Schwingen über Nordhain

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Gelöschter Benutzer 61

Schwingen über Nordhain

Beitrag von Gelöschter Benutzer 61 »

Nordhain.jpg

Die orange leuchtende Sonne war schon beinahe hinter den unzähligen Bäumen des Nordhainwaldes versunken, als der alte Holzfäller Olaf Ahornson seine letzten Holzscheite an die gierigen Händler aus Ansilon verkauft hatte. Wie auch die letzten Abende zuvor trieb es den alten Mann nach seinem langen und harten Arbeitstag in das Wirtshaus „Zum heulenden Hund“. Es war bereits eine lange Tradition sich täglich mit seinen Freunden auf ein abendliches starkes Bier zu treffen.. oder eben auch auf ein paar mehr. Seit einigen Tagen hatte sich jedoch etwas verändert und normalerweise veränderte sich in dieser Gegend hier wirklich nie viel. Neuerdings trieb sich ein junger Magier herum, der hier und da einige Worte mit den Einwohnern wechselte und der Wirtin Constanza regelmäßig prallgefüllte Beutel voll klimpernden Münzen überreichte. Seit her musste kein Einwohner mehr für seine Getränke oder gar für sein Mahl etwas bezahlen. Olaf war zwar neugierig, was es mit dieser großzügigen Geste auf sich hatte, freute sich aber, sein hart erarbeiteten Lohn nicht weiter ausgeben zu müssen. Sein altes Weibsstück freute es besonders, denn so konnte sie sich wie ihre Cousine Coco aus Ansilon endlich die langerträumte Bettwäsche aus feinster Seide leisten.

Unter seinen Freunden erzählte man sich bereits Geschichten über jenen Magier, welcher nun bereits auch nahe des Berges eine Hütte errichten ließ um sich dort nieder zu lassen. Manche dieser Geschichten handelten davon, dass er des Nachts sicherlich unzählige Jungfrauen in seine Hütte einladen würde. Andere hingegen davon, dass er mit der Zeit seinen Einfluss auf die Stadt steigern wollen würde. Insgesamt hofften aber viele von ihnen, dass er noch eine lange Zeit ihre Kosten übernehmen würde…
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Aira
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Re: Schwingen über Nordhain

Beitrag von Aira »

Stirnrunzelnd sah Mirja ihre Angestellte Constanza an, während sie gleichzeitig im Topf rührte, der auf dem Herdfeuer in der kleinen Küche des "Heulendes Wolfs" stand. Der Schankraum war längst gefüllt mit dem Duft des deftigen Eintopfs. "Da kommt also so ein Magier daher und steckt dir Gold zu, so dass keiner mehr zahlen muss? Also... mal davon abgesehen, dass es mir eigentlich egal ist, ob irgendwer hier zahlen kann oder nicht... ich hab wirklich mehr als genug Gold... aber dir ist schon klar, dass das schon an Bestechung grenzt, aye?" Constanza sah die Rothaarige kurz trotzig, dann doch beschämt an. "Ja... nein... najaaa..." "Ehrlich... wenn der Kerl sonst nichts von dir verlangt... schon gut. Schick es deiner Familie oder macht dir ein schönes Leben damit. Ich fände es schön, wenn du trotzdem hier weiter arbeiten würdest, wenn ich dir mehr zahlen soll, dann sag es ruhig. Ich werd' dir keinen Strick draus' drehen, aber toll find ichs halt nicht." Mirja hob die Schultern und versuchte den Stich der Enttäuschung zu ignorieren. Sie hatte sich einige Tage nicht um den Heulenden Wolf kümmern können, weil ihre eigenen Welpen - mal wieder - die Schnodderseuche nach Hause gebracht hatten. Zum Glück war es nicht diese kuriose Seuche aus Ansilon sondern lediglich eine banale Erkältung. Wie das eben so war, mit Kindern. Aber dass diese paar Tage reichten, um die Loyalität ihrer Angestellten so auf die Probe zu stellen? Wer war dieser Kerl überhaupt?
Sie würde das beobachten müssen...
 
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