Stürmische Zeichen im Norden

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Tyra
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Stürmische Zeichen im Norden

Beitrag von Tyra »

Der Sturm des Nordens
 
Tyra, die Soekerin, fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch.
Ein unheimliches Grollen vibrierte durch den Boden der Hütte.
Neben ihr schlief ihr Ehemann wie ein Stein – ahnungslos, als könne selbst das Toben der Ahnen ihn nicht wecken.
Es klang, als sei der Himmel selbst zornig erwacht.
Barfuß trat Tyra hinaus in die kalte Morgendämmerung von Fjellgat.
Das Haar zerzaust, die Stirn in Falten gelegt, blickte sie zum Horizont.

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 Dort, im Norden, wo das Eismeer lag, peitschten schwarze Sturmwolken über den Himmel.
Am fernen Rand türmten sich gewaltige Wellen wie rollende Berge aus Wasser.
Zwischen den schäumenden Kämmen trieben sie – riesige, knirschende Eisschollen, losgerissen vom Packeis.

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 Langsam, aber unaufhaltsam, drifteten sie in Richtung der Jammerfjordebenen.
Noch hatten sie das Ufer nicht erreicht, doch wer mit scharfem Blick in die Ferne sah,
konnte ihre massiven Silhouetten bereits am Horizont erkennen.

Tyra durchquerte das Dorf, die Sinne geschärft, den Blick prüfend in jedes Haus und jede Gasse werfend.
Keine Bewegung – sicher waren viele bereits auf der Hatz.

Schnell begann sie, die frei laufenden Tiere in das Gatter bei Vaasa zu treiben.
Auch Bjørnar rief sie zu, er solle seine Tiere in Sicherheit bringen.

 Nur das Heulen des Windes, das unablässig an den Zäunen rüttelte, wurde stärker – ein Vorbote der nahenden Unruhe.
 Eilig lief sie zum Haus in dem der  Forsjamens,  gerade an Tränken und Kräutermischungen arbeitete.
Atemlos berichtete sie ihm, was sie gesehen hatte.

Er nickte ernst und sprach:

„Sag dey  Wachen bescheid
und sieh auf der Seeborke nach dem Rechten.
Und informiere Boern, den Händler – er soll alles im Blick behalten.“

Mit entschlossenen Schritten stapfte Tyra zum Platz und zum Hafensteg.

Den Wachen wurde Bericht erstattet das sie alle Vorkehrungen treffen konnten 

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Danach rannte so schnell wie ihre Beine sie tragen konnten zum Steg .
Dort lag die Seeborke, das stolze Handelsschiff der Barbaren, im grauen Wasser – trotzig gegen den Sturm.
Wo Boern der Händer sich versuchte duch den starken Wind festzuhalten .

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Sie sprang an Bord, klammerte sich an den Mast, der unter dem Druck des Windes ächzte, und richtete ihren Blick erneut gen Norden.
Boern hatte die Botschaft erhalten – wie ihr aufgetragen wurde .

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 „Die anderen müssen es auch erfahren“, murmelte sie leise vor sich hin.
 Dann ließ sie den Mast los, sprang zurück an Land und rannte in Richtung Dorfplatz –
bereit, Fjellgat und die übrigen die es noch nicht wussten ihres Volkes zu warnen,
ehe das Eis und die Wellen unerwartet über das Land hereinbrachen.
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Haldron
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Re: Stürmische Zeichen im Norden

Beitrag von Haldron »

Ein tiefes, grollendes Brummen entwich Haldrons Kehle, während er bei Tyras Bericht zum Fenster hinausblickte. Seine Augen, die sonst so scharf die Bewegungen des Waldes erfassten,
waren nun zu schmalen Schlitzen gegen das peitschende Grau zusammengekniffen.
Natürlich war ihm das raue Wetter des Nordens nicht fremd; die eisigen Winde waren ständige, unerbittliche Begleiter des Trymm'Tack-Stammes.
Doch diese Böen fühlten sich anders an, trugen eine unheimliche Vorahnung in sich, einen eisigen Griff, der nicht nur die Haut, sondern auch die Seele zu durchdringen schien.
Draußen, im ungestümen Tanz der Elemente, begann das Wasser des großen Fjords, normalerweise nur von den trägen Gezeiten bewegt, sich gespenstisch aufzupeitschen.
Schwarze, schaumbedeckte Wellen schlugen mit grollender Wucht gegen die felsigen Küsten, Gischt sprühte hoch und verschluckte die Sicht auf die fernen,
nebelverhangenen Inseln, die wie Geisterschiffe am Horizont lagen. Die uralten Wipfel der hoch aufragenden Kiefern ächzten und stöhnten in einem verzweifelten Kampf
gegen den unsichtbaren Gegner, ihre Äste peitschten wie gebrochene Gliedmaßen im rasenden Wind, der durch die Baumkronen pfiff wie ein wütender Geist.

 Nach seinen knappen, aber präzisen Anweisungen zur sofortigen Sicherung des Dorfes – schwere Felle mussten über undichte Stellen gezogen, Vorräte in den geschütztesten
Erdkellern gesichert und die jüngsten Kinder in die wärmsten Langhäuser gebracht werden – machte sich auch Haldron selbst daran, weitere Vorkehrungen an den robusten
Häusern des Stammes und der Stätten des Zirkels zu treffen.
Seine kräftigen, wettergegerbten Hände, gezeichnet von unzähligen Ritualen und dem harten, entbehrungsreichen Leben im Norden, zogen schwere, ölgetränkte Lederplanen
über undichte Stellen an, seine breiten Schultern drückten gegen knarrende Holzbalken, um sie gegen die würmerischen Angriffe des Sturms zu festigen. Die Luft füllte sich mit
dem schneidenden Knistern der Kälte und dem fernen, markerschütternden Heulen des Sturms, der wie ein hungriges Tier immer näherzukommen schien, bereit, alles zu verschlingen,
was ihm in den Weg kam.
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Rashka|Brom
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Re: Stürmische Zeichen im Norden

Beitrag von Rashka|Brom »

Mit einigen Schrammen in seiner Rüstung und Haut kehrte Rashka ins Dorf zurück mit einer Handvoll Streiter Fjellgats. Unter ihnen waren die Sjamanen Thjondar und Ragnar, zwei Soeker Yngvildr und Tyra sowie zwei Skalden, Solvaig und Freyja. Sie hatten einen Vorstoß zur Jammerfjordebene gewagt. Die zahlreichen Frostoger die von etwas aufgescheucht worden waren, hatte der schlagkräftige Trupp ohne größere Probleme erledigt. Es erfüllte ihn durchaus mit Stolz das der Stamm der Thrymm'tack zu einer ernstzunehmenden Stärke herangewachsen war. Der eisige Wind peitschte ihnen vom Meer her entgegen, als sie die Ebene entlang Schritten. Schon aus der Ferne konnten sie ein Schiff ausmachen, das fest im Griff des Eises gefangen schien. Je näher sie kamen, umso grimmiger wurde das Wetter und als sie das Ende der Landzunge beinahe erreichte hatten ertönte der markerschütternde Schrei eines Drachen. Rashka knurrte wütend als er den ruf eines ihrer Erzfeinde vernahm.

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"DRAKKEN!", rief einer der Soeker und deutete mit dem aufgelegten Pfeil in Richtung Himmel. Dort kreisten einige dunkle Schatten, die gegen das Schneegestöber schwer auszumachen waren. Einige der kleineren Stürzten auf die Gruppe herab. Sie starben schnell, unter den angriffen der Kinder Sarmatijaschs. Andere Drachen setzten zum Sturzflug an und es wurden mehr und der Kampftrupp Fjellgats wurde langsam zurückgedrängt. Stur und unwillig sich dem Feind geschlagen zu geben, kämpften sie verbissen weiter. Ein weiterer schrei eines Drachen ertönte hoch am Himmel und etwas Größeres flog über die kämpfenden Thrymm'tacks hinweg. Die blicke der Kämpfenden wanderten nach oben und erblickten einen weit größeren Drachen der zum Sturzflug ansetzte. Den Zähne starrenden Schlund weit aufgerissen spie er einen Schwall blaues Feuer auf seine Feinde hinab. Dann setzte er mit einem dumpfen Grollen auf dem Boden auf. Die Barbaren waren durch diesen angriff versprengt und einige mussten sich mit einem Hechtsprung zur Seite retten, um nicht in den blauen Flammen des Drachenodems zu vergehen. Ein wilder Kampf entbrannte und weitere Drachen folgten ihrem größeren Vetter, um die Streiter Fjellgats auszulöschen. Sie wurden weit nach Norden gedrängt bis an die Hänge der Gebirgskette die, die Jammerfjordebene einrahmte. Im Schatten des Berges kämpften sie und töteten die kleineren Drachen allesamt. Der größere Drache war aber am Leben, hatte sich wieder in die Luft geschwungen und kreiste weiter südlich über der Ebene. "Sammet euch, det Herz des großen Drakken holen wyr uns!" Rief Rashka seinen Kampfgefährten zu. Nachdem sie sich wieder sortiert hatten und einige leichtere Verletzungen behandelt worden waren, rückten sie wieder vor. Der Drache sah sie kommen und setzte wieder zum Sturzflug an um vernichtendes Feuer in die reihen der Thrymm'tacks zu speien. Dieses Mal jedoch waren sie darauf vorbereitet und die Gruppe teilte sich wie die Schenkel einer Dirne, um dem Feuer zu entgehen. Danach ging es schnell sie umzingelten den Drachen und die Soeker spickten ihn mit Pfeilen. Während Solvaig und Freyja zusammen einen Heldengesang aus den Tagen Sarmatijaschs persönlich zum Besten gaben. Ragnar erhob seine Hand, zur Faust geballt und Ranken schossen aus dem Boden, um den Drachen am damit am Boden zu halten. Thjondar deutete auf den Drachen und aus seinem Schatten heraus huschten zwei schemenhafte Gestalten pfeilschnell auf den Gegner zu, um ihn mit ihren geisterhaften Waffen zuzusetzen. Rashka der an vorderster Front mit dem Drachen kämpfte, sah kurz links und rechts neben sich als die beiden Gestalten in den Kampf eingriffen. Der Drache bäumte sich auf und öffnete seinen Schlund, um wieder vernichtendes Feuer auszuspeien. Zwei Pfeile surrten aus verschiedenen Richtungen heran und schlugen fast zeitgleich im Hals des Drachen ein. Das Drachenfeuer blieb der Kreatur daraufhin förmlich im Halse stecken und die Bestie fiel dann reglos zu Boden. Rashka sah sich nach den beiden Soekern um und nickte diesen zu, später konnte er nicht deutlich sagen ob Yngvildr oder Tyra den tödlichen Schuss gesetzt hatte, vermutlich waren sie es aber beide.

Nachdem sie Fjellgat wieder erreicht hatten, schickte er nach zwei Boten. "Renn nach Khul'gathol und berichte den kleinen Brüdern von dem vorgefallenen. Sag ihnen das wyr wieder zu dem Schiff ufbrechen werden und uns freuen würden, wenn sie uns beistehen. Sag ihnen auch das je einen Boten nach Surom geschickt hab um auch sie zum bevorstehenden Kjempe einlade." Der Bote brauch schnell auf un in Khul'Gathol nach den kleinen Brüdern zu suchen, um ihnen zu berichten.
Den zweiten Boten schickte er nach Surom. "Sag den Säulen oder Wachen das de Drakken hyr sind, früher als gedacht. Sag ihnen, dass wyr bald gegen den Feind ziehen. Wenns dem Kampf beitreten wollen sollens sich zur Jammerfjordebene aufmachn."
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Bjornar
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Re: Stürmische Zeichen im Norden

Beitrag von Bjornar »

Die erste Schlacht im Jammerford hatte er wieder verpennt, trotz Tyras Weckruf! So viele neue Abenteuer warteten an allen Enden! Alle kommen dafür nach Fjellgat! Neue Barbaren und Barbarinnen werden angespült! Es regnet Drachen! Eisschollen türmen sich. Ritterscharen trampeln durchs Eis! Ständig sind Gäste da! Neue Befestigungen sind gebaut! Ein neuer Hardpelz strahlt auf Bjornars Brust! Neue Runen schnitt man in die Axt!
Bjornar ist bereit, heute wird er ganz, ganz, ganz sicher nicht verschlafen...

*das nimmt er sich vor, während er sich gemütlich im Kerkerbett auf die andere Seite dreht, gähnt, um noch ein klein klein wenig Kraft zu sammeln*
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Nimruil | Zond Goldhammer
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Re: Stürmische Zeichen im Norden

Beitrag von Nimruil | Zond Goldhammer »

Rashka,
der Ruf des Nordens ist bis in die tiefsten Hallen Khul Gathols gedrungen. Eure Berichte vom Sturm, den Drachen und dem Kampf in der Jammerfjordebene wurden vernommen – ebenso der Mut, mit dem Ihr und Eure Krieger dem Feind entgegentratet.
Ich selbst war vor wenigen Tagen auf dem Eisfeld. Die Kälte war beißend, das Knacken unter den Stiefeln tief und dennoch ist es gelungen, die ersten Bestien zurückzudrängen. Khul Gathol wird sich dem Kampf nicht entziehen. Die Stollen des Berges schweigen nicht, wenn der Norden ruft. Unsere Äxte sind geschärft, unsere Brüder bereit, unsere Herzen kalt und klar wie das Gestein unter den Füßen.
Sag Deinen Kriegern: Die Zwerge marschieren. Und mögen die Drachen lernen wozu Hammer und Axt in der Lage sind. 

Urvaters Segen
Zond Goldhammer
Khad’Arin des Khul Gathol


*Eine Abschrift der Nachricht ist in den Hallen Khul Gathols angeschlagen*
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