Der blutige Pfad Sarmatijaschs

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Rashka|Brom
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Der Kampf um die Seele eines Stammes

Beitrag von Rashka|Brom »

Es lag eine schwere, gar drückende Stimmung, auf den Anwesenden, womöglich erstreckte sich dieses Gefühl auch auf ganz Fjellgat. Einige waren in einem Haus am Rande des Dorfes zusammen gekommen. In den stimmen die im Haus zu hören waren klang etwas Ernsthaftes mit, was sich auch in den Gesichtern der Anwesenden widerspiegelte. Das Gespräch drehte sich wohl um die Zukunft des Stammes und zufällige Passanten würden Worte aufschnappen wie "Den rechten Pfad wählen." "Der blutige Pfad ist en sehr alter Pfad." "Wyr müssn zu unsren ursprüngen zurück." Trotz der bedeutungsschweren Worte war das Gespräch recht ruhig und nicht hitzig wie man es sonst vom Volk Sarmatijaschs gewohnt war.

"Je brauch den Rat der Ahnen, du hast schonmal de Ahnen zu rat gezogen in Grimlas Hain."

Kurze stille folgte diesem Ausspruch, dann folgten stimmen die entweder dasselbe verlangten oder welche die ihre Bedenken äußerten, indem sie auf die Schwere der Umsetzung hinwiesen. Was jedoch klar aus dem Gespräch hervorging, war das sie für ein solches vorhaben ein Opfer von Bedeutung brauchten. Darin schienen sich alle einig zu sein und auch ein ausreichend mächtiger Feind wurde auserkoren, um ein Opfer von Bedeutung zu sein.

"Du rufst den Stamm zur Hatz?"

Worte gesprochen in einer Frage mit dem klang einer Anordnung. Ein grimmiges Nicken beantworteten diese. Nur wenig später trat Rashka an eine der Wachen am Nordtor heran. "Sag jedem Bruder un jeder Soster das wyr morgen zur Hatz ufbrechen. Sags och den anneren Wachen das se de Nachricht verbreiten. Dey sollen sich am großn Feuer sammeln zum Kjempe bereit!"

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Wann: 10.04. ab 19:00 Uhr
Wo: großes Lagerfeuer in Fjellgat
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Tarsnjor
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Tarsnjor »

Gedanken in der Nacht

"Meine Ersten Worte verblassen."

"Geister der Nacht lasst mir noch einige Gedanken zu."

"Ich halte die Holzplatte in der Hand, zwei Zeichen sind darin geschnitzt "T t" Ein Zeichen des Stammes, ein Zeichen für mich?"
"Warum sprachen Sie nicht, als ich Sie fragte?"

"Sie gaben mir diese Tafel nach der großen Jagd. T ein Strich der weint, t ein strich wie eine kleine Trommel?
Oder die Tiefe ein Tanz des Nebels?
Was soll ich in diesen Zeichen sehen? Sind es meine Flüsse, meine Tränen im Schnee,
oder der Takt meines Herzens im Kreis der Berserker?“

"Der Nebel spricht nicht, vielleicht ist es zu spät?"

"Zwei Striche, ein Stern? Wer schreibt mein Schicksal in Holz?“
"Doch sie schweigen. Nur ihr Wispern berührt das morgendliche Moos."

"Rätsel im Dunkel?" „Nach Blut und Frost ward ich geprüft, zwei Striche gaben mir ein Recht
wer mich kennt, liest Kraft und Trost im Holz, so stumm und doch so echt?“

"Ein Zeichen für Heimat, ein Zeichen für Pflicht? Geschnitzt aus Eiche nach Hatz und Gesicht lausche ich in Stille,
so werd ich´s versteh’n wer bin ich nun unter flackernden Bären?“

"Ein Flüstern im Wind, dem ich lausche als könnte er’s verraten
"Tarsnjor… Hathran im Kreis, Tarsnjor… Träne im Schnee, Tarsnjor… Tänzerin im Nebel.“
"Erhält die Tafel mein Jawort, oder spreche ich es erst noch?"
"Antworten mögen nun im Feuer tanzen, doch den ersten Schritt beschrieb ich selbst."

"T t""

"Träne, Totenruf, Tanz im Nebel, Teil von etwas, Teil des Windes."

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Tarsnjor
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Tarsnjor »

Gedanken nach dem großen Treffen des Clan

„Der Wald so ruhig. So Klar die Nacht und gar viel zu still.“

„Warum schweigt der Nebel, wenn ich seinen Namen flüstere?“

„Der Weiße Hirsch tritt durch Träume, doch nicht in den Blick.“
„Ich formte sein Bild aus Dunst, und doch verrieten mich die Geister nicht.“

„Mein Herz pocht im Einklang mit seinen unsichtbaren Hufen und die Ahnen? Sie boten mir Rätsel, doch keine Antwort?“

„Ist er geflohen, führt er den kleinen Bären?“ „Lauschen in der Stille ohne Geraune.“
„Nur im Verborgenen tanzt sein Schatten.“
„Vielleicht bleibt mir nur die Sehnsucht nach Grimlas Kind.“

„Möge der große dem kleinen Bären lauschen und Gehör schenken.“

„Der blutige Pfad sucht Worte, jene den meisten verhüllt und doch, mag mich das Reh verstehen.“

„Ein Streich der Geister?“
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Tarsnjor
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Tarsnjor »

Bransla

Nebeldunst webt silbrig zwischen den alten Buchen, moosbedeckte Wurzeln winden sich unter ihren Knien.
Tarsnjor tritt leise ins Dickicht, das Laub knistert unter ihren Schritten. Sie senkt sich nieder,
legt die Hände flach auf den feuchten Waldboden und spürt wie das Grün und Braun des Waldes sie umarmt.

Ihr Blick verliert sich im Spiel tanzender Lichtstrahlen, die zwischen Farn und Efeu brechen.
Ein Eindruck wächst in ihr: das Flüstern der Geister in jedem Rascheln, das Echo der Ahnen in jedem Windzug.
Leise spricht sie mit sich selbst, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch.

„Was birgt dein Herz, altes Grün?
Ist der Kristall allein mein Wegweiser, oder die Erinnerung an eines Tages Kraft?
Wo endet das Ich, wo beginnt das Schweigen des Waldes?
Kann ich lauschen, wenn die Stille lauter ist als jeder Ruf?“


Fragend senkt sie den Kopf atmet tief den Duft von Erde und Harz,
und lauscht in die Stille, als ob jeder Zweig ihr eine Antwort schulden würde.
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Rashka|Brom
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Rashka|Brom »

Die Kräfte der Thrymm’tack waren erschöpft nach den zehrenden Kämpfen gegen die weißen Mäntel und die verdorbenen Kreaturen, die sie „Kühe“ nannten. Viele Stammesmitglieder hatten sich zurückgezogen, um ihre Wunden zu lecken, Rat bei den Ahnen zu suchen oder in stiller Einkehr neue Stärke zu sammeln. Doch an jenem Abend füllte sich Fjellgat wieder mit Leben. Das dumpfe Schlagen der Hörner und die Rufe der Krieger hallten durch die Straßen, und bald war das Dorf erfüllt vom Lärm der Waffen und der Stimmen.

Die Männer und Frauen des Stammes erhoben Äxte, Bögen und Stäbe, dem Ruf zur Hatz folgend, und zogen hinaus ins Land. Tief knirschte der Schnee unter ihren Stiefeln, während der Atem in weißen Schwaden aufstieg. Sie jagten ihre Beute durch Wälder und über gefrorene Ebenen, hetzten sie bis in Schluchten und gegen Felsen, wo kein Entkommen mehr war. Die Bögen sangen, Speere schwirrten, Äxte fielen, und der Kampf ließ das Blut dampfend im Schnee verdampfen, bis Weiß und Rot nicht mehr zu unterscheiden waren. Schreie der Beute mischten sich mit dem Dröhnen der Kriegslieder, die die Thrymm’tack anstimmten, während sie den Sieg erzwangen. Unerbittlich stellten sie ihre Feinde, bis nichts mehr übrigblieb als Stille, Rauch und das Heulen des Windes.

Als der Abend dunkler wurde, kehrten sie zurück, um sich in einer der Methallen zu versammeln. Dort floss das Met reichlich, Fleisch brutzelte über den Flammen, und das Lachen der Krieger mischte sich mit dem Knacken der Feuerstellen.

Doch selbst in ausgelassener Stimmung durfte Wichtiges nicht unausgesprochen bleiben. So wurde in jener Nacht beraten und entschieden:

Die Lage der „kleinen Brüder“, der Dawi, die sich abgewandt hatten und nun an der Seite von Solgrad und den goldhäutigen Spitzohren standen, war ein heiß diskutiertes Thema. Mit lauter Stimme und doch einmütigem Geist kam der Stamm zu dem Beschluss, dass das Land von Schnee und Eis, das Erbe Sarmatijaschs, unter keinen Umständen preisgegeben werden dürfe. Die Abtrünnigen sollten den Zorn der Thrymm’tack zu spüren bekommen, damit niemand vergesse, wem der Norden gehörte.

Ein weiteres Gespräch galt der Bedrohung durch die Sphäre und die Minotauren. Hier war man sich schnell einig: Die Gegebenheiten des Nordens sollten genutzt werden. Engpässe, Schluchten und verschneite Übergänge sollten den Feind schwächen und in Fallen locken. Rashka selbst erklärte, in den kommenden Tagen Barrikaden zu errichten und den Schutz Fjellgats zu erhöhen – ein Vorhaben, das umso wichtiger schien, nachdem Tjondar, der lange verschollene Sohn Fjellgats, von einem feindlichen Spion berichtete. Eine Frau war es gewesen, die sich vor seinen Augen in ein Schlangenwesen verwandelt und ihn angegriffen hatte.

Auch der Bau der Drachenboote war ein Thema. Die Surom hatten bereits einen Boten entsandt, der verkündete, dass Holz und weitere Waren gesammelt seien und nur noch der Transport fehle. Vallaron, die Säule des Krieges, übernahm die Verantwortung für den Transport, während Tarabasch aus Fjellgat entsandt wurde, um sich dieser Aufgabe anzunehmen. Rasch sollten die Schiffe fertiggestellt werden, damit sie bald zu Wasser gelassen werden konnten – und mit ihnen die Suche nach den Schlangenwesen beginnen möge.

Darüber hinaus wurde von einer jungen Frau gesprochen, die der Stamm vor wenigen Zehnttagen aus den Fängen des Drachenclans befreit hatte. Haldron, der sie wiedergetroffen hatte, berichtete von ihrem Gespräch. Sie hatte ihm von der „Legende der Dicken Haut“ erzählt und ihm ein Rätsel aufgegeben. Es war in Hathrangerede gesprochen – jenen verworrenen Worten, die oft mehr verschleiern als enthüllen. Vieles blieb unklar, doch eines verstand Haldron: Die Legende hatte etwas mit den Trollen und den einäugigen Zyklopen zu tun. Rashka, bedacht, auch dieses lose Ende in die Geschichte des Stammes zu verweben, entsandte die Soeker. Tyra sollte sich bei den Einäugigen umsehen, während Yngvildr den Trollen nachspüren würde.

Als die ernsten Worte gesprochen waren, wandte man sich wieder den Festlichkeiten zu. Met wurde in Strömen gereicht, Fleischstücke wanderten von Hand zu Hand, und das Feuer erhellte die Halle mit rotem Glanz. Inmitten dieser Freude erhob sich Bjornar und verkündete, dass sein Haus vollendet sei und er Freyja zur Frau nehmen wolle. Wie es Brauch war, gab der Johtar seine Zustimmung. Ragnar, wohlvertraut mit den Bräuchen, sprach von den Riten, die nun zu erfüllen seien.

Und während das Gelächter anschwoll und die Hörner wieder und wieder gefüllt wurden, erhob sich Freyja, die Skaldin. Mit Harfe und Stimme erfüllte sie die Halle mit Liedern von Jagd und Sieg, von Ahnen und Heimkehr. Ihre Melodie schwebte über dem Gelärm, trug die Beschlüsse des Stammes in die Erinnerung und ließ Freude und Ernst zu einem einzigen Klang verschmelzen. So endete die Versammlung nicht nur mit schweren Entscheidungen, sondern auch mit einem Lied, das die Herzen erwärmte.

So ging jener Abend in Fjellgat in die Chronik des Stammes ein: Ein Tag von Blut und Jagd, von Rat und Beschluss, und ein Abend von Feuer, Fleisch, Liedern – und dem Klang der Ahnen, die mit den Stimmen der Lebenden mitschwingen.

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