(Quest) Der Fluch des Feenwaldes

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Erzähler
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(Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Erzähler »

Der Feenwald, heute ein Ort voller Magie, Licht und vollkommener Schönheit.
Vogelgezwitscher erfüllte den Wald, Rehe zogen ihre Bahnen, Füchse und Wölfe wurden heimisch. Die Natur war mit sich im Einklang. Es war ein stiller, friedlicher Wald, eine Wohltat für alle.
Seine uralten Bäume waren mit glühenden Blüten bedeckt, sanfte Nebelschwaden tanzten über den moosbedeckten Boden, und zwischen Wurzeln und Farnen schienen die silbernen Spuren der Feenwesen zu leuchten. So wählten die ersten Dryaden den Wald als ihre neue Heimat und zogen ein. Sie waren sehr scheu und zeigten sich Fremden nicht. Es fiel ihnen schwer, Vertrauen zu anderen Völkern zu fassen, die so anders und fremdartig wirkten. Und so hielten sie sich im Verborgenen, geschützt vor den Blicken und den Machenschaften der anderen Wesen.
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Doch in letzter Zeit hatte sich an einer bestimmten Stelle des Waldes ein dunkler Schleier über diese Idylle gelegt. Etwas Böses war eingedrungen, hatte sich in den Boden gefressen und sein Gift tief in die Wurzeln des Waldes gegraben.
Niemand konnte genau sagen, woher diese Veränderung des Waldes kam und warum dieses Geschwür wie ein Gewitter über den Wald hereingebrochen war.
Zuerst welkten die Blätter, dann sickerte eine unheilvolle Schwärze in den Boden. Aus den Quellen, die einst klares, reines Wasser sprudelten, kam nun eine dunkle, zähflüssige Brühe. Und dann begann das Schlimmste: Die Dryaden selbst veränderten sich. Einige von ihnen, die dem Gift am nächsten standen, verwandelten sich in groteske Karikaturen ihrer selbst. Ihre Haut, einst von der Farbe frischer Blätter, war nun rissig und schwarz wie verbranntes Holz. Ihre Augen, die einst in zartem Grün leuchteten, glühten nun unnatürlich rot. Sie fielen über Tiere, Reisende und sogar ihre eigenen Schwestern her - tollwütig, wahnsinnig, von unkontrolliertem Wahnsinn getrieben.
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Nur wenige Dryaden hatten überlebt, versteckt in den Tiefen des Waldes. Eine von ihnen war Lysara, eine Wächterin mit silbernem Haar und bernsteinfarbenen Augen. Sie hatte mit ansehen müssen, wie ihre Schwestern dem Wahnsinn verfielen, wie sie sich krümmten, schrien und dann mit verzerrten Fratzen auf sie losstürmten. Mit Tränen in den Augen hatte sie fliehen müssen, um nicht selbst in die Fänge der Finsternis zu geraten.
Die Magie des Feenwaldes war uralt, stark - aber auch zerbrechlich. Wenn das Unheil nicht aufgehalten wurde, würde der Wald sterben und mit ihm alles Leben, das er in sich barg.

Die Dryaden selbst zogen sich mit der Hoffnung zurück einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.
Jaster Darez
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Jaster Darez »

Als die Nachricht von Fäulnis im Feenwald an ihn herangetragen wurde erfasste den Paladin fast schon eine Panik. Dies war nicht die Erste Seuche oder Fäulnis welche er miterleben musste. So reagierte er Rasch und sprach auch sogleich jede Hilfe welche er geben konnte zu um gegen diese vorzugehen. Aber zuerst war eine Warnung an die Bevölkerung Solgards notwendig.
 
Mit seinem Bruder in Caladorn angekommen wurden sie zum Feenwald gebracht und sein ungutes Gefühl wurde schlimmer als er sich selber ausmalen konnte den der Anblick des grünen Nebels war ihm doch aus dem alten Kontinent schon bekannt so konnte er nur hoffen das es nicht das gleiche war. Das tote Holz und der grüne Schleim machten ihn jedoch nicht so wirklich Hoffnung. Aber dieses Mal könnte man vielleicht noch reagieren und so nahm er zwei Proben für sich selber und Meister Quintus.
Den Bereich der Fäulnis konnte auch gleich ausgemacht werden und im Zentrum war eine Barriere auszumachen so konnte man ausgehen das dies die Quelle des Übels war. Dies war dann wohl der Bereich Meister Quintus. Er würde erstmal heim gehen und seine versuche mit der Probe angehen.

Den Tag darauf machte er sich mit Schwester Sloan dran, im Turm wo des Hauses Darez wo es wohl kaum jemanden Schaden könnte, das Ganze zu erproben machten sich ein paar Ziele aus und so machten sich die Beiden Paladine bewaffnet mit ihrem Glauben, den Willen zu helfen und einem Schal über Mund und Nase ans Werk:


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1. Ob die beiden Paladine Dämonisches oder Unheiliges wirken in dem Nebel wahrnehmen können

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2. Mit dem Nebel eine arme wehrlose Pflanze vergiften und Erproben ob sie mit der Gabe die der Herr ihnen gegeben hat diese von der Fäulnis zu heilen

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3. Den Nebel selber mit der ihnen gegebenen Gabe und dem reinigenden Licht zu vernichten oder zu beeinflussen

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Golga
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Golga »

Es war längst zu einer gewohnten Routine geworden. Tag für Tag zog er durch die endlosen Weiten der Reiche, überquerte reißende Flüsse, fand verborgene Pfade, die sich durch zerklüftete Bergkämme schlängelten, und durchstreifte dichte, uralte Wälder.

Stets war er auf der Suche – nach etwas Neuem, das seine Neugier entfachte, oder nach Altbekanntem, das ihn an ein Vergangenes erinnerte. Seine Reise war nie ziellos, doch das Ziel selbst war oft ungewiss.


So war es auch nicht das erste Mal, dass er den Feenwald durchquerte. Er kannte seine verschlungenen Pfade, die alten Bäume mit ihren knorrigen Wurzeln und das sanfte Flüstern des Windes in den Blättern. Doch diesmal war etwas anders. Mit wachsender Besorgnis nahm er die Veränderung des Waldes wahr. Etwas Unnatürliches lag in der Luft – ein schleichendes, ungreifbares Gefühl, das sich wie kalter Schauer auf ihn legte.


Dunkle, giftige Rauschschwaden ziehen durch die Luft und legen sich wie ein gespenstischer Nebel über den Waldboden. Ein fauliger, durchdringender Geruch stieg auf, die Erde darunter war feucht und aufgebrochen. Ja, vermodert – als würde der Wald sterben.

Es war mühsam, sich hier seinen Weg zu bahnen. Das Gift, das aus der Erde kroch, hätte sich wie Feuer tief in seine Lungen gebrannt, hätte er nicht rechtzeitig seinen Mundschutz angelegt. Selbst so konnte er noch den bitteren, ätzenden Geschmack auf der Zunge spüren.

Der Wald liegt im Sterben und würde niemand etwas unternehmen, würde sich dieser Verfall unaufhaltsam ausbreiten.

Die vertrauten Geräusche des Waldes waren verstummt, verschluckt von einer unnatürlichen, erdrückenden Stille. Kein Rascheln der Blätter im Wind, kein Zwitschern der Vögel – nur eine lautlose Leere.
Doch war es wirklich still? Gelegentlich schien es, als würde ein leises Knurren aus der Dunkelheit dringen – das Grollen wilder Tiere, verborgen zwischen dem Geäst – lauernd, beobachtend.
Ein unwohles Gefühl kroch ihm den Rücken hinauf. Wurde er tatsächlich beobachtet? Vielleicht war es nur Einbildung, ein Trugbild seines misstrauischen Geistes. Doch sicher sein konnte er sich nicht sein.

Daher hielt er seine Schutzzauber aufrecht und bewegte sich vorsichtig – in Begleitung seiner Vertrauten, stets bereit für das, was im Verborgenen lauerte.


Auch die Teufelin nahm die Veränderung des Waldes wahr und beobachtete sie mit scharfem Blick. Persönlich ließ sie das Vergehen dieses Ortes unbeeindruckt – es war nicht ihre Sorge. Doch da ihr Meister selbst Interesse an der Angelegenheit hatte, wurde es auch für sie zu einem Thema, dem man Aufmerksamkeit schenken musste.

Wald1 .png

Nachdem er einige Zeit durch den dunklen, sterbenden Wald geritten war und sich ein Bild der Situation gemacht hatte, fiel ihm schließlich die magische Barriere auf.
Er schloss kurz die Augen und atmete tief ein, während er seine mystischen Kräfte sammelte. Ein feines Prickeln breitete sich in seinen Fingerspitzen aus, als die Magie in ihm erwachte und sich formte, bereit, gewirkt zu werden. Konzentriert ließ er die Energie durch seine Adern fließen, lenkte sie mit präziser Kontrolle und verdichtete sie zu einem Zauber.

„Ort Wis.“

Die Worte waren leise, kaum mehr als ein Wispern, doch sie genügten. Ein unsichtbarer Impuls durchzuckte die Umgebung, ließ den Nebel leicht erzittern und entfesselte die Wirkung seiner Magie. Für einen kurzen Moment schien sich der Schleier der Realität zu lichten, als ob eine verborgene Tür einen Spalt breit öffnete.

Und da war es – ein Geheimnis, das sich ihm offenbarte. Die Barriere war kein bloßer Schutz, sie war eine Mauer gegen Eindringlinge. Eine unsichtbare Kraft, geschaffen, um jeden fernzuhalten, der diesen Ort betreten wollte.

Er ließ seinen Blick noch einmal durch den düsteren Wald schweifen, nahm die bedrückende Stille und den modrigen Geruch in sich auf. Doch er hatte genug gesehen. Die Erkenntnis war deutlich – hier geschah etwas, das nicht ignoriert werden konnte.
Mit einer fließenden Bewegung hob er die Hand, sammelte  einen weiteren Teil seiner magischen Energie und formte sie zu einem weiteren Zauber.

„Kal Ort Por“

Die Luft um ihn begann zu flimmern
Ein leiser Riss zog sich durch die Realität, kaum sichtbar, doch spürbar. Dann – ein plötzlicher Sog, ein Moment der Schwerelosigkeit, als die Welt um ihn herum verschwamm.
Im nächsten Augenblick stand sein Tier nicht mehr auf dem sterbenden Waldboden. Der dichte Nebel, der sich zwischen den Bäumen gewunden hatte, war verschwunden. Stattdessen zeigte sich ihm das leicht verschlafen wirkende Nebelhafen.
Kaum angekommen, ließ er sich nicht lange aufhalten. Er trat an einen schweren Holztisch, zog Pergament und Feder hervor und begann zu schreiben.
 
Hallo Gwendolyn,
 
Es ist lange her, dass wir das letzte Mal gesprochen haben. Ich hoffe, es geht dir gut und du erfreust dich bester Gesundheit?
Ich weiß nicht, ob du bereits davon gehört hast oder ob dir selbst etwas aufgefallen ist, doch der Feenwald steht vor einem ernsthaften Problem. Er krankt – als würde ihn etwas von innen heraus vergiften. Eine düstere Veränderung hat sich über ihn gelegt, und ich fürchte, sie könnte sich weiter ausbreiten, wenn niemand eingreift.
 
Ich bin überzeugt, dass deine Kenntnisse und die anderer Druiden hier von großer Bedeutung sein könnten. Vielleicht kannst du dir die Situation bald selbst ansehen – bevor es zu spät ist
 
Gez. Golga
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Erzähler
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Zur selben Zeit, tief im Dschungel…

Beitrag von Erzähler »

Dichter Nebel kroch durch das Unterholz, legte sich auf moosbewachsene Steine und verfing sich in den weit verzweigten Wurzeln der Urwaldriesen. Der schwere Duft von feuchter Erde und wilden Blüten lag in der Luft, begleitet vom dumpfen Summen zahlloser Insekten.

In einer kleinen, von Lianen umrankten Hütte, versteckt zwischen uralten Bäumen, lehnte Morgana Nebelwurz mit verschränkten Armen an einem knarrenden Holztisch. Ihr Blick war finster, ihre Stirn in Falten gelegt, während sie ungeduldig mit den Fingern auf das rissige Holz trommelte. Vor ihr, auf einem wackligen Schemel sitzend, blinzelte die alte Aryella schläfrig zu ihr hinauf, als hätte sie sich eben erst aus einem tiefen Traum geschält.

„Du hörst wohl schlecht?“ blaffte Morgana schließlich, ihre Stimme scharf wie eine Messerklinge. „Tiana ist nicht da!“

Aryellas runzlige Lippen verzogen sich zu einem zahnlosen Lächeln, während sie ihr hageres Gesicht ein wenig näher an Morgana heran neigte. „Waaas? Tiana tanzt mit den Banditen?“ Ihre Stimme war ein krächzendes Flüstern, das vor Belustigung vibrierte.

Morgana seufzte laut und rieb sich über die Stirn. „Nein! Sie suchen sie! Anscheinend hat sie sich Ärger eingehandelt. Schon wieder.“

Die Alte kicherte leise, ein kehliges Geräusch, das mehr an das Krächzen eines Raben erinnerte. „Na, bei dem Mannsvolk würd ich auch davonrennen.“ Ihre trüben Augen blitzten verschmitzt auf, während sie sich langsam auf ihren Stock stützte.

„Aber das ist doch nichts für sie…“ murmelte Morgana mehr zu sich selbst. „Tiana war sonst immer zuverlässig. Zuletzt meinte sie, sie wolle in den Feenwald aufbrechen, und jetzt ist sie einfach verschwunden.“

Aryella nickte, doch es war unklar, ob sie wirklich zugehört hatte. „Der Wald, jaja… ich sollte auch mal wieder in den Wald…“ Sie seufzte leise, richtete sich langsam auf und tappte mit schlurfenden Schritten zu ihrer alten Hängematte in der Ecke. Mit mühsamer Behäbigkeit ließ sie sich hineinfallen, das ausgeleierte Netz knarrte protestierend unter ihrem Gewicht.

Morgana beobachtete die Szene kurz, dann wimmelte sie mit einer müden Handbewegung ab. „Bis später.“ Ihre Stimme klang schroff, während sie sich bereits zur Tür wandte.

Hinter ihr kicherte Aryella noch einmal, während sie sich tiefer in die Hängematte kuschelte. „Nimm Pilze mit! Ich will ein paar Pilze!“ rief sie Morgana nach, ihre Stimme halb schläfrig, halb amüsiert.

Morgana schüttelte seufzend den Kopf und trat hinaus in die feuchte, warme Dschungelluft. Das Dickicht lag wie eine undurchdringliche Wand vor ihr, doch sie würde sich auf die Suche machen. Vielleicht hatten Reisende sie gesehen die sie fragen konnte. 
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Shira'niryn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Shira'niryn »

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Das Gespräch war fruchtbar gewesen und vor allem, das war fast noch wichtiger, friedlich. Eine Weile hatten sie darüber geredet, wie die nächsten Schritte aussehen würden, dabei wurden die verschiedensten Vorschläge und auch Vermutungen gemacht.

Am Ende war man sich wohl einig, dass die Wahrscheinlich groß war, dass die Dunkelelfen ihre dunklen Finger im Spiel hatten. Auch dass es irgendwie mit Spinnen zu tun haben musste, was... irgendwie zusammenhing!

Radesvald hatte die entnommene Probe bereits untersuchen können und teilte der Gruppe mit, dass es ein magisch verstärktes Gift wäre. Er vermutete zudem, dass die aus dem "Loch" austretenden Dämpfe für die Verseuchung verantwortlich waren. Direkt in das "Spinnennest" zu stechen, in dem man die Barriere zerstörte, wollte man vorerst nicht. Da war man sich einig, aber nichts tun, kam natürlich auch nicht in Frage.

So stand zumindest fest, das Livius sich vorerst das ganze auf der Astralebene ansehen sollte.

Dann sollte der Gärtner gerufen werden, vielleicht konnte das Numen etwas dazu sagen.

Ein Schutz sollte errichtet werden, der die Verseuchung eindämmen sollte.

Und das alles musste vom Condir bewilligt werden, bevor es zu weiteren diplomatischen Zwischenfällen kommen konnte. Mit ausreichend Zitronenkuchen und einer guten Flasche elfischen Wein, sollte dies allerdings kein Problem darstellen? Shira war sich sicher! Und so machte sich am gleichen Abend noch "Schnellzahn", das Eichhörnchen auf den Weg um eine Nachricht samt Kuchen zu überbringen.

--> viewtopic.php?f=76&t=7726&p=35012#p35012
Zuletzt geändert von Shira'niryn am 26 Feb 2025, 02:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Golga
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Golga »

Sein heutiger Weg führte ihn durch das malerische Seebachtal, wo das leise Plätschern des Wassers seine Schritte begleitete. Zu seiner Rechten ragte die majestätische Bergkette in den Himmel, ihre Gipfel von einem feinen Nebelschleier umhüllt. Zur Linken zog sich der Seebach wie ein silbernes Band durch die sanft geschwungenen Wiesen, bevor er in der Ferne ins offene Meer mündete.

Sein Ziel war die berüchtigte Krabbenbucht – ein Ort, dessen gefährliche Klippen und tückische Strömungen selbst erfahrene Reisende in Ehrfurcht versetzten. Um dorthin zu gelangen, entschied er sich für den schmalen, serpentinenartigen Sternenpass-Pfad, der sich durch das Gebirge schlängelte.

Und so war es, dass er dort auf Morgana traf. Sie stand wie aus dem Nichts vor ihm, eine schlanke Gestalt im Dämmerlicht, die Kapuze ihres dunklen Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Mit einer einzigen erhobenen Hand brachte sie ihn zum Stehen.

Neugier flammte in ihm auf. Was mochte sie zu berichten haben? Mit einer Mischung aus Erwartung und Skepsis ließ er sich auf ein Gespräch mit der geheimnisvollen Frau ein. Er hoffte, Neuigkeiten über die jüngsten, beunruhigenden Geschehnisse im Feenwald von ihr zu erfahren. Doch ihre Worte brachten keine neuen Erkenntnisse – nur ein Echo dessen, was er bereits wusste: Der Wald veränderte sich, Dunkelheit breitete sich aus, und das Flüstern der Bäume blieb aus.

Noch eine Weile tauschten sie sich aus, ihre Stimmen ein leises Murmeln in der stillen Bergwelt. Schließlich trennten sich ihre Wege – so unerwartet, wie sie sich gekreuzt hatten.

Doch etwas hatte sich in ihm geregt. Ein Entschluss formte sich in seinem Inneren, drängend und unausweichlich. Golga würde der Sache auf den Grund gehen. Er wollte nicht länger untätig bleiben.
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Gwendolyn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Gwendolyn »

Der Brief von Golga gelangte recht überraschend zum Thema Feenwald in ihre Hände. Von ein paar Seiten war sie darauf aufmerksam gemacht worden und sie war auch schon selbst dort. Was sie dort jedoch erleben musste war jedoch in alle Richtungen unschön. Das Problem breitete sich schneller aus, als man hinterhersehen konnte und dennoch wurden sie von den Hochelfen daran gehindert zu helfen. Liltha drückte ihr am Tag danach ihr bedauern aus und dennoch würde sie dort nichts tun, ohne die ausdrückliche Bitte von Bathal. Er war es, der sie mit Waffenandrohung von dort weg haben wollte. Wenn der Zirkel erschlagen wurde dafür, dass sie helfen wollten half das keinem. So beschloss sie den Waldelfen von der Grenze des Feenwaldes aus zu helfen.

Für Golga setzte sie eine kurze Antwort auf:
 
Dem Norden zur Ehr!

Danke für deine Sorge um den Feenwald. Ich wurde bereits von mehreren Seiten darauf aufmerksam gemacht und konnte mir kurz auch selbst ein Bild davon machen.
Es sind bereits einzelne Ideen und Forschungen im Gange dazu. Hoffen wir, dass das Problem rasch und vor allem effektiv eingedämmt werden kann.

Auf gutes Gelingen
Gwendolyn
Deine Wurzel findest du in dir,
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
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Shira'niryn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Shira'niryn »

Wie vereinbart machte sich noch mitten in der Nacht ein Spatz auf den Weg, um schließlich ziemlich aufgeplustert zwischen Varyariels Blumen an ihrem Baumhaus zu sitzen. Dort zwitscherte er vor sich her, bis er die blumige Waldelfe wohl auf sich aufmerksam gemacht hatte. An seinem Beinchen scheint ein Pergamentröllchen befestigt - beim Abnehmen und Lesen offenbart sich offensichtlich eine Abschrift, denn zumindest scheint dies definitiv nicht Ba'thals eigentliche Handschrift.

Ba'thal hat geschrieben: 26 Feb 2025, 18:19
Suilad Shira'niryn,
Anann iôr na guil a arda eneth

zuallerst: Law, das wusste ich nicht. Ich verstehe also, dass Raupen dies freiwillig machen - ich bin mir sicher, ich musste Gefangene dazu zwingen. Du musst dich also entscheiden: Sind Raupen doch nur niedere Lebewesen oder ist es toll, gehäutet zu werden und sein eigenes Gesicht zu essen?

Natürlich zweifelst du diese Entscheidung nicht an, du willst nur nicht, dass sie Bestand hat. Und natürlich bestanden Gründe.
Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass ich dich und die Lindhil mit Worten aufhalten kann und für andere Mittel fehlt mir der Wille. Und ich bezweifle ebenso, dass ein Nein von mir euch daran hindern würde.
Es ist deine Verantwortung. Wenn irgendetwas dabei schief geht, irgendjemand zu Schaden kommt - ist es deine Verantwortung. Dazu zählt auch dein eigenes Wohl - ich möchte daran erinnern, dass du nun einen Körper besitzt, der vermutlich auch krank werden kann. Sollte dies geschehen, wirst du alsbald feststellen, wie langweilig eine rigorose Quarantäne ist. Mit Glück lassen wir einmal am Tag das Fenster auf. Vielleicht.

Ba'thal
Orchaldor en caledhil
Condir en Caladlorn

Ein weiterer Spatz macht sich in der Nacht auf den Weg, flatternd und zwitschernd, ein wenig aufgebracht könnte es wirken, wie er bei Gwendolyn am Haus herumflattert und vielleicht sogar gegen die Fenster pickt. Würde er die Druidin aufwecken können, könnte sie dem Spatzen ein Pergamentröllchen vom Bein entnehmen. Sollte sie nicht aufwachen, so wird sie in den Morgenstunden den aufgeplusterten Spatz hockend auf ihrer Fensterbank erblicken, der ihr mit einem irgendwie grummeligen Ausdruck das Pergamentröllchen überlässt.

Alae Gwendolyn

der Condir hat uns sozusagen freie Hand gelassen,
für unser helfendes Wirken im Feenwald.

Bitte lasse es die anderen Zirkelmitglieder wissen,
ich war mir nicht sicher, an wen ich Fluffflügel
schicken soll, damit die Nachricht ankommt.

Übrigens wird er mich für alles verantwortlich
machen, was irgendwie schief läuft.

Ich hoffe, das behalten alle im Hinterkopf!
Die nächste Schritte können also ungehindert
umgesetzt werden. Der Ruf des Gärtners und
auch die Schutzmaßnahmen.

Namarie
gez.
Shira
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Shira'niryn
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Re: (Quest) Der Fluch des Feenwaldes

Beitrag von Shira'niryn »

Die Pergamente hatten offenbar nicht alle ihren Weg gefunden, zumindest kam es im Feenwald und der Umgebung vermehrt zu Begegnungen mit unwissenden Holzfällern. Holzfäller, oder Besucher, die keine Ahnung hatten was los war und so war es für Shira'niryn und Varyariel klar. Wenn diese Besucher schon keine Aushänge lesen würden, dann sollten nun überall Schilder sie darauf hinweisen!

Die Luft roch nach frischem Harz und feuchter Erde, als die Beiden schließlich auf einem umgestürzten Baumstamm saßen, ihre Hände beschäftigt mit Holz und Farbe. Die Schilder musste auffällig sein und sie hatten zum Glück noch Bauholz in Caladlorn gefunden, das aktuell keine Verwendung fand.

»Wir müssen schnell sein!« murmelte die Lavendelhaarfarbige, während sie mit ihrem Dolch vorsichtig Buchstaben in eine grob zurechtgeschnittene Holztafel ritzte. »Wenn die Edain, Naugrim oder die anderen ahnungslos hierherkommen, könnte sich das Unheil noch weiter ausbreiten. Und ich bin es ehrlich gesagt auch Leid, mit jedem neuen Besucher zu diskutieren.«

Varyariel nickte, ihre silbernen Haare fielen ihr über die Schultern, als sie sich vorbeugte und mit grellroter Farbe über die eingeritzten Worte fuhr.

Betreten Verboten wegen Waldseuche.

»Glaubst du, sie werden die Warnung ernst nehmen?« fragte sie leise und sah mit einem Anflug von Sorge zu Shira’niryn hinüber. Jene spitze sanft die Lippen und ließ einen mehr grummeligen Laut über diese diringen.

»Wenn sie klug sind... mae.« erwiderte diese leicht trocken und stand schließlich auf. Sie schulterte einen Teil der fertigen Schilder, während die Waldelfe die anderen nahm. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Waldrand des Feenwaldes, der Ebene des Ausgleichs und des Schneckenwaldes, wo sie die Standpfosten der Schilder in die Erde budddeln wollten. Der fertige Anblick der verteilten Schilder konnte beiden jedoch schließlich ein sanftes, wenn auch müdes Lächeln entlocken.

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Mor'ktalu
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Im Zwielicht des verseuchten Waldes

Beitrag von Mor'ktalu »

Dichte Nebelschwaden schlichen wie träge Schatten zwischen den knorrigen Wurzeln der uralten Bäume hindurch. Der einst so lebendige Elfenwald war nur noch eine fahle Hülle seiner selbst, erfüllt von dem süßlichen Gestank der Verwesung und dem modrigen Geruch kranker Vegetation. Arucard bewegte sich langsam und bedacht, mit einem Tuch vor Mund und Nase geschlungen. Jeder Atemzug war eine potenzielle Bedrohung, jedes Heben des Fußes ein Schritt durch einen unsichtbaren Schleier des Todes.
Er wich den dicken, grünlichen Dunstwolken aus, die in der Luft schwebten und folgte den Anzeichen der Verderbnis – verdorrte Blätter, schwarze Pilzgeflechte, lebloses Geäst, das sich gegen den bleichen Himmel reckte. Schließlich fand er, wonach er gesucht hatte.
 
Zwischen verrottenden Farnen lag sie – eine Dryade, einst ein Teil des Waldes, nun eine groteske Mahnung an dessen Verfall. Ihre Haut war rissig, aufgesprungen wie altes Pergament, ihr Gesicht verzogen in einem Ausdruck stummer Agonie. Augen, einst von der Tiefe des Waldes erfüllt, starrten trüb ins Nichts. Doch es war nicht der Tod allein, der sie entstellt hatte – dunkle, gallertartige Blasen hatten sich über ihren Körper ausgebreitet, ein krankes, pulsierendes Zeugnis der Seuche, die hier wütete.
Leiche Drayde.JPG
Arucard ging vorsichtig in die Hocke, ließ seine behandschuhten Finger über den verdorbenen Leib wandern, drückte, untersuchte, lauschte. Ein leises Zischen entwich den offenen Wunden, ein fauliger Gestank kroch ihm entgegen. Er kniff die Augen zusammen. Die Infektion hatte tief gegriffen, war nicht nur oberflächlich.

Ohne ein weiteres Zögern griff er in die Tiefen seines Mantels, zog mehrere Stofflagen hervor. Behutsam, mit der Sorgfalt eines Gelehrten, wickelte er den Leichnam darin ein. Jeder Kontakt wurde vermieden, jeder Handgriff überlegt. Die Dryade wurde zur stummen Last, verborgen unter Lagen groben Stoffes.
Mit einer letzten, prüfenden Bewegung zog er die Knoten fester und richtete sich auf. Der tote Körper ruhte nun über seiner Schulter, schwer, doch nicht zu schwer. Der Wald beobachtete ihn, schweigend, atmend, sterbend.
 
Arucard kehrte zu seinem Pferd zurück. Das Tier schnaubte unruhig, als es den Geruch der Verdorbenheit wahrnahm, doch gehorchte, als er den eingewickelten Leichnam über den Sattel hob und sich vergewisserte, dass die Last festsaß.
 
Noch einmal glitt sein Blick durch den dunstverhangenen Wald. Ein leises, zufriedenes Lächeln zuckte über seine Lippen. Die Seuche, die hier tobte, war genau das, was er suchte – ein Fluch der Natur selbst, eine Waffe, die er gegen die Ungläubigen führen konnte. Doch bevor dies geschehen konnte, musste er ihr Geheimnis entschlüsseln.
 
Jede Krankheit hatte eine Quelle, einen Ursprung, einen Erreger. Arucard würde ihn finden. Er würde ihn bändigen, formen und auf eine neue Basis übertragen. Eine Seuche, nicht an einen sterbenden Wald gebunden, sondern an seine eigenen Pläne angepasst – eine Waffe, die sich unaufhaltsam ausbreiten würde.
 
Er schwang sich in den Sattel, sein Blick voller Entschlossenheit. Die Schatten Mor’ktalus würden eine neue Seuche in die Welt entlassen – und er würde ihr Architekt sein.
Zuletzt geändert von Mor'ktalu am 11 Mär 2025, 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
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