Am 16. des Monats etwa zur 21. Abendstunde gingen die Eheleute Grahl im anliegenden Park neben der Kirche spazieren. Aleidis hatte sich die letzten Tage möglichst frei gehalten um sich um seine Gattin kümmern zu können die mitlerweile kaum noch in der Lage war allein mehr als einige Meter zu gehen. Die Beine waren angeschwollen und die Füße sahen in den bereits geweiteten Sandalen aus wie Würste im Netzdarm. Auch das einst so zarte Gesicht war nicht verschont geblieben, es wirkte zunehmend aufgequollen und war gerötet. Den Ehering nahm sie nicht ab, wenn gleich auch die Finger um ein vielfaches angeschwolllen waren.
'Aber das hat noch Zeit, ersteinmal müssen wir alles..'
Sie stockte mitten im Satz und hielt inne, der Blick huschte herunter, dann zu ihrem Gatten. Dieser sah ihr entgegen und sah dann ebenfalls zu Boden, auf die Pfütze zu ihren Netzdarmwurstfüßen.
'Was...'
War das einzige Wort das er herausbrachte ehe Fran aufkreischte, die Erkenntnis erlangend.
'Es geht los Geliebter.. hol Sloan!'
Hin und hergerissen ließ der Gatte es sich jedoch nicht nehmen seine hochschwangere Ehefrau noch Heim zu geleiten, sie wirkte einigermaßen gelassen, vorerst noch. Dann eilte er in die Nachbarschaft um die besagte Freundin zu informieren. Als hätte jene schon derlei geahnt packte Sloan die vorbereitete Tasche und machte sich auf den Weg zum Grahlsheim.
Fran war heilfroh die Freundin begrüßen zu können und ließ artig, nachdem der Gatte vorerst aus dem Zimmer verwiesen wurde, die Untersuchungen folgen.
'Sehr gut, bisher läuft alles vollkommen normal, entspann dich weiter und hör auf deinen Körper' empfahl Sloan mit ermutigendem Tonfall.
So vergingen einige Momente, Stunden sogar, hin und wieder verzog sich das geschwollene Gesicht im Anflug einer Wehe, entspannte sich aber ebenso schnell wieder.
Sloan reichte eine Tinktur an Frandorra weiter, diese fragte nicht weiter nach und nahm diese zu sich, dann wurde es weniger entspannend für die werdende Mutter. Die Wehen kamen nun häufiger und die Abstände verkürzten sich zunehmend...
12 Stunden später.
Die Mittagssonne am 17. Tag des 6 Mondes stand hoch am Himmel als das kleine Wesen das Licht der Welt erblickte, klein, rot und schrumpelig wurde es der völlig erschöpfen Mutter in die zittrigen Arme gelegt, der erste Schrei erklang beinah zeitgleich mit dem Mittagsläuten.
Völlig verschwitzt und zerzaust betrachtete Fran das Neugeborene das Sloan eben noch aus ihr herausgehoben und ihr dann auf die Brust gelegt hattte.
'Der Herr Segne und schütze dich mein Sonnenschein..'
Hauchte sie kraftlos, dann blinzelte sie, die Wehen traten erneut ein, sie starrte panisch zu Sloan, unheilvoll.
'kommt da etwa..?'
'Nein, nein Liebes.. auch das ist normal, das ist nur die Nachgeburt, atme ruhig weiter.'
Sowas erzählte einem natürlich niemand, da kommt nach dem Kind einfach noch etwas raus, kein weiteres Kind. Sie atmete erleichtert aus. Was einem auch vielleicht niemand erzählt, jedenfalls erging es Fran so, ist, dass danach auch Nadel und Faden noch Anwendung finden könnten.
'tut mir Leid.. wir müssen nähen.. du bist gerissen'
Sloan tätschelte liebevoll ihr Knie und tat das Notwendige. Fran schluchzte leise. Kinder bekommen war nicht spaßig.. die ganze Schwangerschaft war nicht spaßig und ihr Bauch sah noch immer aus als würde sie im siebten Monat sein..mindestens.
Nun trat auch endlich ihr Gatte wieder an ihre Seite, hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel und lächelte ihr warm entgegen.
'.. ihr seid beide das Schönste das ich je sah..'
'Glückwunsch zu diesen bezaubernden Damen Herr Grahl'
begrüßte Sloan glucksend den leicht überforderten Vater während sie die blutigen Handtücher einsammelte und das Wasser fort trug.
'Ein Mädchen...?'
'Ein Mädchen!'
'Gelobt sei der Herr!'
Solgard - Ein neues Leben
Re: Solgard - Ein neues Leben
Der Mond war weit empor gerissen. Er stand prominent mittig im dunklen Nachthimmel, umgeben von vielen kleinen funkelnden Sternen die ihrerseits versuchten, dem Egoistischen Mond Konkurrenz zu machen. Dieser lies sich jedoch nicht beirren. Er strahlte so hell, dass man selbst auf unbeleuchteten Pfaden der Stadt die Trennlinien des Kopfsteinpflaster der Wege der Nordstadt erkennen konnte. Mit bloßem Auge!
Überall war hell grauer Dunst, der so manchen verräterischen Schatten böswillig verzerren mochte, doch nicht in den Augen des jungen Mannes Grahl.
Es war eine perfekte Nacht für ihn. Er ging sparzieren in der feineren Gegend Solgards, Arm in Arm mit seinem Eheweib, welche sein Kind unterm Herzen trug.
Er sah sich immer wieder ihr Antlitz von der Seite her an. Ihre Atemberaubende Schönheit. Die makellose Haut die das Mondlicht einfing und absolut eben reflektierte.
Ihr verführerischen Augen, die vor lauter Glückseligkeit nur so funkelten. Sie hatte stets ein so charmantes lächeln aufgelegt, das einem mehr Sicherheit gab als Panzerhandschuhe in einer Taverenraufferei.
Sie waren wahrlich gesegnet. Es konnte nicht mehr besser werden, da fügte der Herr ein tropfen Glück hinzu. - Es ging los. Die Fruchtblase die platzte und es ging geschwind aber beharrlich Heim. Wie ein Edelmann führte Aleidiz seine angebetete bis zur heimischen Tür ehe er gemach los ging und die Nachbarin holen ging. Er lächelte dabei, er war zufrieden und mit der Gewissheit, alles würde gut werden, klopfte er zaghaft an des Rotschopfs Tür.
Als diese jene geöffnet hatte, wirkte sie panisch. Ihr Ausdruck schien verständnislos, als hätte ein Oger an der Tür gehämmert und nicht ein Ehemann der in froher Erwartung all seine Geduld zusammen nahm.
Grahl hatte das Gefühl das Sloan etwas hektisch war, er musste sich anstrengen sie einzuholen, dennoch kam, aus unerfindlichen Gründen, er sehr viel schneller Zuhause an als sie. Das Tor schepperte so kraftvoll gegen das Mauerwerk, als hätten zehn Mann es eingetreten. Der Mann schrag zusammen.
Geschwind ging es ins obere Zimmer - geradewegs zur Frau und der baldigen Mutter.
Die Atmosphäre die jenen Raum flutete, war so Spannungsgeladen, man konnte es fast körperlich wahrnehmen. Aleidiz bot seine Hilfe an. Er brachte Handtücher, zusätzlich Decken, Wechselkleider, Essen und natürlich reichlich zu trinken. Er schlug hier und da eine bessere Position vor, gab seine fachkundigen Kommentare zum besten. Anhand der Geräuschkulisse konnte der eine oder andere beherzt gemeinte Rat lauter ausgefallen sein als beabsichtigt. Die beiden Damen atmeten Hastig. Sie wirkten leicht verärgert, vielleicht war es ihnen peinlich das der Herr im Haus so präsent die Führung ergriffen hatte.
Im nächsten Moment sah er sich vor der Tür wieder. Sie wurde abgeschlossen.
Stunde um Stunde verging. Geschrei, Gebrüll, Gestöhne. Die Dreifaltigkeit der weiblichen Gefühlswelt beherrschten das Schlafzimmer und Grahl war sich sicher, er könnte dagegen nicht ankommen. Vielleicht waren weniger mehr. So wartete er artig und geduldig auf die Niederkunft.
Weitere Stunden vergingen. Inzwischen waren diverse Trinkbecher geleert, Bücher gelesen, Holz mittels Dolch malträtiert. Der Stuhl litt etwas unter der Beschäftigungsnot des Mannes, war er nun von den Händen eines Laie verziert.
Dann endlich, eine Ewigkeit später, drang sich eine weitere Stimme in das routinierte Geschrei. Eine jüngere, eine kräftigere. Die seines Kindes.
Aleidiz ging zur Tür. Er hatte etwas zu viel Geschwindigkeit in seinen Gang gelegt. Noch bevor er klopfen konnte, stieß er versehentlich mit der Schulter an und brach die Tür gewaltsam auf. Sie flog aus den Angeln.
Er stand da und starrte. Sloan sah ihn zufrieden und verstört zugleich an. Fran sah ein wenig erschöpft aus, doch war sie nie schöner als in diesen Augenblick.
Und da war es. Das Kind lag auf ihren Oberkörper und tat seine Ankunft brüllend kund.
Der Mann war glücklich. Er wurde nervös und ruhig zur selben Zeit. Der Mundwinkel hob sich... eine Träne rann über das bärtige Gesicht...
Überall war hell grauer Dunst, der so manchen verräterischen Schatten böswillig verzerren mochte, doch nicht in den Augen des jungen Mannes Grahl.
Es war eine perfekte Nacht für ihn. Er ging sparzieren in der feineren Gegend Solgards, Arm in Arm mit seinem Eheweib, welche sein Kind unterm Herzen trug.
Er sah sich immer wieder ihr Antlitz von der Seite her an. Ihre Atemberaubende Schönheit. Die makellose Haut die das Mondlicht einfing und absolut eben reflektierte.
Ihr verführerischen Augen, die vor lauter Glückseligkeit nur so funkelten. Sie hatte stets ein so charmantes lächeln aufgelegt, das einem mehr Sicherheit gab als Panzerhandschuhe in einer Taverenraufferei.
Sie waren wahrlich gesegnet. Es konnte nicht mehr besser werden, da fügte der Herr ein tropfen Glück hinzu. - Es ging los. Die Fruchtblase die platzte und es ging geschwind aber beharrlich Heim. Wie ein Edelmann führte Aleidiz seine angebetete bis zur heimischen Tür ehe er gemach los ging und die Nachbarin holen ging. Er lächelte dabei, er war zufrieden und mit der Gewissheit, alles würde gut werden, klopfte er zaghaft an des Rotschopfs Tür.
Als diese jene geöffnet hatte, wirkte sie panisch. Ihr Ausdruck schien verständnislos, als hätte ein Oger an der Tür gehämmert und nicht ein Ehemann der in froher Erwartung all seine Geduld zusammen nahm.
Grahl hatte das Gefühl das Sloan etwas hektisch war, er musste sich anstrengen sie einzuholen, dennoch kam, aus unerfindlichen Gründen, er sehr viel schneller Zuhause an als sie. Das Tor schepperte so kraftvoll gegen das Mauerwerk, als hätten zehn Mann es eingetreten. Der Mann schrag zusammen.
Geschwind ging es ins obere Zimmer - geradewegs zur Frau und der baldigen Mutter.
Die Atmosphäre die jenen Raum flutete, war so Spannungsgeladen, man konnte es fast körperlich wahrnehmen. Aleidiz bot seine Hilfe an. Er brachte Handtücher, zusätzlich Decken, Wechselkleider, Essen und natürlich reichlich zu trinken. Er schlug hier und da eine bessere Position vor, gab seine fachkundigen Kommentare zum besten. Anhand der Geräuschkulisse konnte der eine oder andere beherzt gemeinte Rat lauter ausgefallen sein als beabsichtigt. Die beiden Damen atmeten Hastig. Sie wirkten leicht verärgert, vielleicht war es ihnen peinlich das der Herr im Haus so präsent die Führung ergriffen hatte.
Im nächsten Moment sah er sich vor der Tür wieder. Sie wurde abgeschlossen.
Stunde um Stunde verging. Geschrei, Gebrüll, Gestöhne. Die Dreifaltigkeit der weiblichen Gefühlswelt beherrschten das Schlafzimmer und Grahl war sich sicher, er könnte dagegen nicht ankommen. Vielleicht waren weniger mehr. So wartete er artig und geduldig auf die Niederkunft.
Weitere Stunden vergingen. Inzwischen waren diverse Trinkbecher geleert, Bücher gelesen, Holz mittels Dolch malträtiert. Der Stuhl litt etwas unter der Beschäftigungsnot des Mannes, war er nun von den Händen eines Laie verziert.
Dann endlich, eine Ewigkeit später, drang sich eine weitere Stimme in das routinierte Geschrei. Eine jüngere, eine kräftigere. Die seines Kindes.
Aleidiz ging zur Tür. Er hatte etwas zu viel Geschwindigkeit in seinen Gang gelegt. Noch bevor er klopfen konnte, stieß er versehentlich mit der Schulter an und brach die Tür gewaltsam auf. Sie flog aus den Angeln.
Er stand da und starrte. Sloan sah ihn zufrieden und verstört zugleich an. Fran sah ein wenig erschöpft aus, doch war sie nie schöner als in diesen Augenblick.
Und da war es. Das Kind lag auf ihren Oberkörper und tat seine Ankunft brüllend kund.
Der Mann war glücklich. Er wurde nervös und ruhig zur selben Zeit. Der Mundwinkel hob sich... eine Träne rann über das bärtige Gesicht...