Ein Schreiben erreicht die Truchsess der Stadt Silberburg

[Yuna Talon]

Als auch nach einem ganzen Wochenlauf  nach der Brückensprengung weder ein Schreiben der Silberburger kam, noch eine empörte Anfrage oder die üblichen Zuweisungen wurde sie doch wieder nachdenklich. Nicht, das irgendjemand die Brücke bisher vermisst hatte, was sie genauso wunderte, aber trotzdem war es doch eigenartig, dass man einfach so unbemerkt von allen eine Stadtverbindung trennen konnte.Also nahm sie doch brummelnd die Feder zur Hand und setzte einen Brief auf, der von einemden Boten in den Farben der Stadt Ansilon nach Silberburg gebracht wurde.
 

Meinen Gruß der Truchsess der Stadt Silberburg,

vor gut einem Wochenlauf wurde die Verbindungsbrücke zwischen Ansilon und Silberburg sowie Nalveroth von unbekannter Hand schnöde in die Luft gesprengt. Da sich euer Lager genau daneben befindet, wollte ich mich erkundigen, ob eure Wachleute Verdächtige erkennen oder gar Spuren sichern konnten, um die Frevler ihrer gerechten Strafe zuführen zu können.

Desweiteren würde die Stadt Ansilon den baldigen Bau einer neuen steinernen Brücke als festes Zeichen der Verbundenheit zwischen den Städten begrüßen und würde zu einer Besprechung nach euren Terminvorschlägen einladen.

Respektvoll

Yuna Talon
Stadtrat Ansilon

[Glaris/Tinougha/Lekogh]

Das Bündnis des Lichten Reiches, bestehend aus dem Orden der königlichen Rittern, Den Freunden der Weisheit, dem Orden der Paladine und der Gemeinschaft Gloriam, hatte über den Brief der Stadträtin zu Ansilon diskutiert. Es wurde rege diskutiert, sollte man wirklich erneut auf den Stadtrat zu Ansilon zugehen, um schlussendlich wieder enttäuscht zu werden? Zu oft hatten sie klar gezeigt, dass die Stadt keine besondere Verbundenheit zur Stadt Silberburg wünscht.

Sie hatten sich gegen Unterstützung durch Silberburger Wachen lange gewehrt, selbst wenn diese der Ansiloner Wache unterstellt sein würden. Außerdem entschieden sie außerdem den Ketzern des Namenlosen wieder Einhalt in ihre Stadt zu gewähren. Und das obwohl diese Ketzer das Leben der Ehemaligen Stadträtin von Thar bedroht hatte. Völlig außer Acht gelassen, dass der Orden der Paladine es war, der ihr Schutz zusicherte. Zu guter Letzt wurde durch den Stadtrat entschieden, dass die Bundmagier, welche die Stadt einst mit der Wettermaschine attackiert hatten, weiterhin frei in der Stadt herumlaufen dürften. Diese Entscheidung wurde getroffen obwohl die Bundmagier öffentlich bestätigen, die Wettermaschine erneut befreien zu wollen.

Fenria schätzte die diplomatischen Fähigkeiten der Druidin Glaris und beauftragte diese damit ein Antwortschreiben zu verfassen. Fingerspitzengefühl sollte gefragt sein. Wenige Stunden später stand ein Bote vor dem Rathaus in Ansilon. In seiner Hand hielt er eine feine Pergamentrolle mit einem rötlichen Wachssiegel, auf dessen das Emblem der Gloriam abgebildet war, in der Hand. Nach einer kurzen Unterhaltung hielt der, vor dem Rathaus positionierte, Wachmann das Pergament in der Hand. Er hatte zugesichert es Fräulein Talon dieses zu überbringen. Sollte sie das Siegel brechen würde sie folgendes erblicken können:

[Yuna Talon]

Erwartungsvoll wurde das Siegel gebrochen und die Erwartung wurde nicht enttäuscht,sondern übertroffen. Aus verschiedenen Quellen wurde ihr inzwischen berichtet, wer die Brückensprengerbande gewesen sei und der Grund dafür war sonnenklar. Nun gut, dann mussten eben andere Wege gefunden und gegangen werden. Kurz überlegte sie, die Einladung anzunehmen, doch dann fiel ihr Blick auf die schönen weichen Stühle im Rathaus und in Erinnerung an den damals angeboteten Stehplatz in der kalten zugigen Burg der königlichen Ritter entschied sie sich um.
Der Bote in den Farben der Stadt Ansilon trug also brav die Antwort zurück und würde sie bei der Diplomatin abgeben.

 

Geehrte Glaris von Aiur,

auch wenn mir bis jetzt Euer Name als Diplomatin der Gloriam unbekannt war, so bin ich zufrieden zu lesen, dass Silberburg genau die Art Diplomatie vorzuweisen hat, die ich erwartet und Silberburg verdient hat. Wie Ihr sehr geschickt um das Thema redet und mit Anschuldigungen abzulenken versucht, verdient wahrhaft Anerkennung .

Davon jedoch abgesehen ging die Sprengung der Brücke aus reinem Eigennutz von eurer Fraktion aus und eine öffentliche Brücke wurde zerstört, die nicht nur unsere Städte verband, sondern auch andere Städte und Völker.
Da ich aus Euren Zeilen lese, dass Ihr die Zeit habt, euch um Ansiloner Händler zu kümmern, statt um die immer noch nicht abgegrenzten Seuchenfelder eurer eigenen Stadt oder den zerstörten Hafen, sehe ich der Findung eines Termins zum Gespräch hoffnungsvoll entgegen und ich lade Euch nach Ansilon zu einem Zeitpunkt eurer Wahl in den Abendstunden im nächsten Wochenlauf ein.

Auch liegt uns eine Beschwerde gegen die Ritterschaft in Ansilon vor, die zu bereden wäre.

Respektvoll
Yuna Talon
Stadtrat Ansilon

 

[Glaris/Tinougha/Lekogh]

Gelassen und entspannt öffnete Glaris das Pergament und überflog die Zeilen. Der Stadtrat hatte wirklich versucht ein Verhalten, welches er spiegelte, zu kritisieren. Ohne zu zögern griff sie erneut zu einem Pergament. Yuna Talon würde eine Antwort erhalten, jedoch würde Glaris ihr aufzeigen, dass sie sich in keinem Fall besser Verhalten hatte. In den Augen von Glaris war Yuna Talon noch jung im Amt der Stadträtin, hatte keinerlei Erfahrungen im Bereich der Diplomatie vorzuweisen. Auch sie würde bald verstehen müssen, dass Ansilon nichts zu bieten hatte. Nicht einmal die Hausaufgaben wurden gemacht, Glaris bekleidete den Titel der Diplomatin schon eine lange Zeit. Wahrlich eine meisterhafte Leistung. Einige Stunden später sollte ein, einfach und bürgerlich gekleideter, Bote erneut ein Pergament abgeben. In den Augen der Druidin, konnte man fast schon die Vorfreude, auf das Gespräch mit der Stadträtin, sehen.

[Yuna Talon]

Mit einem sanften Lächeln wanderte der neuerliche Brief in die Aktenmappe, diese wurde zugeklappt und in einer Schublade versenkt, ohne noch groß ein Wort darüber zu verlieren.