Ein Brief an Aanatus

[Apina Perii]

Ein junger Bote wartet auf dem gemütlichen Sofa in der Bank zu Nebelhafen und überreicht Aanatus ein Schreiben, gesiegelt mit goldenem Wachs.

Komra,

nach eurem Angriff auf die Feuerhexe und eurer nachfolgenden Flucht erhöhen sich unsere Forderungen gegen euch wie folgt...

Ihr entfernt das Verleumdungsschreiben aus Nebelhafen.
Ihr zahlt 100 tausend statt 20 tausend Groschen, um Reue für eure Schandtaten zu zeigen.
Ihr entschuldigt euch bei der Hexe mit einem einzigartigen Geschenk, das ihrer würdig ist.

Wahrscheinlich wird euch das nicht davor bewahren, dass die Hexe euch eine Tracht Prügel zukommen lässt, aber es wird euer Leben retten.

Apina Perii
Söldnerin

[Aanatus]

Der Brief wird gerade mal oberflächlich gelesen und an Elnora und den BdH weitergeleitet. Die Gilde erhält einen Bericht, was sich tatsächlich zugetragen hat: Die anfängliche Drohung durch Ailheen am Nachhauseweg nach Nebelhafen, ein darauffolgender Warnschuss in ihre Richtung. Ein Abwarten, ob das etwas humpelig daherkommende Pferdchen und seine Reiterin danach "besonnener" wären.  Leider nein. Nach einem erneuten Angriffszauber ein zweiter Warnschuss, der wohl wieder Pferd oder Reiterin beeinträchtigte. Dadurch dann ein gemütlicher Heimritt nach Nebelhafen, wo er etwas später von der recht langsam reitenden Magierin beim Auktionshaus gefunden wurde, wo er insgeheim schon gewartet hatte. Dort durfte Ailheen ihre Drohungen und Beleidigungen vor der Wache und der Auktionsleiterin nochmals verlauten - eine peinliche Szene der Hysterie, wie Aanatus meinte: Dennoch erwiderte er sehr ruhig und höflich, dass er keine Zeit für ihre Belange hatte und außerdem nach dem Bau an der Amazonenarena müde sei. Dem Brief an die Gilde fehlte eine Beurteilung der Situation bzw. sämtliche Kommentare dazu. Für solcherlei Sachen hatte er keine Zeit, reiste er doch die letzten Tage wie ein Wandergeselle von Baustelle zu Baustelle und plante nebenher die Umstrukturierung der Handelsgarde.

Der Brief an die Söldner blieb demnach unbeantwortet. Wozu auch antworten? Es wird sich wohl von selbst herumsprechen, wie die neue Gangart ist, wenn es zu Drohungen kommt. Sein Pfeil war bisher schneller als jegliches Gemurmle sämtlicher "Begabter", die er  kennenlernte. Möge es so bleiben. Und ein Gentleman wird er nicht mehr sein, und den werten Magierinnen und Magiern den ersten Schritt lassen. Nein, nein - das hatte er sich von Sejin in dessen beeindruckendem Kampf gegen Paladine damals nahe dem Asterntal abgeschaut: Initiative gewinnt. Außerdem hatte Aanatus zwei Tage zuvor schon Katherine den "Vortritt" im Duell gelassen. Gut, einer Ehrendame wie der Bundmagierin kann man das zugestehen - aber einer cholerischen Göre, die ihre 6 Wörter (Ihr schuldet uns noch 50.000 Groschen) mechanisch und zu jeder Zeit, selbst während der Belagerung Nebelhafens, monoton und stetig wiederholte: Nein, nein - einen Vortritt hatte sich Ailheen bei weitem nicht verdient. Davon war die "Feuerhexe" weit entfernt - und dass sie die Liga seiner vorherigen Duellgegnerin jemals erreichen würde, erschien ihm mehr als nur fraglich. Aber ja: Wenn sie sich nicht anders zu benehmen lernen will, dann halt durch lahme Pferdchen oder - in Zukunft - gerne auch durchlöcherte Kniescheiben. Armes Reittier - nächstes Mal würde er höher zielen.

[Apina Perii]

Ein neues Schreiben wird Aanatus durch einen persönlichen Boten überbracht.

Komra,

nach eurer erneuten Flucht zu den Wachen ohne sich für eure Taten zu stellen oder uns zu entschädigen, erhöht sich eure Schuld um weitere 10 tausend Groschen.
Ab jetzt werdet ihr darüber nicht mehr informiert. Jede weitere Flucht in die Arme der Greifen wird eure Schuld um diesen Betrag weiter erhöhen.

Apina Perii
Söldnerin



Im Söldnerhauptquartier streicht Apina auf einem Aushang die 100 tausend Groschen durch und notiert 110 tausend darunter.

[Aanatus]

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[Aanatus]

Ein Bote ist angewiesen, Apina eine kurze Botschaft zu verlesen:

"Grüße Apina,

nachdem ob des letzten Vorfalls mit deiner "Feuerhexe" selbst auch höhere Mächte, namentlich wohl die Greifenwachen an der Brücke, welche Beobachter des Ganzen wurden, erzürnt gewesen zu sein schienen, so denke ich mir, würde ich meinen, es sollte nun der Höhepunkt dieser Farce längst schon erreicht sein. Als Bürgerin von Nebelhafen sollte dir das Wohl deiner Heimatstadt wichtig sein, also wäre es wohl besser, deine Energie auf die Sicherung und Weiterentwicklung deines Heimatortes zu verlagern, anstatt deine persönliche Fehde mit einem Mitbürger - mir - weiter auszutragen.

Von meiner Seite werde ich unsre "gemeinsame Vergangenheit" vergessen, mit dem Ziel, dass die Gegenwart und die Zukunft genau so verläuft: Ich bin für dich unsichtbar. Du bist für mich unsichtbar. Selbiges mit deiner Hexe. Das hatten wir ja das letzte halbe Jahr schon ganz gut geübt, es sollte somit für dich und deine Hexe auch in Zukunft schaffbar sein. Groschensummenbezahlungen irgendwelcher Art kommen natürlich nicht in Frage.

Nimmst du es an: Gut. Nimmst du es nicht an: Soll es eben so sein.

Im Falle des Nichtannehmens kontaktiere mich gar nicht, auch in Zukunft nicht. In keinster Form, zu keiner Zeit: Kein Grund soll dann jemals dafür auftreten, ganz sicher nicht.

Gez. Aanatus"





Elnora und Davind werden über diese letzte Kontaktaufnahme wie immer separat unterrichtet.