Da stand sie nun, in ihrem nassen Fell auf der Klippe. Hinter ihr Eis unter dessen Oberfläche das Leben frostig sprudelte, so kurz vor dem Wasserfall. In ihren Ohren toste es nur noch und dieser Sturm drohte in ihre Gedanken zu kriechen. Oder war es bereits? Die ganzen letzten Tage, das Aufeinanderreihen all der Ereignisse. Die Meldungen vieler die sich zur Zeit in Bewegung hielten, in den Bergen, in den Wäldern, aber nicht in Nebelhafen. Die Gewissheit, dass dieses Schicksal eigentlich sie gerufen hatte und die Schuld, die sie einem Familienvater aufgebürdet hatte.
All das lag symbolisch in dem Schulterpelz den sie nun trug und der nass und schwer an ihren Schultern zerrte. Der erste Angriff hatte sie schon vom Pferd gerissen. Ryn hatte sie aus dem Pulk heraus gezogen und so stand sie da. Bekam kaum etwas mit, durch das tosende Gewitter über ihnen. Der Sturm in dessen Mitte sie sich auf der Eisspitze befanden riss jedes Wort mit. Sie hatte Jaster angeschrien und er hatte zurück geschrieen. Es gab Angriffe, dann sah sie in dem Sturm nicht mehr alle. Ein paar blieben, andere verschluckte dieser verfluchte Sturm. Sie hatte längst die Orientierung verloren. Sie konnte Ryn noch erkennen, wer auf der anderen Seite stand konnte sie nur erahnen. Diese verdammten Reiter hatten es auf die anderen abgesehen. Dann hörte sie ihren Namen. "Rou... Rou rou rou" Ihr Blick jagte zu Tonya hoch, die hocherhoben auf ihrem Nachtmahr thronte. Ihre Worte lockten sie. Wieder dieses Gefühl von Schuld, sie sah wie Jaster und Ryn wohl in ein Handgemenge gerieten. "Wenn ich mitkomme, lasst ihr die anderen in Ruhe!" hatte sie das gerade wirklich gesagt? Spielte ihr Verstand nun einen Streich? "Es gibt sowieso keinen Ausweg, es hat dich schon einmal aus den Sattel geworfen." Sie fühlte sich, als säße sie in der Falle und sie hasste dieses Gefühl. Zähnefletschend, wandte sie sich dem Nachtmahr zu. Der Sturm hatte ihren Verstand erreicht, Panik spiegelte sich hinter ihrem Blick und all ihre Sinne waren im Überlebensmodus, und doch.... sie tat doch genau das Gegenteil. Sie stieg freiwillig, ja gar energisch auf dieses Nachtmahr auf. Noch ein Ruf, an Ryn... eine Bitte, die sie im nächsten Augenblick vergaß. Sie spürte wie es mit lauernden langen Fingern ihr Bewusstsein entlangkroch, nackte Panik ergriff sie und sie stemmte sich dagegen, doch sie hatte keine Wahl, es war ihr Schicksal.
Die wilde Jagd - sie hatte sie damals auf ein Brett geschrieben, ehe sie wusste worum es ging. Die wilde Jagd - sie hatte den Ruf vernommen. Die wilde Jagd fand eine neue Jägerin. Auch Apina hatte sie damals Jägerin genannt... Erinnerungen echoten durch ihr Bewusstsein, als sie durch die Hallen schritt. "Ich bin die Jägerin der wilden Jagd." Der Gedanke schoss ihr immer und immer wieder durch den Kopf und er fühlte sich einfach richtig an, verknüpft in ihrer Vergangenheit, verknüpft mit ihrer Leidenschaft. Und dahinter, verkroch sich die Panik, die sie versuchte hinab zu würgen. Das Grauen, dass in ihr wuchs und mit ängstlichen Blick all das beobachtete, was vor sich ging. Sie fokussierte sich auf etwas und nur dies hatte noch Bedeutung. Es gab nur noch das und die Konzentration darauf, konnte alles andere kontrollieren. Nichts anderes hatte mehr Bedeutung.
Und dann stand sie vor ihm. Sie bedrohten sich, sie wusste nicht warum, sie tat es ihm einfach nach. Es endete, als der letzte Rest Panik aus ihr gewürgt wurde, als ihre fast schwarzen Augen einen grünlichen Schimmer bekamen und dann war es ruhig in ihr. Sie blickte zu Jaster, Tonya und Aleya. Da war dieses Drängen, dieses Ziehen, diese Ungeduld. Vereinzelte Worte hallten in ihrem Kopf wieder, als sie in den Innenhof trat, dann lenkte sie ihr Nachtmahr fort.
[Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
- Rahouwa Se'lassi
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Bathor Darez
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Der Abend senkte sich düster über Solgard. Schwarze Wolken türmten sich am Horizont, als das Heer und die Freiwilligen sich am Haupttor sammelten. Ihre Gesichter waren ernst, ihre Augen entschlossen. Auch die Bewahrer waren zugegen, angeführt von Meister Livius, Männer und Frauen des Wissens, die die Geheimnisse der Magie besser verstanden als jeder Krieger.
Wir wussten, dass der Weg uns zum Orkwald führen würde, zu jener alten Ruine, in der sich der Brunnen befand, der Schlüssel, so hieß es, um die Wilde Jagd zu besiegen. Ich spürte, dass diese Nacht keine gewöhnliche Schlacht bringen würde.
Der Marsch begann. Mit jedem Schritt, den wir dem Wald näherkamen, nahm der Wind zu. Erst ein Säuseln, dann ein Heulen, schließlich peitschte der Regen uns entgegen. Die Tropfen wurden schwer, wie Stein. Über uns zuckten Blitze, und fern grollte der Donner, als würde die Welt selbst warnen, uns fernzuhalten.
Kurz vor dem Felsmassiv, das den Orkwald einrahmte, begann der Spuk. Schatten lösten sich aus der Dunkelheit. Geister, blass und verzerrt, ihre Augen leer, ihre Stimmen ein Chor des Schmerzes. Es wurden immer mehr. Das Heer formierte sich, Schilde erhoben, Gebete hallten durch den Sturm. Stahl traf auf das Unbegreifliche, und doch drangen wir vor.
Als wir den Rand des Orkwaldes erreichten, offenbarte sich uns das Herz der Finsternis. Dort, zwischen Nebel und Blitzen, stand ein Jäger. Groß, von übernatürlicher Präsenz, sein Antlitz verborgen unter einem Helm aus Geweihen. War er der Anführer?
Hinter ihm, zwischen den Geisterschleiern, sah ich Gesichter, die mir das Herz brachen. Tonya, Jaster. Und andere, Bewohner Nebelhafens, Suroms. Allesamt gefangen in der wilden Jagd, ihr Wille gebrochen von der Melodie, die sie in den Bann zog.
Ich suchte den Blick von Livius, doch seine Augen waren leer vor Sorge. Worte halfen nicht. Kein Gebet, kein Flehen erreichte die Verlorenen. Herne, der Jäger, ließ es nicht zu.
Also fasste ich einen Entschluss und lief zu Livius.
„Jemand muss das Horn finden. Wenn es der Schlüssel ist – dann liegt unsere Hoffnung dort.“
Livius nickte, blickte zu Cillian. „Du bist flink und klug – geh. Finde das Horn. Wir halten sie auf.“
Während Cillian sich in die Schatten schlich, lenkten Vario und ich den Feind ab. Wir stürzten uns in den Kampf gegen die Geister, unsere Waffen erhoben, unsere Herzen voller Glauben. Der Boden bebte unter dem Zorn der Gefallenen, und doch hielten wir stand.
Minuten vergingen wie Stunden. Dann kam Cillian zurück – erschöpft, aber ohne Horn. Ein Schrei hallte durch den Sturm: „Oben! In der Ruine – bei der Geisterkriegerin!“
Ich sah hinauf und erkannte den silbernen Glanz des Horns, das im Licht der Blitze schimmerte.
„Dann holen wir es!“ rief ich.
Doch bevor wir losstürmen konnten, erhob Herne seine Stimme.
„Jaster! Kämpfe!“
Und Jaster, mein Bruder, wandte sich Pandor zu, sein Blick leer, sein Schwert erhoben. Der Bann war stärker als jeder Wille.
In der Verwirrung nutzte Livius die Gelegenheit. Mit Elira an seiner Seite öffnete er ein Portal – eine zitternde, leuchtende Schwelle. „Schnell, Bathor! In die Ruine!“
Ich nickte, griff mein Schild fester und stürmte vor. Elira folgte, unsichtbar durch Magie.
Oben in der Ruine fand ich sie, die Frau mit dem Horn. Schön und furchteinflößend zugleich, eine bekannte Suromerin, eine Erscheinung aus Traum und Tod. Neben ihr ein Wolf, größer als ein Oger, mit Augen aus Feuer. Er stürzte sich auf mich.
Ich stemmte mein Schild gegen seine Fänge, die Zähne scharrten über Metall. Meine Arme zitterten. Ich versuchte, das Horn zu ergreifen, vergeblich. Der Wolf drängte mich zurück, die Kräfte schwanden.
„Elira!“ rief ich keuchend. „Jetzt!“
Sie löste ihren Zauber, erschien und griff nach dem Horn. Sie blies hinein, so fest sie konnte.
Doch der Klang brachte nicht Erlösung, sondern Chaos. Die Geister wurden zahlreicher, der Sturm lauter, das Licht flackerte.
„Zerstör es!“ brüllte ich, während ich den Wolf von mir stieß. Elira warf das Horn zu Boden, trat darauf, doch nichts passierte. Das Artefakt blieb unversehrt.
Ich löste mich mit letzter Kraft vom Wolf und griff es, rannte hinab, hin zum Brunnen. Das Wasser schimmerte silbern, fast lebendig. Ich hielt das Horn hinein.
Ein Schmerz durchfuhr mich, wie Tod selbst. Es sog an mir, an meiner Seele, mein Atem stockte. Ich fühlte, wie das Leben wich, doch ich hielt durch. Dann ließ ich los. Das Horn sank hinab, verschwand im Glanz.
Ein Schrei der Geister zerriss die Luft. Ich fiel auf die Knie, dann zu Boden. Die Welt wurde schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, war alles Kampf. Stahl, Magie, Feuer. Lana beugte sich über mich, reichte mir einen Trank. Ich trank, hustete, Blut und Wasser füllten meinen Mund. Doch ich lebte.
Ich sah Livius auf der oberen Ebene der Ruine, Elira und die anderen Bewahrer an seiner Seite, Verwundete ringsum. Ich schleppte mich die Treppe hinauf, das Schild fest in der Hand.
Ich sah Herne und nach kurzer Zeit kamen Geister mit Fenrik, als Geisel.
Ich sprang vor, rammte mein Schild in die Brust eines der Geister, doch Herne stellte mir ein Bein. Ich fiel, hörte noch, wie Livius zauberte, Fenrik verschwand.
Herne brüllte vor Zorn, griff mich und riss mich mit sich hinab. Wir stürzten durch die Luft, prallten auf den Boden.
Ich sprach noch ein Gebet, als er mich packte. Er schleppte mich in Richtung des Brunnens, immer wieder tauchte er meinen Kopf in diesen, das Wasser schnitt wie Glas. Ich rang nach Luft, griff nach meinem Silbermesser, stach , einmal, zweimal, doch er lachte nur. Bewusstlos sackte ich zusammen und das Messer glitt zu Boden.
Dann kam Vario. Er griff mein Messer, rammte es in Hernes Leib, immer und immer wieder. Der Geist schrie, ließ von mir ab.
Jaster, frei vom Bann, stand plötzlich dort, sein Schwert erhoben. Mit letzter Kraft stieß er Herne in den Brunnen.
Ein gleißendes Licht, dann Stille.
Ich spürte Hände, die mich wegzogen. Van, Kaled. Ich hustete Wasser, spuckte, atmete. Langsam kehrte Farbe in mein Gesicht. Über mir donnerte der Himmel ein letztes Mal.
Und dann, ein Beben. Die Erde bebte, der Brunnen leuchtete. Einer nach dem anderen wurden die Geister hineingezogen. Vario warf den letzten Gegenstand – einen Ritualdolch – hinterher.
Das Portal schloss sich.
Ich sank in den nassen Boden, blickte zum Himmel.
Der Regen ließ nach. Der Sturm brach.
Solgard hatte die Nacht überlebt.
Doch der Preis war hoch.
Und das Lied der Wilden Jagd, es klang noch lange in meinem Kopf nach.
Wir wussten, dass der Weg uns zum Orkwald führen würde, zu jener alten Ruine, in der sich der Brunnen befand, der Schlüssel, so hieß es, um die Wilde Jagd zu besiegen. Ich spürte, dass diese Nacht keine gewöhnliche Schlacht bringen würde.
Der Marsch begann. Mit jedem Schritt, den wir dem Wald näherkamen, nahm der Wind zu. Erst ein Säuseln, dann ein Heulen, schließlich peitschte der Regen uns entgegen. Die Tropfen wurden schwer, wie Stein. Über uns zuckten Blitze, und fern grollte der Donner, als würde die Welt selbst warnen, uns fernzuhalten.
Kurz vor dem Felsmassiv, das den Orkwald einrahmte, begann der Spuk. Schatten lösten sich aus der Dunkelheit. Geister, blass und verzerrt, ihre Augen leer, ihre Stimmen ein Chor des Schmerzes. Es wurden immer mehr. Das Heer formierte sich, Schilde erhoben, Gebete hallten durch den Sturm. Stahl traf auf das Unbegreifliche, und doch drangen wir vor.
Als wir den Rand des Orkwaldes erreichten, offenbarte sich uns das Herz der Finsternis. Dort, zwischen Nebel und Blitzen, stand ein Jäger. Groß, von übernatürlicher Präsenz, sein Antlitz verborgen unter einem Helm aus Geweihen. War er der Anführer?
Hinter ihm, zwischen den Geisterschleiern, sah ich Gesichter, die mir das Herz brachen. Tonya, Jaster. Und andere, Bewohner Nebelhafens, Suroms. Allesamt gefangen in der wilden Jagd, ihr Wille gebrochen von der Melodie, die sie in den Bann zog.
Ich suchte den Blick von Livius, doch seine Augen waren leer vor Sorge. Worte halfen nicht. Kein Gebet, kein Flehen erreichte die Verlorenen. Herne, der Jäger, ließ es nicht zu.
Also fasste ich einen Entschluss und lief zu Livius.
„Jemand muss das Horn finden. Wenn es der Schlüssel ist – dann liegt unsere Hoffnung dort.“
Livius nickte, blickte zu Cillian. „Du bist flink und klug – geh. Finde das Horn. Wir halten sie auf.“
Während Cillian sich in die Schatten schlich, lenkten Vario und ich den Feind ab. Wir stürzten uns in den Kampf gegen die Geister, unsere Waffen erhoben, unsere Herzen voller Glauben. Der Boden bebte unter dem Zorn der Gefallenen, und doch hielten wir stand.
Minuten vergingen wie Stunden. Dann kam Cillian zurück – erschöpft, aber ohne Horn. Ein Schrei hallte durch den Sturm: „Oben! In der Ruine – bei der Geisterkriegerin!“
Ich sah hinauf und erkannte den silbernen Glanz des Horns, das im Licht der Blitze schimmerte.
„Dann holen wir es!“ rief ich.
Doch bevor wir losstürmen konnten, erhob Herne seine Stimme.
„Jaster! Kämpfe!“
Und Jaster, mein Bruder, wandte sich Pandor zu, sein Blick leer, sein Schwert erhoben. Der Bann war stärker als jeder Wille.
In der Verwirrung nutzte Livius die Gelegenheit. Mit Elira an seiner Seite öffnete er ein Portal – eine zitternde, leuchtende Schwelle. „Schnell, Bathor! In die Ruine!“
Ich nickte, griff mein Schild fester und stürmte vor. Elira folgte, unsichtbar durch Magie.
Oben in der Ruine fand ich sie, die Frau mit dem Horn. Schön und furchteinflößend zugleich, eine bekannte Suromerin, eine Erscheinung aus Traum und Tod. Neben ihr ein Wolf, größer als ein Oger, mit Augen aus Feuer. Er stürzte sich auf mich.
Ich stemmte mein Schild gegen seine Fänge, die Zähne scharrten über Metall. Meine Arme zitterten. Ich versuchte, das Horn zu ergreifen, vergeblich. Der Wolf drängte mich zurück, die Kräfte schwanden.
„Elira!“ rief ich keuchend. „Jetzt!“
Sie löste ihren Zauber, erschien und griff nach dem Horn. Sie blies hinein, so fest sie konnte.
Doch der Klang brachte nicht Erlösung, sondern Chaos. Die Geister wurden zahlreicher, der Sturm lauter, das Licht flackerte.
„Zerstör es!“ brüllte ich, während ich den Wolf von mir stieß. Elira warf das Horn zu Boden, trat darauf, doch nichts passierte. Das Artefakt blieb unversehrt.
Ich löste mich mit letzter Kraft vom Wolf und griff es, rannte hinab, hin zum Brunnen. Das Wasser schimmerte silbern, fast lebendig. Ich hielt das Horn hinein.
Ein Schmerz durchfuhr mich, wie Tod selbst. Es sog an mir, an meiner Seele, mein Atem stockte. Ich fühlte, wie das Leben wich, doch ich hielt durch. Dann ließ ich los. Das Horn sank hinab, verschwand im Glanz.
Ein Schrei der Geister zerriss die Luft. Ich fiel auf die Knie, dann zu Boden. Die Welt wurde schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, war alles Kampf. Stahl, Magie, Feuer. Lana beugte sich über mich, reichte mir einen Trank. Ich trank, hustete, Blut und Wasser füllten meinen Mund. Doch ich lebte.
Ich sah Livius auf der oberen Ebene der Ruine, Elira und die anderen Bewahrer an seiner Seite, Verwundete ringsum. Ich schleppte mich die Treppe hinauf, das Schild fest in der Hand.
Ich sah Herne und nach kurzer Zeit kamen Geister mit Fenrik, als Geisel.
Ich sprang vor, rammte mein Schild in die Brust eines der Geister, doch Herne stellte mir ein Bein. Ich fiel, hörte noch, wie Livius zauberte, Fenrik verschwand.
Herne brüllte vor Zorn, griff mich und riss mich mit sich hinab. Wir stürzten durch die Luft, prallten auf den Boden.
Ich sprach noch ein Gebet, als er mich packte. Er schleppte mich in Richtung des Brunnens, immer wieder tauchte er meinen Kopf in diesen, das Wasser schnitt wie Glas. Ich rang nach Luft, griff nach meinem Silbermesser, stach , einmal, zweimal, doch er lachte nur. Bewusstlos sackte ich zusammen und das Messer glitt zu Boden.
Dann kam Vario. Er griff mein Messer, rammte es in Hernes Leib, immer und immer wieder. Der Geist schrie, ließ von mir ab.
Jaster, frei vom Bann, stand plötzlich dort, sein Schwert erhoben. Mit letzter Kraft stieß er Herne in den Brunnen.
Ein gleißendes Licht, dann Stille.
Ich spürte Hände, die mich wegzogen. Van, Kaled. Ich hustete Wasser, spuckte, atmete. Langsam kehrte Farbe in mein Gesicht. Über mir donnerte der Himmel ein letztes Mal.
Und dann, ein Beben. Die Erde bebte, der Brunnen leuchtete. Einer nach dem anderen wurden die Geister hineingezogen. Vario warf den letzten Gegenstand – einen Ritualdolch – hinterher.
Das Portal schloss sich.
Ich sank in den nassen Boden, blickte zum Himmel.
Der Regen ließ nach. Der Sturm brach.
Solgard hatte die Nacht überlebt.
Doch der Preis war hoch.
Und das Lied der Wilden Jagd, es klang noch lange in meinem Kopf nach.
- Aanatus
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Re: [Samhain Quest] Von Mythen und Legenden
Im Nordland
Aanatus ritt in den Norden, er wollte am Gletschersee nach dem Rechten sehen und - wie alle paar Wochenläufe - auch in Fjellgat vorbeischauen. Doch schon am Pass, kurz nach Nebelhafen, fand er Rashka vor, der dort mit seinem Reitbären massig inmitten des engen Weges stand. Nach einer Begrüßung fragte Aanatus, ob er denn dort Wache halte, worauf der Jothar zur Anwort gab, dass sich die Wilde Jagd wohl habe blicken lassen. Und dass diese nun die Festung im Norden, dort, nahe bei den Harpyien, eingenommen hatten. Als der Jothar fragte, ob er denn mitkommen wolle, um sich das anzusehen, stimmte Aanatus sofort zu. Schnell ritten sie durch das Harpyiengebiet und fanden sich bald schon am Eingang der Höhle, durchquerten sie und gingen dann den Pass entlang in Richtung der Feste. Kaum angekommen, erschien schon ein Mann am Wehrgang - mit einem Bogen in der Hand - und machte den beiden sofort deutlich, dass sie verschwinden sollten. Ein Pfeil in Richtung Rashka unterstrich die Botschaft. Aanatus, der etwas weiter hinten stand, raunte dem Jothar ein simples "Rückzug" zu und feuerte einen Pfeilhagel gen Wehrgang, um für Ablenkung zu sorgen, damit der exponiert stehende Anführer der Nordleute sich zurückziehen konnte. Die Pfeilen flogen scheinbar durch die Gestalt hindurch.....doch immerhin konnten der Nordmann und der Suromer außer Reichweite gelangen. Rashka wollte sein Dorf warnen und in Bereitschaft versetzen und sprach zu Aanatus, dass er doch selbiges in Surom tun sollte. Der Blonde nickte und sagte dem Jothar während des Abschieds, man möge sich Boten schicken, wenn es von Nöten ist.
In Surom.
Gehetzt blickte Aanatus sich um. Kein bekanntes Gesicht weit und breit, doch dann sah er Sejin. Als dieser schon an ihm vorbeizulaufen schien, bat er höflich, kurz zu warten und erzählte die Geschichte rund um die Feste. Man solle sofort dorthin zurück reiten, meinte Sejin, worauf Aanatus erwiderte: "Zu zweit?" DIe Anrwort war ein schlichtes: "Seht Ihr denn mehr als uns beide?" Damit öffnete sich schon das Portal des Priesters und beiden gingen hindurch und fanden sich alsbald in den Schneelanden wieder. Am Eingang der Höhle verwandelte sich Sejin in eine Schlange und man sprach sich ab, dass Aanatus schleichend im Schatten hinter ihm nachgehen werde. Doch kaum angekommen, wurde Aanatus erkannt. Höhnisch lachte der Bogenschütze von der Brüstung runter und als Aanatus sah, dass er anlegte, versteckte er sich hinter einem Felsvorsprung. Doch dieser Schütze schaffte es mit einem gar unmenschlichen Schuss, ihn dennoch zu treffen. Trotz Kettenrüstung bohrte sich der Pfeil in seinen Oberschenkel und ließ Aanatus stöhnend zurücktaumeln.
Kurz hörte er noch Stimmen, dann zog er sich blutend zurück, legte sich nach einer Wegkurve einen Verband an und schüttete sich einen Trank zur Desinfektion drüber.
Wieder zurück in Surom.
Nachdem Sejin und Aanatus die Geschichte erzählt hatten, formierte sich ein Suromer Trupp. Man wollte Aleya zurückholen und die Wilde Jagd - sofern das überhaupt ginge - in Schach halten. Noch einmal entschied man sich, zur Feste in den Norden zu reiten, doch dort fand man die Mauern verlassen vor. Stattdessen ein Unwetter im Westen, wohl über dem Dschungel - vielleicht nahe dem Elfenwald sogar. Weiter ging die Reise. Aanatus hielt sich nahe der Statthalterin, für ihre Sicherheit zu sorgen, würde bei den langsam schwindenden Kräften schwer werden. Doch waren mit Dracon, Sa'Deas, Taelan, Alec, Almina, Sejin und einer ihm namentlich unbekannten Frau, welche Sorsha wohl bekannt war, ein starker Trupp beisammen. Und auch fanden Aanatus' Boten wohl auch den Jothar, der gleichfalls im Dschungel zu ihnen stieß. Gemeinsam ritt man in Richtung des Unwetters...und wurde am Brunnen nahe der Ruine 'fündig'. Ein buntgemischtes Gemenge an Reiterschaften war, mal kämpfend, mal redend, rund um den Brunnen zugange. Darüber ein bedrohliches Gewitter, welches immer wieder Kreaturen hernieder zu lassen schien. Wie in Trance versuchte er, Schuss für Schuss seine Pfeile ein Ziel finden zu lassen...
Viel später
Die Suromer Bardin war nach Hause gebracht worden. Auftrag erledigt, murmelte Aanatus. Geschwächt verabschiedete er sich. Aleyas Urzustand wiederherzustellen, da konnte er ohnehin nichts beitragen. Er quälte sich die letzten Schritte nach Hause, ließ sich aus dem Stattel gleiten und hinkte in die Mühle. Eiligst schälte er sich aus der Rüstung. Endlich. Zum Glück hatte er am heutigen Tag schon so einiges destilliert. Unter einem kurzen Stöhnen goss er sich etwas Schnaps über die Wunde. Dann strich er eine Paste aus Knoblauch, Ginseng, fruchtbarer Erde und steriler Vulkanasche auf. Kurz schwanden im die Sinne, doch das Stupsen einer feuchten Hundenase ließ ihn soweit zu sich kommen, dass er sich ein paar Pölster zusammenschob und mit einem tiefen Seufzen am Boden inmitten des Arbeitsraumes einschlief
Aanatus ritt in den Norden, er wollte am Gletschersee nach dem Rechten sehen und - wie alle paar Wochenläufe - auch in Fjellgat vorbeischauen. Doch schon am Pass, kurz nach Nebelhafen, fand er Rashka vor, der dort mit seinem Reitbären massig inmitten des engen Weges stand. Nach einer Begrüßung fragte Aanatus, ob er denn dort Wache halte, worauf der Jothar zur Anwort gab, dass sich die Wilde Jagd wohl habe blicken lassen. Und dass diese nun die Festung im Norden, dort, nahe bei den Harpyien, eingenommen hatten. Als der Jothar fragte, ob er denn mitkommen wolle, um sich das anzusehen, stimmte Aanatus sofort zu. Schnell ritten sie durch das Harpyiengebiet und fanden sich bald schon am Eingang der Höhle, durchquerten sie und gingen dann den Pass entlang in Richtung der Feste. Kaum angekommen, erschien schon ein Mann am Wehrgang - mit einem Bogen in der Hand - und machte den beiden sofort deutlich, dass sie verschwinden sollten. Ein Pfeil in Richtung Rashka unterstrich die Botschaft. Aanatus, der etwas weiter hinten stand, raunte dem Jothar ein simples "Rückzug" zu und feuerte einen Pfeilhagel gen Wehrgang, um für Ablenkung zu sorgen, damit der exponiert stehende Anführer der Nordleute sich zurückziehen konnte. Die Pfeilen flogen scheinbar durch die Gestalt hindurch.....doch immerhin konnten der Nordmann und der Suromer außer Reichweite gelangen. Rashka wollte sein Dorf warnen und in Bereitschaft versetzen und sprach zu Aanatus, dass er doch selbiges in Surom tun sollte. Der Blonde nickte und sagte dem Jothar während des Abschieds, man möge sich Boten schicken, wenn es von Nöten ist.
In Surom.
Gehetzt blickte Aanatus sich um. Kein bekanntes Gesicht weit und breit, doch dann sah er Sejin. Als dieser schon an ihm vorbeizulaufen schien, bat er höflich, kurz zu warten und erzählte die Geschichte rund um die Feste. Man solle sofort dorthin zurück reiten, meinte Sejin, worauf Aanatus erwiderte: "Zu zweit?" DIe Anrwort war ein schlichtes: "Seht Ihr denn mehr als uns beide?" Damit öffnete sich schon das Portal des Priesters und beiden gingen hindurch und fanden sich alsbald in den Schneelanden wieder. Am Eingang der Höhle verwandelte sich Sejin in eine Schlange und man sprach sich ab, dass Aanatus schleichend im Schatten hinter ihm nachgehen werde. Doch kaum angekommen, wurde Aanatus erkannt. Höhnisch lachte der Bogenschütze von der Brüstung runter und als Aanatus sah, dass er anlegte, versteckte er sich hinter einem Felsvorsprung. Doch dieser Schütze schaffte es mit einem gar unmenschlichen Schuss, ihn dennoch zu treffen. Trotz Kettenrüstung bohrte sich der Pfeil in seinen Oberschenkel und ließ Aanatus stöhnend zurücktaumeln.
Kurz hörte er noch Stimmen, dann zog er sich blutend zurück, legte sich nach einer Wegkurve einen Verband an und schüttete sich einen Trank zur Desinfektion drüber.
Wieder zurück in Surom.
Nachdem Sejin und Aanatus die Geschichte erzählt hatten, formierte sich ein Suromer Trupp. Man wollte Aleya zurückholen und die Wilde Jagd - sofern das überhaupt ginge - in Schach halten. Noch einmal entschied man sich, zur Feste in den Norden zu reiten, doch dort fand man die Mauern verlassen vor. Stattdessen ein Unwetter im Westen, wohl über dem Dschungel - vielleicht nahe dem Elfenwald sogar. Weiter ging die Reise. Aanatus hielt sich nahe der Statthalterin, für ihre Sicherheit zu sorgen, würde bei den langsam schwindenden Kräften schwer werden. Doch waren mit Dracon, Sa'Deas, Taelan, Alec, Almina, Sejin und einer ihm namentlich unbekannten Frau, welche Sorsha wohl bekannt war, ein starker Trupp beisammen. Und auch fanden Aanatus' Boten wohl auch den Jothar, der gleichfalls im Dschungel zu ihnen stieß. Gemeinsam ritt man in Richtung des Unwetters...und wurde am Brunnen nahe der Ruine 'fündig'. Ein buntgemischtes Gemenge an Reiterschaften war, mal kämpfend, mal redend, rund um den Brunnen zugange. Darüber ein bedrohliches Gewitter, welches immer wieder Kreaturen hernieder zu lassen schien. Wie in Trance versuchte er, Schuss für Schuss seine Pfeile ein Ziel finden zu lassen...
Viel später
Die Suromer Bardin war nach Hause gebracht worden. Auftrag erledigt, murmelte Aanatus. Geschwächt verabschiedete er sich. Aleyas Urzustand wiederherzustellen, da konnte er ohnehin nichts beitragen. Er quälte sich die letzten Schritte nach Hause, ließ sich aus dem Stattel gleiten und hinkte in die Mühle. Eiligst schälte er sich aus der Rüstung. Endlich. Zum Glück hatte er am heutigen Tag schon so einiges destilliert. Unter einem kurzen Stöhnen goss er sich etwas Schnaps über die Wunde. Dann strich er eine Paste aus Knoblauch, Ginseng, fruchtbarer Erde und steriler Vulkanasche auf. Kurz schwanden im die Sinne, doch das Stupsen einer feuchten Hundenase ließ ihn soweit zu sich kommen, dass er sich ein paar Pölster zusammenschob und mit einem tiefen Seufzen am Boden inmitten des Arbeitsraumes einschlief