Sorgenvoll kroch er die frühen Morgenstunden, als die Sonne aufging, ins Bett. Die Erschöpfung tat Ihr Übriges, um seinen Weg in den Schlaf zu begleiten. Unruhig wälzte er die ersten Stunden des Sonnenaufgang im Bett. Erholsam war der Schlaf nicht, die Bilder und Eindrücke der letzten Tage hatten Ihren Preis. Seine Hilflosigkeit weckten Zweifel im bisherigen Handeln. Doch was können Sie im Augenblick noch tun? Auf einen Zufall hoffen? Im Schlaf selbst rinnt die eine oder andere Träne seine Wange herunter. Die Eindrücke flackerten durch seine Gedanken. Die toten Wache. Die trauernden Familien. Die ängstlichen Gesichter der Menschen, die er liebte. Eine unheilvolle Zeit legt sich wie ein Schleier über die Stadt. Es brauchte dringend Ergebnisse, Erfolge um das flackernde Flämmchen, Zuversicht und Hoffnung in Solgard nicht schwinden zu sehen.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als er sich erschöpft aus dem Bett erhob. Ohne viel Aufsehens, ohne Abmeldung bei der Familie. Sein Ziel war klar und der Weg führte ihn auf direktem Wege in die Ruine am Wüstenrand. In der letzten Zeit eine durchaus öfter besuchte Stätte. Er mochte diesen Ort. Die Stille und die Erwartung, dass er nicht gestört wird, machten es zu einem kleinen Paradies. Er musste sich fokussieren, wenn auch nur für einige Zeit oder Augenblicke. Die Gedanken befreien von allem, was Sie trübt.
Schmerz.
Diese Lektion hatte er in Surom gelernt. Ihre Gastfreundschaft wurde in der meisten Zeit, die er dort war, mit einer besonderen Zuneigung ihm gegenüber angereichert. Die Wächterin vollbrachte aus Ihrer Sicht ein großartiges Werk. Genauer betrachtet war es das auch. Er hätte niemals geglaubt, so viel Schmerz erfahren zu können und dabei nicht zu sterben. Ganz offensichtlich eine Meisterin Ihres Handwerks. Jedoch lernte er in dieser Zeit unter der Einwirkung von Schmerz sich tief in seine innere heilige Einkehr zu bewegen. Der Schmerz forderte seinen Tribut am Leib. Das Empfinden jedoch war erträglich. Die Gedanken gestochen klar und rasend im Aufkommen neuer Ideen. Als er sich den Oberkörper in der Vorbereitung entkleidete, waren seine Gedanke schwer vom Kummer der Stadt, den Verlusten und Eindrücken. Er war so weit – ein Angebot sollte überbracht werden. Hilfe erkaufen für die Unschuldigen. Klarsicht. Fokus. Irgendetwas, dass die Ereignisse in eine gütliche Wendung führen könnte. Zu Beginn schon waren es feste Schläge, die auf seinen Rücken einschlugen. Es brauchte nicht viele, bis sich die ersten Blutungen warm und schleichend Ihren Weg über seinen Leib suchte. In der Situation war er nicht zimperlich zu wichtig.
Ihr machtvollen Acht,
Hüter des Lichts,
Tugendbringer.
Heiligkeit, an jene, die im Licht wandeln,
hört mein Flehen, während die Welt mich umringt.
In meinem Herzen lastet die Sorge um die Menschen.
Ich rufe euch an, im tiefsten Verdruss,
mit jedem Tropfen Blut, das ich bereit bin zu geben.
Nehmt Ihre Sorgen. Nehmt meine Leiden.
Für die Hilfe, die ich suche, für den Frieden, den Sie suchen.
Lasst mich fallen in den Abgrund,
nehmt meine Entbehrungen, gebt Ihnen Linderung.
Die Wunden, die ich trage, sind der Preis.
Für einen Funken Hoffnung, für aufkommenden Frieden.
Die Erschöpfung war es, die ihn irgendwann innehalten ließ. Mühsam warf er sich die Robe über den Leib. Träge stieg er auf das Pferd, um heimzukehren. Er hoffe inständig auf eine Offenbarung, auf Hilfe. Die geteilten Welten. Die Wächter angriffe in der Stadt. Der lauernde Tod in der Nacht. Es war wie eine endlose Prüfung, die stetig, aber sicher an den Menschen zehrte. An ihm. Am Ende war es die Hilflosigkeit, mit der er sich auseinandersetzen musste. Doch wagte er es nicht, sich diese einzugestehen. Ein Leuchtfeuer – ein Aufbäumen braucht es. Keine Niedergeschlagenheit.