.
Und es klingt nach einem interessantem Plan ! Schreib uns einfach, wann du das Treffen denkst ( am besten wäre wochentags) und wir bringen Kokosfasern und Kühe und Schweine und so mit.
Nicht das sie nicht hätte gleich zurückschreiben wollen, die elendigen Fingerfuchtler kauften ihr derzeit einfach nur jedes Fitzelchen sobald es halbwegs trocken war und mehr Platz bot um mindesten zwei Zeichen neben einander daraufzusetzen ab.
Olga hatte schon dazu geraten auch die Ausschussware einfach mit anzubieten, aber das hatte sie bisher entschieden abgelehnt. Beim beschreiben murrte sie so nun leise vor sich her, den Verkaufspreis der leeren Rolle stetig im Kopf überschlagen und Olgas Vorschlag weiter verdrängend beschrieb sie eben nun eine jener Rollen aus dem Sack der Ausschussware.
Hoi Yuna!
das klingt alles gut. Im nächsten Wochenlauf hätte ich Zeit und das meiste meiner langen Auftragsliste abgearbeitet. Ich komme vorher noch einmal vorbei aber Mitte der Woche, am 24 im zweiten Monat 69 wäre mein Vorschlag. Du kannst deine Mitbewohner schon einmal fragen und auslosen wer auf die Palmen klettert. Benötigst du schon einen Kamm? Bertha
Klein wie der Schriftstück sind auch die Buchstaben diesmal, da genauso krakelig wie immer, ist es ein kleines Kunststück alle Buchstaben zu entziffern
Die Sache mit dem Kamm war ihr wirklich rätselhaft. Hatte sie ihre Haare aus Versehen mit einem Explosionstrank gewaschen oder kämmte man Kokosfasern von den Bäumen ? Auf die Bäume würde sie lieber selber klettern, das stand schon mal fest und sie übte auch schon fleißig an dem Apfelbaum vorm Haus, das lohnte wenigstens. Auf alle Fälle bekam Bertha einen weiteren Brief mit der Nachricht, dass der vorgeschlagene Termin wunderbar passte, sie sich auf sie freuten und auch noch versuchen würden, für sie letzte Reste vom Bierkuchen aus verstaubten Kisten zu bergen.
