Haldron, der Zornbringer

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Haldron
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Haldron, der Zornbringer

Beitrag von Haldron »

Neue Heimat, alte Traditionen
 
Großvater Winter hielt das Nordland fest im Eisernen Griff. Schnee und Eis prägten das Landschaftsbild. Dank der Weitsicht Jothars Rashkas hatte Haldrons Volk jedoch gut für den Winter gesorgt.
Die Speicher waren prall gefüllt. In ihrer neuen Heimat hatten sich die Thrymm'tack gut eingelebt. Haldron, ihr Schamane, begann nun, die alten Traditionen wiederzubeleben.Zu lange waren
sie vernachlässigt worden.

Der Forsjaman, der erste Schamane, musste gewählt werden. Dieser Posten war viel zu lange unbesetzt. Ebenso der Skilt, der erste Berserker. Haldron ließ den Schamanenzirkel zusammenkommen. Nach langen Beratungen wurde Haldron selbst zum Forsjaman ernannt. Mit dem Vertrauen seines Volkes rief er den Brandring aus, ein uraltes Ritual zur Wahl des Skilts. Doch die letzten harten Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Es gab zu wenige Berserker um den Brandring der Traditionnach auszurichten.

Haldron suchte daher schon Tage zuvor Rat bei den Ahnen und erhielt eine Antwort, eine Vision: Tarabasch, ein mächtiger Krieger mit der Kraft zweier Bären und dem Mut eines Löwen sollte der neue Skilt werden. Doch seine Prüfung sollte härter sein als je zuvor. Nicht gegen einen seiner Brüder sollte er kämpfen, sondern gegen die mächtigsten Krieger der anderen Völker: einen Menschen, einen Elf und einen Zwerg. Nur so könnte er beweisen, dass er würdig war, sein Volk zu beschützen.
 
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 Haldron wies Tarabasch an, die drei herausfordernden Krieger zu finden. Mit stolzgeschwellter Brust nahm Tarabasch seine Aufgabe an. Der Zirkel wurde anschließend besiegelt, und Haldron informierte Jothar Rashka über die bevorstehende Prüfung und die Ernennung des Forsjamans. Der Weise nickte zustimmend und sprach seinen zuspruch aus.

 Während Tarabasch sich auf den Weg machte, versank Haldron in tiefe Gedanken. Die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete, war immens. Er war nicht nur Schamane, sondern auch für jene Verantwortlich. Die Zukunft seines Volkes hing nun auch von seinen Entscheidungen ab. Er musste dafür sorgen, dass die Traditionen bewahrt wurden und dass sein Volk stark und geeint blieb. Die Wahl des Skilts war nur der Anfang. Er wusste, dass weitere Herausforderungen auf ihn warten würden.

Doch er war bereit. Mit der Kraft der Ahnen an seiner Seite würde er seinen Stamm durch diese stürmischen Zeiten führen.
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Haldron
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Re: Haldron, der Zornbringer

Beitrag von Haldron »

Von Geister und Bäumen

In den frostigen Weiten des Nordlandes, wo der Atem zu Eis erstarrt und der Schnee die Erde in ein weißes Leichentuch hüllt, braut sich Unheil zusammen. Haldron, der weise Schamane der Thrymm'tack, spürt die Unruhe in den Tiefen der Natur. Gemeinsam mit der Druidin Gwendolin, dem Druiden Radesvald und dem Schamanen Segimer hat er an einem Ritual teilgenommen, bei dem die mächtigen Naturgeister der Quelle im Norden beschworen wurden. Haldron war dabei jedoch nicht der Hauptinitiator, sondern eher ein Mitwirkender. Durch die eindringlichen Warnungen der Geister erkannte er jedoch die wachsende Gefahr für die Natur und sein Volk.

Der Bärengeist klagte über den sinnlosen Mord an seinen Jungen, deren Felle nun als Trophäen an den Wänden fremder Jagdhütten hängen. Der Baumgeist sprach mit knorriger Stimme vom Raubbau der Völker, die seit ihrer Ankunft auf der Insel wie eine Plage über die heiligen Hainen herfallen. Haldron hörte mit schwerem Herzen zu. Die Botschaft der Geister war klar: Das Gleichgewicht war gestört, und es drohte Unheil.

Entschlossen, das Gleichgewicht wiederherzustellen, beauftragte Haldron den tapferen Krieger Bjornar, in den Wäldern nach Wilderern und Holzfällern Ausschau zu halten. Es soll nur genommen werden, was wirklich gebraucht wird, und nur das, was die Natur bereitwillig gibt. Bjornar, der sich der heiligen Mission bewusst ist, macht sich auf den Weg. Seine Augen sind scharf, sein Herz ist rein, und seine Hand ist bereit, das Gesetz der Ahnen durchzusetzen.

Tief im Herzen des Waldes, wo die Bäume wie stumme Zeugen in den Himmel ragen, trifft Bjornar auf eine Gruppe von Menschen. Ihre Gesichter sind hart, ihre Augen gierig, und ihre Hände sind mit Äxten und Sägen bewaffnet. Bjornar spürt, wie sein Blut in seinen Adern kocht. Sie rodeten die Bäume, töteten das Wild. Und verkündetet ihr Interesse an dem größten aller Bäume in diesesm Wald, dem Ahnenbaum. Er weiß, dass er handeln muss, um den heiligen Ahnenbaum zu schützen, diesen alte Baum war mächtigen als die meisten dachten.

Der Ahnenbaum. Er ist nicht nur ein Baum, er ist ein Symbol, eine Verbindung zu den Ahnen, die über das Volk wachen. Haldron verbringt oft die Nächte in seiner Nähe, um mit den Ahnen zu sprechen, ihren Rat zu suchen und ihre Weisheit zu empfangen. Der Baum ist ein heiliger Ort, ein Ort der Kraft und der Inspiration.

Bjornar weiß, dass er den Ahnenbaum beschützen muss, koste es, was es wolle. Mit seinen treuen Bärenfreunden an seiner Seite, die ihm in ihrer Stärke und Loyalität gleichen, bezieht er Stellung. Er wird nicht zulassen, dass diese Eindringlinge den heiligen Ort entweihen.
 
Während Bjornar im Wald wacht, sinnt Haldron über die drohende Gefahr nach. Er weiß, dass dies nur der Anfang ist. Die Dunkelheit, die über das Land zieht, ist größer und mächtiger als eine einfache Gruppe von Wilderern. Er spürt, dass das Gleichgewicht der Natur und der Elemente aus den Fugen gerät und fürchtet die Konsequenzen für sein Volk, ihr Land und die ganze Insel.
 
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Haldron bereitet sich auf die kommenden Herausforderungen vor. Er weiß, dass er seine ganze Kraft, seine ganze Weisheit und die Unterstützung der Ahnen brauchen wird, um die Ordnung wiederherzustellen. Er ist bereit, sein Volk durch diese schwere Zeit zu führen und die Natur zu schützen.

Die Zeichen stehen auf Sturm. Der Winter ist hart, die Natur ist unruhig, und die Folgen der Störung des Gleichgewichts sind noch nicht abzusehen. Doch Haldron ist bereit. Er wird kämpfen, für sein Volk, für die Natur und für die Ehre der Ahnen.
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Haldron
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Re: Haldron, der Zornbringer

Beitrag von Haldron »

Haldron stand im Rauch des Thingplatzes, seine Anspannung war greifbar. Als Forsjaman wusste er, dass dies kein gewöhnlicher Tag war. Die Trymm'Tack versammelten sich, um Antworten von den Ahnen zu erhalten, Antworten über ihre Zukunft in dieser neuen Heimat.
 
Mit zitternden Händen kniete Haldron nieder und enthüllte das blutige Herz eines mächtigen Drachen – ein Geschenk an die Ahnen, ein Beweis ihrer Stärke. Er sprach die uralten Worte, legte seine blutige Hand auf die steinerne Statue des großen Ahnenschamanen Halvard. Blitze zuckten am Himmel, und ein gewaltiger Schlag traf die Statue. Die Kerzen erloschen, und aus dem Stein erwachte Halvard selbst, seine Augen glühten.

Halvards Worte waren hart. Er nannte sie "weich" und warf ihnen vor, die Zeichen der Zeit übersehen zu haben. Er sprach von einer kommenden Prüfung, mächtiger als jede Drachenbedrohung, einem Feuersturm, der ihre Heimat zu verschlingen drohte. Die Drachenbrut, würden zurückkehren. Das Dorf würde brennen, wenn sie nicht stark genug wären.
 
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Doch Halvard betonte auch, dass dies nicht die einzige Gefahr sei. Der Sturm tobte weiter, und sie, die Schamanen, müssten einen Weg finden, sonst würden sie verschlungen werden von etwas noch Größerem. Haldron verstand, dass sie allein nicht bestehen konnten.

 Die Botschaft war klar: Sie brauchten Verbündete. Nicht nur irgendwelche, sondern jene, die bereit waren, Dinge zu tun, vor denen andere zurückschrecken – die Krieger der Nacht, die Meister der Arkanen Künste. Nur so würden sie diese Gefahren überwinden und endlich ihren Platz an der Tafel der Ahnen verdienen. Drei Mondläufe hatten sie Zeit, sich vorzubereiten. Wenn sie scheiterten, würde ihr Stamm zu Asche werden.

 Haldron blickte zum Himmel, das Gewicht dieser Prophezeiung lag schwer auf seinen Schultern. Die Drachenbrut kam zurück, doch das war nur der Anfang. Er wusste, er musste sich sofort mit dem Jothar beraten. Die Vorbereitung musste beginnen. Die Ehre des Stammes, das Überleben ihrer Familien – alles hing von ihren nächsten Schritten ab.
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Haldron
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Re: Haldron, der Zornbringer

Beitrag von Haldron »

Der kalte Wind strich über Haldrons wettergegerbtes Gesicht, trug das ferne Raunen der Diskussionen vom Thingplatz herüber. Halvard, der Ahnenschamane, war verschwunden, hatte sie mit einer Prophezeiung zurückgelassen, die schwerer wog als jeder erlegte Drache. Eine kommende Feuersbrunst, die die Brut des Urdrachen bringen würde, und die Notwendigkeit, Verbündete zu finden, die sie nicht hindern, den blutigen Pfad zu gehen.
 
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Die Worte des Ahnen hallten in Haldrons Geist wider, während er sich von der versammelten Menge entfernte. Hitzige Diskussionen waren entbrannt, sobald Halvard entschwunden war. Wer sollte ihre Verbündeten sein? Die Meinungen gingen auseinander, die Stimmen wurden lauter, doch Haldron wusste, welche Entscheidung getroffen werden musste.

Sein Blick wanderte zum Horizont, wo sich die ersten Schatten der Dämmerung sammelten. Die Wahl war gefallen, nicht ohne Widerstand, nicht ohne heftiges Stirnrunzeln und grimmige Blicke. Sie hatten sich für die dunklen Mächte Suroms entschieden. Ein bitterer Geschmack breitete sich in Haldrons Mund aus. Er, Haldron, der dem Leben und der Wildnis so verbunden war, hegte eine tiefe Verachtung für vieles, wofür diese Suroms standen – ihre Schattenkünste, ihre kaltblütige Effizienz, das Fehlen jeglicher Achtung vor dem natürlichen Kreislauf.
 
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Doch er konnte ihre Stärke und ihre Macht nicht leugnen. Ihre Klingen waren so dunkel wie die tiefste Mitternacht, ihre Magie so furchterregend, dass sie das Feuer selbst zu beherrschen schien. Sie waren skrupellos, ja, aber genau das brauchten sie jetzt. Das Blut Sarmatijaschs, des Urvaters, floss in ihren Adern, ein Blut, das nach Kampf und Ehre schrie.

Der Gedanke an Solgard, die Bewohner der heißen Wüste, zuckte durch seinen Geist. Sie waren dem Leben und dem Natürlichen verbunden, ja. Ihre Magie war sanfter, ihre Klingen strahlten im Licht des Tages. Aber sie waren auch verweichlichter, zaghafter. Haldron wusste es tief in seinem Herzen: Sie würden dem Stamm auf dem blutigen Pfad Sarmatijaschs nicht zur Seite stehen können. Dafür hielt er sie einfach für zu schwach.

Dieser Pfad, den Halvard ihnen gewiesen hatte, war ein Pfad aus Blut und Asche. Und nur jene, die keine Angst vor dem Schatten hatten, konnten ihn gemeinsam mit ihnen beschreiten. Der Ahn hatte es klar gesagt: Sie mussten bereit sein, Dinge zu tun, vor denen sich andere fürchten oder zurückschrecken. Und die Suroms waren dazu bereit.

Haldron schloss die Augen und atmete tief ein, den Geruch von nasser Erde und dem fernen Rauch des Thingplatzes. Die Entscheidung war gefallen. Nun galt es, den Stamm auf diesen neuen, finsteren Weg vorzubereiten. Die Verachtung, die er empfand, würde er tief vergraben. Für das Überleben des Trymm'Tack-Stammes war jedes Mittel recht, selbst ein Bündnis mit den Schatten selbst.
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