Eine abendliche Unterhaltung...

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Armon
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Eine abendliche Unterhaltung...

Beitrag von Armon »

Der Himmel war in tiefes Rot und Orange getaucht, als die Sonne langsam hinter den Wellen des Meeres versank. 
Ein sanfter Wind strich über den Strand, als die Umrisse der Teufelin vor Armons Augen durch den Sonnenuntergang
in zartes rötliches Gold getaucht wurden.

Er hatte den Erzmagus Golga um ein persönliches Gespräch mit Tahxxilis gebeten.
Mit einem leichten Nicken der Teufelin und ihm gegenüber, begab sich der Magus kurzerhand außerhalb 
der Hörweite und ließ die beiden alleine.

Der Elf verspürte ein sanftes Kribbeln, eine Verlegenheit die ihn kurz sprachlos machte
und es dauerte einige Momente ehe er sich gesammelt hatte.

Armon wollte umbedingt seine Gedanken und Pläne mit ihr besprechen, um den drohenden Konflikt, 
welcher sich langsam wie ein herannahendes Unwetter abzeichnete, abzuwenden.

„Ich danke Euch, dass Ihr gekommen seid, Lady Tahxxilis“ 
begann er und neigte leicht das Haupt. 
„Es gibt Dinge, die ich mit Euch besprechen muss. 
Dringende Dinge, die nicht umbedingt das Ohr Eures Meisters, Lord Golga, erreichen sollten.“


Tahxxilis musterte ihn mit einem unbestimmten Lächeln, das so viele Dinge versprach, 
und hob schließlich fragend eine Augenbraue. 

„Ich kann euch keine Verschwiegenheit gegenüber Lord Golga versprechen“ 
Ihre Antwort war für den Elfen nicht überraschend denn er wusste welch tiefe Bande sie an Golga fesselten.

Doch er ließ sich davon nicht beirren und fuhr fort. 
„Ich möchte wissen, ob Ihr allein Golgas Wille seid, oder ob in Euch noch ein Stück von Thellisto lebt.
Vielleicht sogar eine Erinnerung an einen Teil in Euch, der womöglich einen eigenen Wege beschreiten möchte.“


Tahxxilis lächelte leicht, und für einen Augenblick schien das Licht ihrer Augen eine tiefe, ferne Wärme zu enthüllen. 
„Ich mag aus der Ebene der Teufel stammen, doch hier handle ich ausschließlich als Dienerin meines Meisters. 
Meine Loyalität gehört ihm, aber mein Wille ist mein eigener.“


Erleichtert, wenn auch etwas überrascht, zog Armon tief Luft ein. 
„Ich würde Euch gerne einen Pakt anbieten,“ erklärte er dann vorsichtig. 
„Eine Bindung zwischen uns beiden. Als Gegenleistung für Eure Unterstützung im Kampf gegen jene, die mein Haus bedrohen,
würde ich Euch Seelenfragmente schenken.
Mit Eurer Hilfe könnte ich Waffen erschaffen, die, wenn sie Feinde niederstrecken, ein Stück ihrer Seelen direkt Euch überlassen.“


Tahxxilis’ Miene verdüsterte sich, und für einen Moment flackerte Ärger in ihren Augen. 
„Warum versucht Ihr so sehr, mich von meinem Meister zu lösen? Wisst Ihr nicht, dass nichts mich von Lord Golga trennen kann? 
Nicht einmal Seelenfragmente oder ein solches Bündnis.“


Armon erwiderte den Blick ernst. 
„Ihr versteht meine Absicht nicht vollends, Lady Tahxxilis. 
Es geht hier nicht um Verrat oder gar eine Trennung von Euch und Golga, es geht mir um den Schutz meines Hauses.
Die Feinde in den sich abzeichnenden Mustern der Zeit, werden zahlreich sein und mächtig.
Ich möchte die Fäden der kommenden Ereignisse in eine Richtung lenken, die das Haus Assuan sichert – und ich brauche Eure Hilfe dazu.“ 


„Vielleicht“, sagte sie kühl, 
„solltet Ihr eher darüber nachdenken, den wahren Feind zu schwächen, anstatt Pakte zu schmieden, die gegen das Wesen der Dinge gehen.“

Doch Armon ließ sich nicht abschrecken. 
"Wenn es darum geht Pandor und die Sippschaft des Haus Vildabann in Schach zu halten, so macht euch keine Gedanken.
Was Solgard anbelangt - diese Stadt hat sich bereits gegen Euch und euren Meister gewandt.
Dieser Pakt wäre ein Weg, das Unvermeidliche zu verzögern. Er würde eurem Meister und mir die Mittel geben stark zu bleiben, 
und mir die notwendige Zeit verschaffen eine Antwort darauf zu finden diesen Konflikt zu kontrollieren, bevor er beginnt.“



Armon blickte sie lange an, seine Augen suchend. In der Tiefe seines Herzens war da noch ein anderes Anliegen, 
das mit jedem Wort zwischen ihnen stärker wurde. Er nahm seinen Mut zusammen und sah Tahxxilis in die Augen. 
„Es gibt noch einen Grund, weshalb ich Euch an meiner Seite wissen möchte… Einen Grund, der allein mir gehört…“ 
Der Elf spürte wie sein Herz heftig in seiner Brust zu pochen begann
„Ich wünsche mir, dass Ihr an meiner Seite bleibt - Als meine Gefährtin.“

Tahxxilis sah ihn lange an, trat langsam näher, so nahe, dass der Elf den warmen Atem der Teufelin an seiner Haut spüren konnte. 
Sie lächelte, ein kaum merkliches Aufleuchten ihrer Augen so flüchtig wie ein Wimpernschlag, 
bevor sie ihren Kopf sanft zu seinem Ohr neigte und mit leiser Stimme sagte: 
„Dieser Weg, den Ihr sucht, Lord Armon von Assuan… steht selbst mir nicht offen. 
Aber wenn Ihr mich wirklich an Eurer Seite wissen wollt, dann sorgt dafür, dass das Licht meines Meisters niemals erlischt.“


Ein Schauer lief über Armons Rücken, als sie sich von ihm zurückzog, und eine sanfte Röte färbte seine Ohrenspitzen. 
Er erwiderte ihr Lächeln, das sanfter schien als je zuvor. Schließlich sprach er leise: 
„Dann werde ich dafür sorgen, Lady Tahxxilis, dass Golgas Licht diese Welt nicht verlässt… solange, bis Ihr mir ohne seinen Schatten folgen könnt.“
dabei blickte er in Richtung des Magiers welcher weiter Abseits auf einen Holzstumpf saß und ein Buch zu lesen schien.

Die beiden standen in der sanften Brise des Abends, die untergehende Sonne spiegelte sich auf den Wellen des Meeres, und Armon von Assuan schwor sich, 
alles zu tun, was nötig war, um das Haus Assuan zu schützen und die Loyalität der geheimnisvollen Teufelin zu gewinnen – sei es durch Pakt, Kraft...
oder durch eine unerwiderte Liebe, die ihn bis in die tiefsten Schatten führen sollte.
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