Rollenspielforum für Fjellgat.
Hier könnt ihr untereinander Nachrichten austauschen, Aushänge verbreiten lassen und die jeweils gültigen und offiziellen Veröffentlichungen der Stadt sehen.
Das geschwätz der Wachen wird über die Grenzen des Dorfes hinaus getragen werden.
„Hast scho ghört? am erstn Tag jm nächstn Wochnlauf, so um de achte Abendstunde, soll Haldron a Ritual abhaltn. Jau, wegn de Sach mjt Grimlas Spross – de Gejsta dort obn solln jmmer no neyt zu Ruhe kommn sej.
De palavern, er wjll de Natur stärken un de Ahnn wieder fest an den Ort bjndn.
Andere palavan, er wolle jhnen zejgen das de Frevel neyt vergessn js.
Wat au jmmr… wer neugjerig jst oda wat bejtragn wjll, sollt sjch rechtzejtjg ejnfjnden.
Se palavan, de Sjaman berejten scho allet vor.“
Im Dorf herrschte an diesem Morgen eine stille, ungewohnte Konzentration.
Es war kein Lärm, kein Durcheinander, nur ein leises Kommen und Gehen,
als bereite man etwas vor, das mehr Achtung als große Worte verlangte.
Einige Dorfbewohner sammelten kleine Dinge ein ein wenig Moos von einer Hütte,
ein paar sorgfältig ausgewählte Steine vom Rand des Platzes,
ein Stück glatte Rinde, das jemand behutsam von einem alten Holzstoß löste.
Nichts davon waren große Mengen.
Alles, was getragen wurde, passte in eine Hand oder in eine kleine Schale.
Man sah Menschen Ruß in einer hölzernen Schale mit Wasser verrühren,
ruhige Bewegungen, nicht hastig, nicht zeremoniell einfach mit der Art von Bedacht,
mit der man etwas vorbereitet, das Bedeutung trägt.
Andere prüften die kleinen Steine, strichen mit dem Daumen über ihre Oberfläche,
legten manche zurück und andere beiseite.
Unter der Dorfeiche fehlte ein kleiner Fleck Erde,
sauber entnommen, nicht herausgerissen.
Dort hatte wohl jemand gekniet und ein wenig Boden mitgenommen
als wolle er ein Stück Heimat dorthin tragen, wo es gebraucht würde.
Der Dorfplatz selbst blieb ruhig.
Nur hier und da sah man jemanden ein Bündel über die Schulter legen
oder eine Schale mit beiden Händen tragen, als wäre selbst das geringste
Gewicht wichtig.
Es war keine große Ansammlung von Leuten, kein Auflauf, es herrschte ruhe.
Nur wenige bewegten sich mit klarer, fester Absicht,
und der Rest des Dorfes sah ihnen in respektvoller Stille zu.
So wirkte es für jeden, der hinübersah:
Es geschieht etwas Bedeutendes nicht laut, nicht groß,
sondern in der stillen Art, wie die Nordleute ihre Pflichten erfüllen.
Wer dieser Tags an die Stelle im nördlichen Wald kam,
fand etwas vor.
Ein aufgerichteter Pfahl stand nun an dem Ort,
mit frischen Kerben im Holz,
als hätte man ihm still Bedeutung gegeben.
Darum lagen einige kleine Steine und Gaben,
schlicht, aber sorgfältig gesetzt,
nicht zufällig, sondern mit Bedacht.
Der Boden wirkte geglättet und geordnet,
ohne Spuren eines Auflaufs,
eher so, als hätten nur wenige Hände hier gearbeitet,
ruhig, zielgerichtet, ohne Lautstärke.
Was genau dort geschehen war, ließ sich nur erahnen,
doch der Ort hatte etwas verändertes an sich,
leiser, gesammelter,
als trüge der Wald an dieser Stelle
einen Atemzug mehr Bedeutung als zuvor.
