[Nexus]

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Mor'dan
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Beitrag von Mor'dan »

In der Wüste herrschte eine unheilvolle Stille, durchbrochen nur vom leisen Flüstern des Windes. In einer alten Ruine saß Mor'dan regungslos in der Finsternis der Nacht. Der Mondschein ergoss sich über die verwitterten Mauern der Ruine und enthüllte die geheimnisvolle Schönheit dieser längst vergessenen Stätte, die eine Geschichte vergangener Zeiten erzählte. Seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, versammelte Mor'dan nun langsam eine Auswahl von Schriftrollen, auf denen geheimnisvolle Botschaften geschrieben waren. Jede Rolle trug eine Botschaft, die nur für die Augen der auserwählten Person bestimmt war. Im Licht des Mondes wirkten die Schriftrollen fast lebendig, als würden sie flüstern und sich winden. Mit ruhiger Entschlossenheit und bedächtigen Schritten trat er hinaus in die Nacht, begleitet vom leisen Rascheln der Schriftrollen, die er sorgsam unter seinem Umhang verborgen hatte, als wären sie kostbare Juwelen, die vor neugierigen Blicken geschützt werden mussten.

Entlang der verlassenen Gassen und durch verborgene Pfade bahnte sich Mor'dan seinen Weg zu einem Treffpunkt, wo einige Boten auf ihn warteten. Er erreichte schließlich den Rand einer Stadt, wo ein düsterer Wald begann. Die Bäume ragten hoch empor und ihre Äste wirkten wie knochige Finger, die nach dem Himmel griffen. Als Mor'dan die Boten erreichte, waren ihre Gesichter von Kapuzen verhüllt, ihre Gestalten verschmolzen mit der Dunkelheit der Nacht. Mit einer geheimnisvollen Geste überreichte er ihnen die Schriftrollen, die mit den geheimen Nachrichten beschriftet waren, und flüsterte ihnen die Namen der Empfänger zu.

Die Boten verschwanden lautlos in den Schatten, ihre Mission klar und unerbittlich wie die Nacht selbst. Mor'dan blieb zurück, sein Blick in die Dunkelheit gerichtet, während er darauf vertraute, dass die Botschaften ihre Bestimmung erreichen würden...
Zuletzt geändert von Mor'dan am 22 Sep 2024, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Mor'dan
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Re: [Nexus]

Beitrag von Mor'dan »

Die Zeit verging und während die Nächte sich in ein ständiges Spiel von Licht und Schatten hüllten, wuchs Nexus in der Dunkelheit. Sie hatte den Grundstein gelegt und was als geheime Versammlung von Auserwählten begann, entwickelte sich zu einer einflussreichen Gemeinschaft. In den versteckten Ecken der Stadt formierten sich die ersten Verbündeten, jeder mit seiner eigenen Geschichte und seinen eigenen Fähigkeiten, die Nexus bereichern sollten. Doch mit dem Wachsum kam auch die Aufmerksamkeit. Gerüchte über Nexus hatten sich wie ein Schatten in der Welt verbreitet. Andere Organisationen begannen nach den Aktivitäten des Nexus zu fahnden. Und eine dunkle Präsenz hatte sich wie es scheint entschlossen das aufkeimende Potenzial im Keim zu ersticken.

Die Nacht war schwer und undurchdringlich, ein dichter Mantel aus Dunkelheit, der die Stadt verschluckte. Nur das ferne, schwache Flackern der Laternen verriet, dass hier Leben existierte. Doch während die Straßen wie ausgestorben wirkten, war Mor'dan anwesend. Im Schatten eines gewaltigen Eichenbaums verharrte er, kaum mehr als eine Silhouette, die mit der Schwärze der Nacht verschmolz. Seine Augen glitzerten unter der tiefen Kapuze seines Umhangs hervor. Er beobachtete. Immer beobachtete er. Jede Bewegung, jedes Flüstern in den Gassen, das Rascheln der Blätter im Wind – alles war Teil des Spiels, dass er in den Schatten führte.

Seine Präsenz war nicht zu spüren, nicht einmal für jene, die mit Argwohn um sich blickten. Doch Mor'dan wusste, dass er nicht allein war. Vor ihm, in der Dunkelheit, huschten Gestalten umher. Sein Atem war flach, kaum hörbar, wie ein Raubtier, das geduldig auf den richtigen Moment wartete. Der Mond brach durch die Wolkendecke und für einen flüchtigen Moment fiel ein schwacher Lichtstrahl auf seine Kapuze. Er lächelte unter seinem Tuch. Die Menschen waren blind für das, was direkt vor ihnen lag. Unsichtbar wie der Wind zog er sich tiefer in die Schatten zurück, bereit, im rechten Moment zuzuschlagen – und doch niemals gesehen zu werden.
 
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