Der Weg durch die Dunkelheit - Frischfleisch.
Nun war es soweit, er hatte das Ziel erkannt und behielt es im Auge. Er war nicht allein, sondern in Begleitung seiner Kammerraden. Ein Fünfergespann.
Sein Illusionszauber verbarg ihn vor ihren Blicken, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre, denn das Unterholz des Sumpfes verbarg ihn sehr gut.
„Hey Carlit, hast du die Sache mit Hanik jetzt klären können? Der Streit geht ja schon eine ganze Weile zwischen euch beiden?“
Der angesprochene Calrit sah seinen Gefährten an und ließ ein Knurren heraus. „Nein. Der Sack beharrt nur darauf und glaubt weiterhin felsenfest daran, dass ich einen Teil der Beute unterschlagen habe.“
„Und, hast du?“, mischte sich nun der etwas jüngere Dang ein.
„Ja klar, aber das Pissgesicht hat keine Beweise“ ... „Bruah Bruha Bruha“, alle fünf brachen in schallendes Gelächter aus. „Hach, das Geschrei der Kleinen war für mich wie die Poesie eines Barden, ich stelle mir das heute noch vor, und ich muss sagen, mein Prügel hebt dann immer den Kopf“ „Wahbruhaha“. Wieder lachten alle, als auch dieses Erlebnis des letzten Überfalls geteilt wurde.
Das Feuer knisterte auf dem trockenen Holz, wärmte die Bande und spendete flackernd Licht.
Zaka, ein Bär von einem Mann, derb und behaart - ein wirklicher Übergang von Kopfhaar, Bart, Brust- und Rückenbehaarung war nicht wirklich auszumachen. - Irgendein Oger muss sich in seine Blutlinie eingemischt haben.
Er biss gerade in seine Hammelkeule und schluckte das Fleisch mehr, als dass er es kaute. Dann leerte er seinen Humpen und richtete sich auf. „So ihr Luschen, ich muss mal pissen“ Seine Kameraden nahmen dies zur Kenntnis und unterhielten sich am Lagerfeuer weiter. - Die erste Zielperson hatte sich gerade vorgestellt.
Ein paar Schritte weiter fummelte er an seinem Hosenbund herum und erleichterte sich mit einem kräftigen Strahl.
Plötzlich drang etwas in seinen Kopf. Zwang ihn, das zu tun, was ihm zugeflüstert wurde. „Nimm deine Axt und ramme sie in die Körper der Menschen am Lagerfeuer, denn sie sind deine Erzfeinde!“
Zaka konnte nicht anders. Der Befehl des Magiers war absolut, und er erlaubte ihm kein Widerwort, nein, nicht einmal einen Gedanken konnte er gegen diesen überwältigenden Zwang des Magiers formen.
Die Bande, die noch am Feuer saß und sich beim Abendmahl unterhielt, ahnte nicht, welch erbarmungsloses Unheil über sie kommen sollte.
Und so blieb Carlit mitten im Satz stehen, als das Axtblatt seinen Schädel spaltete.
Die anderen stockten - sie mussten die Situation erst einmal verarbeiten und verstehen lernen. Jakul, ein älterer Veteran, reagierte als erster: „Zaka, bist du verrückt geworden? Was ist denn das für eine Scheiße?“, schrie er den Großen an. Zaka stemmte sein Bein gegen den niedergeschlagenen Carlit und zog mit einem ekelhaften Geräusch die Axt aus dessen Schädel. Jakul war jetzt sein nächstes Ziel! Der erfahrene Krieger reagierte sofort und wich den schwungvollen Hieben der tödlichen Waffe aus. „Sal, hilf mir, Zak hat den Verstand verloren!“
Salmaug zog ein paar Wurfdolche und wollte sie auf Zaka werfen, doch plötzlich hielt er inne und riss die Augen vor Schreck auf. Der Schock saß ihm tief in der Kehle und wollte nicht über seine Lippen kommen. Die Panik in seinen Augen sprühte förmlich. Seine Hände umklammerten die Knäufe der Klingen so fest, dass das Weiß seiner Knochen hervortrat. Er stach sich in die Halsgegend.
Der Alptraum, in dem er gefangen war, zog die Fesseln immer enger um ihn. Er gurgelte das Blut heraus und sackte langsam zusammen.
Jakul konnte seinen Augen nicht trauen, geschweige denn die Situation begreifen. Zak griff seine Kameraden an, Salmaug erstach sich mit seinen Waffen. Aus den Augenwinkeln sah Jakul noch, wie Dang wie erstarrt dastand und sich nicht rührte. „Dang! Dang wach auf, lauf zu den anderen und hol Hilfe, hier stimmt etwas nicht“ Der Angesprochene blinzelte mehrmals und man konnte sehen, wie seine Hose nass wurde. „Dang! Verdammt, lauf!!!“.
Das holte den Unerfahrenen wieder in die grausame und verstörende Realität zurück. Er rannte einfach los.
In der Zwischenzeit hatten sich Zaka und Jakul einen erbitterten Kampf geliefert, bei dem keiner wirklich die Oberhand hatte. Beide sahen ziemlich mitgenommen aus, und es fehlte nicht viel, und es hätte einen Sieger gegeben. Doch unter den Räubern gab es keine Sieger, sondern nur Verlierer.
Golga trat langsam aus dem Dickicht. Seine dunkle Kleidung verschluckte förmlich das Licht. War es wirklich die Kleidung? Jakul konnte es nicht mit Sicherheit sagen, denn irgendwie schien die Dunkelheit den Magier zu umhüllen. Was wollte dieser Mann hier? Wo kam er so plötzlich her? Gedanken, denen er dank Zaka nicht wirklich lange nachhängen konnte. Der Kampf mit dem Riesen verlangte ihm alles ab.
Aufgeladen mit seiner mystischen Kraft sprach der Magier leise ein paar Silben „Vas Jux Quas Xen“ ... Unheil verkündend, flüsternd und doch laut. Aus den Schatten der Umgebung lösten sich schemenhafte Silhouetten. Die goldenen Geisteraugen hefteten sich an ihre Opfer. Ein schrilles Kreischen hallte durch das Lager, als sich die Gestalten auf ihre Gegner stürzten. - Die beiden Banditen fielen zu Boden.
Golga ging in die Mitte des Lagers, um sich die Lage anzusehen. Er ging zu den Gefallenen, fesselte und knebelte sie. Dann konzentrierte er sich wieder und sammelte seine Magie um sich. Das Weiß in seinen Augen wich einem dunklen Schwarz. Er konnte sie sehen, konnte die Geister der soeben Verstorbenen klar und deutlich erkennen. Und so zwang er sie mit dem nächsten Zauber zurück in ihre Körper. „An Corp.“
Geister waren immer noch verwirrt und konnten die Situation nicht richtig einordnen. Zuerst brach die Hölle über sie herein, dann waren sie tot und nun waren sie wieder in ihren Körpern. Die Verwirrung ihrer Seelen lähmte sie zusätzlich.
Wimmernd, schluchzend und mit vor Panik weit aufgerissenen Augen lagen sie gefesselt und geknebelt zu Füßen des Magiers. Ihr Atem ging schnell und stoßweise.
„Hallo. Ich weiß, dass es im Moment schwer zu verstehen ist, was hier passiert ist und warum ihr euch jetzt in dieser Situation befindet, oder besser gesagt, warum ihr das alles durchmachen musstet.“ Seine Worte konnten die Gefesselten nicht wirklich beruhigen. Sie verstanden immer noch nicht, was hier vor sich ging. „Aber, ich kann euch freudig mitteilen, ja sogar versichern, dass euer Leben, das bis jetzt eine reine Nichtnutzung eures Potentials war und euch somit in eine für euch ungünstige Position gebracht hat, durch mich letztendlich einen Sinn bekommen wird. Auch wenn dieses Leben, dieser Aufschub, nicht besonders von der Zeit gesegnet ist.“ Der subtile, aber dennoch vorhandene Spott in seiner Stimme tat sein Übriges, um die innere Unruhe der Verbrecherbande zu steigern.
Als wäre das alles nicht schon surreal genug, gesellten sich noch zwei Spektraldämonen zu dem Magier. „Packt sie ein, sie können uns sicher noch nützlich sein“, die rot glühenden Augen fixierten die Männer und packten sie an den Füßen, um sie hinter sich her zu schleifen. Das Schattenportal stand schon bereit.
Der Weg durch die Dunkelheit
Re: Der Weg durch die Dunkelheit
Die Maske in der Dunkelheit
Armon schritt durch die dunklen Hallen des Anwesens. Der Schein der Fackeln kroch träge an den Mauern entlang,
so als würde sich selbst das Feuer vor dem fürchten, was im Innersten des Elfen gärte.
Sein Blick war leer, das Licht seiner Seele rang mit ihm wie ein entfesselter Sturm der an den zerfetzten Segeln eines verlassenen Schiffes riss.
Der Sturm lauerte bereits wie ein unheilvoller Schatten am Horizont. Jeden Moment drohte er über das Haus Assuan herein zu brechen
und alles zu verschlingen was er krampfhaft versuchte zu beschützen.
In den Augen des Elfen war der Magier, trotz seiner scheinbar unerschöpflichen Macht, zu schwach.
Auf lange Sicht würde der Magier versagen, Armon wusste es, er hatte es immer schon gewusst.
Doch die Wahrheit war grausamer - Keiner von ihnen war stark genug um das zu beschützen, was er liebte.
Im Innersten wusste Armon, es gab keinen anderen Weg, er musste dem Magier helfen.
Bei der Menschenjagd - Bei den Experimenten - Bei der Machtgewinnung.
Ein silberner Spiegel am Ende des Ganges zog die Aufmerksamkeit des Elfen auf sich.
Als er daran vorbeischritt, drehte er den Kopf – und erstarrte.
Seine eigenen Augen, einst so hell grünlich, wie eine Wiese bedeckt vom Morgentau, waren nun von Schatten umwoben.
Sein Gesicht – hart und abweisend. Ein Abgrund, aus dem keine Hoffnung mehr strahlte.
Gedanken durchzuckten ihn wie ein Blitz:
Was treibt mich an? Ist es wirklich Schutz? Oder ist es etwas anderes? Etwas Dunkles?
Plötzlich erfasste ihn Übelkeit, ein schwerer Druck legte sich auf seinen Magen, als würde ihn etwas von innen heraus zerfressen.
Doch dann sah er sie – in einer dunklen Ecke des Raumes.
Eine Maske, dämonisch in ihrer Verzierung, mit verzerrten, finsteren Zügen.
Ohne nachzudenken, griff er danach.
Die Jagd
Die Nacht der Jagd war erbarmungslos. Der Geruch von Blut und Angst lag schwer in der Luft.
Armon bewegte sich lautlos zwischen den schroffen Felsen. Abseits von ihm murmelte Golga leise Formeln der Macht,
während ihre Gefangenen - verstümmelte, zerschundene Menschen - zusammengekauert in einem magischen Kreis hinter ihnen lagen.
Doch die Jagd war noch nicht vorbei.
Der letzte Krieger, ein Hüne von einem Mann, kämpfte sich keuchend durch die Dunkelheit, stolperte dabei durch das Dickicht, seine von Narben gezeichneten Hände klammerten sich an einen zerbrochenen Speer. Er wusste, dass er fliehen musste. Dass er sterben würde, wenn er sich nicht in Sicherheit begab.
Der Magier seufzte
„Lass es gut sein Armon. Lass ihn laufen. Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an.“
Armon hörte die Worte seines Freundes kaum. Seine Finger schlossen sich um die Sehne seines Bogens.
Er visierte an. Ein einziger Schuss – eine präzise, eiskalte Berechnung.
Der Pfeil durchtrennte die Luft. Dann die Haut. Dann das Fleisch. Dann den Knochen.
Der Krieger fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. Seine Wirbelsäule war zerschmettert, sein massiger Körper bebte,
seine Finger kratzten verzweifelt über den Dreck, als würde er beten, dass der Schmerz aufhörte.
Armon trat neben ihn, packte das zottelige Haar des Kriegers und zog ihn mit brutaler Gleichgültigkeit über den Waldboden.
Der Mensch winselte, Tränen tropften auf die Erde - doch Armon fühlte Nichts.
Die dämonische Maske verbarg sein finsteres Gedankengut vor der Welt und vor dem Sternenlicht dieser Nacht.
Der Elf schleifte die Menschenhülle vor Golgas Füße. Sein Blick war eiskalt, seine Stimme wie ein seelenloses Echo in der Dunkelheit:
„Du hättest ihn fast entkommen lassen - Es gibt keine Zeugen in dieser Nacht.“
Golga wich unwillkürlich zurück. Sein Blick war erfüllt von Schrecken – nicht vor dem Bild was sich vor ihm auf dem Boden offenbarte, sondern vor Armon.
Später, als die Nacht dunkler und das Feuer niedergebrannt war, saß Armon allein da.
Seine Finger glitten über die glatte Oberfläche der dämonischen Maske.
Bei der Jagd hatte er seine Schatten hinter dieser Maske versteckt, doch er wusste - sie waren da, verborgen, lauernd, nur darauf wartend wieder in Erscheinung zu treten.
Er erinnerte sich an sein Spiegelbild. An die Übelkeit, die ihn überkommen hatte, an das Etwas.
Doch jetzt, in dem Augenblick dieser Nacht war da Nichts mehr - nicht einmal Reue.
Zuletzt geändert von Armon am 30 Jan 2025, 01:18, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Der Weg durch die Dunkelheit
Wovon träumt ein Elf
Und so stand er da, reglos inmitten dieser Einöde.
Das Flackern eines einzigen Lichtes war alles, was er in der Entfernung wahrnehmen konnte.
Es schien schwach wie ein leises Flüstern, inmitten dieser erdrückenden Dunkelheit, die sich um ihn legte wie ein Mantel.
Es war weit entfernt, so winzig wie die Flamme einer Kerze, die auf einem entfernten Tisch brennt.
Ein einsames Glühen, das gerade genug Hoffnung erweckte, um ihn darauf zu gehen zu lassen – oder doch, nur um ihn zu verspotten?
Die Leere erstreckte sich in alle Richtungen, ein endloses Meer aus Schatten und Schwärze, durchzogen von einer Kälte,
die nicht nur seine Haut, sondern auch sein Innerstes durchdrang. Es war eine Kälte, die nicht nachlässt, ein Zustand, der jede Hoffnung zu erfrieren schien.
Sein erster Schritt schien die Dunkelheit um ihn dichter zu machen. Der kalte Boden unter seinen nackten Füßen war glatt und unnatürlich,
fast als würde er auf einer Oberfläche gehen, die nicht von dieser Welt war.
Seine Schritte hatten keinen Anfang und keinen Sinn, doch das Licht lockte ihn wie ein stiller Befehl,
eine schwache Verheißung inmitten der unbarmherzigen Einöde.
Jeder Atemzug war eine Anstrengung, als würde die Luft selbst gegen ihn arbeiten.
Armon konnte den Schlag seines Herzens in seiner Brust hören – ein dumpfes Echo in der absoluten Stille.
Es war der einzige Laut, der ihn daran erinnerte, dass er noch lebte.
Doch lebte er wirklich?
Er ging weiter, Schritt für Schritt, doch das Licht schien nicht näher zu kommen.
Es blieb dort, wo es war, ewig weit entfernt und doch präsent.
Sein Atem ging schwerer, die Kälte kroch tiefer, setzte sich wie ein Parasit in seinen Gedanken fest.
„Das Licht ist eine Illusion“, flüsterte eine Stimme tief in seinem Inneren.
Es war nicht seine eigene, und doch klang sie so vertraut. Die Dunkelheit um ihn herum begann sich zu bewegen.
Es war keine wirkliche Bewegung, sondern vielmehr eine Verschiebung in seinem Verstand, ein unbestimmtes Gefühl, dass etwas ihn beobachtete.
Armon blieb stehen und drehte sich um, doch da war nichts. Nur die unendliche Schwärze.
Die Kälte wurde stärker, und ein Zittern durchlief seinen Körper. Die Einsamkeit und die Schatten wurde greifbar, ein Gewicht, das ihn niederdrückte.
„Es gibt keinen Weg zurück“, kam die Stimme wieder.
Diesmal war sie lauter, schärfer. Armon schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg fort, die Augen starr auf das Licht gerichtet.
Er sprach sich Mut zu, doch seine Worte hallten leer in seinem Kopf wider.
Jeder Schritt war eine Qual, als würde er gegen eine unsichtbare Macht ankämpfen, die ihn zurückhalten wollte.
Seine Beine schmerzten, seine Haut war taub vor Kälte, und seine Gedanken begannen sich aufzulösen.
Wie lange er so ging, konnte er nicht sagen. Zeit hatte in dieser Ebene keine Bedeutung. Minuten, Stunden, Tage – sie flossen ineinander wie schwarze Tinte in Wasser.
Doch das Licht blieb unverändert, immer gleich weit entfernt, immer gleich klein.
Armon wollte schreien, doch die Dunkelheit verschluckte seine Stimme. Kein Laut entkam seinen Lippen.
Dann spürte er es. Etwas war hinter ihm. Es war kein Geräusch, kein Schatten, sondern ein Gefühl, das seine Sinne durchbohrte.
Ein Wesen, eine Präsenz, die keine Gestalt hatte, aber unbestreitbar real war. Armon wagte nicht, sich umzudrehen.
Er wusste, dass es ihn ansehen würde, dass sein Blick sich mit einem Etwas treffen würde, das er nicht begreifen konnte.
Seine Schritte wurden hastiger, doch das Licht war immer noch unerreichbar.
„Warum rennst du?“
Die Stimme war jetzt direkt in seinem Kopf, ein schneidendes Flüstern, das ihn zu zerreißen schien.
„Du kannst deiner Schuld nicht entkommen. Du kannst dir selbst nicht entkommen.“
In dieser endlosen, kalten Leere erkannte er nun, dass er nicht nur gegen die Schatten seiner Seele kämpfte, sondern auch gegen die Dunkelheit in seinem eigenen Herzen.
Die Einsamkeit war ein Spiegelbild seiner inneren Qualen, und das Licht, das er versuchte zu erreichen, war vielleicht nie wirklich erreichbar.
War es die Hoffnung, die er verloren hatte, und die er verzweifelt wiederfinden wollte?
Armon brach zusammen. Die Dunkelheit legte sich wie ein schwerer Mantel um ihn, drückte ihn zu Boden.
Sein Blick war starr auf das Licht gerichtet, das jetzt wie ein Spott über ihm schwebte.
Es war warm und einladend, doch seine Kälte war jetzt in ihm, ein Teil seines Wesens.
Er wusste nun, dass er dem Licht nie näher kommen würde. Er wusste, es gab keinen Weg zurück.
Die Dunkelheit begann leise zu flüstern, weitere Worte, die keinen Sinn ergaben, aber tief in ihm eine schreckliche Resonanz fanden.
Armon wollte weinen, wollte schreien, doch alles, was er tun konnte, war dort zu liegen, allein in der Leere, während die Kälte
und die Schatten sich langsam einen Weg in sein Herz bahnten.
Re: Der Weg durch die Dunkelheit
Einige Monate zuvor
Es war schon bemerkenswert, welche Windungen und Wendungen der Pfad des Lebens nehmen konnte. Manche kleine Biegungen hatten kaum oder gar keine Auswirkungen auf den weiteren Weg, während andere fulminant waren und sogar die Macht besaßen, hinter sich Brücken einstürzen zu lassen. Brücken, die mühevoll und mit viel Blut errichtet worden waren, zerbrachen einfach unter der unerbittlichen Last des Lebens.
Blickte man zu seiner Rechten und Linken, erkannte man manchmal schmale Trampelpfade, die sich zu gefestigten Straßen entwickelten, auf denen man sich plötzlich wiederfand. Doch ebenso konnten diese breiten Straßen zu Sackgassen werden und mit der Zeit in Vergessenheit geraten.
Die Krone – Solgard – hatte sich zu einem solchen abrupt endenden Weg entwickelt. Surom war jedoch nun einer jener neuen Pfade, der vielversprechend und hoffnungsvoll erschien. Noch immer holprig, noch immer schwer zu überwinden – und dennoch lohnenswert, diese Richtung einzuschlagen.
Und so, wie das Leben für vergangene Entscheidungen seinen Tribut forderte, tat es auch Surom. Diese Rechnung, das wusste er, musste ohne viel Hin und Her beglichen werden, damit sich eine neue Tür für ihn zeigte. Das Öffnen dieser Pforte fordert jedoch seinen Zoll – und er bezahlte die Rechnung.
Doch er wollte und konnte es sich nicht leisten, diesen einen Nachteil einfach hinzunehmen. Außerdem galt es, eine Lösung zu finden, die es ihm ermöglichte, die „Strafe“ anzunehmen und gleichzeitig das Manko auszugleichen. Es ging nicht darum, jemandem die lange Nase zu zeigen, sondern darum, seine eigene Stärke – und damit auch die des Reiches zu erhalten
Und manchmal, sehr selten meint es das Schicksal doch gut mit einem.
Ein neuer Höhlenzugang einer Ruine wurde entdeckt, und die Abenteurer versammelten sich zur Hatz. Ein Goblin sollte das Ziel sein, doch auf dem Weg dorthin stellt sich ihnen dämonische Kreaturen in den Weg – unter ihnen ein mächtiger Balron. Der Keim einer Idee blühte auf.
Mit den Auflagen stets im Hinterkopf schaltet er sofort und verknüpfte seine Gedanken zu einem starken Strang, an dem es sich lohnen sollte zu ziehen.
Es kam, wie es kommen musste – der Dämon wurde bezwungen und lag nun zu ihren Füßen. Während die Jagdtruppe ihre Augen auf den Goblin gerichtet hatte, machten sich Golga und Armon daran, den Leib des Scheusals zu „bearbeiten“.
Einige warfen zwar kurz einen neugierigen Blick auf ihr Tun und fragten sich vermutlich, was die beiden da trieben, doch schon bald gewann der Goblin wieder ihr Interesse und lenkte sie von ihnen ab.
Nach mehreren Versuchen gelang es dem Hochelfen schließlich, den Arm des Dämons abzutrennen. Golga zögerte nicht lange und wickelte das abgetrennte Körperteil in Bandagen ein. Er träufelte außerdem einige seiner mitgeführten Tinkturen über die eingewickelte Extremität – es ging einzig und allein darum, etwas von der kostbaren und unwiderruflichen Zeit zu gewinnen
In seinem Haus hätte er weitere Möglichkeiten, den Arm vorsorglich zu präparieren und somit zu konservieren.
Vor einigen Tagen – das letzte Experiment.
Golga war es unter der Aufsicht und Erlaubnis der Säule der Magie – Balthasar – möglich, seine Versuche in der Akademie durchzuführen. Der Sturmrufer war zwar nicht immer im selben Raum, da er noch anderen Verpflichtungen und Aufgaben nachgehen musste, doch er war nie weit entfernt und hielt sich stets im selben Gebäude auf. Natürlich hatte Golga auch Balthasar erklärt, wohin ihn diese „Studien“ führen würden und wie weit sich die Ergebnisse bereits abzeichnen ließen.
Das Schicksal der Unglücklichen
Die Angst in ihren Leibern bahnte sich ihren Weg vom Herzen hin zu ihren Lungen und wollte durch die Hälse entfliehen, sich lautstark kundtun. Doch es geschah nicht. Der Schrei wollte nicht entweichen. Wie ein Kloß, der die Atemwege versperrte, saß die Furcht erstickend im Halse fest. Nur die weit aufgerissenen Augen zeugten von der inne herrschenden Panik und zerstörerischen Angst seiner Opfer.
In dreckigen und zerrissenen Lumpen, nach Schweiß stinken und mit ihrem eigenen Urin eingenässt saßen sie an die Wand angekettet auf dem Boden. Der Gestank der Männer machte ihm kaum etwas aus. Ein Tuch, mit etwas getröpfelten Zitronensaft, ermöglichte ihm, diesen Geruch zu ignorieren.
Doch das war nicht das eigentliche Schlimme an diesem Anblick. Das wahrlich Grausige waren die entstellten Menschenleiber. Gliedmaßen wurden abgetrennt und an anderer Stelle wieder angebracht. Ohren wurden an der Brust vernäht, Finger fanden sich an den Oberschenkeln wieder. Bei allen war zumindest ein Arm abgetrennt. Bei einigen seiner Opfer fehlten Füße, Unter- und/oder Oberschenkel.
So waren auch die Arme und Hände deformiert. Bei einem waren der gesamte Arm und der Schulterbereich nicht mehr von Haut bedeckt. Organe hingen raus und zeigten weiter eine zwar eingeschränkte, jedoch auch leichte Vitalfunktion. An einigen seiner armseligen und bemitleidenswerten „Versuchsobjekten“ waren sogar Körperteile anderer Kreaturen angebracht. Das Verwirrende und Befremdliche daran war, dass zum Beispiel die angenähte Hand eines Gorillas am Unterarm des Menschen sich leicht bewegte. So zeigte auch ein halb zerfledderter Flügel einer Riesenfledermaus noch so was Ähnliches wie den Versuch einer Flugbewegung.
Die Szenerie an sich würde wohl den meisten Leuten surreal und verstörend vorkommen. Diese Bilder konnte und wollte ein normaler menschlicher Verstand nicht so einfach zusammenfügen und einem Sinn geben. Denn die kalte und gefühllose Brutalität in ihr war zu erdrückend.
Golga zeigte hier nicht den kleinsten Funken von Mitgefühl oder Gnade, das durften Räuber, Mörder und Vergewaltiger sowieso nie von ihm erwarten. Denn so wie sie es verdienen und für die Verbrechen in ihrer Vergangenheit bezahlen müssen, so wird ihre letzte Pein sie ins Totenreich führen.
Der Magier hatte recht gutes Geschick bei der Amputation von Gliedmaßen und Organen bewiesen. So auch das Anbringen neuer und fremdrassiger Körperteile. - Golga hätte hier auch als lupenreiner Nekromant durchgehen können.
So wie er penibel genau mit den Vorbereitungen seiner Beschwörungen war, so ging er auch hier mit einer unerschütterlichen Konzentration an sein Werk. Über Tage, gar Wochen hatte er jetzt seine Experimente durchgeführt und konnte für seine Studien, sowie für sein Wissen der Anatomie, neue Erkenntnisse hinzugewinnen. Gefäße, Nervenbahnen, Muskelstränge und Knochen waren nicht das Einzige. Auch der magische Fluss in den Körpern der „Kreaturen“ wurde studiert und analysiert. Bei einigen der Menschen hatte er deswegen auch Extremitäten von extraterrestrischen Scheusalen angebracht.
Der Verschleiß an Versuchsobjekten war auch anfänglich immens, doch mit der Zeit zeigten sich immer mehr Erfolge und so konnte dann Golga auch zufriedenstellend seine Studien abschließen und einen Ritualzauber kreieren.
An diesem Tag durften die bemitleidenswerten „Menschen“ ihre Erlösung erhalten und so war es ihnen gestattet, den Übergang ins Jenseits anzutreten.
Es war schon bemerkenswert, welche Windungen und Wendungen der Pfad des Lebens nehmen konnte. Manche kleine Biegungen hatten kaum oder gar keine Auswirkungen auf den weiteren Weg, während andere fulminant waren und sogar die Macht besaßen, hinter sich Brücken einstürzen zu lassen. Brücken, die mühevoll und mit viel Blut errichtet worden waren, zerbrachen einfach unter der unerbittlichen Last des Lebens.
Blickte man zu seiner Rechten und Linken, erkannte man manchmal schmale Trampelpfade, die sich zu gefestigten Straßen entwickelten, auf denen man sich plötzlich wiederfand. Doch ebenso konnten diese breiten Straßen zu Sackgassen werden und mit der Zeit in Vergessenheit geraten.
Die Krone – Solgard – hatte sich zu einem solchen abrupt endenden Weg entwickelt. Surom war jedoch nun einer jener neuen Pfade, der vielversprechend und hoffnungsvoll erschien. Noch immer holprig, noch immer schwer zu überwinden – und dennoch lohnenswert, diese Richtung einzuschlagen.
Und so, wie das Leben für vergangene Entscheidungen seinen Tribut forderte, tat es auch Surom. Diese Rechnung, das wusste er, musste ohne viel Hin und Her beglichen werden, damit sich eine neue Tür für ihn zeigte. Das Öffnen dieser Pforte fordert jedoch seinen Zoll – und er bezahlte die Rechnung.
Doch er wollte und konnte es sich nicht leisten, diesen einen Nachteil einfach hinzunehmen. Außerdem galt es, eine Lösung zu finden, die es ihm ermöglichte, die „Strafe“ anzunehmen und gleichzeitig das Manko auszugleichen. Es ging nicht darum, jemandem die lange Nase zu zeigen, sondern darum, seine eigene Stärke – und damit auch die des Reiches zu erhalten
Und manchmal, sehr selten meint es das Schicksal doch gut mit einem.
Ein neuer Höhlenzugang einer Ruine wurde entdeckt, und die Abenteurer versammelten sich zur Hatz. Ein Goblin sollte das Ziel sein, doch auf dem Weg dorthin stellt sich ihnen dämonische Kreaturen in den Weg – unter ihnen ein mächtiger Balron. Der Keim einer Idee blühte auf.
Mit den Auflagen stets im Hinterkopf schaltet er sofort und verknüpfte seine Gedanken zu einem starken Strang, an dem es sich lohnen sollte zu ziehen.
Es kam, wie es kommen musste – der Dämon wurde bezwungen und lag nun zu ihren Füßen. Während die Jagdtruppe ihre Augen auf den Goblin gerichtet hatte, machten sich Golga und Armon daran, den Leib des Scheusals zu „bearbeiten“.
Einige warfen zwar kurz einen neugierigen Blick auf ihr Tun und fragten sich vermutlich, was die beiden da trieben, doch schon bald gewann der Goblin wieder ihr Interesse und lenkte sie von ihnen ab.
Nach mehreren Versuchen gelang es dem Hochelfen schließlich, den Arm des Dämons abzutrennen. Golga zögerte nicht lange und wickelte das abgetrennte Körperteil in Bandagen ein. Er träufelte außerdem einige seiner mitgeführten Tinkturen über die eingewickelte Extremität – es ging einzig und allein darum, etwas von der kostbaren und unwiderruflichen Zeit zu gewinnen
In seinem Haus hätte er weitere Möglichkeiten, den Arm vorsorglich zu präparieren und somit zu konservieren.
Vor einigen Tagen – das letzte Experiment.
Golga war es unter der Aufsicht und Erlaubnis der Säule der Magie – Balthasar – möglich, seine Versuche in der Akademie durchzuführen. Der Sturmrufer war zwar nicht immer im selben Raum, da er noch anderen Verpflichtungen und Aufgaben nachgehen musste, doch er war nie weit entfernt und hielt sich stets im selben Gebäude auf. Natürlich hatte Golga auch Balthasar erklärt, wohin ihn diese „Studien“ führen würden und wie weit sich die Ergebnisse bereits abzeichnen ließen.
Das Schicksal der Unglücklichen
Die Angst in ihren Leibern bahnte sich ihren Weg vom Herzen hin zu ihren Lungen und wollte durch die Hälse entfliehen, sich lautstark kundtun. Doch es geschah nicht. Der Schrei wollte nicht entweichen. Wie ein Kloß, der die Atemwege versperrte, saß die Furcht erstickend im Halse fest. Nur die weit aufgerissenen Augen zeugten von der inne herrschenden Panik und zerstörerischen Angst seiner Opfer.
In dreckigen und zerrissenen Lumpen, nach Schweiß stinken und mit ihrem eigenen Urin eingenässt saßen sie an die Wand angekettet auf dem Boden. Der Gestank der Männer machte ihm kaum etwas aus. Ein Tuch, mit etwas getröpfelten Zitronensaft, ermöglichte ihm, diesen Geruch zu ignorieren.
Doch das war nicht das eigentliche Schlimme an diesem Anblick. Das wahrlich Grausige waren die entstellten Menschenleiber. Gliedmaßen wurden abgetrennt und an anderer Stelle wieder angebracht. Ohren wurden an der Brust vernäht, Finger fanden sich an den Oberschenkeln wieder. Bei allen war zumindest ein Arm abgetrennt. Bei einigen seiner Opfer fehlten Füße, Unter- und/oder Oberschenkel.
So waren auch die Arme und Hände deformiert. Bei einem waren der gesamte Arm und der Schulterbereich nicht mehr von Haut bedeckt. Organe hingen raus und zeigten weiter eine zwar eingeschränkte, jedoch auch leichte Vitalfunktion. An einigen seiner armseligen und bemitleidenswerten „Versuchsobjekten“ waren sogar Körperteile anderer Kreaturen angebracht. Das Verwirrende und Befremdliche daran war, dass zum Beispiel die angenähte Hand eines Gorillas am Unterarm des Menschen sich leicht bewegte. So zeigte auch ein halb zerfledderter Flügel einer Riesenfledermaus noch so was Ähnliches wie den Versuch einer Flugbewegung.
Die Szenerie an sich würde wohl den meisten Leuten surreal und verstörend vorkommen. Diese Bilder konnte und wollte ein normaler menschlicher Verstand nicht so einfach zusammenfügen und einem Sinn geben. Denn die kalte und gefühllose Brutalität in ihr war zu erdrückend.
Golga zeigte hier nicht den kleinsten Funken von Mitgefühl oder Gnade, das durften Räuber, Mörder und Vergewaltiger sowieso nie von ihm erwarten. Denn so wie sie es verdienen und für die Verbrechen in ihrer Vergangenheit bezahlen müssen, so wird ihre letzte Pein sie ins Totenreich führen.
Der Magier hatte recht gutes Geschick bei der Amputation von Gliedmaßen und Organen bewiesen. So auch das Anbringen neuer und fremdrassiger Körperteile. - Golga hätte hier auch als lupenreiner Nekromant durchgehen können.
So wie er penibel genau mit den Vorbereitungen seiner Beschwörungen war, so ging er auch hier mit einer unerschütterlichen Konzentration an sein Werk. Über Tage, gar Wochen hatte er jetzt seine Experimente durchgeführt und konnte für seine Studien, sowie für sein Wissen der Anatomie, neue Erkenntnisse hinzugewinnen. Gefäße, Nervenbahnen, Muskelstränge und Knochen waren nicht das Einzige. Auch der magische Fluss in den Körpern der „Kreaturen“ wurde studiert und analysiert. Bei einigen der Menschen hatte er deswegen auch Extremitäten von extraterrestrischen Scheusalen angebracht.
Der Verschleiß an Versuchsobjekten war auch anfänglich immens, doch mit der Zeit zeigten sich immer mehr Erfolge und so konnte dann Golga auch zufriedenstellend seine Studien abschließen und einen Ritualzauber kreieren.
An diesem Tag durften die bemitleidenswerten „Menschen“ ihre Erlösung erhalten und so war es ihnen gestattet, den Übergang ins Jenseits anzutreten.
Re: Der Weg durch die Dunkelheit
Vor einigen Mondläufen
Alles war bereit. Der Handel mit Vyktorya und Rorek Alvlem war abgeschlossen – ein stilles Bündnis, das ihm die Unterstützung der Erzmagierin sicherte. Der Ritualkreis in der Magieakademie war gelegt; alte Runensymbole wurden neu ausgerichtet, mit Bedacht angepasst an das, was bevorstand.
Golga arbeitete mit der gewohnten Präzision. Jeder Handgriff saß, jede Bewegung zeugte von jahrzehntelanger Erfahrung. In seinem Blick lag die Ruhe eines Mannes, der selbst den Sturm willkommen hieße, solange er ihn selbst entfesselte.
Man hätte meinen können, dass sich über die Jahre eine gewisse Routine, vielleicht gar Nachlässigkeit eingeschlichen hätte – doch nicht bei ihm. Für Golga gab es keine Nebensächlichkeiten. Selbst das kleinste Zeichen, die feinste Linie im Kreis, trug Bedeutung. Und Bedeutung bedeutete Macht.
Es war diese Haltung, die ihn auszeichnete – als Beschwörer, als Ritualist. Und als jemand, der trotz aller Strenge nie vergaß, dass Magie mehr war als nur Macht: Sie war Verantwortung.
Die Vorlesung
Die Bürger und Verbündeten Suroms waren zur Vorlesung geladen. Der große Hörsaal der Magieakademie war gut gefüllt, und die Anwesenden zeigten reges Interesse. Sie stellten Fragen, diskutierten, und machten unmissverständlich klar: Dies sollte keine eintönige Vorlesung werden, kein Monolog, der in eine schweigende Wand sprach.
Und tatsächlich – die Veranstaltung war alles andere als gewöhnlich. Die ungeschönte Brutalität seiner Forschung, die bei so manchem Moralapostel Entsetzen ausgelöst hätte, fand in diesem Kreis keinerlei Widerspruch. Im Gegenteil: Gerade diese unerbittliche Härte entfachte das Interesse erst recht.
Doch dieser Tag war nicht nur der Theorie gewidmet. Golga hatte mehr geplant – viel mehr. Eine praktische Vorführung sollte folgen.
Dann, mit ruhiger Geste, enthüllte er ein Artefakt von solcher Macht und Seltenheit, dass für einen Moment selbst das Flüstern im Saal verstummte. Eine spürbare Spannung lag in der Luft – wie das Prickeln vor einem Gewitter.
Die Zwillingsspiegel.
Zwei uralte Artefakte, vollkommen identisch bis ins kleinste Detail. Jede Gravur, jede filigrane Verzierung – gespiegelt, exakt, ununterscheidbar. Kein Fehler, kein Zufall. Nur vollkommene, fast unheimliche Symmetrie. Ein Werk jenseits gewöhnlicher Magie.
Wer sie erschaffen hatte, ist unbekannt. Vielleicht ein Magier aus den Tagen der ersten Zauber. Vielleicht ein Elf. Ein Teufel. Oder gar ein Drache.
Die Wahrheit darüber könnte wohl nur einer kennen: Thelisto, ein Erzteufel – uralt, verschlagen – und Golgas Verbündeter in vergangener Zeiten.
Nicht viele kennen seinen Namen – und noch weniger sprechen ihn laut aus. Thelisto, Erzteufel der letzten Sphäre, Seelensammler alter Ordnung, ein Wesen von uralter Macht.
In einer Welt, in der Teufel Verträge mit Blut schreiben und Seelen als Währung handeln, steht Thelisto über den meisten. Flügel wie Schattensegel ragen aus seinem Rücken, und auf seiner Stirn wölben sich zwei gebogene Hörner – schwarz wie obsidianes Erz, durchzogen von feinen Adern glühenden Blaus. Seine Präsenz allein genügt, um selbst erfahrene Abenteurer verstummen zu lassen.
Und doch: Golga hat ihn nicht nur gesehen – er hat ihn befreit.
Einst war Thelisto in den finsteren Tiefen der Schattenebene gefangen – einem Reich zwischen Sein und Vergessen, wo Licht kaum mehr als ein Gerücht ist. Dort hatte ihn ein uralter Schattendämon gebunden, eine Kreatur aus reiner Bosheit.
Seit jenem Tag verbindet sie ein Band. Keine Freundschaft – das wäre zu viel gesagt. Aber ein Pakt aus gegenseitigem Respekt. Zwei Mächte, die sich erkennen. Und genau deshalb auch stets auf Abstand bedacht sind.
Golga weiß, dass Thelisto jederzeit seine Welt in Brand setzen könnte. Doch ebenso weiß Thelisto, dass Golga nicht zögern würde, ihn erneut zu binden – sollte es nötig sein.
Das wirklich Wundersame an den Zwillingsspiegeln lag in ihrer geheimnisvollen Funktionsweise. Einer der beiden diente als Sender, der andere als Empfänger. Tritt man vor den „Sender“ und sieht sein Spiegelbild, so könnte man glauben, alles sei so, wie es immer war – doch dann erwacht das Bild plötzlich zu eigenem Leben. Von mystischer Energie erfüllt, löst es sich vom Ursprung, bewegt sich unabhängig, als hätte es seinen eigenen Willen.
Auf dem Empfängerspiegel erscheint das Abbild des Betrachters ebenfalls – doch es verharrt regungslos, folgt nicht den Bewegungen des Lebenden, sondern steht wie eine stumme Statue da, eingefroren in der Zeit.
Noch faszinierender: Das lebendige Spiegelbild kann vom Senderspiegel auf den Empfängerspiegel „springen“ und dort frei agieren. Was sich auf dem Empfängerspiegel abspielt, wird später, nach dem Ritual, eins zu eins auf den Betrachter übertragen – ohne dass dieser dabei Schmerz empfindet oder gar sein Leben riskiert.
Bislang wurde dieses einzigartige Artefakt nur zu heilenden Zwecken genutzt. Die Schattenseiten, die gefährlichen Anwendungen, blieben bisher unversucht. Doch die Zwillingsspiegel bergen Geheimnisse und Kräfte, die noch längst nicht vollständig verstanden sind – und deren wahres Potenzial erst noch enthüllt werden will.
Bei der transformativen Evolution von Tahxxilis wurden die Essenzen mächtiger und unterschiedlicher Wesen miteinander verwoben: Dämonen, menschliche Seelen, Ektogeister – und sogar die uralten Dryaden, Hüterinnen der Wälder, deren Blut tief mit der Magie der Natur pulsierte.
Für dieses gewaltige Ritual war mehr nötig als rohe Kraft. Das Blut der Waldwesen verband sich mit uralter druidischer Magie, die wie ein unsichtbares Netz durch die Welt zog. Die Zutaten waren vielfältig, wandelbar – perfekt zugeschnitten auf die Anforderungen verschiedenster Rituale. Diese Vielfalt verlieh dem Artefakt eine fast grenzenlose Macht – und doch lag darin auch ein Schleier aus Geheimnissen und ungeklärten Fragen, die wie Schatten über dem Ganzen schwebten.
Das Ritual
An jenem Abend erwartete die Besucher ein doppeltes Schauspiel, zwei Wunder, die die Luft mit elektrischer Spannung erfüllten. Das erste Spektakel war die Präparation eines dämonischen Armes – eine Aufgabe, die Erzmagierin Vyktorya mit einer scheinbar mühelosen Meisterschaft ausführte.
Der Ritualkreis pulsierte und vibrierte vor Energie, aufgeladen von den gebündelten Kräften der versammelten Magier, die wie ein Orchester ihre mystischen Mächte vereinten und der Erzmagierin übergaben. Mit fließenden Bewegungen, einer Symphonie aus Präzision und Macht, formte Vyktorya den Arm des Scheusals um – das Ergebnis war nichts weniger als Vollkommenheit.
Doch das wahre Wunder lag in den Artefaktspiegeln. Golgas Spiegelbilder bewegten sich eigenständig, als hätten sie ein eigenes Bewusstsein. Doch hinter dieser Illusion lauerte Golgas unerschütterliche Kontrolle, sein tiefes Verständnis der Magie und des Rituals. Nur durch sein Wissen, seine Erfahrung und unerschütterliche Konzentration konnte dieses komplexe Werk gelingen.
Jede Bewegung, jede Regung war Teil eines großen Ganzen – eines Rituals, das nicht nur Körper und Magie verband, sondern auch die Grenzen zwischen Realität und Spiegelwelt verschwimmen ließ.
In den Spiegelbildern selbst zeichnete sich das Geschehen in scharfer Klarheit ab: Golgas Arm wurde behutsam abgenommen und durch die fremde, dämonische Extremität ersetzt. Das Abbild des Magiers bewegte sich mit einer unerwarteten Leichtigkeit, die die wahre Komplexität dieses Vorgangs fast vergessen ließ – als wäre es ein einfacher Tanz, und kein Werk voller verborgener und ungeahnter Hürden.
Die mystischen Kräfte des Artefakts pulsierten und wuchsen mit jedem Moment, webten ihre Magie wie ein unsichtbares Netz um die neue Gliedmaße. Alles lag unter der unerschütterlichen Kontrolle des Erzmagiers, dessen scharfer Verstand und konzentrierte Energie jede Bewegung lenkten. Wie ein meisterhafter Dirigent führte Golga ein äußerst kostbares Stück vor – eine magische Symphonie, die die Zuschauer in ehrfürchtiges Schweigen hüllte.
Das Ritual war ein voller Erfolg. Zum ersten Mal überhaupt war es gelungen, eine Extremität einer Kreatur aus einer fremden Ebene mit einem Menschen zu verbinden. Ein historischer Moment, eingefangen in der stillen Erwartung des Raumes.
Langsam bewegte Golga den Arm, ließ ihn rotieren, beugte ihn in verschiedenen Winkeln. Die Finger schlossen sich einer nach dem anderen zu einer festen Faust, nur um sich dann wieder zu öffnen – alles funktionierte so, wie es sollte. Eine perfekte Einheit aus Magie und Willenskraft.
Ein zufriedenes, fast erleichtertes Lächeln spielte auf Golgas Lippen, als er den Arm hob und ihn stolz dem Publikum präsentierte.
Ein Raunen und gedämpftes Getuschel erfasste den Raum, durchdrang die Reihen der Zuschauer, deren Blicke voll Staunen und Respekt auf dem Wunderwerk ruhten.
Doch aus der Stille erhoben sich plötzlich laute Rufe der Empörung. Eine Dienerin des Namenlosen trat hervor, ihre Stimme durchdringend und scharf wie ein Dolch. Sie klagte erbittert an, dass die auferlegten Geiseln des Imperators in unverzeihlicher Weise unterwandert worden seien. Ihre Worte triefen vor Drohungen, und sie schwor lautstark Vergeltung für diese Tat.
Doch Golga ließ sich nicht beirren. Mit einem kalten, entschlossenen Blick wies er die Worte zurück – sein Werk war vollbracht, und er war bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Diskussionen oder Streit waren jetzt nicht mehr seine Sorge.
Alles war bereit. Der Handel mit Vyktorya und Rorek Alvlem war abgeschlossen – ein stilles Bündnis, das ihm die Unterstützung der Erzmagierin sicherte. Der Ritualkreis in der Magieakademie war gelegt; alte Runensymbole wurden neu ausgerichtet, mit Bedacht angepasst an das, was bevorstand.
Golga arbeitete mit der gewohnten Präzision. Jeder Handgriff saß, jede Bewegung zeugte von jahrzehntelanger Erfahrung. In seinem Blick lag die Ruhe eines Mannes, der selbst den Sturm willkommen hieße, solange er ihn selbst entfesselte.
Man hätte meinen können, dass sich über die Jahre eine gewisse Routine, vielleicht gar Nachlässigkeit eingeschlichen hätte – doch nicht bei ihm. Für Golga gab es keine Nebensächlichkeiten. Selbst das kleinste Zeichen, die feinste Linie im Kreis, trug Bedeutung. Und Bedeutung bedeutete Macht.
Es war diese Haltung, die ihn auszeichnete – als Beschwörer, als Ritualist. Und als jemand, der trotz aller Strenge nie vergaß, dass Magie mehr war als nur Macht: Sie war Verantwortung.
Die Vorlesung
Die Bürger und Verbündeten Suroms waren zur Vorlesung geladen. Der große Hörsaal der Magieakademie war gut gefüllt, und die Anwesenden zeigten reges Interesse. Sie stellten Fragen, diskutierten, und machten unmissverständlich klar: Dies sollte keine eintönige Vorlesung werden, kein Monolog, der in eine schweigende Wand sprach.
Und tatsächlich – die Veranstaltung war alles andere als gewöhnlich. Die ungeschönte Brutalität seiner Forschung, die bei so manchem Moralapostel Entsetzen ausgelöst hätte, fand in diesem Kreis keinerlei Widerspruch. Im Gegenteil: Gerade diese unerbittliche Härte entfachte das Interesse erst recht.
Doch dieser Tag war nicht nur der Theorie gewidmet. Golga hatte mehr geplant – viel mehr. Eine praktische Vorführung sollte folgen.
Dann, mit ruhiger Geste, enthüllte er ein Artefakt von solcher Macht und Seltenheit, dass für einen Moment selbst das Flüstern im Saal verstummte. Eine spürbare Spannung lag in der Luft – wie das Prickeln vor einem Gewitter.
Die Zwillingsspiegel.
Zwei uralte Artefakte, vollkommen identisch bis ins kleinste Detail. Jede Gravur, jede filigrane Verzierung – gespiegelt, exakt, ununterscheidbar. Kein Fehler, kein Zufall. Nur vollkommene, fast unheimliche Symmetrie. Ein Werk jenseits gewöhnlicher Magie.
Wer sie erschaffen hatte, ist unbekannt. Vielleicht ein Magier aus den Tagen der ersten Zauber. Vielleicht ein Elf. Ein Teufel. Oder gar ein Drache.
Die Wahrheit darüber könnte wohl nur einer kennen: Thelisto, ein Erzteufel – uralt, verschlagen – und Golgas Verbündeter in vergangener Zeiten.
Nicht viele kennen seinen Namen – und noch weniger sprechen ihn laut aus. Thelisto, Erzteufel der letzten Sphäre, Seelensammler alter Ordnung, ein Wesen von uralter Macht.
In einer Welt, in der Teufel Verträge mit Blut schreiben und Seelen als Währung handeln, steht Thelisto über den meisten. Flügel wie Schattensegel ragen aus seinem Rücken, und auf seiner Stirn wölben sich zwei gebogene Hörner – schwarz wie obsidianes Erz, durchzogen von feinen Adern glühenden Blaus. Seine Präsenz allein genügt, um selbst erfahrene Abenteurer verstummen zu lassen.
Und doch: Golga hat ihn nicht nur gesehen – er hat ihn befreit.
Einst war Thelisto in den finsteren Tiefen der Schattenebene gefangen – einem Reich zwischen Sein und Vergessen, wo Licht kaum mehr als ein Gerücht ist. Dort hatte ihn ein uralter Schattendämon gebunden, eine Kreatur aus reiner Bosheit.
Seit jenem Tag verbindet sie ein Band. Keine Freundschaft – das wäre zu viel gesagt. Aber ein Pakt aus gegenseitigem Respekt. Zwei Mächte, die sich erkennen. Und genau deshalb auch stets auf Abstand bedacht sind.
Golga weiß, dass Thelisto jederzeit seine Welt in Brand setzen könnte. Doch ebenso weiß Thelisto, dass Golga nicht zögern würde, ihn erneut zu binden – sollte es nötig sein.
Das wirklich Wundersame an den Zwillingsspiegeln lag in ihrer geheimnisvollen Funktionsweise. Einer der beiden diente als Sender, der andere als Empfänger. Tritt man vor den „Sender“ und sieht sein Spiegelbild, so könnte man glauben, alles sei so, wie es immer war – doch dann erwacht das Bild plötzlich zu eigenem Leben. Von mystischer Energie erfüllt, löst es sich vom Ursprung, bewegt sich unabhängig, als hätte es seinen eigenen Willen.
Auf dem Empfängerspiegel erscheint das Abbild des Betrachters ebenfalls – doch es verharrt regungslos, folgt nicht den Bewegungen des Lebenden, sondern steht wie eine stumme Statue da, eingefroren in der Zeit.
Noch faszinierender: Das lebendige Spiegelbild kann vom Senderspiegel auf den Empfängerspiegel „springen“ und dort frei agieren. Was sich auf dem Empfängerspiegel abspielt, wird später, nach dem Ritual, eins zu eins auf den Betrachter übertragen – ohne dass dieser dabei Schmerz empfindet oder gar sein Leben riskiert.
Bislang wurde dieses einzigartige Artefakt nur zu heilenden Zwecken genutzt. Die Schattenseiten, die gefährlichen Anwendungen, blieben bisher unversucht. Doch die Zwillingsspiegel bergen Geheimnisse und Kräfte, die noch längst nicht vollständig verstanden sind – und deren wahres Potenzial erst noch enthüllt werden will.
Bei der transformativen Evolution von Tahxxilis wurden die Essenzen mächtiger und unterschiedlicher Wesen miteinander verwoben: Dämonen, menschliche Seelen, Ektogeister – und sogar die uralten Dryaden, Hüterinnen der Wälder, deren Blut tief mit der Magie der Natur pulsierte.
Für dieses gewaltige Ritual war mehr nötig als rohe Kraft. Das Blut der Waldwesen verband sich mit uralter druidischer Magie, die wie ein unsichtbares Netz durch die Welt zog. Die Zutaten waren vielfältig, wandelbar – perfekt zugeschnitten auf die Anforderungen verschiedenster Rituale. Diese Vielfalt verlieh dem Artefakt eine fast grenzenlose Macht – und doch lag darin auch ein Schleier aus Geheimnissen und ungeklärten Fragen, die wie Schatten über dem Ganzen schwebten.
Das Ritual
An jenem Abend erwartete die Besucher ein doppeltes Schauspiel, zwei Wunder, die die Luft mit elektrischer Spannung erfüllten. Das erste Spektakel war die Präparation eines dämonischen Armes – eine Aufgabe, die Erzmagierin Vyktorya mit einer scheinbar mühelosen Meisterschaft ausführte.
Der Ritualkreis pulsierte und vibrierte vor Energie, aufgeladen von den gebündelten Kräften der versammelten Magier, die wie ein Orchester ihre mystischen Mächte vereinten und der Erzmagierin übergaben. Mit fließenden Bewegungen, einer Symphonie aus Präzision und Macht, formte Vyktorya den Arm des Scheusals um – das Ergebnis war nichts weniger als Vollkommenheit.
Doch das wahre Wunder lag in den Artefaktspiegeln. Golgas Spiegelbilder bewegten sich eigenständig, als hätten sie ein eigenes Bewusstsein. Doch hinter dieser Illusion lauerte Golgas unerschütterliche Kontrolle, sein tiefes Verständnis der Magie und des Rituals. Nur durch sein Wissen, seine Erfahrung und unerschütterliche Konzentration konnte dieses komplexe Werk gelingen.
Jede Bewegung, jede Regung war Teil eines großen Ganzen – eines Rituals, das nicht nur Körper und Magie verband, sondern auch die Grenzen zwischen Realität und Spiegelwelt verschwimmen ließ.
In den Spiegelbildern selbst zeichnete sich das Geschehen in scharfer Klarheit ab: Golgas Arm wurde behutsam abgenommen und durch die fremde, dämonische Extremität ersetzt. Das Abbild des Magiers bewegte sich mit einer unerwarteten Leichtigkeit, die die wahre Komplexität dieses Vorgangs fast vergessen ließ – als wäre es ein einfacher Tanz, und kein Werk voller verborgener und ungeahnter Hürden.
Die mystischen Kräfte des Artefakts pulsierten und wuchsen mit jedem Moment, webten ihre Magie wie ein unsichtbares Netz um die neue Gliedmaße. Alles lag unter der unerschütterlichen Kontrolle des Erzmagiers, dessen scharfer Verstand und konzentrierte Energie jede Bewegung lenkten. Wie ein meisterhafter Dirigent führte Golga ein äußerst kostbares Stück vor – eine magische Symphonie, die die Zuschauer in ehrfürchtiges Schweigen hüllte.
Das Ritual war ein voller Erfolg. Zum ersten Mal überhaupt war es gelungen, eine Extremität einer Kreatur aus einer fremden Ebene mit einem Menschen zu verbinden. Ein historischer Moment, eingefangen in der stillen Erwartung des Raumes.
Langsam bewegte Golga den Arm, ließ ihn rotieren, beugte ihn in verschiedenen Winkeln. Die Finger schlossen sich einer nach dem anderen zu einer festen Faust, nur um sich dann wieder zu öffnen – alles funktionierte so, wie es sollte. Eine perfekte Einheit aus Magie und Willenskraft.
Ein zufriedenes, fast erleichtertes Lächeln spielte auf Golgas Lippen, als er den Arm hob und ihn stolz dem Publikum präsentierte.
Ein Raunen und gedämpftes Getuschel erfasste den Raum, durchdrang die Reihen der Zuschauer, deren Blicke voll Staunen und Respekt auf dem Wunderwerk ruhten.
Doch aus der Stille erhoben sich plötzlich laute Rufe der Empörung. Eine Dienerin des Namenlosen trat hervor, ihre Stimme durchdringend und scharf wie ein Dolch. Sie klagte erbittert an, dass die auferlegten Geiseln des Imperators in unverzeihlicher Weise unterwandert worden seien. Ihre Worte triefen vor Drohungen, und sie schwor lautstark Vergeltung für diese Tat.
Doch Golga ließ sich nicht beirren. Mit einem kalten, entschlossenen Blick wies er die Worte zurück – sein Werk war vollbracht, und er war bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Diskussionen oder Streit waren jetzt nicht mehr seine Sorge.