[Quest] Déjà-vu

Rollenspielforum für Quests und Questbegleitung.
Amarius Darez
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Amarius Darez »

In den Hallen des Ordens findet sich für alle Mitglieder zugänglich folgendes Schriftstück. Wie üblich ist es sauber verfasst und gut leserlich.



Des Herrn und Seiner Diener Segen mit euch,
Ich bitte alle Diener des Ordens in der Kommenden Zeit Ihre Pflichten zu reduzieren, jene außerhalb der Stadt sogar einzustellen.
Eine unbekannte Bedrohung liegt über uns, die Gefahren sind noch nicht abzusehen. Die Vermutungen aus den Gerüchten legen nahe das die Begabtenschaft sich mit Mächten eingelassen hat, die es besser nie auf den Plan gerufen galt.
Weiteres ist für den Augenblick nicht bekannt.

Ich bitte alle Ihre Präsenz auf die Kathedrale zu legen. Es gilt nun einen Wall des Glaubens, ein Schild des Herrn zu errichten. Eine Zuflucht. Jeder Schutzsuchende soll einkehren dürfen. Die Vorrats Anlegung hat bereits begonnen. Besondere Vorkommnisse sind umgehend und ohne Ausnahme Legatin Sloan und Hauptmann Tonya zu berichten.

Gerüstet, ohne Ausnahme.

Sollte der Bedarf entstehen, wird sich den Weisungen von Frau Hauptmann und der Stadtführung gebeugt - ausschließlich zum Schutz der Stadt und des Lebens.

Nach bestehen dieser widerlichtkeit werden wir gemeinsam Buße ableisten für unsere versäumten Pflichten. Wir werden demütig um Enschuldigung, für begangene Übel der Begabtenschaft bitte.

Mögen Einheit und die Heiligkekt uns stärken.

Für den Herrn,
Die Menschen,
Solgard

Im Namen des Ordens
Isarius Keltor
Amarius
Zuletzt geändert von Amarius Darez am 29 Apr 2025, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Fel Maris
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Fel Maris »

Schweren Wolken hingen weit draussen über der See, zusammengeballt wie die Faust eines machtlos grummelnden Titanen, dessen Zorn sich darauf beschränkte das Wasser aufzuwühlen und in gemächlich auslaufenden Wellen in Richtung des Festlandes zu entsenden. Vom dort draussen fallenden Regen kam nicht mehr an als der Geruch, eine klamme Stimmung in der abkühlenden Abendluft. Bald schon würde sich Tau an den Zeltwänden sammeln, Feuchtigkeit, die als letzte Handlung vor der Nachtruhe abgewischt werden musste. Selbst in diesen kleinen Dingen zeigte das stetige Wechselspiel aus Chaos und Ordnung.

"Ich kam hierher wie ein Bündel von Treibgut, überwältigt und eingeschüchtert. Dann lernte ich mich zu orientieren, zu stehen, zu laufen. 
Und heute fühle ich mich - auf andere Weise - ähnlich überfordert."


Nur zwei Personen fanden sich im Inneren des Zeltes: Einmal die Sprecherin selbst, deren Augen erwartungsvoll auf einen Kessel mit sich allmählich erwärmendem Wasser gerichtet waren, zum Zweiten der in nachlässigem Charme gekleidete Illusionist der selbsterklärten Hafnergruppe. Das bei ihm so vertraute Lächeln war heute abwesend, der stetig auf die Welt gerichtete Zynismus abgemildert. 

"Was überwältigt dich derzeit?"

Fel blieb keine Zeit, um das Gefühl von Unzulänglichkeit, an Bedeutungslosigkeit in Worte zu fassen: Etwas wie ein Wellenschlag komprimierter Wirklichkeit fuhr durch das Zelt, hinterließ in der Wahrnehmung der Halbelfe klingende Nachbeben von Pseudobewegung, während ihre Zähne klappernd aufeinanderschlugen, der gesamte Gleichgewichtssinn binnen dieses einzigen Moments auf der Bahn geworfen.

"Was war das?"

Cillian war schon auf den Beinen, während Fel noch mit ihrer Wahrnehmung kämpfte, das Gefühl der eigenen Finger auf der Oberfläche des Tisches irgendwie falsch, wie ein eigentlich vertrauter Geschmack, der durch die Zugabe eines unbekannten, neuen Gewürzes verfremdet worden war. Schliesslich gelang es ihr dem Mann zu folgen, aus dem Zelt hinausstolpernd in das abendliche Zwielicht der Nebelhafener Docks.

Ein gewaltiger Spalt, von unnatürlichen Farben begrenzt, hing am Firmanent wie eine leichtfertig geschlagene Wunde. Aus diesem Spalt heraus klaffte etwas, das Fel wie ein Spiegelbild der normalen Wirklichkeit erschein: Berge. Flüsse. Inseln. Alles vage vertraut, auch wenn der Anblick die dumpfe Benommenheit zu jähem Kopfschmerz aufflammen ließ.

Und dennoch, für einen langen, absurden Moment, wollte Fel nichts weiter tun als zu lachen, als einer erheiterten Verzweiflung Raum zu geben, die an ihrem Selbstverständnis nagte. Wer konnte sich nicht klein, nicht unbedeutend fühlen beim Anblick solcher, alle Vernunft zurückweisenden Erscheinungen? Die morbide Erheiterung starb so schnell wie sie erschien, nur ein sprühender, verlorener Funke unter einer dichten Decke beklommener Furcht.

"Fällt uns jetzt die Welt auf den Kopf?"

Nur wie nebenbei registriert die Halbelfe die Ankunft von Fenrik und Elira, die - so konnte sie selbst in diesem Moment nicht übersehen - offenbar bei abendlichen Aktivitäten gestört worden waren. 

Auch andere hatten die Erscheinung nun offensichtlich bemerkt, sowohl von der Siedlung selbst, als auch von den Docks und Stegs war Geschrei zu vernehmen, schockierte Menschen versammelten sich in Trauben um das Schauspiel am Himmel zu diskutieren oder flüchteten mit dem Instinkt eines aus dem Bau getriebenen Wühltieres.
Etwas an der Bewegung zog die Aufmerksamkeit Fels auf sich, es dauerte einen Moment, bevor sie die Wache in den Farben der Greifen als Magda Harlov erkannte: Vor kaum zwei Monaten rekrutiert und in erster Linie hier beim Hafen eingesetzt, als Teil der regulären Kräfte zur Aufrechterhaltung der Ordnung.

'Und um Schmuggel abzuschrecken, natürlich.'

Die Kontakte mit der Wachfrau waren flüchtig gewesen, einem allzu vertrauten Muster milden Misstrauens folgend: Wer weder Mensch noch Elf war, der war eben auch weder Fisch noch Fleisch und damit ganz automatisch aller möglichen Dinge verdächtig. Selbst den Namen hatte Fel nur bei Gesprächen mit den Ladearbeitern aufgeschnappt, zumeist eingebettet in halbherzige Flüche und Verwünschungen. Nichts persönliches natürlich. Jede Seite folgte nur ihrer Berufung. Und die Berufung Magdas lag gewiss nicht bei der Kunst der Magie.

Für einen Moment zweifelte Fel an dieser Erinnerung - wie auch ganz grundsätzlich an all ihren Eindrücken - denn ein eigenwilliges Flirren manifestierte sich zunächst an der Hand der Wachfrau, eroberte dann Stück für Stück ihren gesamten Arm.
Einzig der Illusionist brachte die Geistesgegenwart auf mehr zu tun als nur zu starren, aber die von ihm gewirkte Antimagie fand weder Halt noch Ziel und vor den Augen aller Anwesenden eroberte das eigenwillige Flirren binnen Momenten die gesamte Gestalt, schloss sie ein wie eine Aura erhitzter Luft.

'Unmöglich... denk an die Entropie.'

Der Gedanke dämmert im Begreifen der Halbelfe, noch über das instinktive Entsetzen und die morbide Faszination hinweg, während sie beobachtete, wie die Wachfrau nun binnen Momenten zu altern schien - und nicht nur sie selbst: Auch ihre Ausrüstung begann zu rosten, verlor den vormaligen Glanz sorgsamer Pflege, das Grün zu einem unansehnlichen Braun verwitternd. Zu diesem Zeitpunkt war von der jugendlichen Energie Magdas nichts mehr zu sehen: Zuvor faltig gewordene Haut riss spröde über den Knochen, einst hellbraunes Haar fiel in weißen Büscheln aus. Nur Momente später erreichte die absurde Verwandlung ihr Finale, das verbliebende Fleisch zerfiel über den nun sichtbar werdenden Knochen, bevor die Gestalt gänzlich zusammenbrach, dabei in Flocken grauer Asche zerfallend. Nicht einmal die metallenen Teile der Wehr waren in der Lage sich diesem machtvollen Sog zu entziehen.

"Ich .. vermute, dass war kein einzelner Vorfall. Ganz im Gegenteil würde es mich nicht wundern, wenn etwas in dieser Art sich überall in ähnlicher Weise abspielt."

"Verwandeln wir uns nun alle in Asche?"

"Man könnte vielleicht Wasser draufschütten...?"

"Kommt unter ein Dach. Sonst sieht euch das Auge und verbrennt euch auch!"

Das Entsetzen mochte wie Wahnsinn wirken, befruchtete einen Abtausch von Ideen und Vorwürfen, bevor die überlebenden Mitglieder der Hafengruppe schließlich entschieden Zuflucht und Rat an einem vermeintlich sichereren Ort zu suchen: Dem Turm der Bewahrer.

Das Gemäuer indes empfing die Flüchtenden mit der stillen Gleichgültigkeit eines Grabes, schweigendes Zeugnis eines Wirkens, das hier vielleicht erst vor Monaten ein Ende gefunden hatte. Niemand war hier. Nicht Shira. Nicht Livius. Nicht Varyariel. Nicht einmal Ba'thal, dessen natürlicher Charakter Fel in diesem Moment gar nicht mehr so kalt und unbarmherzig erschien. Vielleicht waren sie alle schon längst zu Asche geworden, zerstaubt unter dem unbarmherzigen Fluch des Himmelsauges?

Es sollte noch Stunden dauern, bis die Aufregung schliesslich matter Resignation wich und die einzelnen Flüchtlinge sich erschöpft zur Ruhe zurückzogen. 

In dieser Nacht träumte Fel zum ersten Mal seit langer Zeit wieder von ihrem früheren Mentor.

 
Amarius Darez
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Amarius Darez »

Dem Ruf des Ordens folgend sind viele der Brüder und Schwestern eingekehrt in die Stadt. Positon bezogen um dem aufziehenden Übel mit Glaube, Zuversicht und Schwert begegnen zu können. Eine Zuflucht. Das Aufteilen und Verlagern der Vorräte hat seinen Abschluss gefunden. Somit gibt es nun zwei Anlaufstellen für die Not Versorgung.
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Rorek Alvlem
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Rorek Alvlem »

"Oh.", entfuhr es ihm, als er die Veränderung des Himmels betrachtete.

Er stand nun bereits einige Stunden nahezu regungslos im verglasten Teil des neu errichteten Hauses, den Blick zum Himmel gerichtet. Für sich genommen, sah das Ganze ja ganz hübsch aus, aber wenn man - wenn auch nur kurz - einmal die Möglichen Folgen dieses Phänomens bedachte, da war es mit der Schönheit schnell vorbei. Aber hey, warum auch nicht. Es war ja schon zu lange her, dass irgendwelche komischen, die Welt ins Chaos stürzenden und die Bewohner bedrohenden Dinge passiert waren. Also ... zumindest ein paar Tage oder waren es doch nur Stunden? Es gab die Tage an denen der Gedanke: 'Wäre es wirklich so schlimm gewesen in der alten Heimat zu bleiben?' präsenter war, als an anderen Tagen. Und dieser Tag war wieder so einer.

Warum kam diese Welt hier nicht zur Ruhe? Warum war das Gewebe hier so anfällig, dass jede Anomalie gleich ein Beben des gesamten Gewebes zur Folge hatte. Das alles gepaart mit den Veränderungen, die die Magiewirker in diesen Landen durchleben mussten. Zaubern nur mit Fokusgegenständen, veränderte Reagenzien, veränderte Zauber ... All dies lies eigentlich nur einen Schluss zu. Ein Schluss der sowohl faszinierend als auch verstörend zugleich war, denn es hatte den Anschein, dass das astrale Gewebe, dass diese Welt umspannte sich zurzeit noch entwickelte und wuchs.

Möglicherweise hatte irgendetwas das Gewebe hier zerstört, so wie auch in ihrer alten Heimat. Möglicherweise hatten die früheren Bewohner einfach weniger mit Magie zu tun gehabt und das Gewebe daher nicht so sehr beansprucht, wie es nun aktuell der Fall war. Viele Magier, verzauberte Waffen, Rüstungen, Taschen, ... alles wurde mittlerweile verzaubert und mit Kristallen behandelt. Selbst ein einfacher Handwerker, der bisher wenig mit Magie zu tun hatte, konnte mit etwas Geschick nun magische Verstärkungen auf Gegenständen anbringen. Oder hatte das Gewebe hier möglicherweise sogar geruht? Wie dem auch sei, es war dringend nötig dazu nähere Untersuchungen anzustellen, denn der Status Quo war keine Dauerlösung.

Er sah über die Schulter zu dem Schreiben von Sorsha, dass er auf einem kleinen Tischchen - dem derzeit einzigen Tisch im Raum - abgelegt hatte. Sorsha versuchte einen Austausch in die Wege zu leiten. Ein guter Gedanke. Es wäre nützlich sich auch die Ideen der anderen anzuhören, wenngleich man - ohne die wirkliche Ursache für nun dieses Problem zu kennen - nur Theorien aufstellen konnte. Doch vielleicht konnte er aus den Berichten der anderen etwas herausziehen, dass seine eigene Idee vom Erwachen/Wachsen des Geflechts stütze oder auch zu Fall brachte.

Wie auch immer...

Er würde nun zuerst eine Antwort an Sorsha verfassen, danach noch einige Möbel fertig stellen, sich stärken und danach?

Tja. Genaugenommen wäre es dann notwendig eine mentale Reise in das astrale Gewebe zu unternehmen, um mehr über dieses aktuelle Phänomen herauszufinden. Vielleicht wusste ja das astrale Wächterwesen Rat, welches ihn seit seinem Kampf auf der Astralebene und seinem Aufstieg zum Erzmagier begleitete und zur Seite stand. Durch seine direkte Verbindung zur Astralebene, als seine Herkunftsebene, konnte möglicherweise etwas Aufklärung betrieben werden.

Wer weiß ...
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Livius Quintus »

Inzwischen ist ein Wochenlauf seit der Expedition vergangen. Was sich in der Zwischenzeit ergab, übertraf all seine Erwartungen - nicht auf die gute Art. Von einem Unheil war die Rede. Man war sich bestimmter Konsequenzen bewusst, dass sie aber apokalyptische Ausmasse annehmen würden, hatte niemand erwartet.
Ein riesiger Spalt schien den Himmel aufzureissen und offenbarte in dessen Tiefen den Blick auf eine Welt, die aus der Ferne beinahe der eigenen identisch war. Begleitet wurde es von einem erneuten Beben, nur länger und intensiver. Die Vermutungen wurden damit bestätigt, der erste Sternenschauer war nur ein Vorbote von dem, was kommen sollte.

Die Ereignisse häuften sich und tauchten zeitgleich auf dem Kontinent auf. Anomalien, die Menschen binnen Sekunden um Jahrzehnte altern liess. Die Welt - die Zeit - spielte verrückt, wie auch ein Blick auf die astrale Ebene offenbarte. Es schien, als began diese mit einer anderen zu verschmelzen. Etwas, das die Vermutung mancher, die sich über mögliche Gründe für das Himmelsphänomen unterhielten, bestätigte. Und trotzdem - für ein Ereignis diesen Ausmasses - blieb der Drachenmagier verhältnismässig ruhig, auch wenn er sich Sorgen machte. Doch die auslösenden Umstände wirkten zu bizarr. Es war kein Zufall, alles viel zu geplant, als dass es ein abruptes Ende nehmen würde. Etwas ward noch nicht geschehen, das eintreten musste - dessen war er sich sicher. Nur was, war die Frage.

Livius blieb nichts anderes übrig, als der Aufforderung in den Schriften zu folgen. Die Sternenkugel mussten hergestellt werden und die Idee, die schon seit einigen Mondläufen in seinem Kopf umherschwirrte, würde in die Tat umgesetzt werden. Ein Artefakt, das in der Lage wäre, die Zeit seinem Willen zu unterwerfen. Doch dafür brauchte er Hilfe. Hilfe von begabten Handwerkern, die wussten, wie sie präzise zu arbeiten hatten. So fand noch am Nachmittag ein Einschreiben seinen Weg nach Nebelhafen.

Wissen und Weisheit, Meister Davind

Ich brauche eure Hilfe in einer dringlichen Angelegenheit. Womöglich hängt unsere Zukunft davon ab. Für Erklärungen auf einem Pergament fehlt die Zeit, daher bitte ich, sofern es Eure Zeit erlaubt, mich am heutigen Abend zur sechsten Stunde nach dem Mittagsläuten im Dschungel in unserem Gemeinschaftsraum aufzusuchen.

Ihr werdet erwartet.

gez.
Livius Quintus
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Davind
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Davind »

Gerade zu Haus angekommen, hämmerte es auch schon an einem der Tore. Nach dem Öffnen, stand dort keuchend ein Bote oder tat er nur so und reichte ihm die Nachricht. Da der Bote den Anschein von Eile machte, öffnete er sofort die Nachricht, bat den Boten herein und stellte ihm Essen und Trinken hin. In der Zeit, in der der Bote das Mahl zu sich nahm, las er die Zeilen.

In seinen Gedanken kreiste es, als er die Zeilen las. "mmh dringliche Angelegenheit, unsere Zukunft könnte davon abhalten. Mmh solch Zeilen von einem Magier zu lesen, bedeutet normalerweise nichts Gutes." Kurz schweiften die Gedanken zurück nach ansilon, als der Komet vom Himmel gefallen war, war da nicht auch ein Magier dran Schuld und nun öffnete sich abermals der Himmel und es schien als wolle er einem auf den Kopf fallen.

Schließlich meinte er zu dem Boten, er solle sich sputen und dem Meister Quintus sagen, dass er sich einfinden würde zur gewünschten Zeit.

Er öffnete dem Boten die Tore und dieser huschte sogleich heraus und nahm die Beine in die Hand, um die Nachricht schnellstens zu überbringen, hoffentlich brach er nicht vom Eilen vorher zusammen.
"Man kann nicht nicht kommunizieren"
Zitat Watzlawick
Leomar Frohwein
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Leomar Frohwein »

Nachdem Leomar sich frühzeitig von der Jagd zurückzog - die Ereignisse der letzten Tage und insbesondere die Erschütterung, die selbst er nun kurzzeitig wahrnahm - sorgten doch für einiges an Unwohlsein, dachte er noch länger über das Geschehen am Krater und die Worte von Livius nach. Über all diesen Gedanken viel er - noch in der Lesestube - in einen tiefen, eher unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen entschied er sich dann dazu, ein Schreiben aufzusetzen und im Museum für Livius zu hinterlegen.
Werter Herr Livius,

die Expedition ist nun schon einige Zeit her und gestern am Krater ward die erste Möglichkeit, euch wieder zu treffen. Viel ist seit jeher geschehen, welchem zwar in gewisser Weise eine Art Schönheit innewohnt, dass jedoch zuvorderst besorgniserregend und verwirrend ist. Ich hätte eine Vielzahl von Fragen zu all dem, welche ich erhoffte, bei euch anbringen zu können. Doch scheine ich nicht der einzige zu sein, den Fragen, Neugierde und Besorgnis in diesem Zusammenhang plagen. Ihr erwähntet, Ihr würdet einen alten Freund befragen wollen, der wohl ein größeres Verständnis für das Astrale hat - auch wenn dies nur schwierig zu glauben ist, bedenkt man eure Reputation. Nun, ich möchte mich auch nicht all zu lange fassen. Ich wäre dankbar, so die Möglichkeit bestünde, euch zu der Unterhaltung mit eurem Freund zu begleiten, in der Hoffnung, auch selbst mehr zu erfahren, mein Verständnis zu vergrößern und vielleicht gar meine Sorgen in gewissem Maße zu reduzieren.

In Hoffnung auf eine positive Antwort
Leomar Frohwein
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Livius Quintus »

Es war am frühen Nachmittag, einige Stundenläufe nach dem Mittagsläuten. Der Tag war bislang ruhig, sah man davon ab, dass am Himmelszelt ein riesiger, unheilvoller Spalt ragte, der den Blick in eine andere Welt offenbarte. War es ein Spiegel, der das eigene Bild zurückwirft? Ein Blick in eine andere Sphäre oder doch eine unsichtbare Ebene, die sich dem unwissenden Auge offenbarte?
Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos und doch war der Drachenmager davon überzeugt, wdass die Wahrheit eine andere wäre. Das Konzept des Multiversums war längst nichts Unbekanntes mehr. Ebenen, Sphären, Dimensionen - so viele, wie man es sich nur vorstellen konnte. Der Sprung zum Gedanken, dass es darüber hinaus noch ganze Universen gäbe, die neben dem eigenen existieren würden, schien dadurch gar nicht mehr so abwegig, wie manch einer dachte. Livius jedenfalls war überzeugt. Das musste die Erklärung für die mysteriösen Schreiben sein, die ihn erreichten und in seiner Schrift verfasst wurden. Aus den Händen Livius Primus’, wie Fel ihn nannte.

Gerade war er dabei, das Gemeinschaftslager nach passenden Kristallen und anderen Hilfsmitteln zu durchsuchen, die in naher Zukunft womöglich hilfreich sein könnten, als seine Sinne Alarm schlugen. Ein Beben, wie er es lange nicht mehr wahrnahm, prägte das arkane Geflecht und war bis ins Mark zu spüren. Augenblicklich drückte er sich von seinem Sitzplatz hoch und eilte zur Fensterreihe am anderen Ende des Raumes. Stühle wurden ohne Rücksicht beiseite geschoben, die ihn in seiner Hast zum Stolpern brachten, ehe er sein Ziel erreichte und das Bernstein sich hoch ins Firmament hinauf richtete. Der Anblick war faszinierend schön und zugleich besorgniserregend. Der Riss mit seinen unnatürlichen, pulsierenden Farben wuchs weiter an und bedeckte nun einen Grossteil des Himmels. Funken manifestierten sich. Wuchsen heran. Sie steckten sich, formten einen Schweif hinter sich und offenbarten, dass es sich um Meteore handelte, die auf die Erde hinab fielen. Kein Minutenlauf verstrich, als der erste Splitter auf die Insel erreichte und sich begleitet von einem spürbaren Beben in den Grund grub.Weitere folgten wenige Augenblicke später und Rauch begann in der Ferne aufzusteigen. Gebannt von den Anblick fiel es ihm schwer, sich aus der Starre zu lösen, bevor er eilig die Stufen hinabstieg, um das Lager zu betreten und sich für einen Ausritt vorzubereiten.

Dichter Staub und der Geruch von Schwefel lag in der Luft, erschwerten das Atmen und die Sicht auf den Kern in der Nähe des Kraters. Es knisterte, vereinzelt standen noch Büsche und Bäume in Brand. Glut auf dem Boden… und ein unnatürliches Flimmern. Es war nicht nur brennendes Holz, das knisterte - nein, viel mehr, wie sich nach wenigen Stunden bereits zeigte. Anomalien, die sich ausbreiteten und die Umgebung beeinflussten. Sowohl die Flora und Fauna, als auch die elementare Ebene dieser Welt. Die Einschlagsstellen wurden zu Türen. Türen für Wesen, die durch die Verschmelzung der Ebenen von diesen losgebunden wurden und die Barriere zur stofflichen Ebene überwinden konnten - sowohl jene der hiesigen Ebene, als auch die der anderen Welt.

Es war an der Zeit, einen alten ‘Freund’ zu kontaktieren. Gebrauch von der Bindung zu machen, die er zu einem der Nachfahren Firmamons besass. Als Wächter Eostycals war es ihm möglich, diesen zu beschwören - ein letzter Ausweg, in der Hoffnung, Antworten auf Fragen zu bekommen.
Insgeheim hoffte er, mit seinen Vermutungen falsch zu liegen. Dass es tatsächlich nur ein ortsgebundenes Phänomen war und die Möglichkeit bestünde, den Konsequenzen durch eine Flucht zu entkommen. Doch er wusste, dass dem nicht so wäre. Töricht würde man es bezeichnen, sich auf Gefühle oder Hoffnungen zu verlassen. Nichts, wofür Livius stand. Nein, er war ein Mann der Fakten. Alles musste belegbar sein und war es das nicht, zweifelte er offen daran.
Er hatte Ideen. Ideen für ein Artefakt, das womöglich einen Ausweg bot. War es eine verlässliche Idee? Unwahrscheinlich. Würde es gelingen? Ungewiss. Besässe er die Mittel dazu? Inzwischen schon. Doch Shira’niryn war dagegen. Liess ihn ihren Ärger über seine Idee spüren. Ihre Angst, ihn zu verlieren, war zu gross, als dass sie sein Vorhaben gutheissen konnte. Und doch war es seine eigene Angst, mitunter, die ihn antrieb, seinen Verstand nach Ideen zu durchforsten. Seine Angst, die ihn alte Forschungen, die er einst ihr zuliebe aufgab, wieder aufnehmen liess. Er war sich bewusst, dass er sie irgendwie überzeugen musste. Doch das wollte er ihr nicht aufzwingen. Es brauchte einen Weg, sie davon zu überzeugen. Vielleicht würde es Eostycal bewerkstelligen können.

Noch am selben Abend würde ein quirliger Feendache - Funkelchen, Shiras Vertrauter - durch die verschiedenen Städte tapsen, den Kopf stolz in die Höhe gereckt und - jeweils ein Pergament zwischen den Zähnen haltend - diese überreichen wollen. Dabei wird es nicht nur davon berichten, dass die Nachricht von Livius stammt und es wichtig wäre, sondern voller quirliger Freude erzählen, wie ihr so ein grosses Vertrauen zugesprochen wurde, obwohl der Magier sonst ein “doofer Grummeling” wäre, der böse zu Shira sei. Sollten die Empfänger den Faelug nicht vertreiben, würden sie unweigerlich die Ohren angenagt bekommen, bis das stürmische Wesen vor Langeweile regelrecht verpufft.

Empfänger des Briefes:

Gemeinschaftsturm im Versammlungsraum
Das Volk der Hochelfen
Das Volk der Waldelfen
Der Heerführer Solgards, der Orden der Paladine, die Magievertretung, die Garde zu Händen des Hauptmanns
Diverse Aushänge innerhalb Solgards
Kaiserin Niriel
Tyladriel
Vidar
Mahribar
Davind Benheim
Leomar


Rollt man das Pergament auf, würde man jedenfalls folgendes zu lesen bekommen:

Wissen und Weisheit [entsprechende Ansprache]

Dieses Schreiben soll darüber in Kenntnis setzen, dass zu morgigen Abend mithilfe einer mir auferlegten Bindung ein alter Wegbegleiter meinerseits gerufen wird. Vorab möchte ich erwähnen, dass es sich hierbei um einen Sternendrachen handelt, ein Nachkommen Firmamons.

Es sei vor dem Gemüt des Altdrachens gewarnt. Jenen, die gedenken, sich diesem Gespräch anschliessen, sei gesagt, dass es ein Wesen von Stolz ist. Ein respektvoller Umgang ist Voraussetzung für die Teilnahme und Störenfriede werden dem Ort verwiesen - zu ihrem eigenen Schutz.

Ich erhoffe mir dadurch, dass uns eine Lösung präsentiert oder die Gedanken bestehender Ansätze bestätigt werden, die uns helfen könnten, den Phänomenen denen wir uns ausgesetzt sehen, Einhalt zu gebieten.
Wir treffen uns zur achten Abendstunde vor Solgard und brechen von dort zu den hiesigen Kratern auf, wo wir Eostycal rufen werden.

Fürderhin sei vor den genannten Kratern gewarnt. Sie weisen eine besonders dünne Barriere zu den Ebenen auf und sind Quelle stärkerer Anomalien, die sich auszubreiten drohen. Nähert euch nur bei grosser Dringlichkeit, doch drängt die Wesen zurück, sollten sie sich in der Steppe ausbreiten.

Wappnet Euch für alle möglichen Eventualitäten. Vorsicht vor Nachsicht, wie es so schön heisst.

gez.

Livius Quintus
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Fel Maris
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Fel Maris »

In manchen Nächten träumte Fel von Rossensprung, von ihrer Zeit in der stetig feuchten Sumpfstadt. Zumeist waren diese Träume solche von Unrast, zerrten Details der ersten Ausbildung wieder an das Tageslicht, zeichneten die Pfade einer zart erblühenden und dann abrupt beendeten Beziehung nach und gefielen sich dann darin die ungeliebte Militärzeit mit ihren speziellen Herausforderungen zu beleuchten. Das Erwachen folgte in diesem Fall ganz zuverlässig einem schlichten Muster: Fröstelndes Auffahren und ein Moment der Orientierungslosigkeit, bevor der Gesichtssinn schliesslich die Zeltwände einordnete.

In manchen Nächten träumte Fel von Breitenbach, von einst so vertrauten Gassen, die dennoch dem offenen Begreifen schon nahezu beinahe entronnen waren, von Kämpfen um Nahrung und Obdach, von Flucht und natürlich der kalten, erdrückenden Umarmung des Berges und den schweren, gleichmässigen Atemzügen - das Seufzen - in Wahrheit ausgelöst durch lange, durch den Fels getriebene Belüftungslöcher. Ganz gleich wie diese Träume auch beginnen mochte, sie wandelten sich stets zu Alpdrücken, aus denen Fel schliesslich mit einem Schauder von Entsetzen erwachte, unfähig wieder Schlaf zu finden. 
Die Vergangenheit, ganz gleich wie weit entfernt, warf einen langen Schatten.

In manchen Nächten wiederum träumte Fel von Ba'thal, von finsteren Kellern und Foltergeräten voller scharfer Kanten und Spitzen. Die Farbe Rot dominierte diese Art von Träumen gewöhnlich, gezeugt entweder aus den dunkleren Schattierungen tropfenden Blutes oder dem helleren Versprechen von Glut. Das Erwachen war, erstaunlicherweise, immer eines von langsamer Bedächtigkeit, ganz ähnlich wie das Auftauchen aus großer Tiefe - mehr ein Driften an die Oberfläche als panisches Zappeln in Richtung von Atemluft und Licht.

'Als wäre irgendetwas daran. Wie ein Versprechen, auf dessen Einlösung ich warte.'

Auch jetzt erfolgte das Erwachen so graduell, dass Fel den Übergang nicht bewusst wahrnahm: Der Traum, in dem ein lächelnder Lichtelf aus einem mit Rubinen verziertem Schädelkelch Elfenwein getrunken und sich über das Schicksal der Welt und die Vergeblichkeit aller Existenz ausgelassen hatte, verlor sich einfach im Hintergrund, der Gestank von Ruß und Asche - zuvor nur ein Teil des allgemeinen Hintergrundambientes im fackelbeschienenen Folterkeller - drückte sich mehr in die Gegenwart, kitzelte die Sinne, bis aus dem treibenden Sinnieren tatsächliche wache Aufmerksamkeit wurde.

'Es brennt, das Zelt brennt..!'

Die Panik wischte die Müdigkeit fort, die schwere Erschöpfung der letzten Tage wich in einem Auffahren, das Papiere aufwirbelte, ein Tintenfass umwarf und die sorgsam behütete Schreibfeder mit der teuren Stahlspitze vom Schreibtisch weg direkt in ein wartendes Stiefelpaar nahe dem Eingang schleuderte. Kein Feuer indes: Die Glut im sorgsam aus abgerundeten Steinen gesetzten Kreis war schon lange kalt, vermutlich bereits vor Mitternacht erloschen. Der Gestank kam von ausserhalb.

Die Halbelfe stolperte nach draussen, gerade in ein Erzittern der Erde hinein, die sich zu winden und aufzubäumen schien wie ein waidwundes Tier. Dichter Rauch stieg unweit vor Nebelhafen auf, andere rauchende Spuren zogen sich in verstörender Gemächlichkeit über den Himmel hinweg. Der Riss im Himmel schien noch einmal gewachsen zu sein.

'Ist das die Kollision, über die wir diskutierten?'

Nur für einen Moment gingen die Gedanken zurück in Richtung der aufgewirbelten Schriftstücke und Notizen, jeweils gesammelte Gedanken zu Kausalität und Realität, zu Ereignisknoten und allerlei Spekulationen mehr. 

'Vielleicht ist das wirklich der Anfang vom Ende und in ein paar Tagen sind wir alle nicht mehr da.'

An einem anderen Tag, unter anderen Umständen hätte der Gedanke Fel in tiefe, existenzielle Furcht versetzt, aber heute, während ihre Augen nach dem Ursprung der gewaltigen Rauchsäule am Horizont suchten, spürte sie nur unerklärliche Begeisterung und Zuversicht.

'Wie aufregend. Ich habe wirklich Glück in so interessanten Zeiten zu leben.'

 
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Davind
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Re: [Quest] Déjà-vu

Beitrag von Davind »

Er folge der Einladung von Livius, was war nur so wichtig, dass es unsere Zukunft davon abhängen könnte. Was ist wohl passiert? Hatte es mit dem Riss im Himmel zu tun? War vielleicht sogar der Meister selber dafür verantwortlich? Diese und viele andere Fragen, kamen ihm in den Sinn, als er sich auf den Weg machte.

Schließlich angekommen, wurde auch nicht viel Zeit verschwendet und man kam auf den Punkt. Es ging darum 6 Kristallkugeln herzustellen, die benötigt wurden um wohl das Übel „Riss am Himmel“ einzudämmen oder wieder zu schließen. Er hatte so gar nichts von den magischen Ausführungen des Meisters verstanden, was er ihm natürlich nicht zeigen wollte.

Dafür besah er sich die, vor ihm stehende beschädigte, Kristallkugel. Ein wahrliches Prachtstück, wäre sie nicht kaputt, es klaffte ein großes Loch in ihr und der Auftrag war ….. 6 davon herzustellen. Doch woher nehmen und nicht stehlen, wo gab es solch einen großen Kristall oder mehrere Kleine. Ihm fiel nur das Unterreich ein, entweder bei den Zwergen oder bei den Dunkelelfen.

Schließlich machte er sich eine Skizze und Beschreibung der vor ihm stehenden Kugel und ebenso fertigte er in seiner eigenen Art eine Abschrift einer Art „Bauanleitung“ ab. Sollte jemand die Notizen in die Hände bekommen, so würde damit jedenfalls keiner was anfangen können, schließlich waren es für Außenstehende nur komisches gekritzel. Sicher war Sicher.

Zu Haus angekommen, fackelte er auch nicht lange und schickte einen Boten ins Unterreich zur Priesterin Belszarion, von ihr hatte er einmal eine Genehmigung bekommen sich im Unterreich aufhalten zu dürfen, um Molchaugen und Fledermausflügel zu sammeln. Bislang benötigte er die Genehmigung noch nicht, doch in diesem Falle wollte er nicht ohne Zustimmung dort nach Kristallen Ausschau halten. Der Bote kam schnell wieder zurück und überbrachte ihm einen Termin für ein Treffen am Turm den man Fledermausturm nannte. Der Bote wurde gut entlohnt, hatte er schließlich sein Leben riskiert, dann machte er sich zur angegebenen Zeit auf den Weg zum besagten Turm.

Als er dort eintraf, wartete die Priesterin schon, auch hier wollte er keine Zeit verlieren und die Priesterin auch nicht unnötig aufhalten. Vorsicht war die Mutter der …. wie dem auch sei, er erklärte ihr, dass er einen Auftrag hätte und dafür bräuchte er Kristalle rein ohne Einschlüsse und eingeschlossener Magie. Sie bot ihm an, dass sie ihn begleiten würde, dass er sich umschauen könne. Bei der Frage, was es ihn kosten solle, bekam er nur die Antwort ….das besprechen wir später wenn du welche gefunden hast. Unten im Untergrund angekommen, fand er auch schnell einige Kristallablagerungen die auf den ersten Blick geeignet wären, wären sie nur ein wenig größer. So gingen sie tiefer in die Höhle und wurden schließlich nach einer Zeit von 20 Augenblicken fündig. Er suchte sich einige Exemplare aus die für sein Vorhaben geeignet erschienen und baute diese vorsichtig ab, schließlich wurden sie gut verpackt und sie machten sich wieder auf den Weg zur Oberfläche.

Er wusste, dass es nicht klug war, aber was tut man nicht alles um die Welt zu retten. Nun war es an der Zeit nach dem Preis zu fragen und auch hier bekam er eine ihm nicht sonderlich schmeckende Antwort. Du schuldest mir einen Gefallen, wenn ich mal wieder etwas brauche melde ich mich. Schließlich stellte sie ihm auch noch konkretere Fragen, die Antworten darauf waren diplomatisch gewählt, so hoffte er, doch der letzte Satz vor der Verabschiedung, zeigte ihm deutlich ….. er begab sich auf dünnes Eis. Schneller als er gucken konnte war die Priesterin dann auch verschwunden. Mit den Kristallen befestigt am Packsattel seines Pferdes und dem flauen Gefühl im Magen, machte er sich dann ins Handwerkerhaus.

Kristalle.png

Dort fing er auch sofort an, die Vorbereitungen zu treffen. Material wurde zusammen gesucht und parat gelegt und gestellt, der Schleifstein wurde mit entsprechender Scheibe bestückt und ein Fass Wasser daneben gestellt.
Als erstes fertigte er die filigranen Ringe für die Kugeln an, auf jedem dieser Ringe sollte eine Kristallkugel so eingepasst werden, dass kein Zwischenraum, nicht die kleinste Lücke vorhanden sein durfte. Dies bedeutete viel Feinarbeit und Feingefühl, sie mussten einfach perfekt werden, ohne Makel.

Stunden vergingen für die Vorbereitungen und dem Anfertigen der einzelnen Teile, es war schon dunkel, als er die letzten arbeiten für die Halterungen beendete. Nun war die Zeit gekommen und er konnte die Kristalle schleifen, doch dies wollte er erst am nächsten Tag machen. Dazu musste er ausgeruht sein und ruhige Hände haben. Jedes Zittern oder zucken der Hände könnte alles zunichte machen. Er hoffte er hatte genug Kristalle und das keiner zersprang beim schleifen, schließlich konnte man nicht im Voraus sagen, ob es wirklich gute Kristalle waren. Aber er war zuversichtlich und guter Dinge. So blieb er die Nacht über im Handwerkerhaus um in Ruhe die Nacht schlafen zu können. Morgens machte er sich dann frisch ausgeruht ans Werk und vollendete die Arbeiten, er passte die geschliffenen Kristallkugeln passgenau in die Ringe ein, die Gravuren hatte er schon vorher graviert. Doch bei der letzten Kugel passierte dann doch ein Missgeschick, gerade als er die Kugel einsetzen wollte in den Ring, klatschte eine Taube gegen das Fenster und die Kugel zu Boden. Er starrte bestimmt so 20 bis 30 Augenblicke auf die zersprungene Kugel, bis dann endlich eine Fluchtriade laut im Handwerkerhaus für einige Augenblicke zu hören war. Solange bis er die kleinen Splitter aufgefegt hatte und in den Müll geworfen hatte. Schließlich ging er dann auch nach draussen, sah nach der Taube und drehte ihr kurzerhand den Hals um, zu retten war sie eh nicht mehr. Wuff bekam sie dann zum Frühstück vorgeworfen, der sich freudig drüber hermachte.

Aber man gut, er hatte aus den Kristallen tatsächlich eine mehr herstellen können, diese vervollständigte er dann wie die anderen ohne weitere Zwischenfälle.

Schließlich am Abend hatte er dann alles fertig, er war zufrieden mit seiner Arbeit die nun einige Tage in Anspruch genommen hatte. Aber es hatte sich hoffentlich gelohnt und er hoffte Meister Quintus war zufrieden mit der Arbeit.

Kristallkugel.PNG

Schließlich sendete er einen Bote zu Livius und bat um ein Treffen. Schließlich traf man sich und die Kugeln wurden in Augenschein genommen. Es schien, als wäre Livius zufrieden mit der Arbeit und so blieben sie bei ihm. Kurz berichtete er Livius noch, wie das Gespräch mit der Priesterin Belszarion gelaufen ist und dass irgendetwas gefunden werden musste, um die Priesterin gnädig zu stimmen.

So verließ er das Anwesen der Bewahrer, erleichtert den Auftrag erledigt zu haben und bereitete sich dann für die spätere Excursion vor, er wollte mitgehen um zu sehen und zu verstehen, warum er diese Kugeln fertigen musste.

Dort sollte er dann auch erfahren, warum, wieso und weshalb der Himmel anfing zu reissen, aber auch da verstand er nicht wirklich was, als dieser riesige Drache vor ihnen stand. Er hätte sie alle mit einem Happs fressen können, doch tat er es nicht, wiederum wurden Einzelne Personen vom Drachen auf seine Art bestraft für unbedachte Worte. Wem auch immer sei Dank das sie noch leben und nicht wirklich gefressen oder zu Kohle verbrannt wurden. <
 
Schließlich machten alle Livius dafür verantwortlich, dass der Riss am Himmel entstanden ist, so hörten sie es von dem Drachen, aber was sie wohl alle überhörten war ….. das nicht dieser unser Livius von dieser Welt, wie er jetzt dort stand, dafür verantwortlich war, sondern ein anderer Livius aus einer anderen Zeit? Welt? Ebene? Zeitzone? Davon hatte er keine Ahnung, deshalb machte er sich auch weiter keine Gedanken darum, für ihn war wichtig, dass es nicht dieser Livius war, wobei vielleicht war es ja trotzdem und ……. nein er wollte sich darüber keine Gedanken machen, dafür gab es die Gelehrten, jene die sich mit der Macht und den Gegebenheiten der Magie auskannten. Denn damit hatte es sicherlich zu tun, oder?

So ging er dann recht Müde und angeschlagen ins Bett und sank schnell in einen Traumlosen Schlaf.
 
"Man kann nicht nicht kommunizieren"
Zitat Watzlawick
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