Brief an die Säule der Magie

[Sorsha von S.]

Zum Grusse Balthasar,

 

aufgrund der Vorkommnisse letzte Woche beim Reinigen der zukünftigen Akademie, werden die Mitglieder des Zirkels
ihre Ambitionen bezüglich der neu zu gründenden Institution einstellen.

Der geäußerte Wunsch, Teil dieses gemeinschaftlichen Projektes werden zu wollen, stieß bei dem ein oder anderen Kollegen auf,
für  uns nicht nachvollziehbare Reaktionen.

Es liegt uns fern Unruhe in die Arkane Gemeinschaft zu bringen, doch die Ausrufung eines Schiedskampfes,
nur wegen der Bitte eine einfache Frage beantwortet zu bekommen, ist Signal genug für mich, nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen.

Wir haben stets den Mitgliedern des Bundes, den ihnen gebührenden Respekt entgegengebracht und auch ihre Führungsrolle akzeptiert,
wir hätten uns im Gegenzug ein wenig Entgegenkommen gewünscht.

Sofern die Säule der Magie ruft, werden wir uns nicht verweigern, doch sollte dies nicht der Fall sein,
werden wir uns anderen Projekten zuwenden.




Hochachtungsvoll
Sorsha

[Targrak]

*Der Ork konnte nicht lesen, daher ist es unwahrscheinlich, dass er über die überall herumliegenden Papiere informiert wäre. Auf einer persönlicheren Ebene scheint es, dass Sorsha meist für sich bleibt. Deshalb ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass er sich in die meisten Dinge, die sie tut, einmischen würde. Es sei denn, sie bricht mit ihren Gewohnheiten und gewinnt die Gunst der örtlichen Bewohner.*

[Balthasar]

Alwanzessar es Tarhuil, Sorsha!

Ich habe dein Schreiben erhalten.

Mir liegen Berichte zu dem vor, worauf du in deiner Nachricht beziehst, darum bin ich berät genug darauf einzugehen.

Die Mitglieder des Bundes Xa'velle Belin, Katherine Sawyer und Cecilia Tzyntares äußerten den Willen eine Akademie zu gründen. Sie stellten ihr Konzept beim 1. Treffen der magischen Gemeinschaft offiziell vor. Da auch die euren in diesem Vorhaben große Ambitionen pflegten und demnach involviert werden wollten, machte ich für Interessierte dieses Projektes eine Zusammenarbeit zur Bedingung, welche, wie an den öffentlichen Aushängen zu erkennen ist, von den genannten dreien auch angestrebt wird.

Bei der von dir beschriebenen Streitigkeit während der Reinigung der Akademie ging es, meinen Berichten zur Folge, um Postengeschacher und den Fakt, dass Nighean sich in der Postenvergabe übergangen gefühlt hat, und das.. obwohl ich zuvor beim ersten Treffen der magischen Gemeinschaft die Vergabe der Posten ganz bewusst ablehnte und verkündete diese zu einem späteren Zeitpunkt treffen zu wollen. Ich wollte sehen, wer sich um dieses Projekt mit Einsatz verdient macht, ehe ich die Posten entsprechend vergebe.
Der Unwillen diesem Umstand zu aktzeptieren und die kontinuierlichen Vorwürfe Nigheans, dass der Magierbund sich die hohen Ämter unter Nagel reißt, während sie alle anderen nur zum Rupfen des Unkrautes einberufen, führte dann bei Katherine zum abriss des Geduldfadens und der Forderung eines Schiedskampfes. Obschon, wie ich hörte, die Sache zwischen den beiden in einer Aussprache - ohne Schiedskampf - beigelegt wurde und Nighean sich auch entschuldigte, machst du es nun in deinem Schreiben noch einmal zu einem der Argumente, euren Ausstieg aus dem Projekt zu begründen.

Ich erkenne hier Anzeichen einer erheblichen Schwäche, die sich in deinen Reihen verbreitet, Sorsha.

"Erhält man nicht das, was man will, kapitulieren" - Diese Gangart werde ich von keinem unserer Magier aktzeptieren. Noch.. wird dergleichen in den Texten der Geißeln geduldet, derer ihr euch auserkohren habt zu folgen.

Die Gesellschaft Surom ist, wie du weißt, ein Pflaster mit rauhem Ton. Schiedskämpfe, werden in der Zukunft des öfteren auf der Tagesordnung stehen. Doch sie sind kein Grund die eigenen Ambitionen einzustellen.

Ihr wolltet involviert werden - ihr werdet involviert.
Ihr beschwert euch über die Postenvergabe - es wurden jedoch noch keine Posten vergeben.
Ihr beleidigt Mitglieder des Bundes - reagiert jedoch betroffen darauf, wenn mit einem Schiedskampf reagiert wird.

Nun euer Ausstieg aus dem Projekt.. Begründung: Mehr entgegenkommen erwünscht - Es kann jedoch Entgegenkommen nachgewiesen werden.

Erst spracht ihr davon innerhalb der Glaubensgemeinschaft als Magier keine Beachtung, nun redet ihr davon, sie innerhalb der magischen Gemeinschaft nicht zu erhalten. 
Ein sich mehr und mehr verdeutlichendes Muster der Schwäche. Beschwerdentum, Geltungsdrang ohne den Willen in dieser Sache mit eigener Stärke und Aktion aufzuwarten.
Reißt euch zusammen und findet eure Stärke anstatt euch eurer weinerlichen Haltung einer geschädigten Partei zu ergeben. 

Ihr hattet große Ambitionen an der Akademie mitzuwirken und ihr habt dazu entsprechende Forderungen gestellt. Ich bin auf diese Forderungen mit etwaigem Wohlwollen eingegangen und habe entsprechende Befehle dazu erlassen. Darum erwarte ich von euch in diesem Projekt Kontinuität, Stärke und Engegangement. Macht euch darum bemüht und wirkt daran mit, dann dürft ihr auch Erwartungen haben.


Balthasar, Tralthasarszohn

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[Sorsha von S.]

als sie den Brief zu Ende gelesen hatte, entfuhr ihr ein deutlich hörbares Schnauben, aber was hatte sie anderes erwartet, doch sie kam nicht umhin ein Antwortschreiben aufzusetzen.....

 

Zum Gruße Säule der Magie,


Leider komme ich nicht umhin auf Euren Brief zu antworten.
Eure Berichte sind subjektiv und nicht korrekt, aber Seis drum, meinen Worten würdet Ihr sowieso keinen Glauben schenken.

Wir haben nicht kapituliert wir wollten uns von Anfang an einbringen, es ging uns nie um bestimmte Posten, dies wurde uns lediglich unterstellt,
was ich  Euch sogar in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt habe, zumal eure Ansage bei der Versammlung klar und deutlich zu vernehmen war,
im Gegensatz zu den Mitgliedern Eurer Gemeinschaft haben wir diese Aussage aufgenommen und handelten danach.

Beleidigungen sind nicht unsere Vorgehensweise, oder wir müssen über die Definition, was eine Beleidigung darstellt noch einmal diskutieren,
denn wie mir scheint, gilt es schon als Beleidigung, die Aussage eines Bundmagiers in Zweifel zu ziehen.

Ich will hiermit meine Worte nicht rechtfertigen, doch ist mein Verständnis der arkanen Pfade wohl ein gänzlich anderes, als das Eure.
Werft mir Schwäche vor, daran kann ich Euch nicht hindern, doch bin ich der lebende Beweis, das man auch mit subtilerem Vorgehen etwas erreichen kann.

Ich sehe es eher als Stärke an, wenn man von etwas Abstand nimmt, was einem am Herzen  liegt,
um die Entwicklung nicht zu blockieren, denn diese Wirkung schien unser Ansinnen wohl bei Euresgleichen auszulösen.

Wenn Ihr anweist uns weiter zu engagieren, so werden wir dies tun, doch werden wir auch weiterhin nicht unseren Mund
verschließen um auf Missstände hinzuweisen. 

gez. Sorsha von Schwarzenfels

 

[Balthasar]

Alwanzessar es Tarhuil, Sorsha!

Ich knüpfe mit diesem Schreiben an eure Antwort auf meine letzte Botschaft an euch an.

 

"Wenn Ihr anweist uns weiter zu engagieren, so werden wir dies tun, doch werden wir auch weiterhin nicht unseren Mund
verschließen um auf Missstände hinzuweisen." - gez. Sorsha von Schwarzenfels

 

Ich erwarte weiterhin die Kontinuität im Mitwirken, euer Engagement und die Stärke des Zirkels in dieser Sache. So mag dies meine Anweisung dazu sein. Darüber hinaus: Ich lebe selbst eine Art der konfrontativen Offenheit vor, wenn gleich ich stets darauf Achte, dass sie triftig und nicht leichtfertig ist. Mit diesem Maßstab dürft ihr eure wörtliche Rede künftig ebenfalls begründen, wie es die Mitglieder des Ysam enis Alwanzessar bereits seit Jahrzehnten tun.

Wie ich im ersten Pergament niederschrieb, hatte ich eure ursprünglichen Ambitionen an der Akademie mitzuwirken mit Wohlwollen aufgenommen und ihnen durch entsprechende Befehle Möglichkeiten zur Entfaltung eingeräumt. Mein Wille ist es eine Magierschaft zu etablieren, welche in der Welt geachtet wie auch gefürchtet ist. Die Moral unserer Verbündeten soll sich in die höchsten Höhen katapultieren, wenn sie uns herannahen sehen. Eine stete Gewissheit, dass sie mit uns im Rücken im Falle einer herannahenden Katastrophe, nicht nur überdauern, sondern gar leichtes Spiel haben. Der Feind hingegen soll sich den Kopf zerbrechen, über die Art von Ritualen zu denen wir uns selbst befähigt wissen und der Arkanogenese zu der wir im Stande sind. Das Ausmaß unserer Macht und des damit verbundenen Wissensfundus soll ihnen ihr Blut erkalten lassen, wenn sie auch nur im Gedankenspiel ein Szenario durchführen, in welchem sie sich mit unseren Magiern messen müssen. 

Eine Akademie ist ein Bollwerk des Wissens und ein Hort der Lehre, somit also ein tragender Faktor um das oben genannte zu erreichen. Darum ist diese Schule ein viel zu gewichtiges Thema, als dass mein Amt euch einen leichtfertigen Selbst-Ausschluss aus einem derartigem Projekt gewähren würde. Schon gar nicht aufgrund eines kleinen Wortgefechts mit Mitgliedern des Magierbundes. 

Ich werfe euch nicht Schwäche vor, weil ihr subtiler Vorgehen wollt, sondern weil es euch an Beharrlichkeit mangelt euch in dieser Sache nicht derart rasch von euren Ambitionen abbringen zu lassen.
Ich will nicht hören, dass ihr von etwas Abstand nehmt, wenn es euch am Herzen liegt. Ganz im Gegenteil erwarte ich, dass ihr so nah am Puls seid, wie es nötig ist um es zu erschaffen.

Wenn sich euch die Frage stellt, wie ihr dies tun könnt, will ich hier noch ein paar Anstöße geben:

- Setzt euch mit Katherine, Cecilia und Xa'velle bei einem Treffen zusammen und arbeitet eine passende Raumverteilung für die Akademie aus
- Sichtet.. wer von den Mitgliedern des Zirkels über die nötige Erfahrung und hohes Wissen verfügt, in einem bestimmten magischem Fachgebiet als Lehrkraft eingesetzt zu werden (wird auch von den Bundmitgliedern erwartet)
- Legt mir Lehrkonzepte für bestimmte Themen vor (wird auch von den Bundmitgliedern erwartet)
- Entwickelt ein Konzept für Schutzzauber oder wirkende Zauber für die Akademie (wird auch von den Bundmitgliedern erwartet)

Ihr könnt eigene und Zirkelinterne Konzepte entwickeln und sie mir vorlegen, oder aber in gemeinsamen Schulterschluss mit den anderen etwas entwerfen. Das mag hier ganz euch überlassen sein. Ich werde mir am Ende ohne hin alles zu gleichen Teilen ansehen und etwas aus allen Dingen verwerten und bestimmen.


Balthasar, Tralthasarszohn

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