Sie war auf dem Friedhof von Ansilon gewesen, um dort nach dem Rechten zu sehen und die Gruft von den immer wiederkehrenden verdammten untoten Seelen zu reinigen um diese zu erlösen und sie ins Lichte des Herren zurückzuführen.
Ein Gebet an den Herren in der heiligen Kapelle sollte sie auf ihrem Weg dorthin ummanteln und geleiten, so machte sie sich auf die erfolgreiche Suche nach dieser. Doch was musste sie zu ihrem Entsetzen beim Betreten jener feststellen? Sie war geschändet worden! Es waren blutige Schmierereien an den Wänden und am Boden vorzufinden, der Altar und der Boden war mit Unrat übersäht, den jemand hier wohl abgeladen hat. Die angelaufenen Scheiben zeugten auch davon, dass hier wohl schon lange keine fürsorgliche Hand mehr Licht ins Dunkle dringen ließ.
Beseelt von lichtem Eifer machte sie sich sogleich ans Werk die Kapelle zu reinigen. Den Sudeleien wurde mit der Wurzelbürste der Garaus gemacht, der Unrat beseitigt, die Fenster geputzt, der Altar gesäubert und mit neuen Kerzen festlich geschmückt. Abschließend wurde in heiligen Gebeten Böses gebannt und die Kapelle gesegnet.
Als das Werk getan war und sie und ihre beiden Begleiter sahen, dass es gut war, erfuhr sie dass dies nicht die Kapelle des Herrn war, sondern der Hort des Bösen der des Namenlosen.
So beichtete sie Schwester Sloan ihr Missgeschick und um ihr Entsetzen über das Geschehene zu mildern bot sie augenblicklich an, sie könne dort ja einen Eimer voller Schweineblut auskippen, um den ursprünglichen Zustand wieder etwas herzustellen, was ihr ein Betretungsverbot zu ihrer Sicherheit einbrachte.
Nicht müde werdend, dies doch wieder in Ordnung zu bringen, teilte sie ihre Idee mit, sie könne ja aus der Entfernung durch die Fenster einige Schädel dieser untoten Seelen hineinschleudern.
Sie hatte es ja nur gut gemeint und nun sollte sie der Schwerster schriftlich mitteilen, welche Tugend sie sich künftig mehr zu Herzen nehmen würde. Einen Moment hält sie inne, diese im Geiste durchgehend, um dann ihre Gedanken mit schwungvoller Schrift zu Papier zu bringen.
Anschließend wird dieses der Schwester auf ihren Arbeitstisch gelegt*
Lasse von den Tugenden nicht
Novizin, lerne
aus der Ferne
viel und gerne,
übe deine Zunge und den Sinn
in Ehre und Demut, es bringt Gewinn.
Bleibe stets in deiner Haut,
in deinen Knochen, wie sie gebaut,
sprich, wie es wahrhaft dir zu Mut`
im eignen Fleisch, im eignen Blut,
wie es die Jungen und die Alten
Paladine hier zu Lande halten,
sprich, wie sie sprechen in den trauten,
von Urzeit angestammten Lauten,
sprich lieber stille, wie dein Herz mit sich selbst spricht,
und lasse von den Tugenden nicht.
Novizin, lerne
aus der Ferne
viel und gerne,
übe deine Zunge und den Sinn
in Ehre und Demut, es bringt Gewinn.
Bleibe stets in deiner Haut,
in deinen Knochen, wie sie gebaut,
sprich, wie es wahrhaft dir zu Mut`
im eignen Fleisch, im eignen Blut,
wie es die Jungen und die Alten
Paladine hier zu Lande halten,
sprich, wie sie sprechen in den trauten,
von Urzeit angestammten Lauten,
sprich lieber stille, wie dein Herz mit sich selbst spricht,
und lasse von den Tugenden nicht.