Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

Rollenspielforum für Geschichten.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Die heilige Schrift

Der junge Paladin-Novize Bathor saß in der schummrigen Bibliothek der Kirche von Solgard, umgeben von den hohen Regalen voller uralter Texte. Das Licht der Sonne fiel sanft durch die bleigefärbten Fenster und tauchte den Raum in einen warmen Glanz. Vor ihm lag die Heilige Schrift des lichten Herrn, ein Buch, das die Geschichten und Lehren zweier Brüder enthielt, deren Streit die Welt auf ewig verändert hatte.

Bathor spürte das Gewicht der Worte, als er die Seiten aufschlug. Diese heiligen Lehren waren nicht nur Geschichten; sie waren Lektionen über die Menschheit und die duale Natur ihres Daseins. Der Aspekt des Lichtes, so las er, war ein Beschützer, der die Menschen mit Mitgefühl und Hoffnung erfüllte, während der Aspekt der Finsternis, in einem tiefen, dunklen Kontrast, die Menschheit als ein Raubtier betrachtete, das sich durch Stärke und Überleben behaupten musste.

„Die Menschen sind Schwächlinge“, flüsterte der Aspekt der Finsternis in Bathors Vorstellung. „Der Hunger, die Krankheit, der Tod – sie sind Werkzeuge der Auslese. Nur die Stärken werden bestehen.“ Bathor schüttelte den Kopf, als würde er das Unrecht in diesen Worten abwehren wollen.

Er erinnerte sich an die Lehrstunde des Hohen Priester, Bruder Isarius. „Der Aspekt des Lichtes widerlegt diese Gedanken“, hatte er einst gesagt. „Indem wir die Schwachen schützen, zeigen wir wahre Stärke. Die Tugend ist der Weg des Lichtes, und die Menschheit ist fähig zu großartigen Taten.“

Die Widersprüche zwischen den beiden Brüdern hatten die Menschen gespalten. Bathor sah die Wahrheit in den Konflikten, die um ihn herum stattfanden. Einige suchten nach Ehre und Rechtschaffenheit, während andere dem glühenden Verlangen nach Macht und Stärke folgten.
In seinen jungendlichen Augen war das sowohl ein Geschenk als auch ein Fluch.

Der Duft von altem Papier und dem leichten Hauch von Weihrauch erfüllte die Luft, während Bathor mit ernster Konzentration über die heilige Schrift des Herrn gebeugt war.

Mit zitternden Fingern blätterte er um die vergilbten Seiten, deren Worte eine Zeitspanne von unzähligen Generationen überbrückten. In diesen Texten fand Bathor seine ersten Einblicke in die Tugenden eines Paladins:
Rechtschaffenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Ehre, Demut, Mitgefühl, Opfer und Spiritualität.
Jedes Wort war wie ein Lichtstrahl der Weisheit, das die Schatten seiner Unsicherheiten erhellte.

Rechtschaffenheit - Handel so, dass man jedem die Behandlung zukommen lässt, die man selbst erwartet.
Bathor dachte an die Zeiten, in denen er anderen, die in Not waren, die Hand gereicht hatte. Dieses Prinzip glich einem Anker, der ihn fest im Sturm des Lebens hielt.

Tapferkeit - Der Mut, niemals vor der Ungerechtigkeit zurückzuweichen.
Ein Bild von jenen, die unterdrückt wurden, durchzuckte seinen Geist. Bathor erinnerte sich an die Geschichten seines Meisters über mutige Taten, die oft ohne Ruhm oder Anerkennung vollbracht wurden.

Mit jedem umgeblätterten Abschnitt wuchs Bathors Entschlossenheit, ein wahrer Paladin zu werden. Er nannte die Tugenden leise, um ihre Bedeutung in sein Herz zu pflanzen.

Gerechtigkeit, Ehre, Demut sie waren alle miteinander verbunden, wie die Fäden eines kunstvollen Gewebes.

Doch in diesem Moment der Einsicht überkam ihn eine plötzliche Stille. Bathor blickte auf und bemerkte, dass sich die Schatten der Kapelle merklich verdichtet hatten. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. „Es ist nur die Dämmerung“, murmelte er sanft zu sich selbst und wandte sich wieder seinem Studium zu.

Das Licht schwand, und als der letzte Sonnenstrahl den Raum verließ, erschien Bathor ein alter Spruch in den Sinn.
„Die Dunkelheit kann keine Dunkelheit vertreiben; nur das Licht kann das tun.“
Er nahm einen tiefen Atemzug und ließ die Worte widerhallen, während er sein Studium fortsetzte.

Als er schließlich die letzte Seite umblätterte, fühlte er einen tiefen Frieden in sich aufsteigen. Bathor schloss das Buch sorgsam und legte es behutsam auf den Tisch. Er beugte sich dann in Ehrfurcht und sprach ein Gebet zum Herrn, dessen Worte ihm wie von selbst über die Lippen kamen:
„Oh Herr, voller Gnade und Licht, führe mich auf meinem Weg.
Lass mich immer rechtschaffen handeln und mit dem Mut,
die Wahrheit zu verteidigen.

Lass Gerechtigkeit meine Schritte leiten und Ehre mein Handeln bestimmen.
Mache mich demütig gegenüber Deiner unendlichen Weisheit und lehr mich,
mit Mitgefühl zu handeln.

Mögen meine Opfer für andere zum Zeichen Deiner Liebe werden,
und führe mich,
um ein Leben nach Deinen Tugenden zu leben.“


Eine tiefgreifende Stille folgte, als Bathor gebetet hatte. Innerlich spürte er, wie eine warme Welle der Kraft durch seinen Körper strömte. Das Licht des Herrn schien ihn umgeben, einen schützenden Schild gegen die Dunkelheit, die die Welt außerhalb der Kapelle umfing.

Der Weg nach Hause war von der Nachtluft gesäumt, und trotz der Dunkelheit, die ihn umgab, fühlte er sich unbesiegbar. Jeder Schritt war ein Schritt in Richtung seines Schicksals. Er war sich der Herausforderungen bewusst, die vor ihm lagen, aber die Tugenden, die er studiert hatte, waren nun Teil von ihm, ein Leitfaden für seine Handlungen.

Zu Hause angekommen, legte sich Bathor nieder, der Klingen des Tages in den Gedanken, die er während seines Studiums gesammelt hatte. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Während die Dunkelheit der Nacht um ihn schlang, wusste er, dass er nicht allein war. Die Tugenden, die er so tief in seinem Herzen trug, leuchteten wie Sterne in der Ferne, bereit ihn zu führen, wohin auch immer sein Weg ihn führen würde.

Und so entschlief Bathor, der Novize des heiligen Ordens, mit dem Wissen, dass jeder neue Tag eine weitere Gelegenheit war, das Licht des Herrn in die Welt zu tragen und ein wahrer Paladin zu werden.
Bathor Darez
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Ein Paladin zu Pferd


In der charmanten Küstenstadt Solgard, wo die Wellen sanft gegen die Steine des alten Hafens schlugen und die Sonne über dem glitzernden Meer aufging, hörte man in den frühen Morgenstunden schon überall trubel. Der Duft von salziger Meeresluft erfüllte die Straßen, während die Bewohner der Stadt, die aus den Ruinen einer alten Welt geflohen waren, weiterhin ihr neues Leben aufbauten. 

Vor etwa einem Jahr war die alte Welt von finsteren Mächten überrannt worden, welche Zerstörung und Chaos brachten. Jedes Mal, wenn Bathor an die Schrecken zurückdachte, die ein Jeder durchgemacht hatte, wurde sein Herz schwer. Doch in Solgard fand er nicht nur seine Geschwister, sondern auch eine neue Familie unter den anderen Novizen und den erfahrenen Paladinen, die sich zu schützen und für das Gute zu kämpfen geschworen hatten.

An diesem besonderen Tag stand eine Fortbildung unter dem angesehenen Legaten Krotar, dem „Schwert des Herrn“, auf dem Programm. Bathor war aufgeregt, als er in die große Trainingsarena trat, die mit Sonnenstrahlen geflutet war. Die Arena war umgeben von hohen Mauern und mit bunten Bannern geschmückt, die den Stolz der Paladine widerspiegelten. Krotar selbst war ein imposanter Anblick: ein großer Mann mit einem schimmernden Brustpanzer, der die Geschichten unzähliger Kämpfe in sich trug.

„Ah, Bathor! Bist du bereit, dein Können im berittenen Kampf unter Beweis zu stellen?“ fragte Krotar mit einer tiefen Stimme, die sowohl Autorität ausstrahlte als auch Mitgefühl.

„Ja, Bruder“, antwortete Bathor und fühlte, wie das Adrenalin durch seine Adern raste.

Die Lektion umfasste nicht nur den Kampf im Sattel, sondern auch die Wichtigkeit von Rüstung, Schwert, Schild sowie Heiltränken und Bandagen. Krotar erklärte, dass der Krieg die stärksten Krieger gebrochen hatte, wenn sie sich nicht um ihre Gesundheit kümmerten. Bathor hörte aufmerksam zu und notierte alles in seinem Gedächtnis.

Nach der Theorie folgte der praktische Teil, und Bathors Herz schlug schneller, als er sich Vario, einem anderen Novizen, gegenüberstand. Vario war bekannt für seine Geschwindigkeit und Geschicklichkeit, und Bathor wusste, dass es kein leichtes Duell werden würde. Die beiden steigerten sich gegenseitig, während sie in voller Rüstung ausschwangen und ihre Hände fest um die Griffe ihrer Schwerter hielten.

Mit Demut, Ehre und Respekt schaut der junge Bursche zu seinem Gegenüber und wartete darauf, dass Krotar ein Signal gibt.

Der Kampf begann mit einem lauten Schrei von Krotar, und Bathor stürzte auf seinem Pferd sitzend voran. Der Staub aus der Arena wirbelte um sie herum, während sie sich in einem Tanz aus Angriffen und Verteidigungen bewegten. Bathor konnte Vario einige Male treffen, aber ebenso oft fand Vario einen Weg, Bathor zu blockieren und zurückzuschlagen.

Nach einem spannenden Schlagabtausch gelang es Bathor schließlich, Vario zu überwinden und ihn zu Fall zu bringen. Ein kurzer Augenblick des Triumphes blühte in ihm auf, bevor er realisierte, dass das Training noch lange nicht vorbei war. Im Laufe des Abends kam der Kälteschauer der Niederlage auf ihn zu, als er erneut in den Ring trat, diesmal gegen andere Novizen. Einige Kämpfe entschied er für sich, während er bei anderen lernen musste, dass der Stolz manchmal das größte Hindernis ist.

Erschöpft und nachdenklich verließ Bathor die Arena mit dem letzten Licht des Tages. Er war bereit, sich im Gebet an seinen Gott zu wenden, um Stärke und Weisheit zu erbitten. In seiner kleinen Kammer, die er in einer der vielen Herbergen der Stadt bewohnte, kniete er nieder und sprach Worte des Dankes für die Lektionen des Tages.
 
„Oh Herr,
gib mir die Kraft,
bessere Entscheidungen zu treffen.
Führe mich auf dem Pfad des Lichts,
damit ich die Dunkelheit besiegen kann,
die unsere Heimat bedroht.“

Das Flüstern seiner Worte schwang in der Luft, und Bathor fühlte eine große Ruhe, als er sich auf sein Bett legte und in einen tiefen, erholsamen Schlaf fiel.

Am nächsten Morgen erwachte er früh, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen. Der Sand unter dem Himmel war golden, und das Wasser rauchte in der kühlen Morgenluft. Bathor fühlte sich erfrischt und voller neuer Hoffnung. Er wusste, dass jeder Tag eine neue Gelegenheit war, etwas Bedeutendes zu tun.

Er machte sich auf den Weg zur Arena, bereit, die gelernten Fähigkeiten zu verbessern und sich auf die nächste Herausforderung vorzubereiten. Vielleicht, dachte er, könnte der nächste Tag eine Chance für einen neuen Sieg oder eine entscheidende Lektion sein.

Solgard war mehr als nur ein neuer Ort; es war ein Neuanfang für Bathor – der junge Paladin, der entschlossen war, sein Schicksal zum Guten zu wenden und im Angesicht der Dunkelheit nie aufzugeben. Wo auch immer seine Reise ihn hinführen mochte, er war bereit, den Mut aufzubringen, seinen eigenen Weg zu gehen und das Licht in die Schatten zu bringen.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Das Streben nach Wissen

Der Abend hüllte die kleine Kammer von Bathor in sanftes, goldenes Licht. Die kleinen Fenster waren nur spärlich geöffnet, und die frische Luft brachte den Duft der Kräuter mit sich, die er auf dem Tisch liegen hatte. Als gläubiger Paladin des Herren war es Bathors Bestreben, die Geheimnisse der Natur zu lüften und das Wissen über heilende Kräuter zu vertiefen. Er blätterte durch die Seiten seines dicken Buches über Naturkunde, die Worte der Alchemisten und Heiler vergangener Zeiten schienen förmlich in sein Herz einzugravieren.

„Wenn das Wissen um die Heilung selbst in den kleinsten Blüten verborgen ist, dann will ich es finden!“ murmelte Bathor, seine Augen leuchteten vor Leidenschaft. Doch trotz seiner Hingabe fühlte er, dass ihm das nötige Verständnis fehlte, um ein wahrer Meister in der Kunst der Kräuterkunde zu werden. Seine Sehnsucht nach einem Lehrmeister war groß – jemand, der ihn an die Hand nehmen würde und ihn in die Geheimnisse der Pflanzen einweihen konnte.

Er stand auf, streckte sich und ließ einen tiefen Seufzer aus seiner Brust entweichen. Es war Zeit, seine Gedanken zu Papier zu bringen. Bathor nahm eine Feder und ein frisches Blatt Pergament zur Hand und begann zu schreiben. „Gesucht wird ein Lehrer, ein Meister der Kräuter und Heilkunst. Jemand, der die Weisheit hat, sein Wissen weiterzugeben. In Solgard bin ich bereit zu lernen…“

Als er das Schreiben vollendete, konnte Bathor kaum seine Aufregung bändigen. Dieses Pergament würde er am Marktplatz von Solgard aufhängen, wo viele Reisende und Händler vorbeikamen. Wer wusste, vielleicht würde jemand auf sein Gesuch reagieren und ihm die Tür zu einer neuen Welt öffnen.

Er trat ans Fenster und blickte hinaus. Der Himmel war von einem tiefen Blau, und die Sterne begannen, wie kleine Funken in die Nacht zu sprühen. Bathor schloss die Augen und betete:
 
„Oh Herr,
führe mich zu dem,
der mein Wissen erweitern kann.
Lass mich nicht allein
in meinem Streben
nach Wahrheit und Heilung.
Ich möchte meiner Bestimmung folgen
und den Bedürftigen helfen.“

Die Stille um ihn herum wurde nur vom leisen Rascheln der Blätter unterbrochen. Ein Gefühl der Zuversicht erfüllte seinen Geist. Bald würde er einen Lehrer finden. Die Gedanken umarmten ihn wie ein warmer Mantel. Mit jeder Minute, die verstrich, wuchs seine Vorfreude.

Nachdem er die Gebete des Abends beendet hatte, schnappte er sich das Schreiben und machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Der Weg dorthin war von alten Bäumen gesäumt, deren Schatten lange Schatten auf den gepflasterten Boden warfen. Bathor fühlte sich verbunden mit der Natur um ihn herum; jede Pflanze, jeder Stein schien Teil von etwas Größerem zu sein.

Am Marktplatz angekommen, suchte er einen Platz, wo viele Augen darauf fallen könnten. Er fand eine kleine Wand, die von der Dämmerung beleuchtet wurde, und nagelte sein Schreiben mit einem improvisierten Haken fest. Als er zurücktrat und sein Werk betrachtete, lächelte er. Es war ein kleiner Schritt, aber für ihn bedeutete er die Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen.

Mit einem Herzen voller Hoffnung kehrte Bathor in seine Kammer zurück und lauschte der Nacht. Vielleicht würde morgen der Tag sein, an dem das Schicksal ihn belohnen würde. Bis dahin würde er geduldig warten und weiterstudieren, denn jeder Tag war eine Lektion, und jeder Moment ein Schritt näher an seinem Ziel.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Der Pfad der Diplomatie

In dem weitläufigen Stadt Solgard, wo die Sonne über den sandigen Bergen aufging und die Wiesen der Oasen in leuchtenden Farben erblühten, saß Bathor in seinem Zimmer. Er war stark und mutig, doch trotz seiner körperlichen Fähigkeiten spürte er tief in seinem Inneren, dass es eine Kunst gab, die ebenso wichtig war wie das Schwingen eines Schwertes – die Kunst der Diplomatie. Getrieben von dem Wunsch, diese Gabe zu erlernen, wagte Bathor den Schritt, die angesehene Diplomatin Sloan zu kontaktieren.

Sloan war bekannt für ihre scharfen geistigen Fähigkeiten und ihr Talent, Konflikte durch Worte zu lösen. Sie war oft in heikle Verhandlungen verwickelt und galt als die Stimme des Königs. Bathor zögerte nicht lange und schrieb ihr einen Brief:
„Des Herrn Segen werte Schwester,

wie jedem bekannt ist bist du das Sprachrohr im Sinne der Diplomatie von Solgard...“

Zu seiner großen Überraschung erhielt er bald darauf eine Antwort. Sloan lud ihn zu einem persönlichen Gespräch ein.
Aufgeregt machte sich Bathor auf den Weg, sein Herz pochte vor Vorfreude auf das, was kommen würde.

Vor dem Brunnen Solgards empfang sie ihn, wobei sie ihn mit ihrem warmen Lächeln und einem funkelnden Blick begrüßte. „Willkommen, junger Paladin. Heute werde ich dir die Grundlagen der Diplomatie näherbringen“, sagte sie mit einer Stimme, die sowohl Autorität als auch Freundlichkeit ausstrahlte.

Sloan hatte eine ungewöhnliche Methode gewählt; sie wollte Bathor nicht nur belehren, sondern ihn auch durch ein Theaterstück in die Welt der Diplomatie einführen. Mit einer Schwester des Herrn mimte sie eine Situation nach, in der Bathor beobachten konnte, wie Sloan in ihrer Rolle als Diplomatin agierte. Sie zeigte ihm, wie man höflich aber bestimmt auftritt, wie man Worte wählt, die sowohl Macht als auch Empathie transportieren.

Bathor beobachtete aufmerksam, während die Beiden Frauen verschiedene Persona verkörperte – vom gereizten Bürger bis hin zur sich annehmenden Diplomatin. Ihr Geschick, jede Anfrage freundlich und besonnen zu beantworten, beeindruckte ihn zutiefst. Er lernte, wie wichtig es war, zuzuhören, und wie Körpersprache oft mehr sagte als Worte.

Nach einigen Minuten des Spiels fühlte sich Bathor bereit, seine neu erlernten Fähigkeiten anzuwenden. „Ich möchte es versuchen“, forderte er heraus. Und so versuchte Bathor den Konflikt nachträglich zusammen zu fassen. Er versuchte die Tugenden des Herrn einzubauen und ebenfalls Lösungsvorschläge zu bringen, um einen Ausweg für den Konflikt zu finden.

Am Ende der Übung klatschte Sloan in die Hände. „Das war ausgezeichnet, Bathor! Du hast viel Potenzial. Doch es gibt eine weitere Prüfung, die du bestehen musst. Du wirst jetzt vor dem König sprechen.“

Die Nervosität war ihm sichtlich anzuerkennen, schweiß bildete sich auf der Stirn. Bathor wusste, dass er, um die Gunst des Königs zu gewinnen, alles geben musste. Mit einem klopfenden Herzen trat er in den Thronsaal ein, der nun mit goldenen Verzierungen und kostbaren Teppichen geschmückt war. Aber statt des erwarteten Königs saß dort Sloan, die sich als König ausgab.

„Ich bin der König von Solgard!“, erklärte sie mit tiefer Stimme und einem schelmischen Grinsen. Bathors Augen weiteten sich vor Überraschung, doch er erinnerte sich an Sloans Lektionen. Tief durchatmend und mit einem mutigen Schritt trat er näher. „Eure Majestät“, begann er, „ich danke Euch für die Ehre, heute hier sprechen zu dürfen.“

Er verlor sich in seinen Antworten, formulierte seine Worte mit Bedacht und ließ sich von der Faszination leiten, die er für die Atmosphäre im Thronsaal verspürte. Sloan testete ihn mit Fragen über Frieden und Verbündete, über Ehre und Pflicht, und Bathor beantwortete sie alle mit dem Selbstvertrauen eines echten Diplomaten.

Als der Abend sich dem Ende zuneigte, lehnte sich Sloan zurück und lächelte.
„Du hast dich hervorragend geschlagen, Bathor. Deine Redekunst und Etikette sind beeindruckend.“

Bathor fühlte sich, als ob er in den Himmel emporgehoben wurde. „Danke, Eure Majestät. Ich habe von der besten Lehrmeisterin gelernt.“

„Und ich werde dich weiterhin lehren“, versprach sie. „Die Welt braucht nicht nur Krieger, sondern auch weise Denker. Gemeinsam werden wir deinen Weg zur Diplomatie weiterverfolgen.“

Mit einem Herzen voller Hoffnung und dem Wissen, dass seine Reise gerade erst begonnen hatte, verließ Bathor den Thronsaal. In seinem Geist brannte das Bild eines neuen Pfades; eines Pfades, auf dem Waffen und Worte gleichermaßen zu Werkzeugen des Guten werden konnten. Und so trat der junge Paladin-Novize in eine Zukunft ein, die er sich immer erträumt hatte, ausgestattet mit der Weisheit, die er bei Sloan gefunden hatte.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Der Kampf mit sich selbst

In der stillen Morgendämmerung, als die Sterne noch am Himmel funkelten und die Schatten der Nacht langsam zurückwichen,
erwachte Bathor aus seinem Schlaf. Er stand auf und ging leise zu dem Bett seiner Schwester Tonya, das von einem sanften,
goldenen Licht erhellt wurde, das durch die Fenster fiel. Vor dem Bett saß Jaster, sein Bruder, seine Augen waren von Sorge und Besorgnis umwölkt.

Bathor trat näher und sah, dass Tonya wieder da war, aber sie schien verändert. Ihre Haut war blass und ihre Augen waren von dunklen
Ringen umgeben, die von Schlaflosigkeit und Schmerz kündeten. Auf ihrem Gesicht sah man Wunden und Narben, die von einer schrecklichen
Erfahrung kündeten. 

Bathor stand verwirrt und besorgt neben dem Bett und schaute zu Jaster. Er wusste, dass der Namenlose seine Finger im Spiel hatte.
Er hatte von Tonya und Schatten geträumt, und jetzt sah er die Wirklichkeit vor sich. Ein Schauer lief über seinen Rücken, als er daran dachte,
was seine Schwester durchgemacht haben musste.

Ohne ein Wort zu sagen, rannte Bathor aus dem Haus und zur Kirche. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber die Kirche war bereits erleuchtet. Die Kerzen und die Fenster malten ein Bild von Frieden und Ruhe, das Bathor jedoch nicht beruhigen konnte. Er suchte nach Rat des Herrn und versuchte, die Tugenden des Herrn aufzuzählen. Doch sein Hass und seine Wut ließen ihn nur bei drei Tugenden hängen: Ehre, Gerechtigkeit und Tapferkeit.

Die Familienehre schützen, Gerechtigkeit für seine Schwester und Tapferkeit dem Bösen sich entgegen zu stellen. Diese Gedanken wirbelten in seinem Kopf und ließen ihn nicht los. Er fühlte, wie seine Wut und sein Hass ihn immer mehr überwältigten.

Entglitten von den Tugenden und voller Zorn verließ er die Kirche und die Stadt Solgard. Er wusste nicht, wohin er gehen sollte, aber er wusste, dass er etwas tun musste. Die Dunkelheit und der Hass in seinem Herzen trieben ihn vorwärts, und er ließ sich von seiner Wut leiten.

Die Sonne ging auf, und die Stadt Solgard erwachte aus ihrem Schlaf. Doch Bathor war bereits fort, auf einem Weg, der ihn in die Dunkelheit und den Hass führen könnte. Die Menschen auf den Straßen sahen ihn vorbeilaufen, aber sie kannten ihn nicht mehr. Der Bathor, den sie kannten, war ein frommer und gerechter Mann, aber der Bathor, der jetzt vorbeilief, war ein Mann, der von Hass und Wut getrieben wurde.



Bathor verließ die Stadt Solgard, getrieben von seinem Hass und seiner Wut. Die Sonne war noch nicht aufgegangen,
aber die Sterne am Himmel schienen wie ein kaltes, unerbittliches Urteil über ihn. Er suchte nach Anhängern des Namenlosen,
um ihnen seine Rache zu bringen. Seine Augen waren von einem dunklen Feuer erfüllt, und seine Seele war von einer unstillbaren
Gier nach Vergeltung besessen.

Er ritt am Seebachufer entlang, die Wellen schlugen gegen die Felsen und malten ein Bild von wilder, unkontrollierbarer Kraft.
Die Sonne begann, am Horizont aufzugehen, und ihre Strahlen malten ein Bild von Frieden und Ruhe auf das Wasser.
Doch Bathor sah es nicht. Er war in Gedanken versunken, einerseits kochte er vor Wut, andererseits versuchte er dagegen anzukämpfen
und die Tugenden des Herrn in seinen Gedanken aufzurufen.

Plötzlich sah er eine Gestalt am Ufer stehen. Es war eine Wächterin, ihre Augen waren von einer kalten, berechnenden Intelligenz erfüllt.
Sie trug eine schwarze Rüstung, die von Symbolen geziert wurde - dem Zeichen des Namenlosen. Bathor erkannte in ihr eine Anhängerin
des Namenlosen und er schien fehlgeleitet von den Tugenden zu sein.
 
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Du bist eine von ihnen!", schrie er und stürzte sich auf die Wächterin. Die beiden kämpften wild, ihre Schwerter klirrten aufeinander,
und ihre Atemzüge waren von Hass und Wut erfüllt. Die Wächterin war eine erfahrene Kriegerin, und sie kämpfte mit einer Präzision und einer Kraft,
die Bathor nicht kannte.

Der junge Paladin kämpfte tapfer, aber die Wächterin war zu stark. Sie schlug ihn mit dem Knauf zu Boden. Bathor krümmte sich vor
Schmerz und die Wächterin begann, auf sein Gesicht einzuschlagen. Ihre Fäuste waren wie Hammer, die auf ihn niederfielen,
und Bathor fühlte, wie die Tugenden durch seinem Kopf ratterten und welche Fehler er gerade begannen hatte.
 
Bild
Bathor wurde bewusstlos, und die Wächterin ritzte in seine Brust eine Botschaft aus zwei Buchstaben: T W.
Sie stand auf und sah auf den bewusstlosen Paladin hinab. Ihre Augen waren von einem kalten, unerbittlichen Blick erfüllt,
und ihre Stimme war wie ein kalter Wind, als sie sprach: Du bist es noch nicht wert", sagte sie.
 
Bild
Dann packte sie ihn auf sein Pferd und schickte ihn in Richtung Solgard zurück. Die Wächterin sah dem Pferd nach, als es in der Ferne verschwand.
Sie lächelte kalt und kehrte zu ihrer Aufgabe zurück. Bathor war nur ein kleiner Teil in ihrem Plan, und sie würde ihn bald wiedersehen.
Die Wächterin wusste, dass Bathor noch nicht bereit war, zu viel Gutes steckte noch im Herzen des jungen Burschen, den sie für ihn vorgesehen hatte.
Sie schien zu merken, dass der Zorn Bathor noch nicht ganz zerfressen hatte.
Bathor wird schlaff auf dem Sattel sitzen und immer wieder Worte zum Herrn richten... 
"Herr, 
ich bekenne mich der Sünde,
ich bekenne mich den Tugenden nicht gefolgt zu sein,
ich bitte um Vergebung meiner Sünden,
leite mich,
lass mich deiner dienen,
leite mich,
vergebe meiner."
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Ein Mahnmal für die Tugenden


Bathor wurde bewusstlos von seinem Pferd in die Stadt getragen. Die Sonne schien auf seine bleiche Haut,
und seine Augen waren geschlossen, als ob er in einem tiefen Schlaf lag. Die Menschen auf den Straßen sahen
ihn vorbeikommen und flüsterten miteinander. Sie kannten Bathor als einen tapferen und gerechten Novizen
mit einem lächeln im Gesicht, und es war unvorstellbar, dass er so geschlagen und besiegt werden konnte.

Als das Pferd vor der Kirche anhielt, sah Vario, der Priester, Bathor vor sich liegen. Er eilte zu ihm und half ihm vom Pferd.
Schnell zog er Bathor die Rüstung aus und sah die Wunde auf seiner Brust. Die Initialen TW waren in seine Haut geritzt.

Kurze Zeit später kamen Jaster und Thalia dazu. Sie sahen Bathor vor sich liegen und eilten zu ihm. Thalia begann,
seine Wunden zu versorgen, während Jaster ihm Wasser zu trinken gab. Bathor begann, langsam zu sich zu kommen,
und seine Augen öffneten sich.

Er sah Vario, Jaster und Thalia vor sich stehen und wusste, dass er besiegt worden war. Er erzählte ihnen, was vorgefallen war,
und wie er von der Wächterin besiegt worden war. Er äußerte sich immer wieder über die Schande, die er gebracht hatte,
und wie er die Tugenden verletzt hatte.

Vario, Jaster und Thalia hörten ihm zu und sahen die Scham und die Schande in seinen Augen. Sie wussten, dass Bathor ein gerechter
und tapferer Novize war, aber sie wussten auch, dass er nicht unfehlbar war.

Nachdem seine Wunden versorgt waren, begleiteten Thalia und Vario Bathor nach Hause. Als sie ankamen, fanden sie Tonya vor,
die vor vielen Solgardern ihre Geschichte erzählte. Sie erzählte, wie sie gefoltert und ohnmächtig worden war, und wie sie wieder
gefoltert und ohnmächtig worden war.

Cataleya und ihre Schergen hatten sie gefoltert, um an ihre Brüder heranzukommen. Jaster, Amarius und vielleicht auch Bathor
waren das Ziel von Cataleya. Der Hass sollte die Brüder in die Falle von Cataleya führen, und somit in die Arme des Namenlosen.

Bathor hörte seiner Schwester zu und fühlte, wie sehr er Schande über seine Familie gebracht hat mit seiner Aktion.
Aber er wusste auch, dass er nicht wieder auf denselben Weg fallen durfte. Er musste die Tugenden wieder aufrechterhalten
und sich von seinem Hass und seiner Wut befreien.

Die Initialen TW auf seiner Brust würden ihn immer an die Aufrechterhaltung der Tugenden erinnern.
Er wusste, dass er nie wieder dieselben Fehler machen durfte, und dass er immer auf der Hut sein musste,
um nicht wieder in die Falle von Cataleya zu fallen.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Das Echo der Tugenden

In der sanften Oase Namens Solgard, wo die Sonne die blühenden Wiesen küsst und der Duft von wildem Thymian in der Luft liegt,
lag Bathor, ein Paladin des Herrn, in seinem Bett. Doch nach der Niederlage gegen die Wächterin, einem geheimnisvollen Wesen
aus der Dunkelheit, hatte sich alles verändert. Er stand am Rand der Verzweiflung, gefangen zwischen dem Licht des Herrn und
dem Schatten seiner eigenen Schande.

Nach diesem schrecklichen Vorfall, einer Schlacht, die seine Seele erschütterte und sein Herz vergiftete, spürte Bathor eine Kluft
zwischen sich und dem Herrn, die er zuvor nie gekannt hatte. Die Tugenden, die er einst mit Überzeugung lebte, schienen nun wie
flüchtige Schatten, unerreichbar und fern. Schlaflose Nächte quälten ihn. Immer wieder lag er wach und murmelte die Gebete und
Tugenden des Herrn vor sich hin, als könnten sie ihm Trost spenden oder ihn auf einen erfüllteren Weg zurückführen.

Seine Geschwister – Jaster, Amarius, Tonya und Elaine – waren der letzte Anker in dieser stürmischen See der Emotionen. Doch Bathor
konnte ihnen nicht mehr ins Gesicht sehen. Die Scham fraß sich durch seine Gedanken wie ein hungriges Ungeziefer, nagte an seinem Stolz
und ließ ihn glauben, dass er die Familie in ihrer Ehre beschmutzt hatte. Er fühlte sich wie ein Schatten seiner selbst, verloren in einem Land,
das einst so vertraut war.

Eines Tages, von der inneren Zerrissenheit getrieben, traf Bathor einen mutigen Entschluss. Er mietete sich ein kleines Bootshaus am Rande
des Meeres, dessen Wasser unter dem Licht des Mondes wie zierliche Diamanten glitzerte. Er richtete das Haus mit viel Liebe und Sorgfalt ein,
um einen Raum der Ruhe und Reflexion zu schaffen. Dort wollte er seinen Weg zurück zum Herrn finden, sich fernab der Welt mit seinen
inneren Dämonen auseinandersetzen und Stärke tanken, um die Schmach zu überwinden.
 
Bild

An einem warmen Sommerabend, als die ersten Sterne am Himmel funkelten, nahm Bathor all seinen Mut zusammen und sprach mit Amarius,
seinem Bruder. Amarius war nicht nur ein Priester des Herrn, sondern auch ein verständnisvoller Freund. Bathor teilte seine Gefühle der
Verzweiflung und die Notwendigkeit, sich für eine Weile zurückzuziehen.
„Ich muss nicht nur die äußeren Wunden heilen lassen“, gestand Bathor mit brüchiger Stimme. „Die inneren sind weit schlimmer.“

Amarius’ Blick verfinsterte sich für einen Moment, aber nicht aus einer Abneigung gegen Bathors Entscheidung. Stattdessen zeigte sein
Gesichtstaumel der Verwirrung: „Bathor, ich verstehe dich nicht. Du hast überlebt! Kein Angehöriger unserer Familie würde dich je verachten.
Weder die schrecklichen Geschehnisse noch dein Kampf gegen die Wächterin mindern deinen Wert.“


Bathor senkte den Kopf. „Aber ich habe versagt, ich habe die Tugenden verraten. Ich habe unsere Familie in Gefahr gebracht.
Ich bin kein strahlendes Licht mehr, sondern ein verblassender Schatten.“


Amarius trat näher, seine Augen glänzten im Dämmerlicht. „Das Licht ist nicht verschwunden. Es steckt vielleicht nur tiefer in dir,
verborgen unter der Kühle der Selbstzweifel. Lass es nicht gehen, Bathor. Habe Vertrauen in die Tugenden, die du gepredigt hast.“


Diese Worte berührten Bathor wie ein sanfter Windhauch, der durch seine Seele strich. Vielleicht war er nicht so allein, wie er dachte.
In den nächsten Tagen verbrachte er viel Zeit in dem Bootshaus, umgeben von den Klängen des Wassers und den leisen Rufen der Nachtvögel.
In der Stille fand er schließlich einen Teil seiner verlorenen Selbstachtung zurück. Er lernte, seine Gedanken auf die Tugenden des Herrn
zu konzentrieren.

Mit jedem Tag wurde das Echo seiner einstigen Überzeugungen lauter und klarer. Das Bild seines Bruders, der ihm Vertrauen schenkte,
begleitete ihn in seinen Gebeten. Langsam, aber stetig begann Bathor, die Schmach zu überwinden, die ihn so lange gefesselt hatte.
Es wird ein langer Weg, gesäumt von Rückschlägen und Zweifeln, doch Bathor wusste, dass er diese Reise nicht alleine antreten musste.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Das Sonnenstübchen

Der Abend war warm und die Sonne war gerade untergegangen, als Bathor, der junge Paladin-Novize, die Taverne Sonnenstübchen betrat. Die Taverne war neu eröffnet worden und die Stimmung war ausgelassen. Die Gäste lachten und sangen, während sie ihre Gläser mit Wein und Bier füllten. Die Luft war erfüllt von dem Duft von gebratenem Fleisch und frisch gebackenem Brot.

Bathor setzte sich an den Tresen und bestellte ein Glas Wein. Er saß alleine da und beobachtete die anderen Gäste, die sich unterhielten und lachten. Zwei Damen in der Ecke der Taverne spielten eine lebendige Melodie auf ihren Instrumenten.

Plötzlich sah er eine der Musikerinnen, die sich zu ihm setzte. Sie war schön und hatte lange, helle Haare, die ihr über die Schultern fielen. "Hallo, ich bin Lana", sagte sie und lächelte ihn an. Bathor war überrascht, dass sie sich zu ihm setzte, und stellte sich vor.

Sie unterhielten sich über verschiedene Dinge und Bathor erzählte ihr von seinem Leben als Paladin-Novize. Doch dann sagte sie etwas, das ihn überraschte. "Ich habe gehört, dass du mich heiraten willst", sagte sie und lächelte ihn an. Bathor war verwirrt und fragte sie, woher sie das gehört hatte. "Deine Schwester Elaine hat es mir erzählt", sagte sie.

Bathor war erst ziemlich verärgert über Elaines Lügen, aber als der Abend voranschritt und er mehr Wein trank, fand er Gefallen an Lana. Sie war lustig und intelligent und Bathor fühlte sich zu ihr hingezogen.

Gerade als die Stimmung ihren Höhepunkt erreichte, kam ein Kobold in die Taverne und begann, Schabernack zu treiben. Er verteilte ein Getränk, das die Gäste zum Lachen brachte, aber auch ein bisschen schummerig machte. Bathor nahm ein Glas und trank es aus, ohne zu ahnen, was es enthielt.

Nebenbei erfuhr Bathor von einen Dart Turnier, welches wohl zwischendrin stattgefunden hat. Seine große Schwester hat teilgenommen und sogar gewonne. Die Gäste applaudierten und Bathor war stolz auf seine Schwester.

Als die Nacht voranschritt, wurde die Stimmung immer ausgelassener. Bathor und Lana sprachen und lachten zusammen und Bathor fühlte sich frei und unbeschwert. Die zwei Bardinnin spielten eine schnelle Melodie und die Gäste tanzten und sangen mit.

Schließlich, als der Mond seinen höchsten Punkt erreichte, verabschiedete Bathor sich von Lana und machte sich auf den Weg zu seinem Hausboot. Er war gut angetrunken und schwankte ein bisschen, als er über den Steg ging. Der Mond schien auf das Wasser und die Sterne funkelten am Himmel.

Als er sein Hausboot erreichte, legte er sich auf sein Bett und schlief sofort ein. Die Nacht war warm und der Mond schien auf das Wasser, als Bathor in einen tiefen Schlaf fiel. Er träumte von Lana und dem lustigen Abend in der Taverne und lächelte, als er sich an die Gespräche und den Wein erinnerte.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Bathors Stunde der Heilkunst

In der kleinen, von dichten Bergen und Sand umgebenen Stadt Solgard bereitete sich Bathor, auf eine besondere Aufgabe vor. Er war eingeladen worden, eine Erste-Hilfe-Ausbildung für die Mitglieder des Ordens des Herrn und der Stadtwache zu leiten. Die Luft war gefüllt mit dem Geruch frischer Kräuter, während Bathor seine Materialien auf einem hölzernen Tisch im alten Universitätsgebäude ausbreitete.
 
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Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen durch die hohen Fenster, als die Anwesenden eintrafen. Der Orden war in ihre kunstvollen Roben gehüllt, während die Stadtwache in ihrer schützenden Rüstung glänzte. Bathor bemerkte, wie einige der Soldaten skeptisch schauten; sie waren es gewohnt, mit Schwertern zu kämpfen, nicht mit Salben und Verbänden.

„Willkommen, verehrte Freunde“, begann Bathor mit sanfter Stimme. „Heute lernen wir nicht nur, wie man Verletzungen behandelt, sondern auch, wie wichtig es ist, Leben zu retten.“ Ein Raunen ging durch den Raum, als er den Schweinefuß auf dem Tisch zeigte. „Seht her, dies ist das Beispiel eines Bruchs. Es gibt verschiedene Arten, doch das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren und die verletzte Person nicht zu bewegen.“

Bathor demonstrierte, wie man das gebrochene Glied stabilisieren kann, während er die Anweisungen klar und verständlich erklärte. Die Mitglieder des Ordens und der Stadtwache schienen zunehmend offener zu sein, als sie ihm aufmerksam zusahen. „Wenn jemand durch einen Pfeil verletzt wird“, fuhr er fort, „ist es entscheidend, zuerst die Wunde zu reinigen. Nutzt reichlich Wasser und weicht den Bereich gut ein, bevor ihr jede mögliche Verunreinigung entfernt.“

Als er das Thema Salben ansprach, wurde Bathors Enthusiasmus immer spürbarer. „Hier habe ich eine Mischung aus Kamille und Fett. Diese Salbe ist wirksam bei offenen Wunden. Und für Prellungen?“ Er hielt einen kleinen Behälter mit einer tiefgrünen Paste hoch. „Das ist meine geheime Zutat – die wird noch nicht verraten!“

Ein junge Paladina, dessen Augen vor Neugier brannten, wagte es, zu fragen: „Und wie lange heilt eine solche Wunde?“ Bathor lächelte und antwortete: „Das hängt vom Willen des Körpers ab, sich zu regenerieren, und von der Pflege, die ihr der Wunde zukommen lasst. Gebt ihr eurem Gegenüber Hoffnung und die richtigen Behandlungen, können selbst schwerste Verletzungen heilen.“

Mit jedem Schritt, den Bathor in seiner Ansprache ging, wurde die anfängliche Skepsis der Stadtwachen und Ordensmitglieder schwächer. Sie begannen, sich untereinander auszutauschen, Fragen zu stellen und Werkzeuge in die Hand zu nehmen. Als sie nach und nach die Techniken ausprobierten, war Bathor stolz auf die Begeisterung, die er wecken konnte.

Die Stunde neigte sich dem Ende zu und Bathor wusste, dass er nicht nur eine Schulung abgehalten hatte, sondern auch einen Funken des Verständnisses für die Kunst der Heilung entzündet hatte. „Denkt daran“, schloss er, „die Stärke eines Kriegers zeigt sich nicht nur im Kampf, sondern auch in der Fähigkeit, ein Leben zu schützen und zu bewahren.“

Als die Mitglieder des Ordens und der Stadtwache den Raum verließen, spürte Bathor, dass er einen wichtigen Schritt getan hatte. Die Welt war voller Gefahren, doch mit Wissen und Mitgefühl könnten sie gemeinsam die Dunkelheit bekämpfen und Licht in die Herzen der Menschen bringen.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Das Echo der Melodien

Der Tag war schon fortgeschritten, als Bathor in die große Aula der Universität zu Solgard trat. Der Anblick der strahlenden Fenster, die das Sonnenlicht in alle Farben des Regenbogens brachen, erfüllte ihn mit einem Hauch von Nervosität. Er hatte sich nie als Redner gefühlt, und dennoch stand er hier, um seinen Bruder Amarius, den Priester, zu vertreten. Die Völkerkunde war nicht sein Fachgebiet, sondern das seines Bruders und vor allem Sloans, doch die Umstände hatten es verlangt, dass Bathor einsprang.

Mit einem tiefen Atemzug erinnerte er sich an die Worte seines Bruders: "Sei mutig und vertraue auf das Wissen, welches du hast. Die besten Geschichten findet man nicht nur in alten Büchern, sondern auch in den Herzen der Menschen." Bathor hatte sich darauf verlassen, diese Weisheit zu beherzigen, während er durch die Bibliothek der Universität gestreift war. Alte Werke über Zwerge, ihre Hierarchie und bemerkenswerten Rüstungen aus dem nahezu unzerstörbaren Metall Barakmornolor waren seine Waffen gegen die Unsicherheit, die in ihm nagte.

Doch ein weiteres Geheimnis, das er entdeckt hatte, war die Bedeutung der Tavernendamen in der Stadt Solgard. Wer könnte mehr über die Menschen und deren Geschichten wissen als die, die ihnen täglich begegnen? Mit diesen Gedanken im Kopf sammelte er Geschichten, die er nun vor den versammelten Ordensmitgliedern, Bewohnern und sogar einer Gruppe weiser Magier zum Besten gab. 

"Die Zwergen haben nicht nur das Talent im Handwerk," begann Bathor mit fester Stimme, während er in die Gesichter der Zuhörer blickte, "sondern auch eine Loyalität untereinander, die stark wie Barakmornolor selbst ist. Ihre sozialen Strukturen sind fest gegründet in Ehrfurcht und Respekt.
 
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Die Diskussion flammte auf, und Bathor merkte, dass er die Aufmerksamkeit der Versammlung gewonnen hatte. Stunden vergingen und als er endlich seinen Vortrag abgeschlossen hatte, herrschte ein lebhaftes Gemurmel im Raum. Plötzlich wurde die Aula leer, und Bathor fand sich allein zwischen den leeren Bänken. Nur Lana blieb zurück, die junge Frau, die zur Versammlung gekommen war und in ihren Augen ein Licht trug, das Bathors Herz erwärmte.

Lana, die Sonne an einem trüben Tag, hatte sich wie ein sanfter Wind in sein Leben geschlichen. "Es war schön, zuzuhören", sagte sie mit einem Lächeln, das wie ein sanfter Sonnenstrahl seine Sorgen verscheuchte. Bathor, der nach Ruhe suchte, lud sie ein, ihn zu einem stillen Ort zu begleiten. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Leuchtturm der Stadt.

Die Stufen des Leuchtturms knarrten unter ihren Füßen, während sie sich nach oben arbeiteten. Der Aufstieg war steil, aber jeder Schritt schien Bathors Herz leichter zu machen. Oben angekommen, öffnete sich der Blick über die strahlende Stadt und das sanfte Glitzern des Meeres, das sich bis zum Horizont erstreckte. Hier, in dieser Höhe, fühlten sie sich unbeschwert und frei.

„Weißt du“, begann Bathor, „ich frage mich wie du zu der Musik gekommen bist. Deine Musik erwärmt die Herzen Aller, ich sehe es jedes Mal, wenn du deine Harfe zupfst und die Menschen um dich herum ihren Alltag vergessen.“

„Das Schlachtfeld hat mir die Liebe zur Musik gezeigt“, antwortete Lana nachdenklich. „Ich war eine Schülerin der Kampfkunst, aber die Schreie des Krieges waren nie mein Wunsch. Stattdessen fand ich Frieden beim Klang meiner Harfe.“ Sie setzte sich und spielte leise, jede Note entblätterte die Geschichten vergangener Tage.

Bathor lauschte fasziniert, seine Seele tanzte im Einklang mit den Melodien. In diesem Moment wurden die Wunden der Vergangenheit Teil ihrer Verbindung. Er nahm ihre Hand, und für einen kurzen Augenblick schien die Welt um sie herum stillzustehen. Als sie über ihre Träume und Ängste sprachen, flossen die Worte wie der Wind um den Leuchtturm.

Als der Mond sein silbernes Licht über die beiden warf, blickte Bathor in Lanas Augen. „Ich fühle mich, als hätten wir uns nie wirklich verloren, als würden diese Geschichten uns immer verbinden.“

Die Nacht schloss sie sanft in ihre Arme, und als sie sich zum Abschied nahmen, wusste Bathor, dass er diesen Abend nie vergessen würde. Ihre Hände fanden sich bei der Verabschiedung, ein zartes Versprechen, und als er zurück in seine Kammer ging, war sein Herz erfüllt mit einer tiefen Zufriedenheit.

In dieser Nacht schlief Bathor ruhig und glücklich, während der Klang von Lanas Musik in seinem Geist widerhallte – ein Echo der Melodien, das die Dunkelheit seiner Gedanken vertreiben würde, solange er lebte.
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