An Bürgermeister Torres

Rollenspielforum der Neutralstadt.
Hier könnt ihr untereinander Nachrichten austauschen, Aushänge verbreiten lassen und die jeweils gültigen und offiziellen Veröffentlichungen der Stadt sehen.
Antworten
Benutzeravatar
Cataleya
Beiträge: 110
Registriert: 23 Aug 2024, 12:41
Has thanked: 233 times
Been thanked: 141 times

An Bürgermeister Torres

Beitrag von Cataleya »

*Ein Bote hinterlegt im Bankhaus zu Nebelhafen ein versiegeltes Pergament, für Bürgermeister Torres.*

An Bürgermeister Torres 2025-06-19.png

Versteckt:Versteckten Text anzeigen

Tag 19 im sechsten Mond des ersten Jahr

An Seine Ehren
Joshua Torres Bürgermeister von Nebelhafen,
der im Namen der Greifen handelnd

Edler Herr Torres,
in dunkler Zeit, als Nebelhafen von den Schergen einer fremden Welt bedroht wurde, stand Surom und ich, Cataleya Rho’en, Säule des Krieges zu Surom,
Seite an Seite mit Euren Verteidigern. Nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung.
Damals schwieg das Gold, doch Klinge und Entschlossenheit sprachen für Surom.
Heute, da andere Schatten fallen, wähle ich nicht das Schwert, sondern den Weg des Wortes.
In meiner Rolle als Säule des Krieges und Templerin des Entfesselten wünsche ich ein Gespräch. Ein Gespräch auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt.
Es ist nicht das erste Mal, dass unsere Wege sich kreuzen, und es sollte nicht dem Zufall überlassen bleiben, wann es das nächste Mal geschieht.
Allein aus alter Vergangenheit aber auch mit Blick auf das was kommen mag, sollte diesem Ersuch um ein Treffen Gehör geschenkt werden.
Möge Eure Antwort in gleicher Entschlossenheit erfolgen, wie ich sie Euch einstmals auf dem Felde der Schlacht bewiesen habe, um Nebelhafen vor einfallenden Truppen zu schützen.

Mit Hochachtung,
Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho,
Säule des Krieges zu Surom
Templerin des Entfesselten, treue Dienerin Lilith
Cataleya Rho'en
Benutzeravatar
Gilde der Greifen
Support (Staff)
Beiträge: 49
Registriert: 17 Mär 2023, 23:48
Been thanked: 55 times

Eine Antwort an Cataleya wird per Bote überbracht

Beitrag von Gilde der Greifen »

Ehrenwerte Cataleya Rho'en,

Nebelhafen unter der Führung der Greifen war stets neutral und so wollen wir es auch zukünftig halten.
Der Krieg zwischen Solgard und Surom ist nicht der Unsrige und so wüsste ich nicht, was wir mit einem
offiziellen Mitglied der suromer Führung zu besprechen hätten.

Handelt euer Gesprächsbedarf wider unserer Erwartungen von anderen Dingen, fernab der Diplomatie,
so werdet konkreter und ich überlege mir, ob ich gewillt bin, euch etwas von meiner Zeit zu schenken.


gez. Joshua Torres
Bürgermeister von Nebelhafen 
im Namen der Greifen


Bild

 
Benutzeravatar
Cataleya
Beiträge: 110
Registriert: 23 Aug 2024, 12:41
Has thanked: 233 times
Been thanked: 141 times

Re: An Bürgermeister Torres

Beitrag von Cataleya »


Cataleya saß in der gedämpften Stille ihres Sessel, nur unterbrochen vom Kratzen der Feder eines Schreibgehilfen hinter der Tür und dem leisen Flackern der Kerzen,
deren Schatten an den Wänden zuckten wie vergessene Geister. Das Pergament in ihren Händen war sauber beschriftet, sachlich… abweisend.
Sie las es erneut. Dann ein drittes Mal.
Ihre Augen, sonst kühl und berechnend, verengten sich zu dunklen Schlitzen aus Messerklinge und Zorn.
„Nicht der ihre Krieg!“
murmelte sie leise, und der Klang dieser Worte war nichts anderes als bitterer Spott in einem goldenen Kelch.
„Sind es doch Ihre Schiffe, die vor Anker liegen und nicht ein Geschmeide mehr handeln!"
„Handelsgilde? Noch nicht einmal mehr Worte vermögen sie zu handeln."
„und so wüsste ich nicht, was wir mit einem offiziellen Mitglied der suromer Führung zu besprechen hätten.“
Sie legte das Schreiben nieder, glatt, als wäre es aus Glas und könnte zerspringen.
Doch ihr Inneres kochte. Nicht in Empfang nehmen. Zeit überdenken. Wenn überhaupt.

War es Angst bei ihm? Oder war es Arroganz?
Beides war gefährlich.
Cataleya stand auf, hob das Haupt, streckte sich mit der Präzision eines Dolches, der in der Dunkelheit sein Ziel sucht.
Sie trat zum Schreibtisch, das alte Pergament lag bereit. Blut ihrer letzten Verse war getrocknet, doch dieses Mal würde sie mit Tinte schreiben. Noch.
Sie zündete eine neue Kerze an, als Symbol für den erneuten Versuch.
Nicht um zu bitten, sondern um zu warnen. Das Schreiben begann ruhig, sachlich.
Doch wer es lesen würde, würde den Druck in jeder Zeile spüren wie das Flattern schwarzer Schwingen über einer belagerten Stadt.
Sie besiegelte es noch und ließ es trocknen.
Als sie das Schriftstück an einen ihrer Getreuen übergab. Einen schweigsamen Boten in schlichten Farben, sprach sie leise:
„Geh nach Nebelhafen. Gib es in der Bank ab, dort soll es den Bürgermeister erreichen.
Kein Aufsehen, kein Gerede. Und kehr nicht um, ehe du weißt, dass es übergeben wurde.“
Der Bote neigte ehrfürchtig den Kopf.
Cataleya trat zurück und sah dem Schatten des Mannes an der Wand nach, als er ging.
Dann wandte sie sich dem Altar zu, nicht für ein Gebet. Sondern um zu lauschen, ob Lilith etwas dazu sagte.


*An Bürgermeister Torres.*
2025-07-01 an Bürgermeister Torres.png

Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Tag 01 im siebten Mond des ersten Jahr


An den Bürgermeister Joshua Torres
und die ehrwürdige Gemeinschaft der Greifen zu Nebelhafen
Nebelhafens Neutralität war stets, ein Bollwerk der Ruhe zwischen lodernden Fronten. Diese Rolle respektiere ich stets und gedenke auch jetzt, sie zu achten.
Doch dies ist kein Bittbrief der Politik. Dies ist kein Griff nach Verbündeten in der Diplomatie. Dies ist eine Warnung.
Ein Schatten wandelt unter uns. Kein Reich und kein Banner führt er. Und doch oder gerade deshalb ist er eine Bedrohung für jeden, der atmet.
Was ich gesehen habe und mir offenbart wurde, betrifft nicht nur Surom.
Es betrifft auch Euch, Nebelhafen die Greifen. Denn wenn dieser Schatten, wie ich befürchte, nicht von dieser Welt stammt,
wenn er sich durch Schleier und Zeit frisst wie Motten durch Seide dann ist Eure Neutralität nur ein Papier im Wind.
Und der Sturm, der kommt liest keine Verträge.
Ich glaube mit allem Ernst, den mein Amt und mein Glaube tragen, dass Ihr über Wissen verfügt. Wissen, das nie ausgesprochen wurde. Alte Bruchstücke von Wahrheit.
Ich ersuche kein Bündnis. Ich fordere kein Versprechen.
Ich bitte lediglich um Worte unter vier Augen, in Stille frei von politischen Gewändern.
Jenerer etwas begegnet ist, dass sich nicht in Blut niederschreiben lässt.
Etwas, das auch Euch begegnen wird ob Ihr wollt oder nicht. Ich bringe Euch keine Forderung, aber vielleicht einen Schlüssel.
Oder zumindest den Mut in eine Tür zu blicken, die längst in Euren Katakomben steht. Wählet weise.
Denn dieser Schatten kennt diese Welt besser, als jene die sie nicht mehr verlassen können.
Admo uh rucho dlo-ischmo lá-loho,
Templerin des Entfesselten, treue Dienerin Lillith
Führerin des Glaubens der Totenwacht Cataleya Rho'en


Antworten