An Marleen & Priester

Rollenspielforum der Chaosstadt.
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Cataleya
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An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

*Der Unterricht mit Rhonya war beendet und sie machte sich umgehend daran, ein Schreiben an die Fürstin zu richten.
Eine Abschrift ging an die übrige Priesterschaft.*


An Marleen & Priester 2025-04-05.png

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Tag 5 im vierten Mond des ersten Jahr

Barchmon Fürstin,
Barchmon Stimmen des Entfesselten,

heute konnte ich den Unterricht mit Rhonya Rotfuchs beenden.
Ihr die Geißeln sowie die fehlende Historie unseres Imperators
vermitteln.

Sie wird, wie ein jeder der unseren Ihr Leben Ihm widmen, um in
Seiner Gunst über Feinde zu richten.

Möget Ihr den Tag der Weihe von Rhonya Rotfuchs festlegen
und Ihr Wissen und Ihren Glauben prüfen.

Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho
Templerin des Entfesselten, treue Dienerin des Südwind
Cataleya Rho'en
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Cataleya
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

*Vor dem Tempel wird demütig ein Bote warten, der der Fürstin ein Schreiben überreichen wird*

An Marleen & Priester 2025-04-16 134112.png

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Tag 16 im vierten Mond des ersten Jahr

Barchmon Fürstin,
Barchmon Stimmen,

ich möchte euch darüber informieren, dass ich mich gleich drei
Schülern im Glauben annehme, da sich diese
der Gemeinschaft der Totenwacht angeschlossen haben.

* Alec Schwarzdorn
* Balduin Feuerbach
* Almina Runa

Sobald Ihre Ausbildung beendet ist, werde ich euch informieren,
auf dass jene vor den Euren und vor IHM ihren Glauben
beweisen mögen.

Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho
Templerin des Entfesselten, Dienerin des Südwind
Säule des Krieges Cataleya Rho'en
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

*Ein Bote wird der Reihe nach die Priester aufsuchen*

An Marleen  Priester 2025-04-16 [2].png

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Tag 16 im vierten Mond des ersten Jahr

Barchmon Fürstin,
Barchmon Stimmen,

auf Grund der Anzahl an Schüler, die sich dem Glauben
bekennen habe ich mich dazu entschieden Glaubensunterricht
für all jene die IHM folgen öffentlich abzuhalten.

Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho
Templerin des Entfesselten, treue Dienerin des Südwind
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

*Ein Bote überbringt ein Schreiben an die Priesterschaft des Entfesselten, ehrfürchtig wird dieser sich zurück ziehen, so wie es entgegen genommen wurde.*

An Priester 2025-05-29 .png

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Tag 29 im fünften Mond des ersten Jahr

Barchmon Fürstin Säule des Glaubens,
Barchmon ehrenwerte
Stimmen und Priester des Entfesselten,

am 31 Tag im Fünften Mond zur siebten Stunde am Abend.

Spreche ich die Entstehung gefasst in Verse zu einer Predigt.
Es wäre mir eine Ehre eure Anwesenheit, eure Aufmerksamkeit
zu erfahren.

Gern stehe ich den Stimmen im Anschluss für offene Worte
zur Verfügung.

Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho,
Templerin des Entfesselten, treue Dienerin Lilith
Cataleya Rho'en
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

*Ein Bote wird die Priester des Entfesselten aufsuchen, um ihnen demütig ein versiegeltes Pergament auszuhändigen.*

An die Stimmen 2025-06-20.png


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Tag 20 im sechsten Mond des ersten Jahr

An die ehrwürdigen Priester, an die Stimmen Seines Willens,
Ehrwürdige Fürstin Marleen Lamot,
möge SEIN Schatten Euch stets den Weg weisen,

Ich, Cataleya Rho'en, Templerin im Dienste des Namenlosen, treue Dienerin Lillith,
wende mich mit diesem Schreiben demütig und zugleich mit fester Stimme an Euch.
Nach langen Tagen und Nächten, erfüllt von Zwängen zur Schrift, vieler Verse.

Einsichten und Erkenntnisse schrieb ich nieder.
Ich spüre den Drang, ja, die Notwendigkeit, dass Empfangene mit Euch zu teilen und ersuche euch zu prüfen.
So bitte ich auf diesem Wege um ein baldiges Treffen mit den Stimmen, denen das Wort und die Auslegung Seiner Wahrheit anvertraut ist.
Möge dieses Gespräch nicht nur dazu dienen, die Lehren zu vertiefen, sondern auch den Pfad zu ebnen für das, was noch kommen wird.
Ich bin bereit, Ort und Zeit Eurer Wahl Folge zu leisten, und bringe neben meinen Aufzeichnungen auch jene Demut mit, die im Angesicht Seiner Größe allein angemessen ist.
Möge unser Gespräch Seinem Willen dienen. Möge die Wahrheit durch Euch wie durch mich klingen.

In Ergebenheit und Pflicht,
Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho,
Templerin des Entfesselten, treue Dienerin Lillith
Führerin des Glaubens der Totenwacht
Cataleya Rho'en
Sejin
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Sejin »

Beinahe beiläufig überflog der Priester das Schriftstück von Cataleya.
"Wenn sie Stift gegen Schwert tauscht wird es uns von nutzen sein" murmelte er vor sich hin. 

Ein kurzes Antwortschreiben für Cataleya wird ihr hinterlassen.

"Keine Bürokratie nötig. Wende dich mit deinem Austauschwunsch an mich, wenn wir uns in Surom sehen. 
Fasse dich kurz- Worte zählen weniger als Taten.

Sejin Lamont"

 
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Cataleya
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

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Cataleya Saß in der kleinen Schreibstube nahe des Kerkers, das Pergament in der Hand noch warm vom frischen Wachs.
Mit fester Geste drückte sie das Siegel hinein, ließ es erkalten und reichte die versiegelte Rolle dem wartenden Boten.

"Bring dies den Priestern." sprach sie ruhig.
"Kein Umweg, sie müssen wissen, dass sich vielleicht das blendende Licht hier aufhält."

Der Bote senkte das Haupt, nahm das Schreiben an sich und verließ die Schreibstube.
Cataleya blickte ihm nach, bis das Schlagen seiner Stiefel auf dem Stein verhallte, dann wandte sie sich ab.


An Priester 2025-10-09 .png


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Tag 09 im zehnten Mond des ersten Jahr

An alle Stimmen dessen Namen wir nicht sprechen,
Seine Priesterschaft ,
Bericht über die Person „Varlyri“

Die Frau, die sich Varlyri nennt, erschien heute in Begleitung von Alec Schwarzdorn in der Garnison, scheinbar um der garde beizutreten.
Ihr Verhalten war unauffällig von aufrichtigem Eifer geprägtund sie zeigte sich bereit, beim Wiederaufbau der Palisade tatkräftig zu helfen.
Ihr Fleiß und ihre Bereitschaft sich unterzuordnen ließen zunächst keinen Verdacht schöpfen.
Doch im Verlauf eines Gesprächs offenbarte sich ein Umstand der Grund zur Inhaftierung lieferte.

Varlyri sprach von ihrer Ausbildung in einem Kloster der Goldenen Schlange, Sie sprach es sogar mit erhobenem Haupt aus.
Ihre Worte fielen ohne erkennbare List als wäre ihr die Tragweite dessen, was sie damit enthüllte nicht bewusst.
Aufgrund dieser Aussage wurde sie unverzüglich festgesetzt, um weiteren Einfluss oder Täuschung zu verhindern.
Sie befindet sich nun in Gewahrsam, bis geprüft werden kann, ob sie tatsächlich den Lehren des Herrn verfallen ist oder ob sie in Unwissenheit dessen handelte und bis aufs tiefste verblendet ist.

Ich ersuche Hiermit die Stimmen sich der gefangenen anzunehmen und sie im Glauben zu prüfen.
Möge der Entfesselte das Gleißende und verblendende Licht auslöschen.

In Treue zu Surom, Im Dienste des Entfesselten,Cataleya Rho'en
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Cataleya
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

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Cataleya Saß erneut in der kleinen Schreibstube.
Mit fester Geste drückte sie das Siegel hinein, ließ es erkalten und reichte die versiegelte Rolle dem wartenden Boten.

Ein kurzes knappes Nicken und
der Bote senkte das Haupt, nahm das Schreiben an sich und verließ die Schreibstube.


An Priester 2025-10-12 .png


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Tag 12 im zehnten Mond des ersten Jahr

An alle Stimmen dessen Namen wir nicht sprechen,
Seine Priesterschaft ,
Bericht über die Person „Varlyri“


Ergebnis der Prüfung der Gefangenen Varlyri
In Fortführung meines Schreibens vom Tag 09 melde ich den Abschluss der priesterlichen Prüfung der Gefangenen, die sich Varlyri nennt.
Fürstin Marleen Lamot nahm sich der Gefangenen persönlich an.
Mit der ihr verliehenen Gabe prüfte sie Wort, Geist und Haltung der Betreffenden.
Die Fürstin erkannte dabei, dass Varlyri dem Licht begegnet ist jedoch nciht geleitet.
Trotz dieser Begegnung dient sie dem Namenlosen.
Es liegt keine Weihe an den Herrn vor, vielmehr eine Verwirrung aus Begegnung.
Auf Weisung der Fürstin wurde die Gefangene aus der unmittelbaren Fessel gelöst
und verbleibt unter Aufsicht des Ordens zu weiterer Unterweisung im wahren Glauben.

Möge der Entfesselte das gleißende und verblendende Licht auslöschen, und möge Seine Ordnung im Schatten bestehen.

In Treue zu Surom,
Im Dienste des Entfesselten,
Cataleya Rho'en
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Cataleya »

Schreiben an alle Priester des Namenlosen


* Der Morgen der Abgabe an den Boten .

Von einem dunkel gekleideten Boten, werden mehrere Pergamente der Tempelwache übergeben.
Eines davon mit angebundenen Knochen.

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Versiegeltes Pergament

* An der oberen Kante ist ein Knochen gebunden


In feingliedriger Schrift steht geschrieben

Tag 26 im elften Mond des ersten Jahr



An die Priesterschaft Suroms,
an die Stimmen

Unverletzlichkeit des Zeichens Liliths
Zweifel an der Glaubwürdigkeit einer Weisung



Ehrwürdige,

mir ward die Weisung zugetragen ich solle die Knochenrüstung ablegen.

Man ließ mich vernehmen, mir würden Würde und Rang bis hin zur Dunklen, ja selbst zur Hohen Templerin versagt. So ich dem nicht gehorche.
Hierauf antworte ich ohne Umschweif, Ich lege Zeichen und Symbol nicht ab.

Die Knochen sind Liliths Symbol.
Aus den Überlieferungen ist Ihr Wappen zwei gekreuzte Knochen im Ring aus Stahl.
Ihre Heiligtümer sind aus Knochen, ihre Riten huldigen das Gebein. So ist der Knochen im Dienste der Blutmutter Bekenntnis.
Wer mir befiehlt die Knochen vom Leibe zu nehmen befiehlt mir, Liliths Zeichen zu verleugnen.

Das aber wäre mir, als würden Diener der Güldenen Schlange selbst Hand an mich legen zur Verstümmelung.

Ich diene der Ordnung des Entfesselten und neige das Haupt um ihn zu dienen.
Doch mein Gehorsam ist nicht blind, wenn ein Befehl Zeichen und Sinnbild anrührt, die der Eine selbst gerufen hat!
Lilith steht mit Astarot, Belial und Leviathan unter Seiner Einsetzung. Ihre Sinnbilder ruhen unter Seinem Altar, als Sein Werk.
Wer nun die Form gegen das Zeichen stellt, greift nicht nur Gewohnheit an, sondern ihre Einsetzung. Solchem Wort kann nicht gefolgt werden.

Und damit Ihr wisset, daß mein Widerstand nicht aus Eigensinn geboren ist, rufe ich die Geißeln in Erinnerung unter denen ich stehe.

Ehre lehrt mich, keinen sinnlosen Streit zu suchen und nicht mit Stärke zu prahlen.
Also provoziere ich nicht. Doch dieselbe Ehre gebietet mir, das Gesicht zu wahren und nicht preiszugeben, was mich bindet.
Spiritualität verlangt, die Seele dem Namenlosen darzulegen und die dunklen Gaben verborgen zu tragen.
Also trage ich Unrecht, Eigennutz und Hass als innere Disziplin ungebrochen im Dienst.
Stolz ist mein Bollwerk. Ich weiß, wem ich diene und darum weiche ich nicht vom Symbol welches mich bekennt.

Unrecht lehrt mich, Alles ist recht, was keiner weiß, doch verhülle ich nicht in der Wahrheit des Symbols.
Tapferkeit heißt, für die eigenen Überzeugungen einzustehen und die Flucht zu verschmähen, wo das Gesicht verloren ginge. Ich bin bereit zu stehen, wo andere wanken.
Eigennutz ordnet mich unter dem Willen der mich trägt. Wer sich selbst nicht Herr ist, kann Ihm nicht dienen. Also bewahre ich was mich zum Werkzeug macht.
Hass ist mir Urteil gegen das falsche Licht und gegen die, die den Namenlosen lästern. Darum verachte ich die Forderung, Liliths Symbol zu verbergen ohne in Raserei zu fallen.
Willkür jene freie Flamme, lehrt mich keine Gefangene fremder Moral zu sein, doch ich beuge sie der Ordnung Seines Willens, nicht der Laune eines Menschen.


Und so frage ich Euch, damit Eure Glaubwürdigkeit vor IHM und Mensch gewahrt bleibe.
Auf welche lehrhafte Stelle begründet Ihr, dass eine überzeugte Templerin ohne Knochen zu gehen habe, da doch Lilith ihr Wappen und ihre Heiligtümer mit Knochen gezeichnet sind?

Wer hat eine Stimme ermächtigt, einen der Vier in der Wirkung seiner Symbolik zu schmälern und es zur Abnahme zu erklären ohne damit die Einsetzung des Einen selbst anzutasten?

Und seht Ihr nicht, wie ein solches Urteil vor den Gläubigen wie Furcht vor Lilith erscheint wie Schwäche vor dem Einen, der sie rief?

Ich beuge mich nicht vor Stimmen, die einen der Vier in Zweifel ziehen.

Wer heute an Liliths Zeichen oder Symboliken zweifelt, zweifelt mit derselben Hand am Namenlosen, der sie zu sich rief.
Solchen Worten kann nicht gefolgt werden, bis sie sich an der Überlieferung messen lassen,

denn in keiner Überlieferung wird Zeugnis getan, einen der Vier zu verleugnen oder zu schmälern.


Ich trage die Knochen und werde nicht eines Seiner Symboliken leugnen, welches Er einst geschaffen hat.
Von diesem Zeichen weiche ich nicht, denn es bindet mich an Lilith und bekennt vor dem Einen, wessen Faust ich bin, wenn ihr sie ballt.

In Treue unter dem Zeichen Liliths,
Im Dienste des Entfesselten,


Cataleya Rho’en


* Ein Knochen hängt an einem Schwarzen Garn am Pergament
* Ein weiterer Knochen ist am Pergament befestigt


Leise sprach der Mann zur Wache; „Reicht dies den Stimmen und Priestern.“

Sacht neigte er sein Haupt, der Wache, ehe er im dämmrigen Licht des Morgens verschwand.
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Nighean
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Re: An Marleen & Priester

Beitrag von Nighean »

Der Morgen über Surom war grau, als der stumme Mönch den Raum betrat.
Sein Schritt war so lautlos wie immer, doch die Luft veränderte sich, sobald er in ihrer Nähe stand.
Ein Sog aus Disziplin, Schweigen und unerschütterlicher Ergebenheit.
 
Nighean hob den Blick von den Pergamentrollen des Zirkels.
Der Mönch verneigte sich, legte eine Rolle vor sie ab und erst als sie den gebundenen Knochen sah, spürte sie das Gewicht darin.

Ein Knochen als Siegel.
Ein Symbol Liliths.
Und eine Botschaft, die nicht nach Befehl roch, sondern nach Herausforderung.

Sie löste das schwarze Garn, entfaltete das Pergament und während sie die feingliedrige Schrift erkannte, zog ein Hauch von Vergangenheit durch den Raum.

Cataleya....

Ihr Yolufo.

Ihre Schülerin mit dem zu scharfen Geist und dem zu festen Willen.

Nighean atmete tief ein.
Die Wächterin hatte den Weg der Knochen gewählt und nun den Konflikt mit den Stimmen.

Doch es war keine Rebellion, die sie zwischen den Zeilen las.
Es war Überzeugung.
Klar. Geordnet. Gefährlich. Ehrlich.

Die Art von Überzeugung, die man nicht mit einem scharfen Wort bricht, sondern mit Wahrheit.

Sie setzte sich, entrollte frisches Pergament, und begann zu schreiben....
 
 
Barchmon Cataleya, Tochter der Klingen und des Knochens,
Ich erkenne den Knochen am Rand des Pergaments, nicht als Drohung, sondern als Bekenntnis.
Du sprichst mit Klarheit, Form und Feuer. Du sprichst, wie ich dich einst lehrte.
Aus Geist, aus Haltung, aus der inneren Disziplin, die nicht durch Furcht gebogen wird.
 
Und doch bist du gewachsen, weit über jene Lehrstunden hinaus.
Lilith wäre zufrieden mit der Art, wie du dich behauptest, nicht blind, nicht trotzig, sondern aus dem Wissen der eigenen Bindung heraus.
 
Ich antworte dir nicht als Stimme, nicht als Richterin, nicht als jene, die dich in die Ordnung des Entfesselten zwingt.
Ich antworte dir als jene, die deine Schritte kennt, und die die Überlieferungen der Vier zu deuten weiß, ohne sie für sich selbst zu beanspruchen.

~ Über das Zeichen Lilithns und den Knochen. ~
Du hast recht darin.

Der Knochen ist Liliths Bekenntnis.
Seit der Einsetzung ruht ihr Wappen im Kreis aus Stahl, und das Gebein ist ihr Gefäß.
Wer verlangt, dieses Zeichen abzulegen, fordert dich auf, ein Stück deiner Weihe zurückzugeben.
 
Eine solche Forderung kann nur Gewicht tragen,
wenn sie sich auf die Doktrin der Vier stützt, oder auf ein Wort, das von höherer Stelle kommt als von einer einzelnen Stimme.
 
Bislang jedoch, und ich schreibe dies mit Bedacht, ist kein solcher Schriftverweis bekannt, der Liliths Symbol zu mindern oder zu verschleiern gebietet.
Das Knochenzeichen wurde nicht für Zierde geschaffen,
sondern als Erinnerung an das Opfer, das Wandel gebiert,
und Lilith ist jene, die Wandel im Blut gebiert.
 
Es liegt also nahe, dass die Weisung, die dich erreichte,
aus menschlicher Sorge stammt, nicht aus göttlicher.
 
~ Über den Zweifel an der Weisung ~
Du fragst und ich zittiere.

„Wer hat eine Stimme ermächtigt, einen der Vier in seiner Symbolik zu schmälern?“
 
Dies ist eine berechtigte Frage.

Eine Stimme trägt Macht, doch selbst ein hohe Priester kann ein Symbol der Vier nicht eigenmächtig schmälern.
Die Vier dienen IHM, und wir dienen den Vier.
Die Ordnung ist klar.
 
Doch bedenke dabei ebenso.

So wie der Knochen Lilith gehört,
so gehören Form, Rang und Ordnung den Stimmen.

Nicht jede Entscheidung, die dir unverständlich erscheint, ist gegen dich gerichtet.
Manchmal ist sie Ausdruck einer Sorge, die schlecht kommuniziert wurde.
 
Ich sage dir das, weil ich dich kenne.
Du reagierst instinktiv auf Unrecht, und dieser Instinkt ist richtig.
Doch du weißt ebenso, dass Stolz ein Bollwerk, aber auch ein Schleier sein kann.
 
~ Über die Frage der Glaubwürdigkeit ~
Du hältst den Knochen nicht aus Eigensinn.
Das erkenne ich, und das erkenne ich an.
 
Deine Zeilen tragen keine Trotzspur, sondern Überzeugung.
Sie sind nicht der Aufstand einer Renegatin, sondern das Bekenntnis einer Templerin, die weiß, wohin ihr Pfad führt.
 
Doch ich bitte dich, und das sage ich nicht als Mlfonisio, sondern als Nighean, verhärte dich nicht gegen die Stimmen, bevor du ihre Begründung kennst.
 
Fordere sie, so wie du es tust, auf Grundlage der Überlieferung heraus, nicht auf Grundlage der Verletzung deiner Ehre.
Denn wer zuerst um seine Ehre ringt, verpasst leicht den Moment, in dem Erkenntnis angeboten wird.
 
~ Was du tun sollst ~
Bleib im Symbol.

Bleib im Knochen.

Bis dir eine Stimme mit klarer Lehre, nicht mit menschlicher Furcht, eine Begründung liefert, die vor IHM Bestand hätte.
 
In dieser Sache stehe ich hinter dir.
Nicht gegen die Stimmen, sondern für die Überlieferung.
 
Ich werde deine Nachricht jenen überbringen, deren Wort Gewicht trägt, und ich werde darauf dringen, dass man dir mit Lehre antwortet und nicht mit Rangdrohungen.
Und nun, Cataleya…
Du hast einst unter mir gelernt.

Heute aber antwortest du als Frau, die ihren Weg selber kennt.
 
Möge dein Stolz nicht zum Schild gegen Weisheit werden.
Möge die Weisheit nicht zum Messer gegen deinen Stolz werden.
 
Und möge Lilith dein Rückgrat prüfen, aber nicht brechen.
 
Haucha Trowe, Cataleya.

Ser B´scheino, Treue und Unterwerfung dem Entfesselten.
 
Nighean
 
Als der letzte Strich getrocknet war, faltete Nighean das Pergament sorgfältig, schlang ein neues Garn darum und befestigte einen schmalen, hellen Knochen daran, ein Zeichen des Respekts, nicht der Provokation.

Vor ihr stand bereits der stumme Mönch, ohne dass sie ihn gerufen hätte.
Manchmal fragte sie sich, ob er Gedanken hörte, statt Worte.

Sie reichte ihm die Rolle.
Der Mönch senkte den Kopf, legte seine Stirn kurz an das Pergament, ein lautloses Gelübde, es unverändert zu überbringen.
 
„Bring es ihr selbst“ Sagte Nighean leise. „Und lass keinen anderen Blick darauf ruhen.“

Der Mönch richtete sich auf, zog die Kapuze tiefer ins Gesicht und verschwand so geräuschlos, wie er gekommen war.

Nighean beobachtete, wie sich die Tür hinter ihm schloss, und wusste...

Dies war kein Ende.
Dies war ein Beginn.

Cataleyas Antwort würde entscheiden, welcher Wind durch Surom wehen würde.
 
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