Die Geschichte des Agon Solex

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Agon Solex
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Die Geschichte des Agon Solex

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Familiengeschichte der Solex

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Kapitel 1: Familienhintergrund und Kindheit
Die Familie Solex und von Lichtenau
Agon Solex wurde in eine Welt voller Magie und Adel hineingeboren, in der Stadt Lichtenau, die bekannt für ihre beeindruckenden Schlösser und ihre lange Geschichte der Magie ist. Seine Eltern, Agon Erik und Alexandria, waren beide außergewöhnliche Persönlichkeiten, deren Liebe zueinander stark genug war, um die Schranken von Standesunterschieden und Traditionen zu durchbrechen.

Agon Erik war ein angesehener Magier, der seine Fähigkeiten meisterhaft beherrschte. Er hatte seine Magie von seinem Vater, Salazar Solex, geerbt, der ebenfalls ein bedeutender Magier war. Salazar war ein Mann von großem Wissen und Weisheit, der seine Jahre damit verbrachte, magische Geheimnisse zu ergründen, bis er im Alter von 63 Jahren starb. Agon-Eriks Mutter, Valeria Solex, war eine starke und weise Frau, die ihren Sohn mit ebenso viel Liebe und Disziplin erzogen hat. Sie verstarb im Alter von 59 Jahren.

Alexandria, Agons Mutter, stammte aus der hochadligen Familie von Lichtenau. Ihr Vater, Herzog Gustav von Lichtenau, und ihre Mutter, Herzogin Constanze von Lichtenau, führten ein Leben voller Prunk und Einfluss. Trotz ihres hohen Standes entschied sich Alexandria, ihren Titel und ihr bequemes Leben hinter sich zu lassen, als sie sich in Agon Erik verliebte. Ihre Liebe war eine Quelle der Inspiration für viele und zeigte, dass wahre Gefühle alle gesellschaftlichen Barrieren überwinden können.

Die Kindheit von Agon und Alexia
Agon wurde in diese bemerkenswerte Familie hineingeboren und wuchs in einem behüteten und liebevollen Umfeld auf. Vier Jahre nach seiner Geburt kam seine Schwester Alexia zur Welt. Von Anfang an war die Bindung zwischen den Geschwistern stark. Agon fühlte eine tiefe Verantwortung gegenüber seiner kleinen Schwester und schützte sie, wo er nur konnte.
Die ersten Jahre ihrer Kindheit waren von Wärme, Freude und der Magie, die ihre Familie umgab, geprägt. Ihr Zuhause in Lichtenau war ein Ort des Lernens und der Entdeckung. Agon Erik lehrte seinen Sohn die Grundlagen der Magie, während Alexandria ihre Kinder in den Künsten, der Literatur und den edlen Umgangsformen des Adels unterrichtete.

Der plötzliche Tod ihrer Eltern, die bei einem fehlgeschlagenen magischen Experiment ums Leben kamen, veränderte alles. Agon Erik starb im Alter von 41 Jahren, während Alexandria im Alter von 38 Jahren starb. Dieser tragische Verlust hinterließ eine tiefe Wunde in den Herzen von Agon und Alexia. Die Verantwortung, die Agon ohnehin schon für seine Schwester fühlte, wuchs noch mehr. Er wurde ihr Beschützer, Mentor und engster Vertrauter.

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Kapitel 2: Agons Fürsorge für Alexia
Die Zeit nach dem Verlust
Nach dem tragischen Verlust ihrer Eltern veränderte sich das Leben von Agon und Alexia grundlegend. Das prächtige Anwesen in Lichtenau, das einst voller Leben und Freude war, wurde zu einem Ort der Trauer und Stille. Agon, damals ein junger Mann von 18 Jahren, musste schnell erwachsen werden. Die Verantwortung für seine vier Jahre jüngere Schwester Alexia lag nun allein in seinen Händen.
Agon beschloss, alles zu tun, um Alexia ein behütetes und liebevolles Umfeld zu bieten, ähnlich dem, was sie zuvor gekannt hatten. Er übernahm die Rolle des Beschützers und Mentors, während er gleichzeitig versuchte, seine eigenen Trauer zu bewältigen. Trotz der Herausforderungen blieb Agon entschlossen, Alexia eine möglichst unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.

Die Jahre der Fürsorge
In den folgenden Jahren entwickelte Agon eine erstaunliche Fähigkeit, seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle hintanzustellen, um sich voll und ganz um seine Schwester zu kümmern. Er übernahm die Aufgaben eines Elternteils und stellte sicher, dass Alexia weiterhin eine gute Ausbildung erhielt. Dabei war ihm besonders wichtig, dass sie sowohl die magischen Fähigkeiten ihrer Familie als auch die künstlerischen und literarischen Künste, die ihre Mutter ihr beigebracht hätte, weiterentwickeln konnte.
Agon selbst vertiefte sein Wissen in der Magie, um nicht nur seine eigene Ausbildung fortzusetzen, sondern auch um Alexia in ihrem Lernen zu unterstützen. Er führte sie in die Geheimnisse der magischen Welt ein, lehrte sie Zaubersprüche und die Kunst der Alchemie. Gleichzeitig erzählte er ihr Geschichten über ihre Eltern und Großeltern, um die Erinnerung an sie lebendig zu halten und ihr ein Gefühl der Zugehörigkeit zu geben.

Die Entscheidung zur Abreise
Trotz all seiner Bemühungen konnten weder Agon noch Alexia die erdrückende Präsenz der Erinnerungen an ihre Eltern ganz abschütteln. Lichtenau, einst ihr Zuhause, wurde zu einem ständigen Mahnmal für den Verlust, den sie erlitten hatten. Nach einigen Jahren, in denen sie gemeinsam versucht hatten, ein normales Leben zu führen, begann Agon, über einen Neuanfang nachzudenken.
Mit 26 Jahren spürte Agon, dass es an der Zeit war, einen neuen Weg zu beschreiten. Die Neue Welt, von der viele sprachen, bot die Möglichkeit, fernab von den schmerzhaften Erinnerungen ein neues Leben zu beginnen. Er besprach seine Gedanken mit Alexia, die inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen war. Sie teilte seinen Wunsch nach einem Neuanfang und vertraute auf seine Entscheidung.

Vorbereitung auf die Reise
Die Vorbereitung auf die Reise in die Neue Welt war eine Herausforderung. Agon musste sicherstellen, dass sie alles Notwendige für den Neuanfang hatten. Er verkaufte einen Teil des Familienbesitzes, um die Reise zu finanzieren und genügend Ressourcen für die erste Zeit in der neuen Heimat zu haben. Er sorgte dafür, dass Alexia alle ihre persönlichen Dinge und die wenigen wertvollen Erinnerungsstücke an ihre Eltern mitnehmen konnte.
Agon achtete darauf, dass sie auf alle Eventualitäten vorbereitet waren. Er trainierte Alexia in Selbstverteidigung und vermittelte ihr wichtige Überlebensfähigkeiten, die sie in der neuen Welt benötigen könnten. Trotz aller Vorbereitungen blieb Agon jedoch besorgt. Die Reise war ein großer Schritt ins Ungewisse, und er wollte sicherstellen, dass Alexia in jeder Hinsicht geschützt war.
Am Tag ihrer Abreise standen Agon und Alexia gemeinsam am Hafen, bereit, sich den Herausforderungen und Abenteuern der Neuen Welt zu stellen. Ihre enge Bindung, die in den Jahren des Verlustes und der Fürsorge nur stärker geworden war, gab ihnen die Kraft, diesen mutigen Schritt zu wagen. Gemeinsam würden sie in eine neue Zukunft aufbrechen, entschlossen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Kapitel in ihrem Leben zu beginnen.

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Kapitel 3: Ankunft in Nebelhafen
Die Ankunft im Hafen
Die Reise über das weite Meer war lang und anstrengend, aber Agon und Alexia bewältigten sie gemeinsam, stets die Hoffnung auf einen Neuanfang im Herzen tragend. Als ihr Schiff endlich den Hafen der Stadt Nebelhafen erreichte, wurde ihnen klar, dass sie am Beginn eines neuen Kapitels ihres Lebens standen. Nebelhafen war ein lebendiger Ort, erfüllt von der Geschäftigkeit einer Stadt, die durch den Handel und die Ankunft von Abenteurern und Siedlern aus der Alten Welt geprägt war.
Die Stadt trug ihren Namen zurecht: Nebel hing schwer über den Docks und verschleierte die Umrisse der Gebäude, was der Stadt eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre verlieh. Agon und Alexia stiegen mit klopfendem Herzen von Bord und betraten das fremde Land, das nun ihr neues Zuhause werden sollte.

Die ersten Schritte in der Neuen Welt
Ihre ersten Schritte auf dem neuen Kontinent waren von einer Mischung aus Aufregung und Unsicherheit geprägt. Agon hielt Alexias Hand fest, um ihr Mut zu machen und ihr zu zeigen, dass sie diesen Weg gemeinsam gehen würden. Sie hatten keine konkreten Pläne, wohin sie gehen oder wie sie ihr Leben gestalten sollten, doch sie wussten, dass sie gemeinsam alles schaffen konnten.
Die beiden Geschwister erkundeten Nebelhafen, um sich einen Überblick zu verschaffen und herauszufinden, welche Möglichkeiten die Stadt ihnen bieten könnte. Agon informierte sich über die verschiedenen Handelsgilden und magischen Zünfte, während Alexia die Märkte und Handwerksbetriebe durchstöberte. Sie suchten nach einer passenden Unterkunft und trafen auf freundliche Einheimische, die ihnen erste Hinweise und Ratschläge gaben.

Eine neue Heimat suchen
Nebelhafen war faszinierend, doch Agon und Alexia wussten, dass sie eine ruhige und sichere Umgebung suchten, in der sie sich niederlassen und ein neues Zuhause aufbauen konnten. Sie hörten von anderen Städten auf der Insel, die für ihre Gotteshäuser und Tempel bekannt waren und ebenfalls viel Platz boten. Diese Insel schien der ideale Ort zu sein, um ein neues Leben zu beginnen.
Mit neuem Ziel vor Augen beschlossen die Geschwister, ihre Reise fortzusetzen und die Insel zu erkunden. Sie besorgten sich Pferde und machten sich auf den Weg die Insel zu erkunden und als sie die anderen Städte sahen wurden ihre Herzen von Hoffnung und Vorfreude erfüllt.
Gemeinsam würden sie einen geeigneten Platz auswählen, um ihr neues Zuhause zu errichten.

Stets füreinander da
Während sie daran arbeiteten ein neues Zuhause aufzubauen, wurde die enge Bindung zwischen Agon und Alexia nur noch stärker. Sie teilten die Aufgaben, unterstützten sich gegenseitig und sorgten stets füreinander. Agon kümmerte sich um die Erlaubnis zum Bau eines Hauses und die Sicherung ihrer Umgebung, während Alexia sammelte was sie benötigten und für die Verpflegung sorgte. Ihre Zusammenarbeit war harmonisch und effektiv, und bald hatten sie die Hoffnung gefasst auf ein neues blühendes Heim, das ihnen Schutz und Geborgenheit bot.
Auch in der neuen Welt blieben die Geschwister unzertrennlich. Agon setzte seine magischen Studien fort und setzte seine Fähigkeiten ein wo er konnte, während Alexia sich in die Gemeinschaft integrierte und neue Freunde fand. Beide wussten, dass sie, egal welche Herausforderungen die Zukunft bringen würde, stets aufeinander zählen konnten.
In ihrer neuen Heimat fanden Agon und Alexia nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch die Möglichkeit, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich eine Zukunft aufzubauen, die von Hoffnung und gegenseitiger Unterstützung geprägt war. Die Neue Welt, die sie gemeinsam erkundeten, bot ihnen die Chance, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen, stets im Wissen, dass sie immer füreinander da sein würden.

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Kapitel 4: Ein Neuanfang in der Dunklen Stadt Surom
Die Ankunft in Surom
Nachdem Agon und Alexia einige Zeit auf der idyllischen Insel verbracht hatten, kam in Agon der Wunsch auf, seine magischen Fähigkeiten weiter zu vertiefen. Er hatte von der Stadt Surom gehört, einem Ort, der für seine Freiheit in magischen Studien bekannt war. Anders als in anderen Teilen der Neuen Welt, wo bestimmte magische Praktiken, wie die Nekromantie, verpönt waren, bot Surom eine seltene Gelegenheit für Magier wie Agon, ihre Fähigkeiten ungehindert zu erforschen und zu entwickeln.
Surom war eine düstere, aber faszinierende Stadt, gelegen in einem Tal, das oft von dichten Nebeln und Schatten verhüllt war. Die Stadt war bekannt als Zufluchtsort für Anhänger verschiedener, oft kontroverser Fraktionen. Dazu gehörten die Diener des Namenlosen, einer dunklen Gottheit, und die Bundmagier, eine mächtige Gruppe, die die Herrschaft der Magier über alle Menschen anstrebte und die Magie über alles stellte, ohne Rücksicht auf religiöse oder ethische Bedenken.

Die Entscheidung zur Niederlassung
Agon fühlte sich von der Atmosphäre und den Möglichkeiten, die Surom bot, angezogen. Nach reiflicher Überlegung und im Einvernehmen mit Alexia beschloss er, sich dort niederzulassen. Er sah in Surom eine einzigartige Gelegenheit, die Nekromantie zu studieren, eine magische Disziplin, die in vielen anderen Regionen geächtet war. Die Stadt ermöglichte ihm nicht nur den freien Zugang zu seltenen magischen Texten und Artefakten, sondern auch den Austausch mit anderen Magiern, die seine Leidenschaft für die dunkleren Aspekte der Magie teilten.
Agon begann, sich in die Gemeinschaft von Surom zu integrieren. Durch seine Fähigkeiten und sein Wissen erwarb er sich bald den Respekt der dort ansässigen Magier. Seine Studien in der Nekromantie wurden intensiviert, und er konnte Experimente durchführen, die anderswo undenkbar gewesen wären. Mit der Zeit erlangte er alle Rechte, die einem Bürger Suroms zustehen, einschließlich des Rechtes, Grund und Boden zu erwerben. Er plante, ein eigenes Haus zu bauen, das sowohl als Heim für ihn und Alexia als auch als Zentrum seiner Studien dienen sollte.

Begegnung mit Sorsha von Schwarzenfels
Eines Tages wurde Agon zu einem Gespräch mit Sorsha Schwarzfels, der Statthalterin von Surom, eingeladen. Sorsha war eine mächtige und einflussreiche Frau, bekannt für ihre Führungsqualitäten und ihre strenge Hand. Sie führte die Geschicke der Stadt mit einem festen, aber gerechten Regime. Im Gespräch mit Agon lobte sie seine Fortschritte und sein Engagement in der magischen Gemeinschaft Suroms.
Sorsha informierte ihn über ein bevorstehendes, bedeutendes Projekt: die Gründung der ersten Akademie in Surom. Diese Akademie sollte ein Zentrum für magische Bildung und Forschung werden, offen für alle, die das Streben nach magischem Wissen teilten. Sorsha schlug Agon vor, sich bei der Säule der Magie  zu melden, um zu erfahren, wie er beitragen könnte, insbesondere im Bereich der Ausbildung der jüngeren Magier im Grundwissen.

Eine neue Perspektive
Agon war begeistert von der Idee, Teil dieses bedeutenden Projekts zu werden. Es bot ihm nicht nur die Möglichkeit, seine Studien zu vertiefen, sondern auch, sein Wissen weiterzugeben und die nächste Generation von Magiern zu formen. Er sah in der Akademie eine Chance, seinen Platz in der Gemeinschaft von Surom zu festigen und gleichzeitig die dunklen Künste, insbesondere die Nekromantie, zu rehabilitieren und ihren Wert zu demonstrieren.
Sobald er sich bei der Akademie gemeldet und seine Bereitschaft zur Mitarbeit bekundet hätte, würde Agon mit den Vorbereitungen für den Bau seines Hauses beginnen. Gemeinsam mit Alexia plante er, Surom zu ihrem festen Zuhause zu machen. Alexia, die inzwischen ebenfalls Interesse an magischen Studien entwickelt hatte, unterstützte ihren Bruder und freute sich darauf, Teil der aufstrebenden magischen Gesellschaft von Surom zu werden.
In dieser neuen Phase ihres Lebens waren Agon und Alexia entschlossener denn je, ihre Ziele zu verfolgen und sich in der dunklen Stadt Surom ein dauerhaftes und bedeutungsvolles Leben aufzubauen.

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Kapitel 5: Die Begegnung mit Soryia Schwarz
Eine ungewöhnliche Bekanntschaft
Während Agon und Alexia in Nebelhafen verweilten und sich auf ihr neues Leben in Surom vorbereiteten, kreuzte eine unerwartete Person ihren Weg. Soryia Schwarz, eine talentierte Schneiderin und Magierin, wurde von Alexia engagiert, um neue Kleider für sie und ihren Partner, Alaric Dunkelmoor, zu schneidern. Alexia, die Soryias Fähigkeiten bewunderte, stellte sie bald auch ihrem Bruder Agon vor, mit dem Angebot, auch ihm eine maßgeschneiderte Kleidung zu fertigen. Agon, der meist nur in seiner schwarzen Robe unterwegs war, nahm das Angebot an, neugierig auf die Schneiderin, die seine Schwester so beeindruckt hatte.

Das erste Treffen in der Schneiderei
Agon traf sich mit Soryia in der Schneiderei, die sich in einem verwinkelten Keller von Nebelhafen befand. Die Atmosphäre dort war gedämpft und geheimnisvoll, genau wie Soryia selbst. Während sie seine Maße nahm, entwickelte sich zwischen ihnen eine merkwürdige Spannung. Soryia bewegte sich geschickt und mit einer seltsamen Eleganz, die Agon faszinierte. Als sie ihm unerwartet nahe kam, um eine genauere Messung vorzunehmen, spürte er ein merkwürdiges Kribbeln. In diesem Moment offenbarte sie ihm ihre wahre Natur: Soryia war ein Vampir.

Statt Angst zu empfinden, wie es die meisten Menschen in einer solchen Situation getan hätten, war Agon neugierig und fasziniert. Seine Studien in der Nekromantie hatten ihn bereits mit vielen untoten Wesen in Kontakt gebracht, und so sah er Soryia nicht als Bedrohung, sondern als eine weitere faszinierende Entität. Sie trank vorsichtig von seinem Blut, eine intime und unerwartet romantische Geste, und versiegelte die Wunde danach mit wenigen Tropfen ihres eigenen Blutes und wirkte mit einem Tiefen und innigen Blick eine Hypnose, eine Fähigkeit die ihr als Vampir zu Gute kam, welche auch seine Erinnerung an den Biss vernebelte. Doch eine tiefe Erinnerung blieb bestehen: das Gefühl, dass er sich ihr nahe fühlte und das ungewöhnliche Verlangen, mehr über sie zu erfahren.

Eine wachsende Verbindung
Nach diesem ersten Treffen begann eine Reihe weiterer Begegnungen zwischen Agon und Soryia. Sie trafen sich häufig, oft am Lagerfeuer in Nebelhafen, wo sie über ihre gemeinsamen Interessen und die tiefere Natur der Magie sprachen. Zwischen ihnen entwickelte sich eine Chemie, die weder von Worten noch von äußeren Umständen abhängig war. Agon, der sonst eine eher unnahbare Persönlichkeit hatte, fand in Soryia jemanden, dem er sich öffnen konnte und vor allem wollte. Ihre Gespräche waren intensiv, und es schien, als würden sie sich auf einer tieferen Ebene verstehen.

Mit der Zeit wurden ihre Treffen fast täglich. Trotz seiner üblichen Distanz zu anderen Menschen fühlte Agon sich zu Soryia hingezogen. Sie teilten nicht nur eine Faszination für die dunklen Künste welche auf Soryia einst erlernte, sondern auch eine gegenseitige Einsamkeit, die sie miteinander verband. Eines Abends, als Agon Soryia die möglichen Baugrundstücke in Surom zeigte, die er für sein neues Zuhause in Betracht zog, kamen sie sich erneut näher. Wiederum trank Soryia von ihm, und es war eine intensive Erfahrung, die ihre Verbindung weiter vertiefte. Agon erkannte, dass Soryia für ihn mehr war als nur ein Vampir und er selbst mehr als nur ein Nahrungsquelle für sie.

Eine unerwartete Offenbarung
Während dieses nächtlichen Treffen in Surom offenbarte Agon Soryia seine tiefsten Gedanken. Er sprach darüber, dass er sich vorstellen könnte, die Ewigkeit mit ihr zu verbringen und sich ihrem Schicksal anzuschließen. Diese Worte waren mehr als nur eine romantische Geste; sie waren Ausdruck seines wachsenden Verlangens, ein Teil von Soryias Welt zu werden. Doch wie bei jedem ihrer Bisse nahm sie ihm den Großteil seiner Erinnerung daran. Was blieb, war das Gefühl, sich ihr nahe zu fühlen, das Wissen um den Geschmack ihrer Lippen und die unstillbare Sehnsucht nach ihrer Gegenwart.

Für Agon wurde klar, dass Soryia ihn auf eine Weise berührte, die er zuvor nicht gekannt hatte. Er wusste, dass ihre Beziehung kompliziert und gefährlich war, doch er war bereit, dieses Risiko einzugehen. In den stillen Momenten, in denen er allein war, dachte er oft über die Bedeutung ihrer Begegnungen nach und darüber, wie sehr sie sein Leben verändert hatte. Inmitten der düsteren und oft kalten Welt von Surom fand Agon in Soryia etwas, das ihm Wärme und Sinn gab. Die Zukunft war ungewiss, doch eines war sicher: Agon und Soryia teilten eine Verbindung, die über das Normale hinausging, eine Verbindung, die sie beide veränderte und die möglicherweise das Potenzial hatte, die Ewigkeit zu überdauern.
 
 
Zuletzt geändert von Agon Solex am 02 Aug 2024, 23:30, insgesamt 5-mal geändert.
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Kapitel 6: Sehnsucht[/size]
Einsame Nächte am Strand
Die Tage vergingen, und Agons Sehnsucht nach Soryia wuchs unaufhaltsam. Jeden Abend verließ er Nebelhafen und wanderte gen Nordwesten, in Richtung der verlassenen Strände. Es war ein ungewöhnliches Verhalten für den sonst so disziplinierten Nekromanten, der es gewohnt war, sich voll und ganz auf seine Studien zu konzentrieren. Doch Soryia hatte etwas in ihm geweckt, das er nicht unterdrücken konnte – eine tiefe, brennende Sehnsucht, die ihm keine Ruhe ließ.

Am Strand angekommen, ließ sich Agon oft auf einem Felsen nieder und starrte aufs Meer hinaus. Die Dunkelheit und die Stille der Nacht boten ihm einen Raum, um seinen Gedanken nachzuhängen. Er dachte an Soryia, an ihre geheimnisvolle Art, ihre faszinierende Präsenz und die intensiven Momente, die sie miteinander geteilt hatten. Die Erinnerung an ihre Berührungen, den Geschmack ihrer Lippen und die tiefen Gespräche, die sie geführt hatten, ließen ihn nicht los.


Die Qual der Sehnsucht
Diese Sehnsucht war neu für Agon. Als Nekromant war er daran gewöhnt, seine Emotionen zu kontrollieren und sich nicht von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen. Doch Soryia hatte eine Lücke in seine Selbstbeherrschung gerissen. Er war hin- und hergerissen zwischen seinem Verlangen nach ihr und dem Bewusstsein, dass ihre Beziehung kompliziert und vielleicht sogar gefährlich war, ohne genau zu wissen, warum. Was ihn besonders beunruhigte, war das Gefühl, dass ihm ein wichtiges Detail über Soryia entgangen war – etwas, das sie ihm zu sagen versucht hatte, doch die genaue Erinnerung daran blieb ihm verwehrt.

Soryia hatte tatsächlich versucht, Agon ihre wahre Natur als Vampir zu offenbaren. Doch nachdem sie von ihm getrunken hatte, hatte sie ihm mit einer hypnotischen Fähigkeit, die den Vampiren eigen ist, die Erinnerung an dieses Gespräch genommen. Was blieb, war eine unerklärliche Anziehungskraft und ein tiefes Verlangen nach ihrer Nähe, ohne dass Agon die wahre Natur ihrer Verbindung verstand. Diese Ungewissheit verstärkte seine Sehnsucht nur noch mehr und ließ ihn sich immer wieder fragen, warum er sich so stark zu ihr hingezogen fühlte.


Das Armband
In den stillen, einsamen Stunden, die Agon am Strand verbrachte, zog er oft das Armband hervor, das Soryia ihm vor ihrer Abreise gegeben hatte. Es war ein schlichtes, aber kunstvoll gearbeitetes Schmuckstück, das eine besondere Bedeutung für sie zu haben schien. Soryia hatte ihm gesagt, dass es ihr sehr wertvoll sei, doch sie hatte keine weiteren Details verraten, außer dass sie es einst von ihrer Mutter bekommen hatte. Für Agon wurde dieses Armband zu einem Symbol ihrer Verbindung, einer stummen Erinnerung an die tiefe Anziehungskraft, die zwischen ihnen bestand.

Jedes Mal, wenn Agon das Armband ansah, verspürte er eine Welle der Zuneigung und Sehnsucht. Er bewahrte es sorgsam auf, fast ehrfürchtig, und achtete mehr darauf als auf alle anderen Besitztümer, die er mit sich führte. Das Armband wurde für ihn zu einem Anker in einer Zeit voller Unsicherheit und unerfüllter Wünsche. Er fragte sich oft, warum Soryia ihm gerade dieses Geschenk gemacht hatte und welche Geschichte dahinter steckte.

Agon spürte, dass dieses einfache Schmuckstück mehr war als nur ein Geschenk; es war eine stille Botschaft, eine Verbindung zwischen ihnen, die über Worte hinausging. Es erinnerte ihn daran, wie wichtig ihm Soryia geworden war, und wie sehr er sich nach ihrer Nähe sehnte. Selbst wenn er die genauen Umstände ihrer Beziehung nicht vollständig verstand, wusste er, dass dieses Armband ein Zeichen ihrer besonderen Bindung war, und er hielt es in Ehren, als wäre es das Kostbarste, das er besaß.


Die unaufhörliche Suche
Jede Nacht wiederholte sich dasselbe Ritual: Agon verließ die Stadt, wanderte zum Strand und kehrte erst im Morgengrauen zurück. Es war, als würde er unbewusst hoffen, dass Soryia ihm eines Nachts folgen würde, um seine Sehnsucht zu stillen. Doch sie erschien nie, und so blieb ihm nur die Dunkelheit und das Rauschen des Meeres als ständige Begleiter. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich um sie, und er konnte sich nicht erinnern, wann ihn etwas das letzte Mal so sehr abgelenkt hatte.

Diese intensive Sehnsucht nach Soryia begann, sein Leben zu dominieren. Er konnte sich kaum noch auf seine Studien konzentrieren, und selbst seine Pläne für die Zukunft in Surom traten in den Hintergrund. Agon wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste – entweder seine Gefühle zu akzeptieren und einen Weg zu finden, mit ihnen zu leben, oder sich endgültig von Soryia zu lösen. Doch die Vorstellung, sie zu verlieren, war zu schmerzhaft, um sie ernsthaft in Betracht zu ziehen.

So verbrachte Agon Nacht für Nacht am Strand, gefangen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Sehnsucht und Ungewissheit. Sein Herz war gefangen in einem Netz aus Gefühlen, die er nicht zu kontrollieren vermochte, und die ihn immer weiter in die Tiefen der Liebe und des Verlangens zogen. Die Zukunft mit Soryia blieb ungewiss, doch eines war klar: Agon war bereit, alles zu riskieren, um bei ihr zu sein, egal was die Konsequenzen sein mochten.
Zuletzt geändert von Agon Solex am 02 Aug 2024, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Kapitel 7: Die Reise in die Heimat
Aufbruch nach Norden
Agon entschied, dass es an der Zeit war, in seine Heimat zurückzukehren. Es war eine Reise, die er lange hinausgezögert hatte, doch nun fühlte er den Drang, das Grab seiner Eltern zu besuchen und ihre Erinnerung zu ehren. Der Hafen, von dem aus er aufbrechen wollte, lag nördlich von Nebelhafen. Agon packte seine wenigen Habseligkeiten die er für die Reise benötigte und machte sich auf den Weg, fest entschlossen, dieser Verpflichtung nachzukommen.

Am Hafen angekommen, bestieg er ein Schiff, das ihn zurück nach Lichtenau bringen sollte. Die Überfahrt war ruhig, doch Agon konnte seine Gedanken nicht von den Erinnerungen an seine Kindheit und die Zeit mit seinen Eltern abwenden. Er erinnerte sich an die glücklichen Tage, bevor das tragische magische Experiment ihr Leben zerstörte. Die Rückkehr in die Heimat war für ihn nicht nur eine physische Reise, sondern auch eine emotionale Reise in die Vergangenheit.


Ankunft in Lichtenau
Als das Schiff in Lichtenau anlegte, überkam Agon eine Welle der Nostalgie. Die Stadt hatte sich kaum verändert, seit er sie verlassen hatte. Doch die Vertrautheit brachte auch den Schmerz der alten Wunden zurück. Er machte sich auf den Weg zum Friedhof, wo seine Eltern begraben lagen. Der Weg dorthin war ihm gut bekannt, und jeder Schritt erinnerte ihn an die Vergangenheit.

Am Grab seiner Eltern angekommen, sah Agon sofort, dass sich niemand um die Pflege gekümmert hatte, trotz der Groschen, die er dafür gezahlt hatte. Das Grab war überwuchert, und die Inschriften auf den Grabsteinen begannen zu verblassen. Ein trauriger Anblick, der ihm zeigte, wie schnell die Erinnerungen an geliebte Menschen verblassen können, wenn sich niemand darum kümmert.


Pflege der Gräber
Mit einem tiefen Seufzer machte sich Agon an die Arbeit. Er entfernte das Unkraut, reinigte die Grabsteine und legte frische Blumen nieder. Während er arbeitete, sprach er leise zu seinen Eltern, erzählte ihnen von seinem Leben in der Neuen Welt, von Alexia und von seinen Studien in der Magie. Es war, als würde er ihnen sein Herz ausschütten, auch wenn er wusste, dass sie ihn nicht hören konnten.

Die Pflege des Grabes war nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein Akt der Liebe und der Erinnerung. Agon wollte nicht zulassen, dass seine Familie in Vergessenheit geriet. Er wusste, dass es an ihm lag, die Erinnerung an seine Eltern und ihre Taten lebendig zu halten. Dieser Besuch gab ihm die Gelegenheit, sich von der Last der Vergangenheit zu befreien und Frieden mit dem, was geschehen war, zu schließen.


Die Rückkehr
Nachdem Agon das Grab seiner Eltern wieder in einen würdigen Zustand versetzt hatte, blieb er noch eine Weile, um in stiller Andacht zu verweilen. Er versprach sich selbst, dass er regelmäßig zurückkehren würde, um das Grab zu pflegen und die Erinnerung an seine Eltern lebendig zu halten. Diese Momente der Besinnung waren wichtig für ihn, sie gaben ihm die Kraft und den Mut, weiterzumachen.

Als die Zeit gekommen war, den Friedhof zu verlassen und sich auf den Rückweg nach Nebelhafen zu machen, entschied sich Agon bewusst dafür, erneut den langen Seeweg zu nehmen, anstatt den einfachen und schnellen Weg der magischen Teleportation zu wählen. Für ihn war die Reise eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Zyklus von Leben und Tod, den er als Nekromant so intensiv studierte. Die langsame Fahrt über das Meer bot ihm die Gelegenheit, die Eindrücke und Gefühle, die der Besuch des Grabes seiner Eltern in ihm ausgelöst hatte, in Ruhe zu verarbeiten.

Während der Überfahrt hatte Agon Zeit, die Reflexionen über das Leben und den Tod, die in ihm aufgestiegen waren, zu durchdenken. Die stetige Bewegung des Schiffes und die unendliche Weite des Ozeans symbolisierten für ihn den Fluss der Existenz, die Übergänge und die Kontinuität, die in allem Lebenden und Vergehenden liegen. Jede Welle, die gegen den Bug des Schiffes schlug, erinnerte ihn an die unaufhaltsame Zeit und den Kreislauf, dem alles unterworfen ist.

Mit der Rückkehr in die Neue Welt wusste Agon, dass er sich nun wieder auf seine Studien und seine Pflichten in Surom konzentrieren konnte. Doch er wusste auch, dass er nicht vergessen durfte, woher er kam und welche Verantwortung er trug, die Erinnerung an seine Familie zu bewahren. Die Reise in die Heimat hatte ihm gezeigt, dass die Vergangenheit ein integraler Bestandteil seiner selbst war, den er stets in Ehren halten würde, egal wohin das Leben ihn führte.
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Kapitel 8: Wo die Liebe hinfällt
Schwere die das Herz erfüllt
Agon kehrte nach Nebelhafen zurück und fand sich entgegen aller Vorsicht wieder an Soryias Seite. Es war ein kühler Abend, und die beiden hatten sich in einer versteckten Höhle am Wasser in Surom zurückgezogen. Sie saßen nahe beieinander auf den feuchten Steinen, umgeben von der sanften Melodie der Wellen, die an die Küste schlugen. Der Wein, den sie miteinander teilten, schien schwerer zu schmecken als sonst, und Soryias Ausdruck spiegelte die Last wider, die ihr Herz trug.

„Es ist... alles so verwirrend, Agon,“ sagte sie leise und sah in das rot gefärbte Glas in ihrer Hand. „Elnora und ich... ich weiß nicht mehr, was ich fühlen soll.“ Ihre Worte verblassten wie ein Hauch im Wind, und Agon konnte nur still nicken, den Schmerz und die Verwirrung in ihren Augen mitempfinden.

Der Abend schritt voran, und in einem Augenblick voller Zärtlichkeit ließ Soryia sich zu ihm lehnen. Ihre Lippen fanden sich, ein kurzer, zögernder Kuss, der die Schwere des Augenblicks für einen Herzschlag verfliegen ließ. Sie schlossen die Augen und ließen sich im sanften Takt der Wellen nieder, schliefen, die Sorgen für einen Augenblick vergessend, in der offenen Höhle am Strand ein.

Die Tage vergingen, und Agon versuchte, seine Gefühle im Zaum zu halten. Doch mit jedem weiteren Augenblick, den er an ihrer Seite verbrachte, wuchs seine Zuneigung, auch wenn er wusste, dass diese Gefühle sie beide in Gefahr bringen könnten. Soryias Bindung an Elnora und seine eigene aufkeimende Zuneigung schienen wie Fäden, die das Gewebe ihrer Seelen in unlösbare Knoten zogen.

Nach einer erfolgreichen Jagd, deren Spannung in der klaren Luft noch vibrierte, fanden sie sich erneut am Strand von Nebelhafen wieder. Dort, zwischen Mondlicht und sanftem Wellengang, lag sie nahe bei ihm im Sand und reichte ihm ein kleines Geschenk – ein Schokoladenlama, das ihn an Herbert, sein geliebtes Lama, erinnern sollte. Er schmunzelte, das kleine, braune Tier in den Händen haltend, doch zu wertvoll schien es ihm, um es einfach zu verzehren.

In dieser Nacht, während sie sich unter dem Sternenhimmel aneinanderschmiegten, murmelte Soryia ein Wort, das ihm zugleich Freude und Verwirrung brachte: „Liebster.“ Ein Ausdruck, der seine Brust mit einem bittersüßen Gefühl erfüllte, angesichts dessen, dass Elnora immer noch einen Teil von ihr beanspruchte.

Als Soryia ihm schließlich von ihrer geplanten Reise erzählte, schien die unausgesprochene Sehnsucht in ihrem Blick schwer wie ein Schatten zwischen ihnen zu liegen. Agon schenkte ihr ein Hemd, das noch nach ihm roch, und eine Zeichnung von sich selbst, ein Teil von ihm, der sie auf ihren Wegen begleiten sollte. Zum Abschied legte sie ihm ein zierliches Armband an, ein Geschenk ihrer Mutter, damit er sie in ihrer Abwesenheit stets im Herzen trug. Von diesem Moment an ließ er das Armband nicht mehr los.


Die Entscheidung
Nach Wochen der Stille kehrte Soryia von ihrer Reise zurück. Der Abend war still, als sie sich in ihrer vertrauten Höhle trafen. Der Wind trug das Salz des Meeres durch die Luft, und das sanfte Rauschen der Wellen erfüllte die Leere zwischen ihnen. Ohne ein Wort zog Soryia ihn in eine Umarmung, ihre Hände fest an seinem Rücken.

„Ich habe dich vermisst, Agon,“ flüsterte sie, und in ihren Augen lag eine Klarheit, die zuvor gefehlt hatte. „Meine Gefühle für dich… sie sind mehr, als ich begreifen kann.“

Agon nickte und hielt einen Moment inne, seine Worte wägten schwer auf seiner Zunge. „Soryia, ich… ich kann dir nur wirklich ganz gehören, wenn du dich von Elnora löst. Ich will dir nicht sagen, was du tun sollst – ich verstehe deine Gefühle für sie. Aber das ist der Weg, den ich vor mir sehe.“

In jener Nacht, als Soryia Agon in der Höhle ihre Gefühle gestand, begann für sie eine schwierige Zeit innerer Kämpfe. Die Wochen vergingen, und zwischen kurzen Momenten der Zweisamkeit kehrte immer wieder die Ungewissheit zurück. Mehrfach sagte sie ihm, dass sie ihn liebte, doch die Worte wurden stets von einem leisen Seufzen begleitet. „Ich liebe dich, Agon,“ flüsterte sie oft, „aber da ist noch Elnora… und ich weiß nicht, wohin mein Herz mich führen soll.“

Mit jedem Gespräch spürte Agon, wie tief die Zerrissenheit in ihr saß. Er war bereit, zu warten, ließ ihr den Raum, die Antworten zu finden, die nur sie allein erspüren konnte. Der Druck, die Unsicherheit, all das verging nicht von einem Tag auf den anderen. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem Soryia ihre Entscheidung fällte – eine Entscheidung, die nicht nur mit Agon zusammenhing.

Nach vielen schlaflosen Nächten erkannte Soryia, dass die Liebe, die sie einst für Elnora verspürt hatte, sich verändert hatte. Es war nicht mehr die tiefe, unerschütterliche Nähe, die sie einst verbunden hatte. Sie liebte Elnora noch immer, aber auf eine andere Weise. Die Leidenschaft war verblasst, und das Band, das sie einst zusammengehalten hatte, schien nur noch ein sanftes Flüstern der Vergangenheit zu sein. Sie wusste, dass die Erinnerungen und die Zeit, die sie mit Elnora geteilt hatte, immer einen Platz in ihrem Herzen haben würden. Doch für eine Liebesbeziehung reichte dieses Gefühl nicht mehr aus.

Mit zögernden Schritten und schwerem Herzen sprach sie nach weiteren Wochen mit Elnora und löste das Band, das sie einst verbunden hatte. Die Trennung war schmerzhaft, dennoch fühlte Soryia eine tiefe Erleichterung, als sie endlich diesen Schritt wagte. Der Weg zu Agon war nun frei, und sie konnte beginnen, ein neues Kapitel ihres Lebens an seiner Seite aufzuschlagen.

Soryia entschloss sich, das gemeinsame Heim in Nebelhafen hinter sich zu lassen und zu Agon nach Surom zu ziehen. Zunächst lebten sie in seinem kleinen, aber gemütlichen Mietshaus in der Stadt. Es war eine einfache Bleibe, doch für die beiden fühlte es sich wie ein sicherer Hafen an, erfüllt von dem Gefühl neu entdeckter Nähe. Nach einem Monat sprachen sie davon, sich einen eigenen Platz zu schaffen – ein Haus am Meer, das ihren gemeinsamen Vorstellungen entsprang und in dem ihre Liebe Wurzeln schlagen konnte.

So begannen sie, in Surom am östlichen Ufer ihr eigenes Heim zu errichten – ein Ort, an dem die Brandung des Meeres die Mauern streichelte und das Rauschen der Wellen zu ihrem ständigen Begleiter wurde. Es wurde ihr Zuhause, ein Ort, den sie in gemeinsamer Hoffnung und Liebe erbauten und der zu ihrem Zufluchtsort werden sollte.
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Agon Solex
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Re: Die Geschichte des Agon Solex

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Kapitel 9: Neue Wege
Der Weg zum Glauben
Agon verspürte ein wachsendes Verlangen, das Leben von Soryia in seiner Tiefe zu verstehen. Nach all den gemeinsamen Momenten, die sie geteilt hatten, erkannte er, dass es Teile ihres Lebens gab, die ihm noch verborgen blieben. Eines Abends, als sie auf ihrem Balkon saßen, mit Blick aufs Meer, begann Soryia schließlich zu erzählen. Sie sprach von ihrer Mitgliedschaft im Zirkel des Ewigen, einer Gemeinschaft, die sich dem sowohl dem Studium der Magie, aber auch dem Glauben an den Namenlosen verschrieben hatte.

„Es ist mehr als nur ein Glaube,“ erklärte Soryia sanft. „Es ist eine Art, die Welt zu sehen und zu verstehen. Es hat mir geholfen, Antworten zu finden, die ich in mir selbst nicht entdecken konnte.“

Agon lauschte ihren Worten, fasziniert und zugleich neugierig. Der Glaube war ihm immer fremd gewesen, eine Dimension des Lebens, die für ihn keine Bedeutung hatte. Doch für Soryia schien diese Gemeinschaft eine Quelle des Trostes und der Stärke zu sein. Entschlossen, diese unbekannte Welt zu erkunden, begann Agon, sich mit dem Zirkel des Ewigen und seinen Lehren auseinanderzusetzen.

Die ersten Schritte auf diesem unbekannten Pfad waren für Agon eine Herausforderung. Der Glaube, der für ihn stets etwas Abstraktes gewesen war, schien voller Rätsel und fremder Worte, die nur schwer greifbar waren. Doch eines Abends, während er mit Nighean, einer klugen und besonnenen Begleiterin im Zirkel, sprach, fand er eine neue Perspektive. Ihre Worte waren klar und voller Überzeugung.

„Der Glaube,“ erklärte Nighean, „erweitert unser Leben, statt es einzuengen. Er lässt uns die Tiefe in uns selbst finden und kann ein Ausgleich sein – eine Quelle innerer Ruhe, die der Magie eine Richtung und einen Sinn gibt.“

Agon nickte nachdenklich. Die Idee, dass der Glaube nicht als Begrenzung, sondern als Erweiterung seiner eigenen Erfahrungen dienen könnte, eröffnete ihm eine neue Welt. Die nächsten Wochen verbrachte er damit, tiefer in die Lehren des Zirkels einzutauchen, geführt von Nighean und weiteren Mitgliedern, die ihm geduldig die Grundsätze und Überzeugungen der Gemeinschaft näherbrachten.

Eines der bedeutendsten Gespräche führte er mit Moragon, einem weiteren Mitglied des Zirkels, der ihm ein weiteres Verständnis für die Schöpfung der Welt und die Rolle des Namenlosen vermittelte. Moragon erzählte ihm die alte Geschichte von der Gabe der Sterblichkeit, die der Namenlose den Menschen geschenkt hatte, um ihnen Sinn und Wert zu verleihen. „Sterblichkeit,“ sagte Moragon mit ernster Stimme, „ist kein Fluch, sondern das Geschenk, das uns dazu bringt, jeden Moment bewusst zu leben. Der Namenlose hat uns nicht verurteilt, sondern befreit.“

Diese Worte hallten tief in Agons Seele wider, und er begann, den Glauben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten – als etwas, das ihm und seinen Entscheidungen eine tiefere Bedeutung verlieh. Durch die Einblicke von Moragon und die Gespräche mit anderen Anhängern wuchs Agons Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Glauben und Magie. Er begann zu erkennen, dass sie Hand in Hand gehen konnten, sich gegenseitig unterstützten und ergänzten.

Mit der Zeit wurde Agon in die Gemeinschaft des Zirkels aufgenommen, nicht nur als ein Neuling, sondern als geschätztes Mitglied, das die Lehren zu schätzen wusste und dem Zirkel neue Fragen und Perspektiven brachte. Die Verbindung aus Magie und Glaube verlieh ihm ein Gefühl innerer Balance, das ihm bislang gefehlt hatte. Zum ersten Mal seit langem fühlte er, dass er nicht nur Soryia nähergekommen war, sondern auch einer Seite von sich selbst, die er bisher nicht gekannt hatte.
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