*der erste Teil des Briefes ist in fein säuberlicher und ordentlicher Handschrift verfasst*
Werter Livius Quintus!
Jaskier habe ich diese Woche leider nicht gesehen. Auch wurde mir nicht berichtet, dass er sich um Tavernengäste gekümmert hätte. Thrilmanduil hat ebenso keine Antwort erhalten.
Thrilmanduil hat mich jedoch noch vor meiner Abreise besucht.
Hier die Informationen die ich zu den Kobolden erfahren habe, und die wichtig sind, wenn sie die Taverne übertragen bekommen:
Es gibt ein Abkommen zwischen dem Dämmerglanzhof und Thrilmaduil. Die Kobolde müssen seinen Weisungen folge leisten, sie haben jedoch einen gewissen Spielraum. Die Erscheinungen, die sie in unserer Ebene zeigen werden, sind sehr eingeschränkt handlungsfähig, da sie hier nur einen Spektralkörper erhalten.
Die strikten Regeln, die beim letzten mal notwendig waren, werden in diesem Fall auch nicht notwendig sein.
Essen von den Kobolden kann angenommen werden, solange es aus Zutaten unserer Ebene zubereitet ist. Eine Mitnahme von Zutaten aus ihrer Ebene ist ihnen in der derzeitigen Form nicht möglich.
Eine Maskenpflicht wird auch nicht nötig sein.
Dennoch sollte man ihnen freundlich begegnen.
“Was die restlichen Umgangsregeln angeht wäre es aber gewiss nicht von Nachteil wenn man sie weiterhin befolgt. Sie sind nunmal recht schnell beleidigt” sind Thrilmanduils Worte dazu
Das Bürger nun aber schlecht gelaunt in die Taverne kommen lässt sich sicher nicht vermeiden. Das sollte man den Kobolden erklären und beibringen, denn schlecht gelaunte Bürger sind nicht immer freundlich.
Der genaue Vertrag mit den Kobolden muss noch ausverhandelt werden. Thrilmanduil wird hier soweit ihm möglich unterstützen. Bitte achtet auf eine möglichst genaue und lückenlose Formulierung, damit keine Schlupflöcher entstehen.
Zu den jetzigen Schankmaiden hätte ich die Bitte, dass sie in der Taverne verbleiben können, solange sie regelmäßig mit Waren beliefert werden. Ob sich die beiden Damen und die Kobolde darauf einlassen bleibt noch abzuwarten.
Sollte Jaskier in meiner Abwesenheit doch noch eintreffen bitte ich darum, das mit ihm und Thrilmaduil ein Gespräch gesucht wird.
Hier die Benimmregeln gegenüber den Kobolden und Fae, aus dem Bürger Aushang Pandros:
- Trägt man eine Maske können Fae deine Identität nicht erkennen.
- Bedanke dich nie bei einer Fae, du räumst damit ein dass du in ihrer Schuld stehst und sie werden verlangen dass du diese Schuld auch begleichst!
- Gib einer Fae nicht deinen echten Namen, sie erlangt sonst Einfluss über dich. Gib ihr einen Spitznamen der auf dich zutrifft aber auch keinen völlig erfundenen Namen, das wäre gelogen. Sage "du kannst mich ... nennen", denn so lügst du sie nicht an.
- Nimm weder Speis noch Trank aus den Fae-Welten zu dir, denn damit können sie dich binden oder dorthin entführen!
- Lüge eine Fae nicht an! Sie können meist selbst nicht lügen, und mögen es daher nicht wenn man sie anlügt. Und sie haben ein sehr ausgeprägtes gespür dafür ob jemand ihnen eine Lüge erzählt.
- Erwähne in Gegenwart der Fae keine Neugeborenen, sie sind fasziniert von Kindern denn ihre Wesen sind rein und unschuldig - weshalb sie gerne Kinder entführen und einen Wechselbalg stattdessen zurücklassen.
- Halte dich an deine Versprechen. Versprechen sind für Fae bindend. Sie zu brechen würde ihnen nie einfallen und ihnen gegenüber eines zu brechen wird sie erzürnen!
- Nimm keine Geschenke von ihnen an. Du würdest damit auch eine Art von Schuldbestand zugeben und sie würden mindestens ein gleichwertiges Geschenk zurück erwarten.
- Erzähl nicht rum dass du mit einer Fae gesprochen hast. Sie mögen es nicht wenn man von Begegnugen mit ihnen berichtet und meist bekommen sie es auf mysteriöse Weise mit wenn man das Kundtut. Es wird sie erzürnen!
- Entschuldige dich nicht bei einer Fae, du räumst damit erneut nur ein dass eine Schuld gegenüber ihr bestehen mag.
- Versuch nicht eine Fae auszuspionieren. Sie bekommen es mit und mögen es nicht wenn man ihre Privatsphäre verletzt.
- Schuld wird immer beglichen! Wenn du einer Fae einen Dienst erweist wird sie dies immer auf eine gewisse Weise erwiedern. Aber bedenke nachwievor , nicht bedanken, nicht entschuldigen!
- Sei stets äußerst höflich zu Fae. Sie selbst mögen oft auftreten als hätten sie keine Manieren, doch im Grunde sind sie immer höflich wenn man bedenkt dass sie sich selbst als höherwertig betrachten. Erweise ihnen gebürenden Respekt und sie werden sich entsprechend wohlwollend geben.
- Kaltes Eisen und Zwergenklingen: Fae mögen kaltgeschmiedetes Eisen nicht. Viele sind dadurch sogar ähnlich verletzbar wie Untote durch Silber! Und Waffen aus der Hand eines Zwergenschmiedes haben vergleichbare Wirkung.
- Eine Linie aus Salz oder Asche gezogen stellt für Fae eine Zeitweilige Barriere dar.
- Ein Hufeisen (kaltgeschmiedet) über die Hausrüte genagelt verhindert dass Fae das Haus betreten können. Ein Huhn soll wohl den selben Effekt erziehlen. Die Hufeisen sollten alt und gebraucht sein.
- Besonders Kobolde sind stellenweise anfällig dafür kleine Dinge zählen zu müssen. Eine Handvoll getrockneter Erbsen oder Münzen wird den Kobold oft dazu bringen sie einzusammeln und zu zählen.
- Alte Stiefel oder Schuhe üben auf Kobolde ebenso Anziehungskraft aus. Finden sie herrenlose alte Stiefel oder Schuhe vor haben sie den Drang sie zu putzen, egal was gerade sonst ansteht.
- Fordere eine Fae niemals - unter keinen Umständen - heraus und beleidige sie nicht!
- Bedenke stets: sie denken ganz anders als ihr und trachten nicht nach dem Leben anderer. Sie finden das Konzept der Sterblichkeit befremdlich aber achten das Leben! Nichts desto trotz, es gibt Schicksale die weitaus schlimmer sein können als der Tod - Fae sind sich dessen sehr wohl bewusst, vor allem dann wenn sie zornig sind!
- Rückwärts zu sprechen ist wie eine Geheimsprache für Kobolde, sie werden dir mehr Gehör schenken wenn du deine Worte rückwärts sprichst.
Für die Taverne können sie sich aufgelockert und abgewandelt werden. Ich fände es den Bürgern gegenüber nur fair, wenn man ihnen einen Leitfaden an die Hand gibt.
*die Zeilen werden hastiger und schlampiger in der Schrift, scheinbar weicht die Schriftfarbe auch vom restlichen Text ab, was darauf schließen lassen könnte, dass er weit später erst hinzugefügt wurde*
Nachdem dieser Brief nun aber schon so lange ist nur noch kurz zu den letzten Ereignissen:
Die Bürgerversammlung zur Miliz hat stattgefunden, ebenso wie noch ein Treffen mit den Elfen. Davind Benheim war bei beiden Ereignissen anwesend und weiß über die Ereignisse bescheid. Sucht ihn doch bitte kurz auf und fragt nach.
*eine hastige Unterschrift ohne verabschiedungsfomel steht darunter*
Gwendolyn